Hallo Liebes Forum,
ich habe ein Thema mitgebracht, bei dem ich mir keine Lösung erhoffe (die müssen wir bzw, ich selbst finden) aber über dass ich gerne mit ein paar Menschen sprechen würde, die vielleicht ähnliche Erfahrung gemacht haben oder einfach gute Ratschläge/Ansätze für mich haben.
Ich versuche mal nicht ganz weit auszuholen, denn ich möchte Euch ja auch nicht zu viel Zeit nehmen 
Ich bin mit meiner Frau jetzt fast 17 Jahre zusammen, davon die letzten 6 verheiratet und wir haben 2 tolle Kinder. Wir sind durch viele schwere Phasen gegangen und haben uns eine gute Vertrauens- und Kommunikationsbasis geschaffen.
Seit einiger Zeit haben wir trotzdem ein Problem oder eine Situation die unsere Ehe bzw. Partnerschaft auf eine harte Probe stellt und bei der jetzt auch vor ein paar Wochen alles auf den Tisch gekommen ist.
Meine Frau fühlte sich generell seit ich sie kenne auch schon immer zu anderen Frauen hingezogen, hat dies aber nie größer thematisiert ohne es generell zu verschweigen. Es war aber eher ein Spaßthema bzw. einfach nie so ernst beäugt.
Inzwischen ist sich meine Frau ziemlich sicher, dass es etwas mehr ist als nur ein Gedanke, so dass sie sich immer mehr mit dem Thema einer z.B Bisexualität beschäftigt.
Aktuell ist es so, dass wir offen über dieses Thema sprechen und meine Frau auch zulässt, dass sie halt sehr wahrscheinlich nicht Heterosexuell ist. Was natürlich nicht einfach ist, aber ich bin froh dass sie sich mir da sehr weit öffnet.
In dieser Phase ist dadurch leider die Körperliche Nähe zwischen uns etwas verloren gegangen, es gibt auch noch ein paar andere Dinge an denen wir arbeiten müssen aber diese sollen hier jetzt keine große Rolle spielen.
Es ist nicht so dass keine Nähe stattfindet, unsere Liebe zueinander ist nach wie vor sehr groß nur ist die körperliche Nähe jetzt gerade Blockiert. Im Klartext gesprochen, wir haben aktuell keinen Sex und meine Frau ist durch dieses Thema auch "Blockiert" und kann mich aktuell nicht so nah an sich heran lassen wie ich es gerne wieder erleben würde.
Wir sind gemeinsam auf der Suche nach einer Lösung für uns, denn wir wollen unsere Partnerschaft nicht aufgeben, aber halt auch nicht dieses Thema in einer Kiste verschließen.
Ich bin grundsätzlich sehr froh wie offen und ehrlich wir kommunizieren und wir möchten dieser Sache auch alle Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit schenken. Nur wissen wir auch bzw. weiß ich auch, dass dieses Thema auch in Richtungen gehen kann die eine Trennung zur folge hat.
Ich bin grundsätzlich nicht so versteift dass meine Ehe so laufen muss wie sie im Buche steht. Wäre sogar bereit die Ehe ein stück zu öffnen um am Ende wieder in gänze Glücklich zu sein. Ich möchte meiner Frau auch gerne ermöglichen Erfahrungen mit anderen Frauen zu teilen, weiß aber aktuell noch nicht in welcher Form es geht und möchte dabei auch nicht verloren gehen bzw. mich schlecht fühlen. Ich würde dies gerne aus einer starken Position heraus tun, im besten Fall wenn unser Sexleben wieder etwas besser läuft. Vielleicht ist es ja auch eine Möglichkeit zu dritt etwas auszuprobieren, allerdings sollten wir dann ein gutes Team sein und nicht mit Blockaden in so ein treffen gehen.
Wir möchten beide, dass wir wieder die komplette Nähe zueinander haben, aber die Situation ist jetzt gerade leider nicht zu ändern und man kann ja "leider" auch nicht einfach einen Schalter umlegen.
Wie ihr lest, gibt es hier einige Baustellen und anspruchsvolle Situationen.
Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand von Euch einfach ein paar Tipps oder Ratschläge oder auch einfach "nur" seine Meinung mitteilen kann. Vielleicht ist ja etwas dabei was mir weiterhilft.
Ich für mich, möchte einfach positiv und offen an diese Sache rangehen, ich weiß es ist schwer aber mir ist diese Partnerschaft so wichtig, dass ich nicht aus Prinzipien oder negativen Gedankenspiralen einen Strich ziehen möchte.
