Erfahrungen bezüglich Beikost / Abstillen / Schlafen

Hallo liebe Eltern,

ich habe da mal ein paar Fragen bezüglich Beikost / Schlafen / Abstillen:

Zur Beikost
Mein Kleiner ist jetzt 5 Monate alt und bekommt seit ca. 2 Wochen Beikost. Momentan mittags einen Gemüsebrei (einzelnes Gemüse, 5 Wochen lang)und seit einer Woche nachmittags einen Obstbrei. Ich würde die Beikost-Einführung gerne so langsam (ich hab kein Stress damit…) mit dem Abstillen kombinieren. Deshalb bekommt er momentan nach den beiden Breien ein Fläschen PRE (statt Brust). Meine Hebamme meinte, erst wenn er mehr als 100g isst, soll er keine Milch mehr danach bekommen.
Momentan isst er maximal 50-70g (find ich für 2 Wochen schon ok) und verzieht oft das Gesicht und drückt den Rücken durch. Habt ihr eine Ahnung woran das liegt? Er ist sonst auch sehr an unserem Essen interessiert, greift nach dem Teller samt Inhalt etc. Beim Apfelbrei zieht er ein Gesicht, als würde der Brei im Mund brennen oder so.

Außerdem spuckt er seit der Beikost-Einführung viel mehr, selbst wenn ich ihn nur stille spuckt er die Muttermilch oft wieder aus. Früher hat er nie gespuckt! Soll ich irgendwas anders machen, habt ihr eine Ahnung woran das liegt?

Zum Abstillen
Wie seid ihr da vorgegangen? Ich denke Abends stillt man bis zum Schluss, oder? In welchem Zeitraum habt ihr das gemacht, also nach wieviel Tagen/ Wochen die nächste Mahlzeit durch eine Flasche ersetzt? Und: wie lange gibt man PRE und wann eine 1er?

Zum Schlafen
Momentan stille ich ihn in den Schlaf und auch nachts wenn er aufwacht (je nachdem mind. 2 mal bis zu stündlich, wenn er eine schlecht Nacht hat) nuckelt er und beruhigt sich so am schnellsten. Wie „entwöhne“ ich ihn da am Besten? Oder meint ihr, dass das noch zu früh ist? Mit dem Einschlafstillen abends kann ich gut leben, nachts würde ich ihn aber gerne anders beruhigen können. Reden, singen bringt irgendwie nichts, ich hab es aber auch noch nicht länger als ein paar Minuten versucht, weil wenn er einmal richtig wach ist, kann es bis zu 2 Stunden dauern bis er wieder einschläft. ;)

Achso: er schläft in seinem Bettchen in seinem Zimmer. Ich schlafe im Schlafzimmer ein, bleibe aber meistens nach dem ersten oder zweiten „Beruhigungsstillen“ nachts bei ihm im Zimmer auf der Couch. Manchmal schlafe ich auch direkt dort, wenn mein Mann früh raus muss etc.

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen und Meinungen!
Vielen Dank!
Sternchen

1

Hi,

nach deinen Schilderungen vermute ich, dass der Kleine etwas zu früh etwas zu viel Essen bekommt. Die gesamte Verdauung stellt sich ja um, wenn festes Essen dazukommt. Je früher das passiert, desto heftiger dürfte die Umstellung ausfallen, der Verdauungstrakt ist da ja gerade rein theoretisch reif genug.

Du hast mit 4,5 Monaten angefangen, das allein ist schon echt früh und für viele Babies ZU früh. Auch dass nach nur zwei Wochen schon die zweite Mahlzeit angegangen wird, finde ich zu viel. Ich würde da einen Gang zurückschalten #gruebel

Zum Vergleich: Mein Großer bekam mit 6 Monaten zum ersten Mal mittags Brei und Fingerfood (haben das die erste Zeit parallel gemacht), mit 7 Monaten das erste Mal etwas zum Abendessen und danach nach und nach über den Tag verteilt hier und da etwas. Die Kleine war früher dran und grabschte sich mit 5 Monaten beim Frühstück mein Brötchen. Da haben wir das Breitheater einfach weggelassen und sie ab ca. 5,5 Monate von morgens bis abends kleine Häppchen mitessen lassen. Sie hat bis ca. 8 Monaten quasi voll gestillt, obwohl sie da schon ordentliche Mengen verdrückt hat #mampf

Wenn du dir mit dem Abstillen keinen Stress machen möchtest und evtl. auch nicht an einen bestimmten Zeitpunkt gebunden bist, dann still' doch einfach weiter, bis er nicht mehr mag? Oder eben bis ca. 1 Jahr, wenn die meisten Kinder genug mitessen?

