Warum keine Einzelhaltung

Hallo,

unwissend wie ich bin habe ich heute eine Frage an euch.

Bei allen möglichen Tieren liest man heute "Keine Einzelhaltung".

Ob es Kaninchen sind, Vögel oder andere Nagetiere.

Doch Hunde sind doch z.B. auch Rudeltiere. Diese werden jedoch meistens alleine gehalten. Da genügt der Mensch, bzw. die Familie als Rudel.

Wir hatten Früher einen Wellensittich. Dieser hatte 24 Stunden Freiflug und meine Mutter war immer Zuhause. Der Vogel hockte ständig bei meiner Mutter und bei uns Kindern. Er ging sogar mit in die Badewanne und stellte die komischsten Sachen an. Er setzte sich auf meinen Stift beim Schreiben oder auf mein Buch beim Lesen.

Warum sollte das bei einem Wellensittich Tierquälerei sein aber bei einem Hund nicht?

Selbst bei Katzen wird oftmals geraten zwei zu nehmen wenn der Mensch nicht ständig zuhause ist. Doch wenn der Mensch Zuhause ist, ist Einzelhaltung nicht schlimm...

Ich versuche einfach nur zu verstehen warum es bei den Tieren da Unterschiede geben soll. Wenn ich meinen Wellensittich von früher mit meiner Katze heute vergleiche (beide leb(t)en alleine mit ihrem Menschen) dann stelle ich keinen Unterschied fest. Beide sind/waren glücklich.

Natürlich funktioniert das nur wenn der Mensch wirklich ständig Zeit hat.


Wie seht ihr das?

Gruß...

Lilaloo

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Ich denke es liegt daran:

Zusammenleben mit den Menschen
Wellensittiche....... 205 Jahre
Meerschwein..... 3.000 Jahre
Kaninchen......... 3.000 Jahre
Katzen............5-6.000 Jahre

Hunde........ 12-30.000 Jahre

Die Beziehung Mensch-Hund ist nicht zu vergleichen mit anderen Haustieren. Kein anderen Tier hat solange mit dem Menschen zusammen gelebt und wurde so sehr domestiziert. Und trotzdem finden es auch Hunde toll(er) mit Artgenossen zusammen zu leben.

Alle anderen Haustiere würden (wenn sie durch Artgenossen denn könnten) den Menschen weitesgehend außen vor lassen. Hunde nicht, auch wenn du 3 Hunde hälst, orientieren die sich immer am Menschen.

#hund

2

Hallo,

es kommt auf die Bindung zum Menschen an.

Ein Hund kann sich sehr an den Menschen binden und es ist ihm dadurch möglich, sein Sozialverhalten auf sein menschliches Rudel zu übertragen.

Bei Katzen sieht das ähnlich aus. Sie sind zwar keine Rudeltiere, brauchen aber als reine Wohnungskatzen einen Ansprechpartner, der ihren Lebensaltlag gestaltet.

Bei den Nagern (Hase, Meersau) ist diese Bindung nicht so möglich, da sie sich nicht in diesem Maße an den Lebesrhythmus des Menschen einfügen können. Sie brauchen schlichtweg einen Partner, der ihren Bedürfnissen gerecht werden kann.

LG

3

Tja, wer da nicht selber drauf kommt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Hier mal ein Auszug meiner HP über Kaninchen:

http://wackelnasen.piczo.com/glcklichekaninchen?cr=3&linkvar=000044

All die Bilder die Du siehst, zeigen Tiere die einen oder mehrere Artgenossen haben um ein schöneres Leben zu haben.
Kein Halter wird seinem TIer das Fell schlecken, mit ihm durch die Wohnung tollen, sich immer wieder an ihn kuscheln oder gemeinsam fressen.
Klar, wir streicheln die Tiere wenn UNS danach ist, wir spielen vielleicht mit ihnen wenn UNS danach ist und wir kuscheln vielleicht auch mal wenn die Tiere das wollen, aber nur wenn UNS danach ist.