Vielen Dank im voraus 
Partnerin auf der Suche ihrer Sexualität
Hat sie denn bereits sexuelle Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht gesammelt oder spielt sich das nur im Kopf ab?
Hallo,
bisher gab es nur in jüngeren Jahren ein paar lockere Erfahrungen, keine sexuellen.
Aktuell passiert es im Kopf und es ist jetzt der Drang danach herauszufinden, was genau ihre Orientierung ist und in wie fern man dies dann in unsere Ehe einbringen kann und will.
Da wird es ja erstmal kompliziert.
Ohne "praktische Erfahrung" halte ich für sehr gewagt, da einfach alles in Frage zu stellen. Also von Seiten Deiner Frau.
Um zu wissen, was sie wirklich will, muss sie rausgehen und schauen, was gut für sie ist.
Dass Du nur "gestärkt" in so eine 3-same Affäre oder evtl. Beziehung einsteigen willst, kann ich verstehen. Heutzutage gibt es viele verschiedene "Ehemodelle", ich mein das müsste ja nicht jeder wissen, solange man sich liebt, sehe ich da auch kein Problem drin. Einzig würde es zum Problem werden, wenn Deine Frau sich doch dann Hals über Kopf in eine Frau verliebt und Dich dann verlassen würde. Darauf müsstest Du gefasst sein, denn ich denke dies wäre das "Schlimmste", welches Du zu überwinden hättest.
Hey,
ja, eben. Nicht jeder muss wissen was wir vereinbaren. Mir ist am Ende wichtig glücklich zu sein und diese Ehe nicht deshalb zu beenden. Ich kann mir durchaus auch vorstellen dass so eine Öffnung viele gute Seiten haben kann, bei allem Risiko.
Dein letzten Satz ist auch ein Thema, welches mich natürlich sehr beschäftigt. Am Ende war ich dann für alles offen und hab versucht alles zu retten aber verliere meine Frau dabei. Ein Szenario welches mir natürlich Angst macht. Andererseits weiß ich wie sehr meine Frau mich liebt. Trotzdem gibt es Dinge die passieren könnten, die man jetzt gerade nicht hervorsehen kann.
Hier eine Erfahrung von mir, vll hilft euch das ja etwas.
Ich selbst hatte auch Gedanken wie deine Frau. Fand andere Frauen interessant und habe mir sehr oft vorgestellt Sex mit Frauen zu haben. Ich fand es so erotisch, dass ich auch glaubte vielleicht bi zu sein.
Weil ich nicht wusste was ich nun damit anfangen sollte sind wir in einen s-Club gegangen. Wir haben einen ausgesucht , der weiter weg war und der laut Beiträgen auch für homosexuelle Erfahrungen gut geeignet war. Und genau dort habe ich erfahren, was meine Gedanken für mich waren….nämlich nur Gedanken und vorstellungen. Eine sexuelle Fantasie, die ich im realen Leben nicht machen wollte, weil ich mich allein schon zur Einladung mit einer Frau, die ich auch interessant fand, unwohl gefühlt habe.
Hallo und danke für deine Antwort.
Auch dies kann natürlich angehen. Meine Frau sagte auch selbst schon sie weiß auch nicht was passiert wenn es dann so weit wäre.
Aber so wie ich sie kenne und die ganze Zeit erlebe, schlummerte da immer etwas. Und es ist nunmal gerade aktuell auch so, dass sie sich sehr dorthin gezogen fühlt.
Wir gehen zum Glück sehr vorsichtig und offen mit diesem Thema um und wollen erstmal unsere Basis stärken.
Hallo Mondlicht,
Interessantes Thema....
Ich fühle mich auch zu Frauen hingezogen. Zumindest im Kopf.
Mein Mann weiß davon. Wir haben offen darüber gesprochen.
Das Schamgefühl deiner Frau kenne ich sehr gut.
Wenn meine Familie wüsste wie ich denke 🙈 Meine Eltern würden mich enterben und beruflich hätte ich Probleme (ja, so etwas gibt's auch 2021 noch 😕)
Ich hadere daher sehr mit mir ob das so in Ordnung ist. Da spielt auch meine Kindererziehung mit rein 😕
Derzeit würden wir uns, genauso wie ihr, nicht einfach bei Joyclub anmelden oder in einen Swingerclub gehen .
Allerdings haben wir zusammen Sex und mein Mann flüsterte mir dabei letztens ins Ohr ich solle mir vorstellen, dass nun noch eine Frau dabei sei.
Einfach ein bisschen das Kopfkino spielen lassen. 😉
Keine Ahnung ob ich/ wir es jemals "richtig" ausleben werden. Das wird die Zeit zeigen....🤷🏼♀️
Reden ist auf jeden Fall enorm wichtig 🙂
Hallo und danke für deine Antwort!
