Schönen guten Morgen, ich füttere fast von Beginn an zu (10. Lebenstag), jetzt ist mein Kleiner 3 Monate alt und ich möchte eigentlich abstillen, weil beides parallel doch ziemlich aufwendig ist. Ich habe das Gefühl, ich verbringe die meiste Zeit mit der Versorgung und würde aber gern mehr Zeit mit Spielen, Rausgehen, Krabbelgruppe, Massieren etc. verbringen. Außerdem schränkt es einen doch ziemlich ein, Termine kann ich nur schwer einhalten ...
Hätte so gern voll gestillt und habe auch alles mögliche getan, eine "wissenschaftliche Ausarbeitung" mit Wiegen, Abpumpen, akribischem Aufzeichnen, permanentem Anlegen, aber mehr geworden ist es trotzdem nicht. Achja, und natürlich ordentlich gegessen und viel getrunken, Milchbildungstee auch. Bin schon traurig, dass es nicht geklappt hat, aber so halte ich das nicht mehr lange durch (bin alleinerziehend).
Wäre dankbar für Erfahrungsberichte.
LG - Merline
Noch jemand hier, der schon von Beginn an zufüttert und abstillen will
Hallo Merline,
hast Du eine Stillberaterin??
Das fände ich ganz ganz wichtig!
Kannst Du ein wenig mehr schreiben:
Wieso fütterst Du zu?
Wieviel fütterst Du zu?
Wie ist das niedrigste Gewicht Deines Babys und das jetzige?
Es wäre doch sehr schade, wenn das so weitergehen soll......ich kann mir gut vorstellen, das es Dir sehr viel Erleichterung bringen kann, wenn Du eine ausgebildete Stillberaterin an Deiner Seite hast, die Dir dabei hilft, die Flasche wieder wegzubekommen.....das ist durchaus möglich, wenn Du dies möchtest
LG
Iris
Hallo Merline,
ich füttere auch zu und spielte mit dem Gedanken abzustillen. Habe dann drei Tage nicht gestillt und es doch sehr vermißt und stille nun wieder zwei mal am Tag.
Laß Dich von den anderen hier nur nicht enmutigen. Es ist Deine Entscheidung ob Du stillst und wenn Du nicht mehr willst, ist es auch Deine Entscheidung abzustillen.
Ich habe mich sehr lange verrückt machen lassen mit der Stillerei. Sind wir mal ehrlich: Wer von uns wurde voll gestillt ? Wir sind doch die meisten in der Zeit groß geworden, als Stillen "out" war. Sind wir deshalb alle Krank oder haben psychische Probleme ? Nein, also, mach was Du fühlst!
LG Pamela mit Kilian 15 Wochen alt
hallo,
hm, es gibt schon Studien, die die hohe Korrelation zwischen Stillen und Allergien, Erkrankungen (von Kind und Mutter), Intelligenz (ja, auch das!) etc. belegen
umsonst würde die WHO das wohl auch so nicht empfehlen
LG Elanor
Klar, heutzutage kann man alles mit Studien beweisen. Jeder legt das so aus, daß es ihm gerade in den Kram paßt. Daß aber auch bewiesen ist, daß es mehr Hochintelligente Kinder gibt, die mit Pre-Nahrung groß wurden, wird dann übersehen. Nichts für Ungut, aber ich habe es ehrlich gesagt einfach satt, daß Müttern, die aus welchen Gründen auch immer!!! nicht voll oder gar nicht Stillen immer ein schlechtes Gewissen eingeredet wird. Zumal die Fragestellerin ja hier überhaupt keine Stilltips haben wollte!
LG Pamela
der gleich mal wieder die Hutschnur vor soviel Intolleranz (nicht direkt Dir gegenüber, eher im Allgemeinen) platzt. Ich tolleriere doch auch jeden, egal ob er voll, teilweise oder gar nicht stillt.
Huhu, danke Ihr beiden. Also, die Hebi (seit über 20 J. im Geschäft) und ich haben vor Beginn des Zufütterns den Kleinen gewichtsmässig überwacht, er lag an der unteren Zunahmegrenze und hat auch ewig gebrüllt, ich konnte ihn weder im Tuch noch sonstwie beruhigen. Dann habe ich mit Zufüttern angefangen und siehe da, ich hatte das liebste Kind!
Natürlich ist er mittlerweile ganz schön proper (12 Wochen, 7 kg!), aber wenn er's braucht. Ich wiege ihn immer noch vor und nach der Mahlzeit, weil ich wissen will, wieviel da aus der Brust kommt. Er bekommt 3-4 Mal 100 ml zugefüttert (Pre HA bzw. auch HA 1). Der Bedarf liegt ja lt Faustregel bei 1/6 des Körpergewichts, und bei mir kommen ca. 600-700 ml raus, damit liegt er insgesamt ja eigentlich noch unter seinem "Tagessoll".
Wie gesagt, wenn ich nicht zufüttere und ihn dauernd anlege, haben er und ich nur Stress und mehr Milch kommt dabei auch nicht wirklich raus bzw. ist der Effekt von kurzer Dauer (2 Tage).
