Die Labradorhündin meiner Mutter ist 14. Bei ihr wurde vor ca. 4 Wochen ein Tumor an der Leber diagnostiziert. Sie hat zuerst danach noch relativ gut gefressen. Dann würde es immer weniger. Sie hat nur noch Leckerlis gefressen und jetzt trinkt sie seit 4 Tagen nur noch. Tabletten gegen die Übelkeit, die die Tierärztin verschrieben hat, verweigert sie.
Sie tut mir so leid. Sie hat immer so gerne gefressen. Sie wirkt aber nicht so als ob sie Schmerzen hätte. Sie ist ruhig und mental fit. sie reagiert zum Beispiel auf Katzen im Garten.
Die Tierärztin würde zum Einschlaefern nicht nach Hause kommen. Es ist auch schwer, einen anderen Tierarzt zu finden, der das macht. Es war für den Hund sehr belastend ihn zum Tierarzt zur Untersuchung zu bringen. Deshalb würde meine Mutter ihr das gerne ersparen und hofft, dass sie zu Hause einschläft. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Allerdings frage ich mich, ob sie nicht doch leidet, wenn sie nichts mehr frisst? Hat sie dann nicht ständig Hunger? Würde sie dann sozusagen quasi verhungern, wenn sie auf natürliche Weise stirbt?
Ich habe auch mit der Tierärztin von unserer Katze gesprochen. Sie riet zum Einschlaefern, weil nicht fressen bedeutet dass sie leidet.
Was meint ihr? Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.
Hund (14) meiner Mutter frisst nicht mehr
Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn man sein Tier kennt, auf seine Signale achtet und seine eigenen Befindlichkeiten beiseite schiebt, weiß man wann der Zeitpunkt gekommen ist, es gehen zu lassen.
Per se finde ich nicht, dass ein Tier zu dem Zeitpunkt eingeschläfert werden muss, wenn es nicht mehr frisst, allerdings ist es ein Zeichen, dass der Tod bald bevorsteht.
Sterben ist in meinen Augen und nach meiner Erfahrung und Prozess, ein Weg den man eng begleitet. Verhungern wird der Hund nicht, es ist bei Mensch wie Tier ganz normal, dass die Nahrungsaufnahme eingestellt wird. Deine Mutter muss sich allerdings klar darüber sein, dass ein Tier mit einem Tumor nicht einfach einschläft, so sehr man es sich wünschen würde. Das ist nicht zu vergleichen mit einem natürlichen Tod im hohen Alter. Ehe sie in eine sie überfordernde und dem Hund schadende Situation kommt würde ich den Hund einschläfern lassen. Ich würde dies in Absprache mit der Tierärztin entscheiden. Da würde ich allerdings rumtelefonieren, nein, Hausbesuche machen nicht alle Tierärzte, aber einige eben doch.
Weil es thematisch passt hier noch unsere Geschichte, allerdings würde ich es so nicht für Laien empfehlen.
Unser 13-jähriger Hund ist vor Kurzem an einem Lymphom (Hauptbefall Leber und Milz) gestorben. 26 Stunden vor ihrem Tod hat sie abends das Fressen eingestellt und ist nicht mehr aufgestanden. Wir haben sie beim Sterben begleitet und sie ist zu Hause, bei uns, gestorben. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie es sich genauso gewünscht hätte. Sie war ein Hund aus dem Tierheim, fremde Menschen und besonders Tierärzte haben ohr Angst gemacht. Ich war bei ihr, das restliche "Rudel" im Haus. Ich habe beruflich schon viele Menschen beim Sterben begleitet und bin mit dem Prozess vertraut. Ich habe ihr entsprechende Medikamente (Opiate) (zermörsert und in Wasser aufgelöst mit einer Spritze ohne Nadel in das Maul) gegeben und hätte auch starke Beruhigungsmittel (als Infusion) gehabt, war aber nicht notwendig. Ich habe ihr Sterben als sehr friedvollen Weg in Erinnerung. Wäre es notwendig gewesen wäre unsere Tierärztin zu uns nach Hause gekommen. Sie an einem fremden Ort sterben zu lassen wäre für uns nicht infrage gekommen.
Alles Gute 🌈
Erstmal Herzliches Beileid für den Verlust deines Hundes. Das war sicher die angenehmste Art zu sterben für ihn.😿Es geht dir sicher gut im 🌈land kleine Fellnase. Vielleicht schickst du irgendwann deinem Frauchen wieder einen Hund...
Wie meinst du, dass ein Tier mit einem Tumor nicht einfach friedvoll einschläft?Meinst du, es kommt zu einem multiplen Organversagen, das mit Schmerzen verbunden ist? Kündigt sich das vorher normalerweise an, z.B. durch nicht mehr Aufstehen?
Ich habe schon alle Tierärzte vor Ort angerufen. Nur einer macht das. Doch der hätte das komischerweise nur an demselben Tag machen können. Und da ging es Bonny nicht akut schlecht. Vielleicht sollte ich mal nach Tierärzten für Großtiere noch schauen, die zu den Höfen fahren.
Danke, mal schauen. Unsere Hündin fehlt uns wahnsinnig, aber der Gedanke sie zu "ersetzen" fühlt sich einfach falsch an, sie hat uns so viele Jahre begleitet. Vielleicht irgendwann.
Bei einem bis dato gesunden Tier ist der Weg zum vollständigen Organversagen erfahrungsgemäß relativ lang, vorher können starke Schmerzen durch den Tumor u.a. durch die Leberkapselspannung oder Metastasen auftreten. Es besteht ein hohes Risiko für innere Blutungen durch die fehlende Lebersyntheseleistung (was wiederum relativ schnell zum Tod führt). Aber es ist in den meisten Fällen kein "einfaches Einschlafen" wie an Altersschwäche sondern ein sich ziehenden Prozess. Das nicht mehr aufstehen wollen/können leitet dann die allerletzte Phase ein, das wäre für mich für einen Laien (ohne entsprechende Erfahrung und Medikamente gegen Schmerzen, Atemnot etc) der späteste Punkt, wo ein Hund erlöst werden sollte. Bei Leid/Schmerzen natürlich früher.
Es ist sehr schade, dass die Tierärzte bei euch so unflexibel sind. Aber wenn alles nicht hilft bleibt nur der Gang in die Praxis.
Vielleicht findet ihr ja doch noch einen Tierarzt, der da flexibler ist.
Euch und natürlich dem Wuffi für seine letzte Reise alles Gute 🌈
Zum Thema Einschläfern: meiner Hündin haben wir im Auto vor der Tierarztpraxis ein Beruhigungsmittel spritzen lassen, damit sie nicht so lange zittern muss in der Praxis. Das war auch nicht sehr angenehm, da sie Spritzen hasst, aber es war der beste Weg. Ich habe sie dabei auf meinem Schoß gehabt und sie war durch das Mittel schon ganz weit weg. Vom weiteren Vorgehen hat sie also schon nichts mehr mitbekommen.