Hallo,
vorab: Ich leide seit 10 Jahren unter anorektischer Bulimie und mein Abitur ist echt gefährdet durch meine Krankheit. Ziel meiner Klassenlehrerin und Seelsorgerin ist es jetzt, dass ich:
1. Das Schuljahr überhaupt überlebe (hat sie wörtlich so gesagt)
2. Bis Weihnachten an Gewicht zunehme, da ich sonst ab Januar/Februar spätestens in eine Klinik muss. Diese Vereinbarung haben wir jetzt getroffen, da meine Blutwerte auch oft sehr schlecht sind.
Ich will und muss das schaffen, ich muss bis zu den prüfungen im Juni durchhalten und vor allem aus dem kritischen Breich kommen. Ich weiß das es hart wird, aber ich will das unbedingt schaffen. mein Freund unterstützt mich dabei sehr.
Ich bin vegetarierin, also Fleischgerichte fallen weg.
Kann ich es schaffen, mit diesem Plan bis Weihnachten an Gewicht zuzunehmen? Ziel ist außerdem Hosengröße 34. Ich trage bei einer Körpergröße von 164cm, größe 32 also xxs.
Ernährungsplan 1.12.10
Franzi
Startgewicht: 43,5kg
Ziel bis Weihnachten: 46kg
Morgens: 150g Müsli mit Milch 3,5% Fett, oder 2 Scheiben Brot mit Margarine und Käse oder Marmelade, Tee mit 2 Tl. Zucker, Obst (ca. 500kcal)
Mittags: Warmes Essen, 400-500kcal mindestens, Obst, Tee oder Saft
Nachmittags: Joghurt 3,5% Fett oder Pudding, Obst. Mindestens 250-300kcal
Abends: 2 Scheiben Brot mit Margarine + Käse, Salat oder Obst, Tee mit Zucker oder Milch 3,5% Fett. Ca. 250-300Kcal
Kalorienzufuhr: 1600kcal-1800kcal Nicht weniger.
Geht das so? Ich möchte das Morgen mit meiner Lehrerin besprechen.
Danke schonmal
lG germany
Gewichtszunahme so möglich? Extrem wichtig!
Versuch kohlenhydratreich zu essen. Mehr tipps kann ich dir nicht geben. Sprich darüber mit deinem Arzt.
Ich drücke dir die Daumen ;)
Warst du schon immer sehr schlank? Oder hast du dich runtergehungert?
Hallo,
Danke für deine Antwort. Richtig dick war ich glaube ich nie. Ich hab da irgendwie auch den Blick für verloren was normal ist und was nicht. Mein Gewicht jetzt, habe ich durch hungern und erbrechen erreicht und natürlich Sport ohne Ende.
Wow, ich drücke dir so sehr die Daumen. Ich wünsch dir ganz viel Erfolg...
Du schaffst das :) Glaub an dich! Und ich finde deinen Plan super!
Hallo germany!
Erstmal finde ich es ganz toll, dass du gegen deine Krankheit kämpfen willst, meinen Respekt hast du
Also, ich nehme an, dass du bisher sehr sehr sehr wenig bis gar nichts isst, richtig? Vielleicht kannst du mal aufschreiben, wie ein Tagesplan bisher so aussah bei dir?
(Du kannst mich auch gerne über VK anschreiben, wenn dir das lieber ist!)
Wenn das so ist, dann ist jede Kalorie, die du zusätzlich zu dir nimmst, erstmal GUT und bei jeder Scheibe Brot, die du geschafft hast, kannst du stolz auf dich sein.
Vielleicht ist dein Ziel etwas zu hoch gesteckt? Ich meine nicht von der Kalorienanzahl her - die Frage ist eher, ob du das schaffst, gleich so loszulegen. Traust du dir das zu? Für dich ist es wahrscheinlich eine Überwindung, überhaupt etwas zu essen. Meinst du, du schaffst es, jetzt praktisch von 0 auf 100 drei bis vier normalgroße Mahlzeiten pro Tag zu essen?
Und, würde dein Magen überhaupt 2 Scheiben Brot schaffen, ohne zu rebellieren? Ich vermute mal, dass er solche Portionen nicht mehr gewohnt ist, sondern da erstmal langsam wieder rangeführt werden muss...
Kann sein, dass ich falsch liege - aber falls du dir da jetzt zuviel vorgenommen hast, kann ganz schnell der Frust kommen, wenn es dir am Anfang vielleicht doch zu schwer fällt und du dieses Pensum nicht schaffst. Und für so ein großes Vorhaben ist Frust gefährlich, weil man dann ganz schnell alles hinschmeißt.
