Hallo,
mein Baby ist jetzt 5,5 Monate und ich würde gerne langsam mit Beikost starten.
Ich weiß ehrlich gesagt nur nicht wie, weil jeder mir was anderes erzählt.
Muss man wirklich alles abwiegen? Wie läuft das denn ab?
Ich würde zB gerne mit einer Karotte starten. Kann mir jemand mal einen Tipp geben
Beikost start
Soll das Baby die Karotte selbständig essen oder willst du sie zu Brei verarbeiten? Abwiegen brauchst du meines erachtens erstmal nicht, da dein Baby vom Brei nur ein paar Löffel essen würde. Fingerfood kriegen meine Zwillinge (8mon) erst seit kurzem und würden von einer Möhre das meiste auf dem Boden verteilen.
Ich möchte es gerne zu Brei verarbeiten 🙄
Willst du BLW machen oder den klassischen breifahrplan?
Bei BLW würdest du die Karotte dünsten oder kochen oder im Ofen garen bis sie so weich ist, dass du sie zwischen zwei Finger zerdrücken kannst.
Beim breifahrplan machst du aus ihr brei und gibst es deinem Kind mit einem Löffel.
Hey, ich kann dir nur den Tipp geben, dass du nicht zu viel Brei auf einmal machst. Am Anfang essen die meisten Babys eh nur ein paar Löffel. Oder du frierst den Rest in Eiswürfelformen ein, dann hast du schon einzelne Portionen, die du einzeln entnehmen kannst.
Dadurch dass mein Mann als Kind relativ viele Nahrungsmittelallergien hatte, habe ich meiner Tochter ca jeweils eine Woche lang nur eine Gemüsesorte gegen. Angefangen habe ich mit Karotten, dann Kürbis und danach Pastinake. Ich habe für den Anfang auf Gläschen gesetzt, weil die Mengen einfach so klein waren. Erst als meine Tochter eine größere Portion gegessen hat und unterschiedliche Gemüsesorten zusammen, habe ich den Brei selbst gemacht, aber auch nicht immer. Ich wollte nicht, dass es für uns in riesigen Stress ausartet, deshalb habe ich eine Mischung gemacht. Die Gläschen sind ja auch von guter Qualität und man ist mit Sicherheit keine schlechtere Mutter, wenn man den Kochlöffel nicht immer selbst schwingt. Lass dir da nichts einreden. Am Ende kommt zum Gemüse noch ein Teelöffel Rapsöl.
Abgewogen habe ich nie etwas. Mir war immer wichtig, dass meine Tochter nur soviel isst, wie sie es selbst möchte. Die Gefahr, dass ein Baby am Beginn der Beikost zu viel isst, ist aber glaube ich auch nicht häufig gegeben (eher das Gegenteil 😉). Ich habe nach jeder Breitmahlzeit noch gestillt, so kann man laut meiner Hebamme auch Verdauungsproblemen vorbeugen. Wir haben also tatsächlich auf eine BEIkost und keine (wie ich es häufig sehe) Anstattkost gesetzt.
Das wichtigste war für mich, dass meine Tochter Spaß am Essen hat. Man prägt ja da auch schon spätere Essgewohnheiten. Deshalb haben wir keinen Druck gemacht. Wenn meine Tochter nicht essen wollte, habe ich eben gestillt und es am nächsten Tag erneut versucht. Oder wenn sie zu hungrig war, erst etwas gestillt und dann Brei angeboten. Wenn sie nach zwei Löffeln fertig war, war es auch in Ordnung. Bitte zwing deinem Kind nie den Löffel auf. Meine Tochter durfte auch experimentieren, also den Brei anfassen, auf ihrem Tisch verschmieren 🫣etc. Nicht jeden Tag (z.b. wenn wir etwas vor hatten) und nur bei uns Zuhause, aber essen ist auch ein sinnliches Erlebnis. Etwa eine Woche bevor wir mit der Beikost gestartet haben, habe ich ihr immer wieder einen Löffel zum spielen gegeben, damit sie die schon kannte und ausführlich inspizieren konnte. Mach dich nicht verrückt, wenn es am Anfang nicht alles klappt und du eine Woche lang den selbstgekochte Brei ins Gesicht gespuckt bekommst. Irgendwann essen sie alle 😉. Wir haben mit 6 Monaten angefangen und meine Tochter hatte richtig Lust drauf. Ging nicht alles reibungslos, aber wir hatten glücklicherweise keine großen Probleme. Ca 5 Wochen nach dem Gemüsebrei (mittags) haben wir abends den Milchbrei eingeführt. Heute isst meine Tochter fast alles, aber für Brot lässt sie alles stehen und liegen.
WOW!
Vielen vielen vielen Dank für diese ausführliche Nachricht 🥹🥰❤️
So werde ich’s machen!!! Danke
Gerne 😊
Übrigens: nur weil ein Kind den Brei ausspuckt, heißt es nicht, dass es ihn nicht mag. Ich musste jeden neuen Brei (bei den Breien mit nur einer Gemüsesorte) genau dreimal anbieten, dann wurde er gegessen. Davor immer nur ein, zwei Löffel mit schrecklich verzogenen Gesicht. Auch wenn für uns der Brei schrecklich fad schmeckt, ist es für die Babys eine Geschmacksexplosion. Sie müssen sich erst dran gewöhnen.