Hallo!
Seit Freitag haben wir nun - nach mehrwöchigem Beziehungsaufbau - einen Labradormischling vom Tierheim zuhause.
Alles läuft super - sie ist sehr sehr lieb, hört sehr gut.
Nur..
sie hat schrecklich Angst vorm Zeckenentfernen.
Gestern habe ich erst mal ein Spot-on-Mittel beim Tierarzt geholt.
Sie hat vorne an der Brust (hoffe, das nennt man so ;) ) an einer Stelle mehrere Zecken aneinander und lässt sie sich nicht entfernen.Die Stelle ist auch etwas angeschwollen, weil sie natürlich versucht selbst da ranzugehen. Sie haut ab, sobald sie merkt, ich möchte da irgendwie hin.
Ich bedränge sie nicht, versuche es halt immer wieder. Noch kenne ich halt ihr Verhalten nicht sooo gut, daß ich nicht sagen könnte, ob sie dann vielleicht zubeisst wenns ihr zuviel wird.
Soll ich nun die Zecken am Besten beim Tierarzt entfernen lassen?
Oder hat jemand für mich einen Tipp, wie ich sie da beruhigen kann?
Liebe Grüße von einem einem zeckengeplagten, aber glücklichen Hund und Reli:))
Hund hat Angst vorm Zeckenentfernen
Oh, das Problem kenne ich.
Im Februar hatte mein Hund eine Bindehautentzündung und musste Augentropfen bekommen. Seitdem habe ich echte Probleme, wenn es um irgendwelche Manipulationen am Hundekörper geht.
Spot-On Produkte bekomme ich alleine zur Zeit auch nicht auf das Fell. Sie wird regelrecht panisch und fängt an durchzudrehen. Zecken kann ich allerdings halbwegs gut entfernen, solange die blöden Dinger nicht am Kopf sitzen .
Also mache ich es zur Zeit so, dass ich zum spotten zum Tierarzt um die Ecke gehe. Die schmunzeln schon, wenn ich wieder mit meiner Pipette komme. Gott sei Dank muss ich nichts bezahlen, sonst würde es sich schon zusammenläppern.
Neulich hatte sie dann doch blöderweise eine Zecke am Auge. Damit bin ich dann auch wieder zum TA gedackelt. Wir haben eine Tierärztin, 3 Helferinnen und meine Wenigkeit und einen Maulkorb verschlissen, bis wir das blöde Vieh rausgepopelt hatten
Mach dem Hund gerade jetzt in der Anfangszeit nicht zu viel Streß. Euer Vertrauensverhältnis sollte jetzt keine Risse bekommen. Dann lieber zum bösen Tierarzt gehen, der hat dann den schwarzen Peter.
Und einfach immer Üben - mit viel Lob und Leberwurst - wenn es gut geklappt hat.
Viel Erfolg weiterhin.
LG
minimöller
Danke für deine Antwort :)
Ich versuche Streß zu vermeiden, aber mittlerweile haut sie schon ab, wenn ich nur in die Nähe der Stellen an der Brust komme.
Na ja, vielleicht wäre dann Tierarzt doch die bessere Alternative.
Gruß Reli
Hi,
Wir hatten das Problem auch. Ich hab ne Zeit lang meiner Hündin die Zeckenzange nur gezeigt und sie damit ganz leicht und kurz berührt. Blieb sie still hab ich sie belohnt. Das ging dann solang weiter bis ich mit der Zange übers Fell streichen konnte.
Wenn die Zecke nicht im Kopfbereich sitzt kann ich sie jetzt problemlos entfernen. Nur im Kopfbereich kriegt Madame Anfälle, wird regelrecht panisch. Da hilt nix anderes als Maulkorb anziehen und einer hält fest.
Ich würde dir raten die Zecken beim TA entfernen zu lassen. Die wissen damit umzugehen und dein Hund muss in den ersten Tagen bei dir nicht gleich ne negative Erfahrung mit dir verbinden.
LG
Danke für deine Antwort :)
Hallo,
ich schwöre bei solchen Problemen ja auf´s Clickern.
