Wie der Hund meines Vaters helfen?

Hallo,

das wird jetzt leider länger. Mein Vater hat einen 12 Jahre alten Hund, dem es seit einiger nicht mehr so gut geht. Er läuft schlecht, hatte eine Talkzyste, die aufgeplatzt ist, muss ständig pinkeln gehen, trinkt extrem viel, verliert hinten Fell und hechelt extrem. Ich seh den Hund nur alle paar Wochen. Mein Vater hat es immer runter gespielt und gesagt, dass es besser wurde. Ich hab ihm zuerst leider geglaubt. Er wollte die Wahrheit aber anscheinend leugnen. Vor kurzem hat man gesehen, dass eben gar nichts ok ist. Ich hab auf ihn eingeredet, dass der Hund zum Tierarzt muss. Er meinte darauf nur, dass er keinen Grund dazu sieht und der Tierarzt nichts machen kann. Der Hund ist einfach alt.

Meine Schwester, die 250 km entfernt wohnt, war diese Woche bei ihm zu Besuch. Sie war der selben Meinung wie ich. Ich hab dann nochmal mit ihm geredet, dass der Hund wirklich angeschaut gehört und dass er richtige Schmerzmittel braucht. Er gibt ihm nur so homöopathisches Zeug. Er meinte dann, wir sollen machen, was wir wollen. Da er aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht dazu in der Lage ist, waren meine Schwester und ich am Donnerstag mit ihm beim Tierarzt. Wir wurden netterweise dazwischen geschoben. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Ich kann ihn nämlich selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht tragen und er wiegt knappe 28 kg. Der arme Kerl kam vor Schmerzen nicht selbst ins Auto raus und rein. Zu allem Überfluss hat er sich am selben Tag auch noch an der Pfote verletzt, weil er nicht mehr anständig laufen kann.

Beim Tierarzt kam dann folgendes raus: die aufgeplatzte Talkzyste ist entzündet, er hat Hüft- und Rückenschmerzen und am ganzen Körper, ich hab vergessen, wie der Arzt dazu sagte, ich nenn es mal Fettgeschwüre. Er hat ein richtiges Schmerzmittel bekommen und ein Antibiotikum und es wurde Blut abgenommen. Gestern gab es das Ergebnis. Die Leberwerte sind erhöht, der Arzt sagte das kann aber auch von der Nebenniere kommen und die Entzündungswerte der Bauchspeicheldrüse sind erhöht. Lange Rede, kurzer Sinn, wahrscheinlich hat er das Cushing Syndrom. Was man behandeln könnte, so dass es dem Hund wieder besser geht. Das muss aber per Bluttest nachgewiesen werden und der nimmt einen ganzen Tag in Anspruch. Es kann natürlich auch sein, dass es schon zu spät ist und er nicht mehr lange zu leben hat. Was ich nicht hoffen möchte.

Ich will weder, dass der Hund leiden muss, noch, dass er auf Verdacht eingeschläfert wird, obwohl man ihm noch helfen kann.
Dieser Screeningtest wird aber extremer Stress für ihn bedeuten. Wir müssten an einem Tag 3 Mal mit ihm zum Tierarzt fahren. Ihn dort lassen wäre noch viel schlimmer. Der Hund war seit 4 Jahren nicht mehr beim Tierarzt. Was wir aber nicht wussten. Wir kontrollieren ja nicht, was unser Vater tut. Ein Ultraschall muss dann in einer Klinik gemacht werden.
Bekommt er aber keine Medikamente, wird er mit Sicherheit kein angenehmes restliches Leben haben. Das möchte ich auf gar keinen Fall.