Unser Problem ist leider, dass wir aktuell leider keinen Sex haben. Wir haben auch noch ein paar andere struggles und meine Frau ist vom Kopf her gerade blockiert.
Aber das Thema mit der Zuneigung zu Frauen spielt dort mit herein und wir reden auch sehr vernünftig darüber.
Ich habe aktuell einfach mehr Angst davor, dass wir unsere körperliche Nähe nicht mehr herstellen können um überhaupt den Schritt zu gehen die Beziehung zu öffnen.
Ihr habt gar keinen Sex mehr, weil sie blockiert ist?
Ist sie sich nicht mehr sicher ob sie Sex mit einem Mann - also dir - will?
Bei dem Thema gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten: es verschließen und die Sicherheit wählen oder etwas wagen, und das Risiko der Sprengkraft in Kauf nehmen.
Ich lese fast ein bisschen heraus, dass deine Frau sich langsam bewusst wird, dass sie lesbisch ist und vielleicht immer war. Jetzt steht sie in dem Spannungsfeld, dass sie dem einerseits nachgehen will und andererseits Angst davor hat, ihr altes Leben und damit ihre Sicherheit zu verlieren.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass es eine Illusion ist, das Ganze in "geregelten Bahnen" ablaufen zu lassen. Wenn man sich einmal für das Wagnis entscheidet, kann alles passieren. Wirklich alles. Das lässt sich dann nicht mehr kontrollieren. Wenn Leidenschaft entfacht und vielleicht eine neue Liebe entflammt, verlieren vorher ausgemachte Grenzen ihre Gültigkeit.
Was jedoch eine sehr gute Basis ist, ist eure sehr gute Kommunikationsfähigkeit. Das ermöglicht ein respektvolles Miteinander, egal, was kommt, aber es schützt eben auch nicht vor gebrochenen Herzen.
Liebe Grüße
Hallo,
vielen Dank für deine Nachricht....
Du beschreibst sehr gut wovor ich Angst habe.....
Wir haben auch offen darüber geredet, dass es auch so sein könnte. Aber die weiß es halt einfach nicht. Wir stehen da wirklich vor einer schweren Situation....
Ihr solltet da mehrere Fragen trennen. Deine Frau kann ihre sexuelle Orientierung auch erst mal explorieren, ohne direkt sexuellen Kontakt mit jemandem zu haben. OB sie dann sexuelle Kontakte ausserhalb der Ehe hat, ist eine andere Frage.
Mein Mann und ich sind knapp 20 Jahre verheiratet. Ich bin bisexuell und hatte bis auf eine kurze Teenagerbeziehung aber keine sexuellen Kontakte zu Frauen. Wir leben monogam, d.h. es gibt meinerseits keine sexuellen Kontakte zu Männern oder Frauen. Nur weil ich bisexuell bin habe ich kein Anrecht auf Sex mit Frauen trotz Ehe mit einem Mann. Wäre ich heterosexuell hätte ich schliesslich auch nicht per se Anrecht auf Sex mit anderen Männern. Man kann eben nie alle Erfahrungen machen. Meine Entscheidung für eine monogame Ehe bedeutet nunmal, dass ich nur noch mit dieser einen Person Sex habe. Dadurch bin ich nicht weniger bisexuell.
Ich verstehe, dass deine Frau diesen Aspekt ihrer Persönlichkeit entdecken will. Meine Vermutung ist aber, dass eure Vorstellung einer stabilen Ehe mit erfüllendem Sexleben und gleichzeitigem Ausprobieren homosexueller Erlebnisse nicht funktionieren wird. Was, wenn sie sich ernsthaft verliebt? Das ist durchaus realistisch - alles ist neu, aufregend, schön... - führt ihr dann eine offene Beziehung? Ist das eine Option für dich? Was wenn sie trotz Sex mit Frauen keinen Sex mehr mit dir möchte?
Du beschreibst ihre/eure Suche meiner Meinung nach auch etwas gar dramatisch und anstrengend. Es sei "natürlich" nicht einfach. Warum dieser Druck? Muss sie nun auf Teufel komm raus wissen, ob sie bisexuell ist? Was ändert das an ihrem Lebensmodell? Und wenn sie dann doch einfach heterosexuell ist - fehlt euch/ihr sonst etwas?
Hallo. Danke für die Antwort.
Also, dies sind alles berechtigte Aspekte die du da aufführst.
Ich habe aber aktuell das Gefühl, sie braucht unbedingt antworten.....