Hallo Zusammen,
ich muss ein wenig ausholen, um meine Geschichte möglichst detailliert zu schildern.
2011 lernte ich über meinen damaligen Freund einen jungen Mann kennen.
Nicht sonderlich gut, er war halt in derselben Clique wie mein Freund und man sah sich gelegentlich auf Parties.
Er war damals der typische Skater. Kiffte gelegentlich, hörte HipHop und trug Baggies.
Ich fand ihn sympathisch, er hatte etwas herzliches an sich.
Die Jahre vergingen und ich hab ihn zwischenzeitlich nie wieder gesehen.
2021 ist jemand aus dem gleichen Freundeskreis von damals in meine Nachbarschaft gezogen.
Man kam ins Gespräch, unterhielt sich über frühere Zeiten und irgendwann kamen wir auf den Skater-Boy zu sprechen.
Er erzählte mir, dass dieser sehr auf Drogen hängen geblieben sei, ganz extrem nachdem seine Mutter verstorben war, an der er sehr gehangen hat und bei der er gelebt hat.
Seitdem wäre er ein hoffnungsloser Fall, würde mal hier und mal dort wohnen, hätte seinen Führerschein wegen dem Konsum verloren und wäre auch strafrechtlich durch Diebstahl und Einbruch aufgefallen.
Das hat mich zutiefst getroffen und ich fing an, ihn in den sozialen Medien zu suchen.
Ich fand ihn dann auch relativ schnell und sendete ihm eine Freundschaftsanfrage.
Er fragte, woher wir uns kennen. Zuerst stand er auf dem Schlauch, aber als ich ihm erklärte mit wem ich damals zusammen war, konnte er sich wieder erinnern und wir quatschten über alte Zeiten.
Wir schrieben immer mal wieder. Er erzählte mir auch bald sehr ehrlich, was in seinem Leben los ist und dass er sich wünschen würde, aus dem ganzen Schlamassel raus zu kommen.
Er fragte mich ein paar mal nach einem Treffen, aber das wollte ich nicht. Ich hatte irgendwie Angst. Nicht vor ihm, aber vor der Situation. Ich hab einen Sohn, zu dem Zeitpunkt war er 3 Jahre alt. Die Vernunft riet mir dazu, ihn besser nicht zu treffen.
An dieser Stelle sollte ich sagen, dass er genau mein Typ ist. Ich fand ihn früher schon total gutaussehend und charismatisch und von seiner Attraktivität hatte er trotz seines Lebensstils nichts verloren. Zudem gefiel mir seine liebevolle Art.
Er akzeptierte meine Entscheidung und wir schrieben gelegentlich weiter.
Zwischendurch hatte er eine Beziehung mit einer, wie soll man sagen, ebenso süchtigen Frau, die darin endete, dass sie ihn in der frisch angemieteten Wohnung für einen anderen Sitzen ließ, nach 3 Monaten Beziehung.
Ich hatte auch eine kurze Liaison zu einem Mann, der mir am Ende ziemlich weh getan hatte. Mein Vertrauen in die Menschen war danach erstmal getrübt und ich dachte mir, dass ich mich besser von Männern fern halten sollte.
Aber bevor ich das umsetzen wollte, wollte ich noch eine Sache erledigen: ich wollte mich zumindest 1 mal mit Skater-Boy treffen. Wer jetzt mit den Augen rollt... jaa, ich weiß, ich hätte es lassen sollen.
Gesagt, getan.
Wir trafen uns zu einem Spaziergang. Ich hab ihn abgeholt, er hatte ja weder Auto noch Führerschein.
Er war sichtlich nervös und angespannt. Verhaspelte sich oft und war unsicher im Umgang mit mir. Wir hatten dennoch viel Spaß miteinander und konnten uns toll unterhalten, ca 4 Stunden lang.
Ich war hin und weg von ihm und ab dem Zeitpunkt war es schon zu spät, um nicht komplett in die Kacke zu treten.
Wir trafen uns noch zwei weitere Male. Immer im Abstand von einigen Wochen. Er war nach jedem Treffen distanziert, aber während den Treffen herzlich und zugewandt, wollte alles von mir wissen.
Als ich ihn per Nachricht nach dem Grund für seine Distanz ansprach, sagte er, dass er nicht wisse was eine Frau wie ich von ihm will und er sich in meiner Gegenwart wie ein Loser fühlt, der mir eh nichts bieten kann.