Was hältst du davon, dir niedrigere, aber realistische Ziele zu setzen und dafür immer Erfolgserlebnisse zu haben, die dich anspornen?
Vielleicht angefangen bei 1000kcal pro Tag, eine Woche lang. Wenn du das geschafft hast, steigerst du auf 1200 kcal usw.
Bist du in Therapie oder ist deine Lehrerin die Einzige, mit der du das besprichst? Hat sie Psychologie- oder Ernährungsberatungserfahrung?
Ich wünsche dir schon mal alles Gute!
°cd
Hallo,
Danke für deine liebe Antwort. Ich esse kaum etwas, trinke dafür enorm viel, was natürlich gut ist, da mein Magen somit große Mengen ja kennt. Ich habe mir das Ziel absichtlich so hoch gesteckt, damit ich zur Not sagen kann das es ruhig etwas weniger sein kann.
Mich kostet das wirklich Überwindeung, aber ich muss es schaffen. Mein Kreislauf und meine Nieren rebellieren langsam richtig heftig und auch sonst geht es mir physisch und psychisch sehr schlecht.
Meine Leistungen in der Schule werden immer schlechter, die letzte Gesundheitswissenschafte Klausur war eine glatte 3-, dabei bin ich in dem Fach normalerweise sehr gut.
Ich schlafe im Unterricht beinahe ein weil ich so erschöpft bin und den Sportunterricht kann ich teilwesie kaum mitmachen.
Meine Lehrerin ist ausgebildete Seelsorgerin, hat sich aber auch mit dem Thema Ernärhung und meiner Essstörung auseinandergesetzt. Sie macht sich wirklich Sorgen und sie merkt das es mir immer schlechter geht. Wir reden einmal die Woche für eine Stunde miteinander und sie sagte das sie bemerkt hat, dass die "andere" Franzi, also die, die gesund werden möchte, ganz tief unten verborgen ist und die, die mit der Essstörung leben will, immer mehr die Oberhand gewinnt.
Ich habe auch Angst und ich will das jetzt schaffen, egal wie. Ich will es zumindest versuchen und wenn es nur ein Teilerfolg ist den ich haben werde.
Zu meiem Psychologen gehe ich eher unregelmäßig, weil ich mich von ihm kaum verstanden fühle.
Okay, ich sehe schon, du bist hoch motiviert, das ist super
Wenn du dir das Ziel absichtlich mit Hintergedanken so hoch gesteckt hast, dann müsste das hinhauen - dann bist du dir ja auch bewusst, dass es eben auch die Möglichkeit des Misserfolgs gibt.
Hast du heute schon etwas gegessen? Oder bist du so ein Typ, der zuerst einen klar definierten Plan braucht, bevor er loslegen kann?
Denn gesünder und besser für dich wäre es auf jeden Fall, wenn du dir JETZT SOFORT einen Apfel holen würdest, oder ein Käsebrot.
Erstens scheinst du in so einer kritischen Verfassung zu sein, dass es auf jeden Tag ankommt, und zweitens würde dir jede Art von "Vorarbeit", mit der du jetzt anfängst, den eigentlichen Weg etwas leichter machen.
Wenn du HEUTE eine Kleinigkeit mehr isst, geht es dir MORGEN in der Schule ein kleines bisschen besser.
Den Psychologen, von dem du dich kaum verstanden fühlst, würde ich an deiner Stelle abhaken. Wenn euch die therapeutische Allianz fehlt, kann der Psychologe noch so gut sein - dann kann er rein gar nichts ausrichten. Das merkt man in der Regel in den ersten paar Sitzungen, ob man mit einem Therapeuten auf einer Wellenlänge ist oder nicht. Du solltest nicht davor zurückschrecken, den Therapeuten zu wechseln, das ist nichts Ungewöhnliches und völlig legitim.
Weiß er, dass er dir nicht so wirklich hilft? Denn wenn er ein guter Therapeut ist, sollte er dich dann eigentlich von sich aus zu einem Kollegen/einer Kollegin überweisen.
