Hallo ihr Lieben,
meine Tochter ist jetzt 23 Wochen alt und hat am Körper Stellen mit trockener Haut. Da ich leichte Neurodermitis und mein Mann Heuschnupfen hat, war ich mit ihr bei meiner Hautärztin. Meine Tochter scheint das alles nicht zu stören, sie kratzt nicht, weshalb zum Glück nichts auf Neurodermitis hindeutet.
Die Ärztin sagte allerdings, dass ich gerne vor dem 6. Monat mit Beikost beginnen soll und meiner Tochter parallel zum Stillen im ersten Lebensjahr möglichst vielfältiges Essen anbieten soll, da der Körper sich so auf die Lebensmittel einstellen kann und weniger Allergien entwickelt.
Aus diesem Grund habe ich Samstag mit Gemüsebrei (Pastinake) angefangen. Erst war es etwas ungewohnt für meine Tochter, heute hat sie schon ein halbes Mini Gläschen verputzt. Es klappt also wirklich gut. Fingerfood hingegen findet sie nicht so doll.
Nun habe ich gelesen, dass möglichst 6 Monate voll gestillt und danach erst mit Brei angefangen werden soll, weil das angeblich die beste Prävention wäre.
Was stimmt denn jetzt???
Insgesamt lasse ich es mit Brei ganz entspannt angehen, also ich will jetzt nicht möglichst schnell alle Mahlzeiten ersetzen und abstillen.
Danke für eure Hilfe!
Beikoststart & Allergieprävention - Was ist denn nun richtig?
Es gibt viele Empfehlungen, aber keiner weiß wirklich, was stimmt.
Wir haben das gemacht, was für uns am sinnvollsten war: solange stillen, wie von den Kindern gewünscht, ab 6 Monaten / Beikostreife Teilnahme an Familienmahlzeiten, ohne den Druck etwas essen zu müssen. Dadurch hatten die Kinder viel Kontakt mit utntrschiedlichen Lebensmitteln, haben aber nur wenig davon gegessen und gleichzeitig Muttermilch gehabt.
Ich bin Neurodermitikerin, habe Heuschnupfen und die Kreuzallergien dazu. Und der Papa von meinem Zwerg hat Schuppenflechte, also keine so super Startbedingungen. Ich hatte deswegen auch viel rumgelesen und mit Hebammen und Ärzten gesprochen. Eigentlich wollte ich den Zwerg 6monate voll Stillen und dann langsam mit Beikost beginnen...naja mit 5,5 Monaten "biss" er von der Banane in meiner Hand ab, als ich nicht aufpasste, zermatschte sie im Mund und schluckte sie höchst zufrieden runter. Na gut, dann gabs halt etwas früher Beikost
Das ist jetzt auch erst einen halben Monat her. Bisher verfahren wir so, dass er zu den Mahlzeiten einen eigenen Teller dazu bekommt und sich da selbst bedienen kann. Je nach dem was wir essen, hat er dann da zum Beispiel n Stück Brot, Banane, birne, Gurke, oder mal ne Kartoffel da liegen. Mittags bekommt er manchmal auch einen Brei (mag er super gerne), den schiebt er sich selber mit dem Löffel in den Mund (manchmal auch in die Nase, wenn er abgelenkt ist ) Mengenmäßig ist das jetzt nicht so viel, aber dass muss er ja auch noch nicht. So lernt er aber schon so einige Lebensmittel und verschiedene Geschmäcker kennen... Parallel dazu Stille ich ihn weiter nach Bedarf.
Ich hoffe das er unsere Allergien und Hautgeschichten nicht bekommt, aber Garantien gibt es ja leider nicht. Egal wie man es nun anfängt...
lg
Ich antworte dir mal als Fachfrau ( habe einen Hochschulabschluß in Ernährungswissenschaft) und als Mama eines Babys mit erhöhtem Neurodermitesrisiko.
Bis vor einigen Jahren waren allgemein und besonders für Babas mit Allergierisiko die Empfehlungen möglichst 6 Monate zu stillen und dann langsam mit der Beikost anzufangen (ein Lebensmittel nach dem anderen mit zeitl.Abstand einführen usw.). Mittlerweile wird empfohlen bereits ab der 18Wo. mit der Beikost zu beginnen und mit viele verschiedenen LM. Neuste Studien haben "angeblich" sogar gezeigt, dass Stillen nach dem 4 Monat sogar eine Neurodermites fördern kann. Heute verbreiten sich solche Wahrheiten, dank der modernen Medien, sehr schnell und morgen gibt es evtl. ganz andere Empfehlungen. Ich habe mir die ganzen Studien nicht genau angeschaut, weiß also nicht wie es da um die Stichprobengröße, Reproduzierbarkeit der Ergebnisse etc. steht. Ich habe mir aber meine eigene Meinung gebildet und denke dass es keine großen Auswirkungen auf Allergien hat ob du mit 4 oder 6 Monaten beginnst, die LM einführst oder schnell. Meist bedeutet die Aussage dass ein Risiko erhöht wird, nur dass die Wahrscheinlichkeit zu erkranken geringfügig ansteigt. In den Medien wird es leider für den Leihen oft so dargestellt, dass man denkt wenn ich es jetzt so machen, dann bekommt das Kind Neuro oder sonst was. Ich habe meiner Tochter mit 20 Wochen Beikost gegeben und sie war begeistert und bereit. Keine Spur von Neuro oder Allergien.