Irgendwie finde ich, das ist alles nichts halbes und nichts ganzes... Ich habe jetzt überlegt, kompromissweise mal 1 ganze Flasche zu geben und dann die nä. Mahlzeit nur stillen (muss ich mal auf der Waage checken, ob es reicht...), aber langfristig... Ich wollte ursprünglich 6 Monate stillen, aber so halte ich das irgendwie nicht durch.
Vielen Dank aber für Euren Zuspruch. Ich bin übrigens auch mit der Flasche groß geworden. Meine Mutter hat bei uns allen (5 Kinder) 6 Wochen gestillt und zugefüttert, weil es nicht gereicht hat. Sie musste dann allerdings auch wieder arbeiten. Wenigstens sind die Babynahrungen heute besser als noch vor 30 Jahren. Ich nehme übrigens Beba.
Liebe Grüße - Merline
Hallo Merline,
für eine Ausreichende Menge an Muttermilch ist es leider unerläßlich anzulegen und immer wieder anzulegen.
die Brust braucht etwa 3 Monate um die Milchbildung so anzuregen, das die Milch immer in Ausreichender Menge vorhanden ist
Viele Frauen glauben dadurch dann, das sie zu wenig Milch haben und leider wird viel zu früh zugefüttert....
Die Waage erhöt den Stress dann auch wieder, ein kleines Baby hat nur einen Magen der in etwa dem Volumen einer Murmel gleicht.....das ist nicht viel und genauso wenig braucht ein Baby.....
Natürlich sollte man das GEwicht ein wenig im Auge behalten, aber viel wichtiger ist es,d as ein Baby genug nasse Windeln (6-8 Stück in 24 Stunden) produziert und fit ist....alles andere ist keine Indikation des Zufütterns.
Jedes Baby hat seine eigene Gewichtskurve und die eines Stillbabys liegt nicht auf der eines Flaschenkindes, da beide zu unterschiedlich zunehmen
Die Stillförderung zur Zeit in der Deine Mutter ihre Kinder geboren hat, ist auch eine andere als die, die es heute gibt und eine Hebamme ist nicht zum Stillen ausgebildet, leider nimmt das Thema Stillen in der Ausbildung einen verschwindend geringen Teil ein.
Die wenigsten Kinder müssen zugefüttert werden, wenn man sie nach Bedarf anlegt. also so, wie die Kinder es verlangen...dies mag am Anfang ein wenig nervig sein und auch verunsichern....allerdings ist die unerläßlich, wenn eine Mama vollstillen möchte.
Die Brust erkennt nur an der Nachfrage wieviel Milch sie produzieren muß und wenn einem Baby 10ml zugefüttert wird, sind diese 10ml wieder 10ml weniger was die MIlch an Anreiz bekommt zu produzieren
Nicht selten merken Mamas dann irgendwann, das sie doch nicht so wirklich damit zurecht kommen, nicht vollstillen zu können.... es hat auch sehr viel mit Hormonen und überhaupt mit der Definition des Mutterdaseins individuell zu tun.
Wenn Du magst, dann melde Dich bei mir und wir können einmal gemeinsam schauen
Einen lieben Gruß
Iris
hallo,
Wiegen und Zufüttern sind leider völlig veraltete Mittel, wenn man erfolgreich stillen möchte
ist auch klar, dass dein Kind entspannt aus der Flasche trinkt, das geht schließlich viel einfacher
also, man kann sich für Abstillen und Kunstmilch entscheiden
oder eben fürs Stillen, wozu eine gewisse Einstellung, Durchhaltewillen etc. gehört und was eben leider nicht immer sofort problemlos (spreche aus Erfahrung) - dann aber eigentlich bei jedem Kind klappt
ich würde mir eine Stillberaterin suchen und mich mit dem Kind gemütlich ins Bett oder aufs Sofa und stillen, stillen, stillen
nur dann nimmt auch deine Milch zu
und dann ist auch die Krabbelgruppe entspannt (als wenn man Fläschchen, Pulver etc. mitschleppen muss)
LG Elanor
Hallo Merline,
ich habe auch von Anfang an zugefüttert (1-2 Mahlzeiten/24h) und die ersten vier Monate auch abgepumpt.
Eine "Stillsession" hat bei uns immer 45 Minuten bis 1 Stunde gedauert, so dass ich 6-7 Stunden am Tag am Stillen war. Dazu Pumpen und Fläschchen. Mir ging es ähnlich wie Dir - ich hatte den Eindruck, uns bleibt zu wenig Zeit für Spielen etc.
Deswegen habe ich zunächst mit dem Pumpen aufgehört (und dadurch mehr zugefüttert). Inzwischen ist meine Tochter fast 6 Monate und ich stille gerade ab - mehr oder minder freiwillig . Ich hätte gerne morgens und abends weitergestillt, aber meine Tochter brüllt inzwischen wie am Spieß, wenn sie nur das Stillkissen sieht.
Ich finde Fläschchen-Geben stressfreier, aber das liegt zum grossen Teil daran, dass Stillen für uns nie einfach war und halt ewig gedauert hat. Mich hat's an meine (Gedulds-)Grenze gebracht.
Wie Euer Weg aussieht, musst Du wohl selbst rausfinden. Mit viel Durchhaltevermögen, Geduld und Unterstützung kann man sicher eine Menge erreichen, aber jeder muss entscheiden, ob es ihm das (Voll)Stillen das wert ist.
Liebe Grüße und alles Gute
Ulli