Ansonsten würde ich generell diese Regeln und Richtwerte bzgl. Essensmengen etc. über Bord werfen. Biete ihm nach dem Essen das Stillen oder eine Flasche an, und wenn er noch mag, trinkt er, wenn nicht eben nicht - ganz einfach :-)

LG
Christiane

4

Hallo Christiane,

vielen Dank für deine Tipps. Ich habe auch schon überlegt, dass es für den Nachmittagsbrei noch zu früh ist. Man sollte doch auf sein Bauchgefühl hören... :)

Hatte eine Beikostberatung bei meiner Hebamme oder da war der "Plan" eben so: mittags 5 Wochen jew. ein Gemüse, dann 4 Wochen Mischgemüse mit einer bekannten Komponente, dann Fleisch dazu. und nach "1-3 Wochen" mit dem Nachmittagsbrei beginnen.

Also, hast du ihr mit 5,5 Monaten schon was vom Brötchen gegeben? Oder eben nur Karotte, Apfel etc.? Konnte sie das essen, so ganz ohne Zähne? Ich hab ihm mal ein Stückchen Apfel gegeben, hatte aber irgendwie Angst, dass er mit den Stücken nicht zurecht kommt und sich verschluckt oder so.

Vielleicht ist es echt noch ein früh für den Nachmittagsbrei. ich werde ihn mal weglassen und stattdessen nur pre geben. Meine Brüste machen da ganz gut mit ;) deswegen würde ich dabei bleiben.

Vielen Dank für die Hilfe!

LG, Sternchen

7

Ja, ich kenne den "klassischen" Beikostplan. Ich sehe nur den Sinn nicht so recht ;-)

Ja, genau, meine beiden, besonders die Kleine, durften von Beikostreife an quasi alles bei uns mitessen. Brot/Brötchen zählte zu den ersten Dingen, die sie probierten. Rohen Apfel würde ich erst mal nicht anbieten, weil er zu hart ist. Wenn da ein Stück abbricht, kommen die Kleinen damit noch nicht klar. Weiches Obst (Himbeeren, Bananen, Pfirsich usw.) ist aber super. Und eben Kartoffeln, Nudeln, sämtliches Gemüse, zartes Fleisch... Bei dieser Art der Beikosteinführung geht es allerdings nicht ums Mahlzeitersetzen. Man überlässt die Führung den Kindern. Google mal nach baby led weaning :-)

Ach so, Zähne hatten meine da noch eine ganze Weile nicht ;-)

LG
Christiane

2

Ich stimme bluemerle da zu und würde es auch langsamer angehen, wenn du nicht unter Zeitdruck stehst :)
Wenn er an eurem Essen interessiert ist, dann lass ihn da kleine Happyend mitessen und vllt eher kein Brei, bei dem er nicht mal weiß, was er da isst. Vllt wäre da "Baby led weaning" was für euch? Finde ich ganz interessant :)
Wg der Milch: ich würde bei Muttermilch oder Pre bleiben. Wie bluemerle schon schrieb, einfach mal anbieten. Wenn er mag, trinkt er, wenn nicht dann nicht. 1er ist eig nie notwendig. Soll wohl Fettdepots aufbauen, die man später auch nicht mehr losbekommt... pre oder Muttermilch sollte eig noch lsnge reichen. Gibt ja Mütter die noch lange (nebenher) stillen ;)
Wg des Spuckens hab ich keine Idee... :/

5

Hallo,

vielen Dank für dein Hilfe. Hab mich mal zu Baby led weaning ein bisschen eingelesen. Klingt echt ganz interessant. Ich dachte immer ich muss aufpassen, dass er sich nichts von meinem Teller schnappt, weil er irgendwie am Anfang nur bestimmte Sachen essen soll. Aber vielleicht versuch ich ihm etwas von unserem Essen anzubieten, wenn wir essen. Nur den Kaffee aus dem Becher darf er leider noch nicht probieren, der interessiert ihn immer ganz besonders :D :D

Ok, das mit der Milch wusste ich nicht so genau, aber meine Hebamme meinte mal sowas, dass 1er Milch fast nur Stärke und Fett ist.