°cd
hallo,
zunächst mal zu deinem plan: ich denke die kalorienzahl ist ok und vder essensplan vernünftig. ich wünsche dir dass du schaffst das durchzuhalten und dass es den gewünschten erfolg bringt!
ich kann mir nicht genau vorstellen, wie das ist wenn man magersüchtig ist, weil ich eher probleme habe nicht zu viel zu essen, aber wie kommst du denn mit dem essen klar? kannst du ohne ekel essen? ich finde es sehr wichtig wie du dich mit dem plan fühlst. kochst du gerne? (die tochter vom freund meiner mutter ist auch magersüchtig und kocht sehr gern-natürlich vor allem für andere) hab auf jeden fall ein auge darauf wie du dich fühlst! gerade wenn du jetzt plötzlich wieder auf normale portionen umsteigst. nicht dass es dann zu einem umgekehrten jojo-effekt kommt. horche in dich hinein. du scheinst ja aus deinem umfeld gut unterstützt zu werden.
ich möchte dir noch etwas ans herz legen:
klar dass dir am anfang, um aus der kritischen phase rauszukommen (sprich deinen körper aufzupäppeln) das kalorienzählen hilft. auch klar, dass du nciht in eine klinik willst, da das ja erstmal den abi plänen einen riegel vorschieben würde.
ABER: auf lange sicht solltest du als ziel haben, wieder ein gutes verhältnis zu dir, deinem körper und auch dem essen zu bekommen. und dazu gehört vor allem nicht bei jedem bissen die kalorien im kopf zu haben.
ich weiß nicht ob deine lehrerin viel erfahrung im bereich der therapie hat. wenn nicht solltest du dir auf dauer unbedingt noch professionelle unterstützung holen. damit dein essverhalten nicht suf dauer einem zwang unterlegen bleibt. dass das nicht jetzt sofort und nciht unbedingt in einer klinik sein muss ist ok-ich habe vollsten respekt für deine innere stärke, dass du das in die eigenen hände nimmst!- aber überleg es dir für die zukunft! auf dauer ist nicht nur ein gesundes gewicht, sondern eben auch der psycho-faktor wichtig!
ich wünsche dir alles gute und dass du dich weihnachten selbst mit ein paar kilos beschenken kannst
Hallo,
ich finde, dein Plan klingt gut durchdacht und ist bei der Ausgangslage auch realistisch angesetzt. Aber ich bin natürlich nicht vom Fach.
Evtl. kannst du, wenn du es magst und verträgst, statt Obst, Saft oder Tee auch heiße Schokolade trinken. Milch ist sehr nahrhaft. Als Zwischenmahlzeit eignen sich auch Nüsse, Mandeln und Studentenfutter.
Ich habe schon einige Male gelesen, dass du sehr mit deiner Krankheit kämpfst. Meine Daumen sind ganz fest gedrückt und ich wünsche dir, dass du dein Ziel erreichst.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Gewicht zunehmen garnicht so einfach ist. Bei mir war es jedoch der viele Streß und ein wenig die Veranlagung, die mein niedriges Gewicht verursacht haben. Gegessen habe ich immer normal und auch gern. Hat halt nur nicht angesetzt. Inzwischen habe ich mich von 44 kg auf aktuell 51 kg hoch gearbeitet. Und es hat sich gelohnt, weil ich mich nun erheblich besser fühle. Ich mache weiter, auch wenn ich nur mit kleinen Schritten voran komme.
Alles Liebe
Sassi
Morgen,
Danke für deine Antwort. Ich hab vorhin sogar schon gefrühstückt, auch wenn das echt schwer war. Ich bin super angepannt jetzt, nervös usw. aber ich hab keine Zeit um das Klo aufzuscuehn, da mein Sohn wach ist und ich sein Schulbrot jetzt machen muss, dann Männe wecken und daaaann Hunde füttern und dann geht es schon zur Schule.
Wenn ich gewusst hätte, dass das sooo schwer ist... Die Anspannung nach dem Essen kenne ich ja, aber meist war es dnan innerhalb von 2min. wieder draußen.
Mit den Nüssen das ist eine gute Idee, die mache einen ja auch nicht voll.
Ich hab eine Laktoseintoleranz und vertrag keinen richtigen Kakao und der Soja Kakao schmeckt wie Fresubin. Das erinnert mich an meinen letzten Klinikaufenthalt und seit dem kann ich das Zeug nicht mehr trinken*würg
lG germany
Huhu,
du schaffst das. Ich drücke dir ganz ganz fest die Daumen.
Das mit der Laktoseintoleranz kenne ich leider auch. Ich vertrage nicht mal ein halbes Überraschungsei ohne gleich Durchfall zu bekommen. Und warme Sojamilch mag ich auch überhaupt nicht.
Mir ist noch Mandelmus eingefallen. Das kann man schön in Pudding einrühren und es macht auch nicht gleich pappsatt.
