Rüdenfrage wegen Hoden, auch an die Züchter.

Guten Morgen!

Ich hab im Moment meinen ersten Rüden. Schon beim Züchter war klar dass ein Hoden weiter oben liegt als der Andere. Ich war bis jetzt immer etwas zu doof die zu fühlen somit konnt ich das nicht richtig kontrollieren. Vor 4 Wochen beim Tierarzt war der 2te laut Tierarzt in der Leiste. Sie meinte wir haben gute Chancen dass er zumindest nicht operiert werden muss. Wir sind umgezogen, ich kenn die Tierärztin nicht, im Ernstfall wäre ich sowieso noch mal zum Tierarzt meines Vertrauens.

Mittlerweile ist er 4 1/2 Monate, ein Hoden ist schon im Hodensack. Ich hab ihn gestern mal einer Bekannten die in der Tierklinik arbeitet in die Hand gedrückt sie soll mal schauen. Es waren aber nicht die besten Randbedingngen und somit konnte sie vor lauter Gezappel den 2ten Hoden garnicht finden. Aufgrund dessen meinte sie dass die Chancen schlecht stehen dass der noch kommt. Aber sie kanns nicht sagen weil er so rumgezappelt hat.

Ich hab ihn mir gestern auf der Couch noch mal entspannt auf den Rücken gelegt und in Ruhe geschaut. Und tata, der 2te Hoden liegt gut tastbar diret vor dem Hodensack. Über was man sich als Neu-Rüdenbesitzer nicht so alles freuen kann. Kann der da jetzt noch liegen bleiben oder rutscht der normalerweis schon noch rein?

Und wenn, wie ist das allgemein bei einem Rüden bei dem ein Hoden später runter kommt als der andere. Die Tierärztin meinte solch einen Rüden nimmt man auf jeden Fall aus der Zucht. Ist das so????? Wir wollen ihn nicht unbedingt als Zuchtrüden, kann man jetzt sowieso noch nicht sagen wie er sich entwickelt. Mich würds nur mal interessieren wie sich so was auswirkt.

Liebe Grüße

Sabine

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Hallo Sabine,

der Hoden KANN schon noch runterwandern - er kann aber auch oben bleiben. Wie so oft - vieles kann, nichts muss...:-p;-)

Zur Zuchttauglichkeit kann ich Dir leider nichts sagen.

Aber wir hatten mal einen Rüden (Lupus), bei dem ein Hoden in der Leiste blieb. Unsere damalige Tierärztin sagte, man müsse da nichts machen, solange alles in Ordnung ist. Sie meinte, so, wie der Hoden liegt, würde er auch nicht zu warm liegen und da könnte man beruhigt abwarten. Haben meine Eltern auch gemacht (ich war damals 14). Lupus ist letztlich an Krebs gestorben - es bildete sich ein Hodentumor, der wohl schon gestreut hatte, als er entdeckt und entfernt wurde. Ob es jetzt letztlich nur daran lag, dass der Hoden zu warm lag oder ob Lupus eh an Krebs gestorben wäre (seine Mutter starb an einem Milztumor) und ob mein Vater, bei dem Lupus die letzten Jahre lebte, den Hoden wirklich regelmäßig abgetastet hat, das weiß ich alles nicht. Aber für mich steht seit Lupus´ Tod fest, dass ich einen Hoden, der nicht in den Hodensack wandert, immer entfernen lassen würde.

Aber die ganzen Wenns und Abers und Überlegungen sind bei Euch bestimmt unnötig - das regelt sich bestimmt alles noch von ganz allein.:-)

Viele Grüße, Alex

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Die Rassestandards verlangen bei allen Rassen von den Rüden zwei voll entwickelte, tast- und sichtbare Hoden. Ist das nicht so, ist das ein zuchtausschließender Fehler und der Hund wird kein Zuchthund. Punkt! Zuchttauglichkeitsprüfungen finden in der regel nicht vor dem vollendeten 15.Lebensmonat statt. Bis dahin müssen also beide Bömmels da sein. Theoretisch!

Ich als Zuchtwart muss in meinem RZV bei der Wurfabnahme kontrollieren, ob ich bei Rüdenwelpen beide Hoden fühlen UND sehen kann. (Ist aber auch eine Kurzhaarrasse, bei langhaarigen wirds mit dem Sehen schwieriger, selbst wenn das Bäuchlein noch nackich ist.)
Sind nicht beide Hoden da, wird das im Abnahmeprotokoll festgehalten und der Halter hat bis zur vollendeten 16.Lebenswoche die Chance bis dahin abgestiegene Hoden der Zuchtleitung und dem Schriftwart nachzumelden. Ist dann noch nichts da, wird der Hund als Einhoder oder Kryptochide in seiner Ahnentafel (AT) kenntlich gemacht.