Die meiste Zeit des Tages sind die Tiere doch allein und selbst wenn der MEnsch 24 Stunden da ist, dann kann er nicht das bieten was ein Artgenossen bietet.

Deine Tiere waren sicher nicht so glücklich wie Du denkst. Tiere zeigen aber keine Schwächen oder Leid, denn das hat die Evolution so gerichtet, zeigt man Schwäche, dann ist es aus.

Deine Tiere wären sicher auch froh gewesen über einen Artgenossen, aber anscheinden war der Mensch da egoistischer.
Ein Wellensittich ist ein Schwarmvogel, er braucht auch einen oder mehrere Kumpel zur Gefiederpflege und zur Gesellschaft.

Stell Dir vor Du wärst auf einer einsamen Insel. Mit Dir ist da nur ein Schimpanse. Tja, Du bist nicht allein, 24 Stunden lang ist da einer mit dem Du in irgendeiner Art und Weise Kontakt aufnehmen kannst. Aber Du wirst Dich weder mit ihm unterhalten können. Du bist nicht allein, aber einsam.

Und wenn man sich ein Haustier holt, dann ist es die Pflicht dafür zu sorgen dass es die bestmöglichste Haltung bekommt die möglich ist.
Ist es einfach nicht möglich ein Partnertier für Schwarmtiere oder Herden/Gruppentiere zu halten, dann sollte man so ehrlich sein und sich die Anschaffung nochmals überlegen.

In unseren Händen liegt das Glück der Tiere!

Mona

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Auch wenn ein Mensch wirklich Zeit hat KANN er Artgenossen von Rudeltieren nicht ersetzen.

Denn: Wir sprechen nicht die gleiche Sprache.


Stell' Dir vor Du würdest bei einbeinigen fünf Meter großen Aliens leben die zwar lieb zu Dir sind, Spässchen machen und Dir zu essen geben aber das war's auch schon.
Du kannst nicht mit ihnen reden, sie spielen nicht wie Du, sie kuscheln anders, sie riechen anders.

Genau so ist es mit allen Rudeltieren, sie arrangieren sich nur mit den Menschen weil sie nicht anders können!


Ich bin viel zu Hause, dennoch würde ich eine Katze, ein Meerschwein, Kaninchen o.ä. nie allein halten.

WIE meine Katzen miteinander raufen, spielen und sich gegenseitig putzen kann ich nicht ersetzen.


LG, katzz


5

dein wellensittich damals war nicht glücklich sondern fehlgeprägt.

DAS sollte man sich einfach vor augen führen.

vögel sind schwarmtiere und einen wellensittich einzeln zu halten ist nunmal absolut nicht artgerecht.
vögel haben ein großes sozialverhalten. ein MENSCH kann nie einen partner für den vogel ersetzen.

Vögel sind NICHT zahm weil sie ihren menschen so sehr lieben sondern weil sie fehlgeprägt sind. weil sie einsam sind, weil sie keinen partner haben den sie das gefieder kraulen können, den sie füttern können, mit denen sie sich unterhalten können.

wenn du alleine als mensch unter vögeln lebst dann schließt du dich diesen wohl auch irgendwann an, aus einsamkeit. du wirst alles tun um die aufmerksamkeit der tiere zu gewinnen weil es deine einzige chance auf aufmerksamkeit ist. aber ob du GLÜCKLICH bist??? ob du dir dein leben nicht anders aussuchen würdest?

man kann solche tiere NICHT mit hunden vergleichen. ein hund schließt sich dem menschen an. ein hund kann eine familie als rudel haben, ein hund begleitet seinen menschen. aaaber was sehr wichtig ist, ein hund hat kontakt zu seinen "artgenossen".

ein vogel der in gefangenschaft lebt hat nie wieder die möglichkeit einen artgenossen zu "sehen und fühlen"

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Genau, ich glaub das ist der springende Punkt!!

Ein Vogel, Meerschwein, Kaninchen, Frettchen in Einzelhaltung haben nie die Möglichkeit einen anderen Artgenossen zu treffen!