Für die Behandlung muss aber alles von uns organisiert werden. Hat jemand Erfahrung mit dieser Krankheit und kann mir sagen, wie schnell das gehen muss, bevor es schlimmer wird? Wie gesagt, ich alleine kann mit dem Hund nicht gehen, weil ich ihn nicht hochheben kann/darf. Wir haben auch beide Kinder, die wegorganisiert werden müssen. Mein Mann muss Urlaub nehmen, meine Schwester auch. Je nachdem, wer mit kann. Sie kann auch nur in den Schulferien Urlaub nehmen. Kurz gesagt, ohne die Hilfe von anderen kann der Hund nicht behandelt werden, weil mein Vater nicht dazu in der Lage ist, selbst mit seinem Hund zum Tierarzt zu gehen.

Kann mir jemand sagen, wie es weitergeht mit dem Cushing Syndrom? Muss er dann öfter zum Tierarzt wegen der Medikamente?

Bearbeitet von sandrinchen2986
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Ich kenne die Krankheit nicht möchte dir aber sagen : toll dass du dich darum kümmerst! Wie kann man ein Tier so lange Zeit bei sich haben u nicht bemüht sein, ihn zu helfen wenn es sichtlich leidet … Deinen Vater versteh ich nicht. Das ist seine Pflicht, dem Tier die Hilfe zukommen zu lassen, die es braucht. Kann er es selber nicht ist es seine Aufgabe… sowas geht gar nicht ! Alles Gute für den Hund 🙏

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Danke für deine lieben Worte. Ich mach mir totale Vorwürfe, dass ich mich nicht früher durchsetzen konnte. Ich hoffe, es ist nicht schon zu spät. Man hat dann schon gemerkt, dass unser Vater dankbar war, dass sich dem jemand angenommen hat. Der arme Hund hätte aber früher Hilfe bekommen können.
Er ist so lieb und treu. Da ist das doch das Mindeste, was man tun kann. Und wenn er mal den letzten Gang antritt, hat er mich an seiner Seite.

Bearbeitet von sandrinchen2986
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Soweit mir bekannt ist, ist das Cushing Syndrom nicht heilbar und bedeutet lebenslange Medikation.....die meistens eben auch nach Körpergewicht berechnet wird.
Ich kenne ein Medikament, Vetoryl....ich weiß nicht ob das da noch eingesetzt wird. Anfangsdosierung 1mg/kg.....30 Tabletten mit 30mg (28kg Körpergewicht) sollen knapp 100€/Monat kosten. Es wird dann im Verlauf noch hoch- oder runterdosiert.
Er hat Rücken-und Hüftschmerzen.....was ist die Ursache? Das wäre mir hier für die weitere Entscheidung sehr wichtig. Da kommen also auch noch uU Kosten drauf. Oder Muskelschwäche? Kann und wird dein Vater für den Muskelaufbaus (falls die Therapie anschlägt) sorgen können, wenn er ihn nicht mal mehr eigenständig zum Tierazt bekommt?
Er hatd ie "Fettbeulen"....was mit einer ähnlichen passiert ist, das weißt du....das kann auch mit weiteren passieren, auch das wird nicht mehr weggehen und die müssen eben auch vernünftig evrsorgt werden, wenn sie aufgehen oder sich entzünden. Sie können auch urplötzlich wachsen. Weitere Behandlungskosten und Vorstellungen beim TA.
Eventuell kommen Hausbesuche in Frage, das kann man mit der Praxis abklären....geht aber nicht bei allen Unetrsuchungen oder Behandlungen.
Cushing selber muß regelmäßig kontrolliert werden....lebenslang.

Dein Vater ist jetzt schon nicht mehr körperlich richtig in der Lage das Tier beim TA vorzustellen. Falls er noch Auto fährt, dann wäre eine Rampe durchaus ein Hilfsmittel für den Hund. Auch für dich wäre das ein passendes Hulfsmittel, so wie es klingt lebst du ja in der Nähe. Das jedsmal deine Schwetser kommt, das ist doch dauerhaft utopisch bei der Entfernung.

Und nicht zu unterschätzen, die Tierarztbesuche selber sind extrem teuer geworden.....all das muß finanziell gewuppt werden können. Kann er das?

