Hallo,
ich habe zwei Kinder, das dritte ist unterwegs. Meine ersten Kinder hab ich versucht zu stillen, ich weiß, dass ich genug Milch hatte, ich hatte eine tolle Hebamme, Stillberaterin, jeder war Pro Stillen in meiner Umgebung, ich selber wollte auch nie was anderes.
Bei den beiden wars aber ne Katastrophe.
Beim ersten - das Stillen klappte nicht sooo gut, er hat im KH schon viel abgenommen, aber ich blieb dran. Aber abends weinte und weinte und weinte er. Irgendwann als ich dann ihm nach ewig langem Stillen etwas Pre gab, kehrte plötzlich Ruhe ein. Wollte ich aber nicht einsehen und habs nicht mehr gegeben. Stattdessen: Zwei Monate lang hab ich nach jedem Stillen abgepumpt und noch mal die Flasche gegeben, irgendwann hatte ich es satt, dachte, meine Milch reicht doch wohl, muss nie Pre zufüttern, also hab ich nur noch gestillt und nicht mehr abgepumpt. Und was passiert? Ne Woche später hat er deutlich abgenommen. Ich hab aufgehört ihn anzulegen, noch zwei weitere Monate abgepumpt und danach nur noch Pre gegeben.
Der zweite kam pünktlich, das Stillen klappte super, ich hatte viel Milch. Aber abends weinte und weinte und weinte er. Als er ca. 3 Wochen alt war und plötzlich nach einer Still Session von 10 Stunden komplett ausrastete gab ich ihm Pre. Und was passiert? Er inhaliert als 3 Wochen altes Baby 150ml und schläft vier Stunden am Stück. Ja, war der Zehn Stündige Still Marathon wohl für die Katz, er war trotzdem total hungrig. Danach hab ich ihm immer wieder Pre gegeben und irgendwann als er zwei Monate alt war abgestillt.
Ich hab mit soooo vielen Müttern Kontakt und geredet, die auch gestillt haben, die meisten Mütter in meiner Umgebung stillen auch. Und ich hab soooo oft gehört, dass das abendliche Schreien bei Babys ja total normal ist, dass es nicht bedeutet, dass das Kind hungrig ist etc pp.
Ja, das ist aber komplett gegensätzlich zu meiner eigenen Erfahrung. Meine Kinder haben aufgehört abends zu schreien, nachdem ich angefangen hatte ihnen die Flasche zu gegeben (egal ob nachträglich abgepumpte MuMi oder Pre). Kein abendliches Schreien, keine Koliken, keine Probleme, gut schlafende Babys, die gesund und glücklich zunehmen.
Ich hab so negative Erfahrungen mit dem Stillen gemacht und denke mir, was mach ich beim dritten? Wieder einige Wochen lang mich abmühen, sodass ich dann eh damit ende die Flasche zu geben? Das Kind abends schreien lassen, obwohl die Lösung daneben steht, dass es nicht vor Hunger weinen muss?
Ich weiß, es ist zu früh um drüber nachzudenken, aber man hat halt zwei mal das gleiche erlebt, es ein drittes mal zu erleben erscheint mir wahrscheinlich. Vielleicht ist meine Brust auch einfach nicht so vorteilhaft fürs Stillen? (Wobei meine Hebamme meinte, dass meine Brust super dafür wäre)
Sorry, ewig lang geworden, aber ich musste einfach meine Gedanken los werden, es belastet mich irgendwie so, weil ich das Gefühl habe zu versagen. Alle in meiner Umgebung schaffens doch auch, warum ich nicht?
Stillen - was mach ich falsch?
