Hund ja/ nein? Stehe zwischen den Stühlen...

Hallo liebe Forengemeinde,

ich hoffe auf ein paar Impulse von euch.
Meine beiden Töchter 9 und 16, wünschen sich schon seit geraumer Zeit einen Hund. Ich bin hin- und hergerissen, denn einerseits möchte ich Ihnen den Herzenswunsch erfüllen, auf der anderen Seite sehe ich auch die Herausforderungen und weiß einfach nicht, wie ich entscheiden soll.
Das größte Problem ist bei uns tatsächlich der Urlaub. Wenn das nicht wäre, würde mir die Entscheidung deutlich leichter fallen. Wir besuchen in den Sommerferien immer 4 Wochen lang meine Eltern, die in Schweden leben. Wir können da aus diversen Gründen keinen Hund mitnehmen. Auch unsere Freunde und Nachbarn sind in den Sommerferien weg, ich weiß einfach nicht, wie man das lösen kann. Man müsste Glück haben und eine Familie finden, die sich in der Zeit gerne kümmert...aber ist das so leicht? Eine Hundepension kostet für den langen Zeitraum viel Geld.
Der zweite Grund, der die Entscheidung schwer macht, ist, dass mein Mann zwar nicht völlig gegen einen Hund ist, aber er brennt auch nicht für die Idee. Er ist eher misstrauisch und zweifelt daran, dass die Mädchen sich dann wirklich so engagiert um den Hund kümmern, wie sie es jetzt versprechen. Er befürchtet, dass sie nach absehbarer Zeit die Lust verlieren und alles an mir hängen bleibt.
Ich stehe total zwischen den Stühlen. Ich möchte den Mädchen ihren Wunsch erfüllen, ich vertraue ihnen auch mehr, als mein Mann es tut, ich würde natürlich auch Verantwortung übernehmen, aber das Urlaubsproblem ist einfach da.

Und nun haben wir auch noch ein Angebot für einen kleinen 1 jährigen Rüden bekommen. Ich habe auch schon mit der Besitzerin telefoniert, die den Hund dringend abgeben muss. Es würde alles passen. Mein Töchter sind schockverliebt und ich weiß nicht, was richtig ist...

Ins kalte Wasser springen?

Ideen?

Viele Grüße

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Hallo!
Die Frage "soll ich meinen Töchtern den Wunsch erfüllen" ist grundsätzlich gesehen der falsche Ansatz. Der Hund wird an dir (und deinem Mann) hängen bleiben. Die Kinder werden früher oder später ihre eigenen Wege gehen. Selbst wenn deine Mädels auch in 1,2,3 Jahren noch für den Hund und die damit verbundenen Pflichten vollauf brennen, wird Schule, Ausbildung, Studium etc... Tribut von den Mädchen zollen und sie können den gegenwärtig geschmiedeten Plan einfach nicht erfüllen.

Meine Jungs (und mein Mann) wollten seit Jahren einen Hund. Das "Wollen" war auch bei mir nicht das Problem, aber ich habs halt etwas realistischer gesehen und wollte eben nicht, dass der Hund dann darunter leiden wird und einfach so da ist und uU darunter leiden muss.
Vor zwei Jahren wars dann gsd soweit, dass wir uns den Wunsch erfüllen konnten, weil sich die Voraussetzungen für einen Hund positiv verändert hatten.
Alle lieben unseren Hund abgöttisch, auch das Interesse ist nach wie vor da. Aber der Alltag lehrt mich wöchentlich, dass ICH am Ende verantwortlich bin und für den Hund und seine Bedürfnisse da bin.
Aber alles gut, weil ich einfach damit gerechnet habe und ich im Endeffekt MIR einen Hund geholt habe und nicht den Kindern einen Wunsch erfüllt habe. 🙂

Wegen dem Sommerurlaub, würde ich eher zwei andere Gedanken verfolgen:
1. Wie lange wird die 16-jahrige, denn überhaupt noch 4 Wochen sommerurlaub mit euch machen wollen 😉 und könnte sie dann evtl. in der Zeit tatsächlich für den Hund da sein
2. Lösungswege den Hund doch mitzunehmen sind oft einfacher als ihn 4 Wochen mit schlechtem Gefühl in Betreuung zu geben (und bei 4 Wochen sollte man schon ein schlechtes Gewissen haben 🙈)

Glg, Chicky

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Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! Das hat mir noch einmal sehr geholfen, dass keine einzige eurer Stimmen wirklich dafür war und ihr habt die Erfahrung.