LG
Sassi
Ich würde noch ein wenig Schokolade einbauen, wenn Du das schon kannst.
Abends würde ich auch nicht unbedingt Joghurt wählen, sondern Brot und Käse, wenn ich zunehmen müßte. Oder pflanzliche Brotaufstriche.
LEG
Peffi
Hallo,
ich würde das auf jeden Fall absprechen (Lehrerin? verstehe ich jetzt nicht, aber sie versteht etwas davon?)
Also ich würde mit diesem Essensplan jedenfalls nicht zunehmen.
Hallo,
du musst bedenken, dass ihr Körper aufgrund der Erkrankung mit erheblich weniger Kalorien auskommt, als bei einem gesunden Menschen. Er fährt sozusagen auf Sparflamme. Und deshalb wird der Plan erstmal ausreichen. Zumindest so lange, bis der Körper sich darauf eingestellt hat, wieder mehr Nahrung zu bekommen. Ist im Grund der Jojo-Effekt, der bei Leuten eintritt, die bei radikalen Diäten die Kalorienzufuhr drastisch reduzieren und dann wieder normal anfangen zu essen. Der Körper braucht die zusätzliche Nahrung erstmal nicht und so nimmt man zu.
Der Plan dient ja auch dazu, erstmal wieder feste Mahlzeiten zu planen und einzuhalten. Damit musste meine an Bulimie erkrankte Cousine beginnen. Zeitgleich mit der Therapie.
Ich war bei der Ernährungsberatung, weil ich trotz meiner Meinung nach normalem Essen abgenommen habe. Mein Gedanke war, dass ich vielleicht doch völlig falsch esse, es aber einfach nicht erkenne. Als Erstes musste ich genaue Listen schreiben, was ich so esse (3 Wochen lang). Diese wurden dann von der Beraterin ausgewertet und ermittelt, wieviele Kalorien ich zu mir nehme. Bei mir war es absolut ausreichend und ich hätte auf keinen Fall abnehmen dürfen. Die Beraterin hat mir einen Essensplan erstellt, nach dem ich monatelang gegessen haben. In diesem Plan war die Kalorienzufuhr drastisch erhöht. Geholfen hat das aber auch nicht. Die Ernährungsberaterin war ziemlich ratlos damals. Letztendlich hat der extreme berufliche Streß die Gewichtszunahme verhindert und es hat sich erst Jahre später gebessert, als ich die Streßfalle aus meinem Leben entfernt habe.
Zumindest habe ich bei der Ernährungsberatung viel über gesunde Ernährung gelernt und unter anderem auch den Jojo-Effekt erklärt bekommen (Hab danach gefragt, weil eine Freundin von mir immer so seltsame Diäten gemacht hat.)
LG
Sassi
Stimmt natürlich.
Ich habe mich damit echt nie befaßt und sollte mich da auch raushalten, hast recht.
Und germany wünsche ich alles Gute
Liebe Germany , ich war auch jahre lang essgestört . Wenn du Fragen hast kannst du dich gerne über VK austauschen . Alles liebe
Hallo,
wie groß bist du denn? Ich hatte vor einem halben Jahr nur knapp etwas mehr Gewicht (um die 44 kg) als du (bei 1,60 m). Grund war bei mir allerdings keine Essstörung, sondern körperliche Erschöpfung (und damit verbunden Appetitlosigkeit, unregelmäßige und ungesunde Ernährung), was natürlich eine ganz andere Vorraussetzung ist.
Ich hab auch dagegen angekämpft und bin heute bei ca. 49 kg (zwei Kilo mehr als mein Standardgewicht). Bei mir half hauptsächlich die strenge Einhaltung von regelmäßigen Mahlzeiten, nicht auf die Schnelle zwischendurch, sondern ich konzentrier mich jetzt auch aufs Essen.
Ich war im Frühjahr zur Kur (dort wurde erst das Ausmaß der Gewichtsabnahme festgestellt). Ich bekam zusätzlich zu den Mahlzeiten
abends einen hochkalorischen Trink (ca. 500 kcal), schmeckte wie Milchshake und war mit Sahne, Früchten, Milch und Maltrodextin (zusätzliche Kalorien). Nach 3 Wochen hatte ich 3 kg zugenommen.
Lg Annika
Hallo,
ich bin 1,64m groß.
Das Zeug was du bekommen hast kenne ich. Das war fresubin. Das hab ich auch bekommen, als ich in der Klinik war, aber nicht wegen der Essstörung, ich war da wegen was anderem und da ich nicht gegessen habe, musste ich das trinken.