Hunde treffen sich am Trainingsplatz, beim Spazieren gehen ect... Haben dort den sozialen Kontakt zum Artgenossen....

Ebenso bei Freigänger Katzen... Da schwirren draußen auch viele Katzen rum mit denen sie spielen oder sich zanken können....
Eine Wohnungskatze würde ich NIE alleine halten!!

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Hallo,

sieh es doch mal so, würdest du dauerhaft mit einem Leben allein unter sagen wir mal Kühen glücklich sein?
Du hättest Kuhgesellschaft, schön und gut, aber verständigen kannste dich mit denen nicht wirklich, im Laufe der zeit wüdeste da auch ganz schöne Macken entwickeln und vereinsamen trotz Kuhgesellschaft, denn auch der Mensch ist von der Natur als "Rudeltier" vorgesehen.

Und das sind oben genannte Tierarten auch, auch Hunde, da ist es auch besser 2 zu haben.

LG

7

"Selbst bei Katzen wird oftmals geraten zwei zu nehmen wenn der Mensch nicht ständig zuhause ist. Doch wenn der Mensch Zuhause ist, ist Einzelhaltung nicht schlimm... "

Das ist Unsinn. Kein Mensch kann einen Artgenossen ersetzen und prinzipiell sind Katzen sehr sozial und gesellig. Bist Du bereit, Deinre Katze die Ohren artgerecht mit der Zunge zu putzen und mir ihr den Kratzbaum hoch und runter zu springen?

"Wenn ich meinen Wellensittich von früher mit meiner Katze heute vergleiche (beide leb(t)en alleine mit ihrem Menschen) dann stelle ich keinen Unterschied fest. Beide sind/waren glücklich. "

Ein einzeln gehaltener Wellensittich ist auf keinen Fall "glücklich" und eine einzeln in der Wohnung gehaltene Katze ebenfalls nicht. Woran erkennst Du ihr "Glück" denn, zumal Du gar keinen Vergleich zur artgerechten Haltun hast?

Gruß,

W

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Auch beim hund wird eine Haltung zu zweit empfohlen.

Stelle dir einfach folgende Situation vor.
Du lebst allein in einem rudel Katzen, ohne Kontakt zu anderen Menschen.
Was würdest du empfinden?


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Hi,
wer sagt denn, dass das, was gang und gebe ist (Einzelhaltung von Hunden) auch RICHTIG ist?

Ich denke (mal so aus meiner laienhaften Beobachtung heraus), dass viele Hunde alles andere als glücklich sind. Unterfordert, vermenschlicht - aber nicht glücklich. Allerdings bin ich kein Hundeexperte, ich kann nicht sagen, wie weit eine Aufgabe (die vielleicht sogar noch rassetypisch ist - Rassen wurden ja zumindest oft für spezielle Aufgaben gezüchtet) das arttypische Rudel ersetzen kann.

Nur - was hat ein Kaninchen, ein Meerschweinchen für eine tagesfüllende Aufgabe, für die es gezüchtet wurde? Mir fällt keine ein...wobei ja Hunde heute meistens auch nicht als Nutz- sondern als Spaßtiere gehalten werden. Ob sie damit wirklich alle glücklich sind würde ich als Laie bezweifeln.

Und: unsere Nachbarn haben mehrere Hunde, die viel, viel Zeit im Garten verbringen dürfen - DIE sehen glücklich aus, sie sind entspannt, bellen fast nie (außer wenn sie durchs Fenster sehen dass Frauchen an der Dose mit den Leckerlies ist ;-)). Glücklicher als die allermeisten Hunde, die ich als Einzeltiere kennengelernt habe. Ich glaube nicht, dass Menschen dafür ernsthaft Ersatz sein können.

Wie gesagt, ich bin Laie, wir haben keine Hunde und sie kommen auch nicht in Frage als Haustiere für uns. Aber wir haben Kaninchen ;-) (Mehrzahl).

Viele Grüße
Miau2