Hallo, guten Tag,
Ob mein Problem wirklich ein Problem ist weiß ich gar nicht.
Mein Mann und ich sind über 6 Jahre verheiratet, deutlich länger zusammen, 3 Kinder.
Wie das so ist, schleicht sich überall Routine ein, die Arbeit, die Kinder, der Haushalt, Verpflichtungen und und und. Ja wir sind dann und wann auch mal aneinander geraten aber nie schlimm, bisschen dicke Luft die auch dann wieder verschwand.
Körperliche Nähe blieb die letzten Jahre ziemlich auf der Strecke. Dann und wann sprach ich es an, dass er mir fehlt aber gefühlte 1x im Quartal Sex, darüber hinaus eher nicht. Ich selber bin da auch eher der Typ sich nicht trauen Sex zu starten wenn kaum was von dem anderen kommt. Aber im Alltag sind wir grundsätzlich ein gutes Team.
Seit neustem läuft es plötzlich. Kleine Gesten im Alltag und auch im Bett. Traumhaft. Wir geben uns grade soviel, es gibt mir soviel und dadurch, dass wir grade einen ordentlichen Anfang haben, fällt es mir auch leichter auf ihn zuzugehen, alleine was anstarten, ihn "befummeln". Genieße es aber auch zu nehmen.
Ich kann mir nur überhaupt nicht erklären woher nun dieser Wandel kommt. Es ist so verdammt schön. Ich habe Angst, dass es früher oder später wieder im Sand verläuft und wir uns auf einer Durststrecke bewegen aus der wir nicht raus kommen oder nur schwer. Kenn ich ja grundsätzlich von uns. Ich habe ihn auch gefragt was plötzlich los sei, seine Antwort war nur ob wir es wieder zurück fahren sollen. Auf keinen Fall!
Und schwingt leise die Frage mit ob er wegen etwas ein schlechtes Gewissen hat und es nun wieder gut machen will.
Was meint ihr, so weiter machen und genießen, es am Laufen halten oder zumindest versuchen? Würde ich mit einem erneuten Gespräch mit der Frage "warum soviel Nähe?" das ganze eher kaputt reden?
:)
Plötzlich soviel Nähe
Wir sind sein 37 Jahren verheiratet und rückblickend kann ich sagen, eine Beziehung unterliegt wohl so einer Art "Biorhythmus". Nach der anfänglichen Super-Verliebt-Zeit kam der Alltag. Aber es gabe auch immer wieder Zeiten, da wollte ich meiner Frau ständig nahe sein und hatte so eine unglaubliche Lust auf sie. Dieses auf und ab kommt bei mir zumindest in Wellen immer wieder. Ich kann das auch nicht erklären, woran das liegt. Sei froh, dass das gerade so ist.
Danke dass du deine Erfahrung teilst.
37 Jahre verheiratet sein, ist schon wahnsinnig. Schaffen nicht viele heute. Also zu dem erwähnten "Biorhythmus" gab es bei euch nie bestimmte Auslöser nein?
An unserem Alltag ist jetzt nichts besonderes entspannter geworden, dass man denkt man hat mehr Zeit. Aber durch die häufige Nähe herrscht insgesamt eine entspanntere Atmosphäre. Wir gehen momentan viel bewusster miteinander um. ich will uns das gern behalten. Ich hoffe sehr dass das ganze wirklich keinen unschönen Hintergrund hat und er irgendwie schlechte gewissen beruhigen möchte.
Auch wir hatten immer wieder Zeiten, wo es mit dem Sex nicht so lief. Wenn meine Frau keine Lust hatte, fühlte ich mich ungeliebt und ich reagierte meinerseits mit Desinteresse. Heute weiß ich, dass das völlig normal ist. Wir haben nun fast seit 10 Jahren getrennte Schlafzimmer und da war der Erhalt des Sexlebens von Beginn an ein Thema. Heute wissen wir, dass die "häufige Nähe" der Schlüssel für eine funktionierende Sexualbeziehung ist, auch wenn man nicht das Bett miteinander teilt. Oder vielleicht gerade deswegen, weil man dann wieder mehr die Nähe des anderen sucht.
Kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen.
Wir sind 21 Jahre zusammen.
Es gab immer Phasen wo es mal besser mal schlechter lief.
Besonders gut lief es bei uns, als die Kinder grösser wurden, mal alleine spielten, sich mit anderen Kindern trafen und ich selbst zuhaus auch entspannter war.