Ich machte ihm klar, dass ich ihn so nicht sehe und ich gerne Zeit mit ihm verbringe.
Das nächste Treffen war bei meiner besten Freundin zuhause. Sie hatte einen guten Freund eingeladen und uns beide. Völlig abgedrehte Situation, denn der gute Freund meiner besten Freundin (der gleichzeitig auch ein Exfreund von ihr ist), ist Polizist.
Das teilte ich Skater-Boy auch mit, aber er willigte dennoch ein, mit hinzugehen.
Und das war kein Fehler. Der Abend war einer der witzigsten, die ich je erlebt habe. Wir spielten Gesellschaftsspiele, aßen super lecker zu Abend, ließen uns von meiner Freundin Tarotkarten legen und Skater-Boy und Polizist tauschten ihre Erfahrungen und Ansichten miteinander aus, super tolerant und dem jeweils anderen gegenüber ganz offen.
Da wir Alkohol getrunken hatten, schliefen wir die Nacht im Gästezimmer. Und da passierte es dann. Wir schliefen miteinander.
Es war wunderschön, super innig und er ist fast in mich hinein gekrochen.
Er erzählte mir davon, dass er so viel Innigkeit nicht kennt und es gewohnt ist, dass er zu anhänglich ist. Dann erzählte er mir von seiner ersten "Beziehung", die ihn nachhaltig geprägt hat.
Sie einige Jahre älter und verheiratet. Sie lernten sich beim feiern kennen, konsumierten häufig gemeinsam Drogen (Gras und Speed, das sind sowieso die Drogen, die er hauptsächlich nimmt) und begangen eine Affäre, die 2,5 Jahre anhielt.
Sie spielte mit ihm, zog ihn zu sich ran und stieß ihn wieder weg. Versetzte ihn bei Verabredungen, wenn ihr danach war. Irgendwann war sie schwanger von ihm (laut ihr lief mit ihrem Mann nichts mehr).
Die beiden entschieden sich zur Abtreibung. Er betonte, wie wenig dieser Schritt mit ihr gemacht hatte.
Auf meine Nachfrage, was es mit ihm gemacht hat, sagte er nichts.
Am Ende ließ sie ihn und ihren Mann für einen dritten Mann sitzen und das war das war es dann.
Nach dieser gemeinsamen Nacht zog er sich ganz stark zurück, 5 Wochen lang. Ich verstand die Welt nicht mehr, es war so intensiv gewesen. Zuerst schrieb ich ihm, ca 3 mal. Er antwortet nie und so ließ ich es sein.
Er sah sich in der Zeit jeden Status von mir an, wechselte sein Profilbild bei WhatsApp in mein Lieblingsbild von ihm (da hatten wir mal drüber gesprochen) und nach 5 Wochen schrieb ich ihn wieder an.
Es kam erneut zu einem Treffen, bei ihm Zuhause. Zum ersten Mal.
Ich fragte ihn, wieso er sich nie meldet. Und er meinte, er hätte früher so gerne und viel geschrieben, aber nach der Geschichte mit besagter Frau hätte sich alles geändert. Er wäre unsicher und würde sich zurückhalten.
Und dann ging es los. Er fing von sich aus an. Sagte, dass er einfach nicht wisse was er will. Ich wäre absolut perfekt, eine Frau wie er sie sich immer gewünscht hätte (guter Job, keine Drogen, stabiles Umfeld) aber jetzt wo ich zum greifen nah sei, wüsste er nicht ob er das wirklich will.
Ich sagte dass er viel zu weit denken würde, wir uns doch erstmal richtig kennenlernen und alles ganz leicht angehen könnten und ich so weit wie er noch nicht gedacht hätte. Und ich aber gehen und ihn in Ruhe lassen könnte, wenn das sein Wunsch sei. Dies verneinte er vehement und meinte, dann würde er mich vermutlich wie verrückt vermissen.
Er küsste mich und wir landeten wieder im Bett. Diesmal hatten wir kein Kondom, aber ich hatte die Kupferspirale und weder er noch ich sind "Betthüpfer" die oft mit jemandem intim sind. Er hatte vor unserem ersten Treffen 7 Monate keinen Sex, ich in etwa 4 Monate. Also machte ich mir wenig Sorgen wegen Geschlechtskrankheiten oder ähnlichem.