LG, Sternchen

3

Also bei uns ging es folgendermaßen:

Vollgestillt bis 6 Monate, dann mittags Brei (erst nur Karotten, nach ner Woche dann mit Kartoffeln, noch ne Woche später mit Fleisch). Dazu Wasser angeboten, hat sie vielleicht 20-50ml getrunken. Hinterher noch die Brust. Das wurde immer kürzer bis sie mittags genug gegessen hat und danach keine MuMi mehr wollte.

Genauso bin ich bei den anderen Mahlzeiten vorgegangen. Langsam und in ihrem Tempo. Wenn Zähne kamen, wollte sie lieber stillen. Aber so im Schnitt haben wir pro Monat eine Mahlzeit ersetzt.

Mit 7 Monaten haben wir sie aus unserem Bett in ihr eigenes Zimmer/Bett ausquartiert. Das ging super und sie hat auch direkt durchgeschlafen, also war das nächtliche Stillen damit erledigt. (Wenn Kinder nachts wach werden und man dann abstillen möchte, kann man Wasser anbieten oder das Kind durch tragen, streicheln... in den Schlaf bringen. Bei manchen Kindern kann das nur der Papa machen, weil das Kind ja weiß, dass der keine Brust hat. Und ja, das dauert manchmal Stunden. Stillen ist natürlich bequemer. Als unsere Kleine Zähne bekommen hat, hab ich mir auch manchmal gewünscht ich würde nachts noch stillen). Muss allerdings dazu sagen, dass wir die Umquartierung/das nächtliche Abstillen zu einem Zeitpunkt gewählt haben als sie weder Zähne bekam noch besonders anhänglich war, deswegen ging es so gut.

Als sie dann mit 11-12 Monaten relativ gut alle Mahlzeiten gegessen hat und auch gut Wasser getrunken hat, war nur noch das Einschlafstillen übrig. Das hab ich dann immer kürzer gestaltet und mit ihr stattdessen gekuschelt, Buch gelesen usw. Nach ca 1 Woche hab ich dann ganz aufgehört. Sie musste lernen in ihrem Bett einzuschlafen indem ich daneben saß und Händchen hielt. Ging auch ohne große Probleme.

Zurück an die Brust wollte sie nie. Aber wie gesagt, ich hab mich ihrem Tempo angepasst. Dann hat man auch mehr Zeit eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu erkennen und beugt Verstopfung, Bauchschmerzen, Spucken usw vor. Das System muss sich ja erstmal von flüssiger auf feste Nahrung umstellen. Und manche Kinder brauchen länger als andere. Wenn dein Kind Brei und Co noch nicht so gut verträgt/mag (Gesicht verziehen und Rücken durchdrücken), würde ich nen Gang zurückschalten. Kannst ja trotzdem abstillen und die Brust durch Pre ersetzen. Aber dann musst du natürlich aufpassen, das Kind nicht zu überfüttern.

Ich wünsche dir alles Gute! =)

6

Hallo mezzyhair,

vielen Dank für deine Tipps und Erfahrungen! ja, vermutlich muss ich einen Gang zurück schalten und langsamer machen. Sein Stuhlgang hat sich auch sehr verändert und er drückt und pupst schon ganz schön...vielleicht kommt seine Verdauung noch nicht mit dem festen Brei zurecht.
Ich glaube überfüttern mit pre kann ich ihn nicht. Er hat noch nie (selbst wenn er keinen Brei gegessen hatte oder großen Hunger hatte) die für sein Alter "vorgegebene" Menge getrunken (also, das was auf der Packung steht). Ich denke ich werde den Nachmittagsbrei erstmal wieder weglassen und trotzdem dann pre statt Brust geben (solange meine Brust das mitmacht ;))

Und beim Einschlafen trinkt er auch meistens nur noch ein bisschen an der Brustvund nuckelt dann nur noch. Werd das erstmal so beibehalten und zusehen, dass er sich an den MIttagsbrei gewöhnt.

Man muss ja nicht gleich alles auf einmal machen ;)

LG, Sternchen