Wenn du jetzt beginnst liegst was die versch. Empfehlungen angeht in der goldenen Mitte und deine Kleine schein auch beikostreif zu sein. Du musst auch nicht abstillen sondern langsam eine Mahlzeit nach der anderen ersetzen. Es spricht auch absolut nichts gegen das Stillen neben der Beikost/ Familienkost.
Hoffe ich konnte dir etwas Klarheit verschaffen. Es ist schon sehr verwirrend :D
mir ist es egal was empfohlen wird. ich hör auf mein gefühl und achte auf die anzeichen meiner tochter. ich werd sie nicht mit brei betüddeln, wenn sie es nicht möchte.
letztendlich weiß es ja doch keiner was allergien 100% verhindert und die empfehlungen ändern sich.
Hallo,
die beste Prävention ist es, dein Kind so lange wie möglich zu stillen. Wenn dein Kind den Gemüsebrei ißt, so kannst du mit 21 Wochen schon mit der Beikost beginnen, ganz entspannt. Die Empfehlung der WHO besagt, dass man 6 Monate voll stillen sollte und dann mit der Beikost beginnen soll. Empfohlen wird außerdem, bis zum 2. Geburtstag teilzustillen und dann gerne noch darüber hinaus, wenn Mutter und Kind es wollen. Wichtig für die Allergieprävention ist halt, dass möglichst viele Lebensmittel parallel zum Stillen eingeführt werden. Da die meisten Mütter in Deutschland spätestens mit 6 Monaten abstillen, wird halt heute bei uns empfohlen, mit 4 Monaten mit der Beikost zu beginnen. Wenn du länger stillen möchtest als 6 Monate, kannst du ganz entspannt an die Sache heran gehen. Wenn dein Baby Brei mag, dann füttere Brei, lass es austesten, was ihm schmeckt. Und wenn es mal wieder keine Lust hat, dann lass es.
Genau genommen ist das mit den Allergien ein absolutes Herantasten. M.E. sind sie vor allem die Folge von den vielen verschiedenen Zusatzstoffen, die uns heute umgeben und die wir essen. Und sie sind auch eine Folge von übertriebener Hygiene.
Auf jeden Fall ist das Beste, was du für dein Baby tun kannst, es so lange wie möglich zu stillen, mit oder ohne Beikost.
LG
frierschaf
Es ist schon richtig, dass man die Kleinen möglichst im ersten Jahr schon mit vielen verschiedenen Lebensmitteln in Kontakt bringen soll, um eine spätere Allergie zu verhindern.
Auch Fisch sollte regelmäßig auf dem Speißeplan stehen. Das wurde früher auch noch anders gehandhabt, hat sich aber als falsch erwiesen.
Meine Maus bekam ab dem 5. Monat Beikost, und durfte auch alles kosten.
Sie wird bald 3 Jahre alt und ist 1. eine super Esserin (futtert alles) und hat 2. keinerlei Unverträglichkeiten.
Auch vor Tomaten oder Erdbeeren scheuen sich viele. Aber auch das sollte man immer wieder probieren um Unverträglichkeiten zu verhindern.
LG
Hallo,
eine Freundin hat Neurodermitis.
3 Kinder. Alle 3 hat sie lange voll gestillt, Kind 1 und 2 1 Jahr, das jüngste Kind 1,5 Jahre.
Das älteste Kind hatte auch Neurodermitis und bekam nach der Stillzeit lange Ziegenmilchprodukte. Inzwischen ist es ein Teenager und hat seit einigen Jahren keine Schübe mehr, obwohl es sich normal ernährt.
Die beiden anderen Kinder haben keine Neurodermitis.
Ich würde jetzt nicht zwanghaft darauf pochen, dass ein früherer oder späterer Beikoststart das Richtige ist.
M.E. kommt es doch nur darauf an, wie weit das Baby ist. Wenn es essen möchte, dann kann man schon mit 6 Monaten anfangen, wenn nicht (wie meine Tochter, für die 8 Monate noch zu früh war), dann eben entsprechend später.
GLG
Soviel ich weiss, hat man festgestellt, dass die Dauer des Vollstillens fuer die Allergiepraevention nicht ausschlaggebend ist. Sprich, ob man frueh oder spaet mit Beikost anfaengt, hat keinen Einfluss auf spaetere Allergien. Trotzdem empfielt die WHO weiterhin 6 Monate vollzustillen, weil es eben fuer alles andere (Immunsystem, Atemwegserkrankungen, Schutz vor Infektionskrankheiten, Verdauung insgesamt, etc. etc.) gut ist, und die meisten Babys in dem Alter sich auch noch echt schwer tun mit fester Nahrung.
Nun gibt es aber einen Bereich, wo klar ein Unterschied feststellbar ist, und das ist die Glutenunvertraeglichkeit. Die tritt vermehrt auf, wenn vor, waehrend oder direkt nach nach dem Beikostbeginn abgestillt wurde. Da in Deutschland die ueberwiegende Mehrheit der Frauen nicht laenger als 6 Monate stillen will, hat man nun speziell fuer diese Situation einen Kompromissvorschlag gemacht: Beikosteinfuehrung schon nach 4 Monaten, weil da keine grossen Nachteile mehr zu erwarten sind, und man davon ausgehen kann, dass die Kinder trotzdem noch 1-2 Monate parallel gestillt werden.
Will die Mutter nicht unbedingt mit spaetestens 6 Monaten abstillen, dann gilt weiterhin die WHO-Empfehlung. Allergien oder Neurodermitis wird das allerdings hoechstwahrscheinlich nicht verhindern koennen.