Sein Verhalten blieb auch danach seltsam ambivalent. Distanziert, aber immer präsent im Sinne von Status ansehen, Bilder liken etc.
Die Frage nach dem nächsten Treffen ging von ihm aus. Aber ich konnte nicht, da ich schon mit einer Freundin verabredet war.
Mittlerweile war mir ständig übel und ich kippte öfter beinahe um, weil ich so dolle Kreislaufprobleme hatte. Mein Hausarzt fragte bei einem Termin, ob ich schwanger sein könnte, was ich verneinte.
Dennoch ließ mir der Gedanke keine Ruhe und ich kaufte mir einen Schwangerschaftstest, der beim durchlaufen direkt dunkelrot leuchtete.
Ich glaube ich hab in meinem Leben noch nie so viel geweint. Ich war fix und fertig mit den Nerven. Eine Woche lang überlegte ich hin und her, was ich machen soll. Dann schrieb ich ihm, ob wir uns sehen wollen. Er willigte ein. Bei ihm angekommen, wusste ich gleich dass das Timing schlecht war. Er war anders als sonst. Abweisend. Müde. Kein Kuss, keine Annäherung.
Obwohl ich es vorgehabt hatte, entschied ich mich dazu, nicht mit ihm darüber zu sprechen und fuhr irgendwann wieder heim.
Zwei Tage später bat ich ihn um ein Treffen, weil ich dringend mit ihm reden müsste. Keine Reaktion seinerseits.
Ich fiel in ein tiefes Loch aus Vermissen, Angst, Zweifel.
Aber ich entschied mich für das Kind.
Drei Monate hörte ich absolut nichts von ihm. Bis ich irgendwann einen Spruch geschickt bekam.
"Vergesse nie den Menschen, der mit einem Licht zu dir in die Dunkelheit kam".
Tja... herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis. Nur leider bringt sie nichts, wenn man komplett bindungsängstlich ist und zu feige, sein Leben anzugehen.
Kontakt entstand aufs neue. Das ist nun 5 Monate her. Ich hab ihm währenddessen gebeichtet, dass ich sehr verliebt in ihn war und ich sein Verhalten feige fand.
Er erzählte mir nochmal, dass er mich wunderschön und perfekt findet, aber sich in meiner Gegenwart wie der letzte Idiot fühlt, weil sein Leben so außer Kontrolle geraten ist und er nicht glaubt, dass er dort jemals wieder heraus kommt.
Prima. Also erzählte ich ihm nichts von der Schwangerschaft. Ich konnte einfach nicht.
Seitdem schreiben wir gelegentlich. So wie damals vor unserem ersten Treffen. Er hat mich schon öfter nach einem Treffen gefragt, ich hab bislang aber immer Ausreden gefunden, um dem zu entgehen. Ich denke nun wird er vermutlich auch nicht mehr fragen.
Zwischenzeitlich hat er wieder einen festen Arbeitsplatz in seiner alten Firma gefunden. Er ist Handwerker und hatte den Job 2022 geschmissen, weil er es nicht mehr schaffte morgens früh aufzustehen. Sein Chef hat ihm mehrmals die Chance gegeben, zurück zu kommen.
Nun hat er es vor ein paar Monaten getan. Das freut mich sehr für ihn und ich denke, dass ihm das wieder etwas mehr Halt geben wird.
Ich hab nun nur noch 5 Wochen bis zur Geburt meiner Tochter.
Und ich weiß selber nicht, was ich tun soll. Ich habe mich all die Monate zu seinem und zu ihrem Schutz dazu entschieden, ihm nichts zu sagen. Anfangs hätte ich es getan, hätte er zu dem Treffen eingewilligt. Es war wie ein Wink des Schicksals, als er durch seinen extremen Rückzug unsere Affäre quasi beendet hat.
Dennoch zweifel ich, ob ich das richtige tue. Außerdem vermisse ich ihn sehr. Ich bin immer noch total in ihn verliebt, auch wenn die Mama-Hormone die Gefühle zum Wohl der Kleinen ordentlich gebremst haben.
Es ist zum verrückt werden. Ich halte ihn in seinem Inneren für absolut passend zu mir. Aber die Umstände haben ihn zu einem Menschen gemacht, der den Bezug zur Realität verloren hat.