Hast du schonmal überlegt längerfristig Zwiemilch zu geben? Das könnte doch ggf ein Weg für dich sein. So dass du stillst und wenig zufütterst, abends eine kleine Portion und ansonsten die Brust davor/ggf danach.(110ml würd ich jetzt nicht geben, aber vl 30-50 ml einfach damit was anstrengungslos im Baby landet. Deshalb motzen sie halt auch, Stillen ist anstrengend)
Such dir eine Hebamme oder Stillberatetin die sich mit Zwiemilch gut auskennen. Ich kenne Frauen die über lange Zeit beides fahren konnten (ganze Stillzeit bis zum bewussten Abstillen mit über einem Jahr)
Danke für die Antwort. Ja, das ist auf jeden Fall überlegenswert, danke für den Tipp. Vielleicht fang ich direkt mit beiden an, also Stillen+Pre
Wichtig ist aufjedenfall stillfreundlich zufüttern. Also Löffel, spritze, brustnährungsset. Wenn das Baby merkt an der Flasche gehts einfacher möchte es evtl gar nicht mehr an die Brust
Hut ab das du bei deinen ersten Kindern so viel versucht hast und es am Ende leider nicht geklappt hat. Ja Muttermilch ist das beste für das Kind aber nicht um jeden Preis. Ich würde jetzt noch mal in mich reinhören und überlegen tu ich mir den Stress ein drittes mal an, in der Hoffnung das es diesmal klappt oder lass ich es gut sein und nehme direkt Pre.
Diese Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen, ich wünsche dir aber alles gute.
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Ja, leicht wars nicht, aber was ist schon einfach mit Babys 😀
Ich werde auf jeden Fall versuchen zu Stillen, ich weiß aber nicht ob ich es wieder Tage lang schreien lasse (weil es ja nach Meinung vieler "normal" ist und kein Anzeichen auf Hunger).
Ach keine Ahnung, es ist einfach ein super nerviges Thema für mich.
Vielen Dank ❤️
Wenn das Problem mit zufüttern gelöst ist, ist da doch überhaupt nichts verwerfliches dran. Wir hatten nach ca. 2 Wochen mit zufüttern angefangen, da ein Zwilling zu wenig zunahm und geschwächt war. Die andere "brauchte" die Flasche nicht, bekam aber nach ein paar Wochen ebenfalls hin und wieder Pre, weil ich es einfach praktisch fand, wenn auch andere Familienmitglieder füttern können. Und ich ehrlich gesagt meine Kraft anders verwenden wollte, als mich immer zu sorgen, ob nun genug abgepumpt wurde.
Im ersten Lebensjahr nutzten wir also recht lange und ohne größere Probleme Zwiemilchernährung mit der Flasche. Inzwischen essen sie genug und Pre ist lange schon Geschichte, werden aber noch nachts an der Brust gestillt.
Du sagst, du hattest eine Stillberaterin.. hast du mit ihr über Clustern gesprochen? Über stillfreundliche Zufüttermethoden?
Dass Babys anfangs so lange an der Brust sind, ist völlig normal, gut und richtig so! Sie müssen Milch bestellen und dafür viel saugen und das ist anfangs enorm anstrengend für sie. Das trinken an der Flasche ist viel viel einfacher, deshalb trinken sie da oft auf einen Schlag deutlich mehr Milch als an der Brust. Der Magen ist dann sehr voll und sie schlafen erstmal lange, auch weil Pre weniger gut verdaulich ist als MuMi und deshalb länger satt hält. Bedeutet aber auch, dass die Babys dadurch dass das trinken so viel einfacher ist oft dann über ihren eigentlichen Bedarf hinaus getrunken haben und unter anderem deshalb auch so schnell und tief einschlafen.
Zusätzlich fehlt mit jeder Flasche, die du gibst, die Stimulation/Bestellung des Babys an der Brust. Dadurch kann dann nicht mehr so viel produziert werden wie das Baby braucht, stillen lebt von Angebot und Nachfrage. Dass also irgendwann zu wenig Milch da ist, wenn früh und regelmäßig auch Flaschen gegeben werden, ist quasi vorprogrammiert. Wenn man also wirklich voll stillen möchte sollte man darauf besser verzichten und nur stillfreundlich zufüttern, wenn überhaupt ein zufüttern nötig ist.
Bleib entspannt und schau wie es für euch passt. Zwiemilch ist sicher eine gute Lösung.
Ich musste am Anfang auch zufüttern. Habe auch abgepumpt aber das fand ich stressig. Habe dann auf Anraten meiner Hebamme das Heckmeck weg gelassen. Sie sagte stille bis an deine Kotzgrenze und dann gib Pre.
Sie hat mir auch die Sorge um die Saugverwirrung genommen.
Wir hatten die Flaschen von Medela (Klinik hat diese und die von MAM empfohlen) da musste er auch arbeiten.
Mit der Zeit wollte er immer weniger Pre dazu und jetzt verweigert er diese sogar komplett.