Das war ein sehr aufwühlender Tag heute. Es war auch mein Fehler, dass ich selber Herzchen in den Augen hatte, als ich den kleinen Zwergspitz auf dem Foto sah, so ein knuffiges Kerlchen! Meine Mädchen haben das gleich so interpretiert, dass er quasi gekauft ist und wir hätten ihn auch bekommen können. Aber je ernster es wurde, desto größer waren meine Bauchschmerzen. Ich konnte weder schlafen, noch etwas essen, heute. Mir ist bewusst geworden, was das fur MICH bedeutet, dass ICH es bin, die den Hund die nächsten 15 Jahre haben wird, wenn meine Kinder längst aus dem Haus sind. Und obwohl der Wunsch meiner Großen so groß ist, braucht wohl nur ein Freund auftauchen, die erste große Liebe, und der Hund ist vergessen...daher habe ich abgesagt, meine Große ist so traurig, ist schon den ganzen Tag in ihrem Bett... :-(

Aber: keiner kennst sich bei uns mit Hunden aus, keiner weiß, was auf uns zukommt. Mein Vorschlag war daher, erst einmal Gassi gehen mit Hunden, mal auf einen Hund aufpassen oder vielleicht mal einen Pflegehund aufnehmen, einfach sehen, wie sich das anfühlt. Das war jetzt alles überstürzt und hat ein unnötiges Gefühlschaos verursacht.
Ganz in der Nähe gibt es einen gut organisierten Hundeverein. Da rufe ich als Erstes an.

Danke euch für euren Input,
liebe Grüße

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Hallo,

ja es ist nicht einfach nein zu sagen, aber ich denke du hast das richtig getan. Ein Pflegehund auf Zeit zu nehmen ist schon eine Option.
Aber meistens so, dass man es nicht schafft wieder abzugeben da man einen starken Bezug zum Hund bekommt
Also ich könnte es nicht.

lg

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Hallo
das ist auch nicht spruchreif mit dem Pflegehund, ich bin gerade dabei, mich zu informieren, wie eine hundeunerfahrene Familie ein bisschen Kontakt zu Hunden bekommt, um eben wissen zu können, was da auf einen zukommt.

Es war wirklich nicht leicht abzusagen, wir waren alle traurig.

Grüße

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Die Sache ist ziemlich klar.

Selbstverständlich kann ein Hund in Notfällen 4 Wochen woanders leben. Und für den Urlaub auch 1-2 Wochen. Aber jedes Jahr für 4 Wochen ist für die meisten Rassen nicht in Ordnung. Damit ist es doch schon ein Nein.

Und nur der Vollständigkeit halber, dein jüngeres Kind wird sich so verhalten wie dein Mann sagt. Mit 16 Jahren kann man hingegen schon die nötige Reife haben. Wobei auch das eher fraglich ist ohne diese Verantwortung vorher zu lernen. Und deine Kinder haben keine Ahnung, was es bedeutet einen Hund zu haben. Die wissen gar nicht was das für Arbeit macht und was es bedeutet immer! raus zu müssen. Also auch hier wenn du wirklich auf die Mitarbeit vertraust und ihn deswegen nehmen möchtest, ein klares Nein.

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Wenn du keine Lust hast, dich 24/7 um den Hund allein zu kümmern (darauf läuft es ja doch meist hinaus), dann nein.

Ich sehe die Urlaubssituation nicht so kritisch. Kauft ihr bei einem engagierten und guten Züchter könnt ihr das Thema offen ansprechen. Es gibt viele Züchter, die ihre Nachzucht gerne vier Wochen beaufsichtigen. Natürlich nicht umsonst, aber der Hund ist dann gut versorgt.
Aber ihr solltet immer das Geld für eine Hundepension in der Hinterhand haben. Kann ja immer mal was sein. Ist das nicht gegeben, dann nein.