Wenn ich jetzt ganz ehrlich bin, dann würde ich mich mit dem Vater zusammensetzen und mit ihm besprechen, wie es denn für das Tier (falls die Diagnose bestätigt wird) überhaupt weitergehen soll. Immerhin wird es nicht jünger werden und auch noch andere Erkrankungen können auftreten. Er hat jetzt schon 4 Jahre zugeschaut, wie es dem tier immer schlechter geht und hat nicht gehandelt.

Das Tier abgeben? Es hat doch kaum Chancen in der Vermittlung, on the Top der stressige Tierheimalltag. Das wäre nicht mein Weg.

Also wenn ich ganz ehrlich bin, dann würde ich eher einen schmerzfreien Weg, bis es nicht mehr geht, wählen. Eine Cushing Therapie würde ich vom Ergebnis der Diagnostik abhängig machen. Aber das Wichtigste: Dein Vater muß selber mit dem Tierarzt sprechen, es ist sein Hund....seine Vernatwortung, die er mit dem Tierarzt offen besprechen und dann entscheiden muß.....DA führt kein Weg dran vorbei. Er selber muß zusammen mit dem Tierarzt Entscheidungen treffen, nicht du, nicht deine Schwester.

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Das hab ich auch gelesen, dass man nur die Symptome durch Medikamente unterdrücken kann. Ansonsten wird irgendwann der Stoffwechsel komplett entgleisen.

Vermutlich ist es Hüftarthrose. Muskelschwäche könnte es natürlich auch sein. Das wäre ja auch ein Symptom dieser Krankheit.
Da ist jetzt die Frage, ob das noch was bringen würde.
Ich sag ja, Fettbeulen war der falsche Begriff. Es klang nach Fetteinlagerungen im ganzen Körper. Es fiel ein bestimmter Begriff. Es sind aber keine Talkzysten wie die eine, die geplatzt ist. Wachsen könnten die aber.
Hausbesuche macht der Tierarzt. Ob er bis zu meinem Vater fährt, weiß ich nicht.

Wir hatten so eine Rampe für unseren letzten Hund. Das ist mir aber erst später eingefallen. Das werde ich ihn heute fragen, ob die noch da ist. Dann kann ich mit ihm allein zum Tierarzt für die Blutentnahme.
Ich kann auch alle paar Wochen mit ihm gehen. Ich bin nur 40 km entfernt. Allerdings saß ich durch Baustellen auch 2 Stunden im Auto am Donnerstag mit Hin und Rückfahrt.

Ja, mein Vater kann sich das leisten.

Das muss auf jeden Fall besprochen werden, wie es weiter geht.
Achso nein, dem Hund geht es nicht schon seit 4 Jahren schlecht. Er war nur seit 4 Jahren nicht mehr beim Tierarzt. Der Hund war auch noch vor einem Jahr total fit. Diese Symptome hat er „erst“ seit ein paar Monaten. Dass er schlechter läuft erst seit wenigen Wochen. Trotzdem hat er zu lange zugeschaut.

Abgeben ist keine Lösung.

So denke ich auch. Der Tierarzt meinte aber, dass es dem Hund nur durch Schmerzmittel nicht besser gehen wird.

Ja das ist richtig. Es ist sein Hund und seine Verantwortung

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Ah okay, dann hatte ich da doch einiges falsch verstanden....besonders das mit der Dauer der Symptome.

Dann probiert es aus, aber erstmal muß ja die Diagnose stehen. Trotzdem würde ich Hüfte und Co abklären lassen, auch das sollte Klarheit bestehen.

Wenn Geld jetzt nicht die Hauptsorge ist, dann ist das ja super. Und bringt mich auf eine weitere Idee.....wie wäre es am Wohnort des Vaters jemanden (für Spritgeld und kl. Aufmerksamkeit) zu suchen, der die Fahrten übernimmt....über FB-gruppen o.ä.. Vielleicht findet sich ja jemand, der da unterstützen kann.

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