Wenn mein Mann im Job zufrieden war, wir uns auch mal Zeit für uns nehmen konnten...
Ich würde da stutzig werden, wenn mein Mann plötzlich anders als vorher ist und mein Mann umgekehrt bestimmt auch. Ich möchte deinem Mann nichts unterstellen. Entweder du genießt es einfach und wartest ab. Es kommen bestimmt auch wieder andere Zeiten.
Hat sich denn sonst etwas bei euch verändert? Jobmäßig, im Familienleben, im Alltag? Haben sich Sorgen oder Probleme in Luft aufgelöst?
Dem Partner direkt "ein schlechtes Gewissen" zu unterstellen, nur weil er sich verändert ( und dann noch zum positiven ), finde ich etwas voreilig. Ich würde das auch nicht ansprechen, sondern genießen und versuchen aktiv daran mitzuarbeiten, dass es so bleibt. Wenn ihr 3 Kinder geschafft habt, dann muss es ja auch mal einige gute, lustvolle Phasen gegeben haben. Wir sind 17 Jahre ein Paar, 2 Kinder, und da ging es auch immer mal auf und ab, ist ganz normal, man ist ja nicht jeden Tag gleich drauf und es gibt eben Phasen im Leben, wo Liebe und Sex mal hinten anstehen. Sollte nur kein Dauerzustand werden.
Du sagst es, aktiv mitarbeiten dass es anhält. Das werde ich. Und fällt mir das grade viel leichter auf ihn zuzugehen weileineguteBasis da ist:D Auch merke ich erst jetzt wie sehr diese Nähe doch fehlte. Umso schöner grade. Im Alltag selber hat sich nichts verändert nein, man hetzt weiter von A nach B, geht über Z und erledigt noch währenddessen dieses jenes und welches....aber trotzdem rückt man grade zusammen
Liegt vielleicht auch an der Jahreszeit. Im Winter macht kuscheln doch viel mehr Spass als bei 40 Grad im Hochsommer.
Hm, beobachte ihn mal: Hat er sich kürzlich neue Wäsche, Kleidung besorgt, ist er energiegeladen, fröhlicher als sonst, pflegt er sich mehr? Wenn ja, dann würde ich sehr stutzig werden. Wenn es nur die neue Nähe ist, enjoy!
Direkt ansprechen würde ich es nicht. Aber du kannst ihm natürlich sagen, dass du den aktuellen „Ist-Zustand“ sehr schön findest und das absolut genießt. Und das solltest du auch tun - es einfach mal genießen, die ganzen Hintergedanken und Zukunftsängste beiseite schieben und nicht so viel schwarzmalen :)
Vermutlich verzichtet er nun einfach mehr auf Pornos oder Selbstbefriedigung,
Oder er hat diese Dinge jetzt für sich entdeckt - das schafft insgesamt mehr Lust!
Man muss eigentlich auch nicht immer alles hinterfragen und evtl. die falschen Schlüsse ziehen.
Sehe ich auch so, es gibt immer Phasen wo es mal mehr oder mal weniger läuft, besonders wenn man lange zusammen ist.
Die TE schrieb ja auch, dass sie Sex eigentlich eher nicht von sich aus startet. Vielleicht hat sich unterbewusst zwischen den beiden geklärt, dass es von IHM ausgehen muss, wenn er Sex will. Wer weiß das schon, wir können nur spekulieren.
Ich möchte dir keine Angst machen, aber ich möchte erzählen, wie es bei mir, bzw. uns war.
Wir hatten auch mal eine schlechte Phase. Aber plötzlich war mein Mann im Bett viel motivierter. Ich habe immer mal nachgebohrt, was es mit diesem Sinneswandel auf sich hat und habe keine Antwort bekommen.
Erst viel später habe ich herausgefunden, dass er sich damals fremdverliebt hat und es aber ganz platonisch und freundschaftlich nur per Whats App laufen lassen.
Na ja, und in dieser Zeit hatten wir den Anfang von viel besserem Sex als früher.
Ab und zu hat es einen bitteren Beigeschmack, dass er oft beim Sex wahrscheinlich an die Andere gedacht hat, aber alles in allem hat das ganze unser Liebesleben bereichert.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal die Augen und Ohren offen halten. Vielleicht hat er sich auch fremdverliebt, aber möchte eigentlich mit dir zusammen bleiben?