Stillwunsch

Hallo zusammen

Ich würde gerne stillen. Was brauche ich alles fürs Krankenhaus? Hattet ihr eine stillberaterin?

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Was du brauchst? Wissen. Viel Wissen über das stillen und mögliche Probleme der ersten Zeit. Und damit dann eine selbstbewusste Haltung. Das ist das wichtigste! Die meisten Probleme in Stillbeziehungen liegen daran, dass die Mamas falsch informiert und schlecht beraten waren.
An materiellem eigentlich nur Spucktücher.
Keine Flaschen, Schnuller, Stillhütchen! Still-BHs und/oder Stilltops sind hilfreich. Stilleinlagen gabs bei uns im Krankenhaus. Stillberatung kann oft sehr sinnvoll sein, theoretisch auch schon zur Information vor der Geburt.

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Das KH stellt üblicherweise alles dafür zu Verfügung (Stillkissen, Stilleinlagen, Stilltee, Salbe für wunde/blutige Brustwarzen, Stillhütchen, Wärmekompressen, Pumpe zur Anregung der Produktion,..)

Stillberaterinnen gab es bei mir auch im KH, zuhause dann die Hebamme (die leider nicht wirklich qualifiziert war, hier wäre eine IBCLC oder eine von LLL besser gewesen)

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Fast alles materielle zur ersten Stillzeit gibt's im KH.
Was du wirklich brauchst ist Wissen, v.a. zum Stillbeginn, zum Clustern, Stillproblemen etc pp.
Das Still-Lexikon bietet sehr umfangreiche Informationen. Bei Team Muttermilch bekommt man auch gute Infos.
Ganz konkret kannst du schauen, ob und wo es in deiner Nähe zertifizierte (ALS,EISL,IBCLC) Stillberater*innen gibt oder ob Stillcafés angeboten werden, dort kann man auch schon während der Schwangerschaft teilnehmen und sich Informieren.
Stillen klappt in den wenigsten Fällen einfach so und ganz von allein. Die ersten Wochen sind oft hart und es ist ein gutes Stück Arbeit - es lohnt sich aber.

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Ich empfehle auch von Anfang an eine Stillberaterin (IBCLC) und das Stilllexikon. :)

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Hallo Michele4,

Ich kann den anderen Antworten nur zustimmen. Das wichtigste ist Wissen und eine gute Stillberaterin oder Hebamme, die Ahnung hat. Leider ist oft nicht aller Anfang leicht, das sollte man wissen. Ich hatte keine Ahnung, dass mein Still-Start so schwer werden könnte, weil mich niemand darauf vorbereitet hat. Das Ergebnis war, dass ich völlig überfordert war und das Gefühl hatte, irgendwie “ungenügend” für mein Baby zu sein, denn ich hatte anfangs nicht genug Milch (Kaiserschnitt, verspäteter Milcheinschuss,…) und sollte dann Pre-Milch zufüttern. Zum Glück hatte ich sehr gute Nachsorge-Hebammen und meine Mutter 1 Monat zuhause, sodass ich innerhalb von 3 Wochen durch Stillen und anschließendes Pumpen meinen Milch Fluss sehr gut anregen konnte. Informier dich über das clustern, was absolut normal ist. Viele Mütter lassen sich verunsichern und glauben, das Baby trinkt sooft weil es nicht satt wird, aber das Baby stillt dann oft um eben die Milchproduktion anzuregen. Wenn man in einer solchen Cluster-Phase zufüttert, dann nimmt die eigene Produktion ab.
Mein Sohn ist jetzt 15 Monate und wir stillen noch immer. Ich finde es super praktisch und einfach super schön. Bin so dankbar dafür, dass wir das Stillen damals nicht einfach aufgegeben haben. Ich drücke dir die Daumen und bin zuversichtlich, dass es klappt, solange man es möchte. Viel Glück 🍀😇

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Es gibt tolle Stillvorbereitungskurse! Kann ich dir sehr ans Herz legen!
So können viele Stillprobleme von Anfang an vermieden werden!

Leider haben die Hebammen und Krankenschwestern im Krankenhaus häufig nicht die nötige Zeit, sich mit den frischgebackenen Mamas hinzusetzen und das Stillen richtig zu zeigen, das ist wirklich schade!
Daher ist eine richtige Vorbereitung wirklich sinnvoll!
Wie lege ich richtig an? Woher weiß ich, dass ich genug Milch habe? Wie kann ich stillfreundlich zufüttern, sollte es wirklich notwendig sein? usw usw!

Und für nach der Geburt: such dir eine gute Stillberaterin oder eine Hebamme die sich gut mit dem Stillen auskennt! Die Betreuung im Wochenbett ist sooo wichtig!

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Hier noch eine Stimme für Wissen.

Viele Krankenhäuser haben Milchpumpen, die auch den Milchfluss anregen oder die Brustwarzen „vorbereiten“. Mein Sohn hatte zunächst Probleme beim „andocken“ und ich habe durch den Personalnotstand statt echter Hilfe Stillhütchen verpasst bekommen. Eine der Schwestern gab mir das Gefühl, dass meine Anatomie zum stillen ungeeignet sei. Das war Unsinn, aber ich hätte mit der Pumpe mehr nachhelfen können.
Als Alternative zum stillen wurde zufüttern „in Aussicht gestellt“ (für mich war das bedrohlich).
Erst später lasen wir selbst, dass es auch ein Inititalprogramm gibt, das den Milchfluss anregt und bei sehr kurzer Anwendung auch die Warze „vorformt“. Brustfütterungssets kannst du sicher notfalls besorgen, falls sie das nicht haben. Das finde ich einen guten Kompromiss, wenn zugefüttert werden muss.

Uns haben sie dann so geängstigt, dass wir tatsächlich einen Tag zugefüttert haben. Sogar mit Pre.

Du findest deinen Weg.

Denn: auch wenn es nicht so läuft am Anfang: alles ist noch möglich. Kaum war ich daheim und hatte meine Ruhe, mussten wir nicht einmal zufüttern. Die ganze abgepumpte Milch ist noch im Gefrierschrank und i v habe durch das Abpumpen eher zu viel Milch gehabt. Auch blöd. Außerdem haben wir es nach und nach ohne Stillhütchen geschafft.
Ich habe mir tagsüber Zeit genommen und nachts haben wir es anfangs noch genutzt, bis es tagsüber gut geklappt hatte. Eine Woche war es ein tränenreicher Kampf, doch mit Erfolg.

Ich bin dankbar für die Stillberatung, die mir einige Unsicherheiten genommen hat. Meine Hebamme ist mir da einen Tick zu pragmatisch gewesen mit dem zufüttern über die Flasche. Ich finde es großartig, dass wir die Möglichkeit haben bei Bedarf auf diese zurückzugreifen. Ich brauchte aber das Gefühl, jemanden in „meinem Team“ zu haben.

Du findest deinen Weg. Alles Gute für die Geburt.

Bearbeitet von Endlessly7