Bei uns ist es also nicht möglich, einen Hund in die Zucht zu kriegen, bei dem die Hoden zu zu spät abgestiegen sind. Denn in der AT steht er dann immer noch als Einhoder drin. Wüßte grad keinen Fall, bei dem man noch die komplette Wurfchronik nebst AT später wegen sowas umgeschrieben hat. Wozu auch? Ein zu später Abstieg ist nicht normal, kommt aber vor. In der Zucht muss man solche Hunde nicht haben, da erbliche Komponenten nicht auszuschließen sind.

Der Hoden kann noch so lange wieder hoch rutschen, wie das Loch in der Leiste nicht eng genug zu gewachsen ist und er da durch passt. Es gibt ein homöopathisches Mittel, was den Abstieg und das Verbleiben im Hodensack günstig beeinflussen soll. Frag mich nicht, welches. Ich bin kein Mensch, der an solche Mittel glaubt. Aber es ist ja raus zu kriegen, was das ist.

Lg, Ute

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Hallo Ute,

danke für deine ausführliche Antwort und Einschätzung.

Dass die zwei Hoden haben müssen ist schon klar. Darum gehts garnicht.

Bei der Zuchtabnahme war wohl alles in Ordnung. Nur der Züchter meinte in der 11. Woche als wir ihn holten dass sich einer langsamer senkt als der andere. Fühlbar waren beide und laut Kaufvertrag und ihrer Aussage hat der Hund keine Mängel. Wo könnte ich denn in Erfahrung bringen wenn es bei der Zuchtabnahme eine Beanstandung gab oder würde das in der Ahnentafel stehen. Da steht nur das Abnahmedatum, sonst nichts.

Ich war zwischen drin mal bei einer Tierärztin und die meinte der Hoden ist da aber noch nicht so weit unten. Keine Ahnung, ich kann auch zu der Ärztin nichts sagen weil wir dort das erste mal waren! Gestern hab dann sogar ich mal beide Hoden gefühlt, juhuuuuu! Nur ist eben einer schon ganz unten um Baumel und einer nicht. Ich weiß jetzt nicht ob ich das mit dem Hodensack nicht falsch bezeichnet hab. Aber einer hängt eben schon ganz hinten wo er hängen soll und der andere knapp davor.

Meinst du der Zuchtwart hätte das merken müssen? Hätte das dann auch den Preis des Welpen gesenkt. So ein bißchen komisch kommt mir das ganze langsam schon vor.

Im Moment siehts eh so aus als würde es nix mit Ausstellen werden. Sein Ohr steht, somit fallen wir aus dem Rassestandard. Macht aber nix, im Agility gibts viele Stehohr-Shelties. Brains before Beauty #verliebt

Was mich aber noch mitwurmt ist, wenn der Hoden sich jetzt im Nachhinein senkt, und vorher nie was eingetragen war, dann könnte mit so einem Hund doch jeder einfach weiter züchten ohne dass es jemand merkt, oder?

Gruß Sabine

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Hm, es kann zu Wurfabnahme in der 8.Lebenswoche schon alles in Ordnung gewesen sein. Oder auch nicht. Hoden sind in dem Alter manchmal noch nicht fest an ihrem Platz.

Ich weiß nicht, ob die Zuchtwarte in dem Verein aus dem dein Sheltie stammt auch ein Protokoll anlegen müssen? Unseres ist da ziemlich detailliert. Aber es schützt am Ende nicht vor Mauschelei.

Es gibt Züchter, die sich mit Händen und Füssen dagegen sträuben, auch mal einen mangelhaften Welpen gezogen zu haben. Man munkelt, nicht so durchsetzungsfähige Zuchtwarte könnten sich da schon mal beschwatzen lassen und den Mangel nicht ernst genug nehmen. Dann wird gesagt, das wird schon noch, und man trägt es nicht ein.

Ich seh da tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Aufregung bei der Untersuchung und dem Hodenhochstand. Einer einer der von mir kürzlich kontrolliert Babyrüden hatte für mich erst gar keinen fühlbaren Hoden. Dafür hat er gezappelt wie ein Weltmeister und meine kalten Hände fand er so "mittel".
Den hab ich zurück gestellt, ein Geschwister abgenommen und ihn noch mal nachgeprüft. Dann aber bei der Züchterin auf dem Schoß und mit endlich warmen Fingern, und siehe da - wenigstens einer war da. (Der TA hatte bei der Imfung auch den Linken nicht gefunden.) Der geht mit 12 und mit 16 Wochen noch zur Impfe und wird weiter drauf kontrolliert, und dann werden wir sehen.

Bei deinem wäre es langsam blöd, wenn er tatsächlich eine Hoden noch drinnen hat. Er ist 4 1/2 Monate alt, die Pubertät ist nicht mehr weit und die Spermienbildung beginnt dann. Da wäre eine körperferne Lagerung des Gemächts von Vorteil.

Dies war jetzt ein neuer TA? Wat sacht der alte?

Die Hoden hängen beim Hund nicht strikt neben einander. Oft eher so hintereinander, einer kopfwärts einer rutenwärts.

Knifflig dat!#schwitz

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