Unser Hund hatte regelrecht Panik, wenn wir an seine Ohren wollten - mehrere Ohrenentzündungen inkl. schmerzhafter Behandlungen beim Tierarzt waren "Schuld". Es ging soweit, dass mein Mann, zwei Tierarzthelferinnen, die Tierärztin und ein Maulkorb nötig waren, um ihm das Ohrenmedikament zu verabreichen - und dabei hat er sich dann vor lauter Panik vollgekackt...
Ich habe mich dann mit einer Schale Fleischwurst, dem Clicker und dem Medikament hingesetzt und habe in Minischritten gearbeitet - Hand auf den Kopf, geclickt, Wurst rein. Schritt für Schritt habe ich mich vorgearbeitet, bis die Hand auf dem Ohr lag, dann bis ich das hochklappen konnte, dann habe ich mit einer Hand hochgeklappt und mit der anderen Hand den Kopf berührt, bis ich ihm einen Finger ins Ohr legen konnte. Anschließend habe ich angefangen, mit der einen Hand das Ohr umzuklappen, mit der anderen das Medikament (in groooooßem Abstand) zu halten und mich immer näher herangetastet.
Noch am ersten Tag konnte ich ihm das Medikament ans Ohr halten, habe es aber nicht verabreicht. Das habe ich mich am nächsten Tag "getraut" (ich wollte mir nicht die ersten Erfolge direkt wieder zerstören). Ich habe das Ganze immer wieder mit dem Clicker geübt, ohne wirklich zu behandeln. Inwzischen kann ich ihm das Medikament wieder geben - er findet´s nicht toll, aber er duldet es und hat zumindest keine Angst mehr. Der Gang zum Tierarzt ist immer noch Stress und Panik pur für ihn...
Also, wenn Du Dir die Arbeit mit dem Clicker vorstellen kannst oder es sogar schon machst, ist das sicher ein Versuch wert. Wichtig ist, in den denkbar kleinsten Schritten anzufangen und notfalls auch immer wieder einen Schritt zurückzugehen und einen NOCH kleineren Zwischenschritt einzubauen, sollte es dem Hund zu schnell gehen. Außerdem sollte man Anfang super schnell clicken, so dass der Hund quasi gar keine Zeit hat, großartig negativ zu reagieren, und die Zeiten bis zum Click ganz langsam steigern. Und, klar, wie bei jedem Training, einen positiven Abschluss finden. Ach so, ja, der Clicker muss natürlich vorher auch konditioniert werden, sollte dieser Weg in Frage kommen...
Viele Grüße, Alex
Ja, der gute alte Clicker...
Ich habe ja nun auch seit Neustem eine neurotische Angstschnapperin hier sitzen, die keine Behandlungen am Kopf duldet (dank einer Bindehautentzündung im Februar *grmpf*).
Ich habe auch schon ans Clickern gedacht, denn den kennt sie. Aber sobald ich nur die Frontline-Pipette raushole, schaltet Madame alle Synapsen aus und ich kann mit der teuersten Fleischwurst wedeln, da hilft einfach rein gar nichts. .
Normalerweise wird alles inhaliert, was irgendwie essbar ist, aber in diesem Moment sieht sie wirklich ihr Todesurteil herannahen...
Ich habe mich ein bisschen mit der Situation abgefunden und latsche nun ständig zum spotten zum TA, aber ich wäre schon froh, wenn ich es irgenswie anders hinkriegen würde...
Na ja, ich werde es wohl trotzdem mach beclickern - mit meiner Madame Hosenschiss. Vielleicht passiert ja noch ein Wunder...*hoff*.
minimöller
So war´s bei uns wegen der Ohren - wie gesagt, inkl. Kotabsatz vor Panik... Das Doofe ist, so ist es nun bei jedem Tierarztbesuch, wenn es um mehr als abhören o.ä. geht (und selbst da zittert er vor Angst, ist kaum noch ansprechbar usw.).
Hast Du schon mal versucht, die Pipette irgendwo sichtbar hinzulegen, ohne dass Du sie anfasst und dann in gewissem Abstand mit ihr zu clickern? Und die Abstände dann immer kleiner werden zu lassen, bis Du sie in die Hand nehmen kannst?
Das ist was mit den lieben Viechern - und wie kreativ man durch sie wird...
Viele Grüße, Alex