Im übrigen sind Hunde Opportunisten. Den meisten ist es völlig egal wo und bei wem sie sich aufhalten. Hauptsache Futter, Entertainment und Versorgung stimmt. Zwei, drei Tage zum eingewöhnen und fertig.

Zumindest bei normal erzogenen Hunden. Wer die Hunde in eine erlernte Abhängigkeit erzieht hat dann mehr Probleme (leider modern bei einigen Hundeschulen, die Hunde werden leichtführiger, wenn sie völlig abhängig vom Besitzer sind).

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Wer hat den immer für vier Wochen Hundepension in der Hinterhand? Bei uns wären das 4200 Euro. Sorry so viel hab ich nicht irgendwo rumliegen.

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Dann würde ich in der Situation der TE keinen Hund anschaffen. Es sind ja Kosten die absehbar anfallen.

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Hallo,

zumindest schon einmal darüber nachgedacht, den Hund mitzunehmen?
Urlaub mit Hund ist toll, unser war auch schon mit in Schweden, den Niederlanden und und und
Man muss sich das vorher alles gut überlegen. Und die Kinder werden sich auf Dauer nicht um den Hund kümmern.

Wer geht zur Hundeschule etc.

Eure Voraussetzungen, finde ich nicht so ideal.

Gruß,
Purzel

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Hallo,

willst Du einen Hund? Das ist die entscheidende Frage. Der Hund kann 16-18 Jahre alt werden(je nach Rasse). Dann sind deine Kinder längst aus dem Haus. Willst Du dann noch Teilzeit arbeiten? Oder eine Hundebetreuung für Nachmittags zahlen?

Es gibt auch Gassigeher im Tierheim, habt ihr das schon gemacht? Die große Tochter kann ggf. Hunde der Nachbarn ausführen. Oder als Pflegestelle/ in den Herbstferien zeitweise Hunde aufnehmen?

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Ich habe einen Hund und weiß, wie sehr man da angehängt ist. Ich würde an Deiner Stelle dafür sorgen, dass Deine Mädels sich um andere Hunde kümmern und Gassi gehen können, vielleicht auch selber Urlaubsbetreuung machen für Hunde von Bekannten. Du musst halt überlegen, dass so ein Hund ganz schön alt werden kann. Ich weiß nicht, wie Du arbeitest/arbeiten wirst, aber die Kinder sind irgendwann nicht mehr da, um sich zu kümmern.

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Die Hautarbeit wirst Du haben.

Deine Kinder können keinen Zweitraum von 15 Jahren überblicken. Sie werden die Schule verlassen, eine Ausbildung oder ein Studium anfangen. Aber der Hund wird weiterhin seine Gassirunden einfordern, will bespielt und trainiert werden. Das können Deine Kinder - auch wenn der Wunsch noch so groß ist - nicht leisten. Ihr Leben ist im Wandel, da passt eine so enge Verpflichting nicht hinein.

Ich denke, durch die Urlaubsituation ist es fast ein NoGo. 4 Wochen ist eine lange Zeit. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, sein Tier zurück zu lassen. Auch wenn es noch so gut betreut wird, es fehlt dann sehr.

Es gibt tolle Hundepensionen, die aber für vier Wochen einen ordentlichen Batzen Geld verlangen. Umgerechnet kannst Du davon schon fast einen neuen Urlaub bezahlen.

LG

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Hallo!
Ich bin ja total dafür, das Kinder mit Tieren und dann noch am besten Hunden aufwachsen! Aber wenn nicht in erster Linie Du diesen Hund möchtest, wird das nichts... Deine Große wird in eine Ausbildung gehen, und früher oder später auch ausziehen und die Kleine ist noch viel zu jung für solch eine Verantwortung.
Wenn Hund dann also nur, wenn Du das möchtest. Vielleicht geht so eine kleine Rasse wie Bologneser oder Coton de Tulear und dann halt mitnehmen nach Schweden?!
Eine Hundepension kostet recht viel Geld für diesen Zeitraum und eine zuverlässige Privatperson muss man erst mal finden und auch die wird das nicht kostenlos machen!
Ich kann mir ein Leben ohne Hund absolut nicht vorstellen aber es ist immer auch Arbeit und Verzicht.

LG
asira