Erfahrungen mit Pflegestelle

Hallo zusammen,

kann jemand von euch von Erfahrungen als Pflegestelle für Hunde berichten?

Wir sind eine berufstätige Familie mit Kleinkind und Haus, aber nicht eingezäuntem kleinen Garten.

Mich würden eure Erfahrungen in der Funktion als Pflegestelle für Hunde interessieren. Wie verlief die Auswahl des Hundes? Findet man etwas Passendes? Kann man damit rechnen, als Pfelegstelle einen stubenreinen, die Grundkommandos beherrschenden Hund zu bekommen, der zumindest ein paar Stunden alleine bleiben kann?

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Hallo,

Ich bin zwar keine pflegestelle habe aber viele Jahre im Tierschutz gearbeitet.

Ich kann deine Fragen mit Nein beantworten.
Hunde die das alles schon können werden sehr schnell vermittelt und brauchen somit keine Pflegestelle.
Beim Auslandstierschutz bekommst du ein Tier von der Straße. Diese haben meist nie lange oder noch nie mit Menschen in einem Haus gelebt. Du fängst wie bei einem Welpen bei null an.

Natürlich können sie oft einzelne Dinge wie stubenrein oder alleine bleiben.
Es sind Lebewesen die alle einen eigenen Charakter haben.

Setzt dich einfach mit einer Tierschutzorganisation in Verbindung diese wählen, wenn sie gut sind das passende Tier aus.

Ich war vor kurzen in einer Tötungsstation in Kroatien, alle diese Tiere waren freundlich u d lieb und sie hätten es alle verdient ein schönes Zuhause zu bekommen. Man bekommt keinen fertigen Hund, dessen muss man sich bewusst sein.

Überlege es dir gut mit einem Hund, es gibt viele tolle Nasen, so ein Hund aus dem Tierschutz bedeutet Arbeit und ist zeitaufwendig.

LG Cosma deren 2 Hund bald aus Kroatien kommt.😍

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Hallo,

ich habe mehrere Pflegehunde aus einem Tierheim in Rumänien aufgenommen (dieses Tierheim wird von einem deutschen Tierschutzverein mitgeleitet und unterstützt) und vermittelt. Unser aktueller Pflegehund ist jetzt schon drei Jahre bei uns, aufgrund seines Alters und seinem gesundheitlichen Zustand darf er auch bei uns bleiben.
Uns war aber auch schon bei der Aufnahme klar, dass er eine "Wundertüte hinsichtlich einer möglichen Vermittlung" sein wird.

Einen Pflegehund aufzunehmen ist ähnlich wie die Aufzucht eines Welpen: Man weiss nicht genau, wie er sich entwickelt. Unsere Hunde kamen von der Strasse, waren dann in einem rumänischen Tierheim. Sie kannten keine Leine, keine Stubenreinheit, keinen Staubsauger. Das alles müssen sie lernen. Sie müssen Vertrauen fassen und brauchen hierfür Zeit und Zuwendung. Mit dem Druck, wieder arbeiten gehen zu müssen und den Hund alleine zuhause lassen hätten wir das nicht gemacht.

Wir hatten vor Aufnahme unseres ersten Pflegehundes schon zwei eigene. Pflegehund 1 und 2 waren schnell vermittelt. Pflegehund 3 hat sich sehr schnell in mein Herz geschlichen (sie war sehr krank und pflegebedürftig) und ist mein "Seelenhund". Sie ist nunmehr auch schon vier Jahre bei uns. Und da Pflegehund Nr. 4 nicht mehr vermittelbar ist, haben wir nunmehr vier Hunde.
Somit ist jetzt wirklich kein Platz mehr in unserem Hause für einen weiteren Pflegehund, vielleicht, wenn es irgendwann mal wieder nur zwei Hunde sind. Unsere Hunde sind bis auf eine aber alle schon im Rentenalter und somit sehr genügsam und ruhig.

Einen erzogenen, Grundkommandos beherrschenden, stubenreinen und alleine bleibenden Pflegehund vermittelt zu bekommen, halte ich nicht für wahrscheinlich. Ohne die Option, dass im Notfall doch jemand den ganzen Tag bei ihm bleiben könnte, würde ich das Risiko nicht eingehen.

Liebe Grüße

Delenn

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Im Normalfall kommen die Hunde auf eine Pflegestelle, welche noch rein gar nichts können, ausser vielleich sogenanntem Problem- oder Fehlverhalten. Gerade deshalb kommen sie ja auf eine Pflegestelle, um das Notwendigste zu lernen damit sie überhaupt vermittelbar sind.

Natürlich gibt es auch "Endstellen" die bereit sind so einen Hund aufzunehmen, die meisten möchten aber eben keine Wundertüte die ihnen im besten Fall das komplette Inventar zerlegt.

Zudem muss man bei Pflegehunden unterschreiben, sie niemals abzuleinen, ausser in einem gesicherten Garten, deshalb wäre es dem Hund gegenüber auch nicht fair, ihn ohne umzäunten Garten zu halten.
Kleinkind und Berufstätigkeit gehören meist auch zu den Auschlusskriterien um als Pflegestelle zu fungieren.

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Ich danke euch, ihr habt mir mit euren Antworten sehr weitergeholfen und das Puzzle vervollständigt. Leider hat sich damit das Bild bestätigt, das ich angenommen hatte. Es ist sehr schade, dass wir den Tierschutz an der Stelle dann nicht unterstützen können.

Wir werden - wenn - dann wohl doch direkt einen "eigenen" Hund übernehmen.

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Vielleicht könnt ihr ja als Kompromiss den eigenen Hund dann vom Tierschutz nehmen, ob von einer Pflegestelle, aus dem Tierheim oder über Auslandvermittlung, statt einem Welpen vom Züchter. Damit helft ihr auch einem Tier.

Und wer weiss, vielleicht wollt und könnt ihr ja später, zum eigenen Hund mal noch Pflegestelle sein.

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Wenn, dann kommt für mich ohnehin nur ein Hund aus dem Tierschutz in Frage. Es gibt genügend libenswerte Nasen in Tierheimen, es muss nicht immer ein Rassewelpe sein.

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Pflegestelle mit kleinem Kind würde ich mir auch gut überlegen. Für das Kind ist es jedesmal ein Verlust das Tier wieder ab geben zu müssen. Ihr als Erwachsene wisst daß das Tier nicht für immer bleibt. Ein Kleinkind kann das nicht überschauen. Und auch zum Pflegetier baut man ja eine Bindung auf.
Alleine das wäre für mich ein Grund für ein eigenes Tier statt Pflegestelle. Ohne die Probleme die mit einem Tierschutzhund sonst noch so mitkommen können.