Sein Vater und sein Bruder haben ihn längst aufgegeben. Er kommt aus einem guten Elternhaus und sein Vater hat nach dem Tod der Mutter alles probiert, um ihn wieder in die richtige Spur zu lenken. Vergebens.
Keine Ahnung wieso ich jetzt hier schreibe. Vermutlich, weil mir dieses Thema auf der Seele brennt und die Geburt immer näher rückt. Ich habe nicht mal eine konkrete Frage an euch. Ich wollte es nur mal loswerden.
Danke fürs lesen, wer bis hierher durchgehalten hat.
Schwanger und er weiß es nicht
Krasse Geschichte.
1. Jeder Mann sollte wissen wenn er Papa wird. Ich würde es ihm sagen... nicht um ihn zurück zu bekommen (siehe Punkt 2) sondern einfach weil es richtig ist.
2. Vergiss den Mann. Wirklich: einmal süchtig immer süchtig. Wenn du auf diese Straße abbiegst, dann wirst du vermutlich nur Leid erfahren. Es gibt natürlich seltene Fälle die sich fangen aber das ist sehr unwahrscheinlich. Und das was du über ihn geschrieben hast lässt mich daran zweifeln.
3. Finde ich es toll, dass du das Kind nicht abgetrieben hast. Mama zu sein ist toll aber auch sehr anstrengend und man hat kaum Zeit mehr für sich selbst. --> ich wünsche dir alles Gute und ich hoffe, dass du bald einen vernünftigen, liebevollen aber auch verlässlichen Partner findest.
Es sind nur 5 Wochen bis zur Geburt?
Sag es ihm sofort und warte nicht noch länger! Das ist nicht fair von dir.
Und rechne damit das er evtl sauer ist weil du es so lange verschwiegen hast.
Danke auch dir sehr für deine Antwort.
Weißt du, ich habe sehr viel nachgedacht. Immer wieder und wieder.
Manchmal dachte ich, dass ich ihn anrufe und alles erzählen möchte. Aber dann kommen Zweifel auf, ob es das richtige wäre. Wäre es das richtige für ihn? Würde ich ihn damit nicht noch weiter in die Depression stürzen? Seine Versagensängste schüren?
Und dann: wäre es das richtige für mich und das Baby? Was würde ich mir erwarten, wenn ich ihm alles erzähle? Würde ich überhaupt etwas erwarten? Hätte ich Angst?
Es sind so viele Punkte, auf die ich keine befriedigende Antwort finde.
Vor 2 Monaten habe ich mich in meiner Verzweiflung an ProFamilia gewandt.
Dort hat man mir dazu geraten, es ihm nicht mitzuteilen. Zumindest noch nicht. Der Stress, der dann auf mich zukommen könnte, wäre für die Schwangerschaft nicht positiv. Zudem fragte man mich genau die von mir weiter oben gestellten Fragen: würde ich uns allen damit einen Gefallen tun?
Ich weiß es nicht. Je mehr Zeit vergangen ist, desto unsicherer bin ich geworden.
Aktuell möchte ich erst mal nur sicher und ruhig mein Kind zur Welt bringen. Ich glaube danach richtet sich alles neu, zumindest von meinem Empfinden und den Prioritäten her.
Ich habe gerade leider keine Zeit ausführlich zu antworten, aber nur ganz kurz:
Er hat ein Recht darauf von seinem Kind zu erfahren. Bitte sag es ihm.
Ich arbeite in einer Suchtklinik, seit 13 Jahren.
Oftmals ist eine Schwangerschaft auch der Wendepunkt im Leben, so dass er vielleicht endlich den Willen hat abstinent zu leben bzw erstmal eine Therapie zu beginnen.
Mit Wohnung und Arbeitsplatz sind ja bereits Grundsteine gelegt.
Alles Gute!
LG
Er hat natürlich schon das Recht von seinem Kind zu erfahren. Schließlich sollte er ja auch die Vaterschaft anerkennen und wird wahrscheinlich auch als Vater in die Geburtsurkunde eingetragen werden.
Du schreibst, dass eine Schwangerschaft auch einen Wendepunkt im Leben eines Süchtigen bedeuten kann und es wären bei ihm bereits Grundsteine wie Wohnung und Arbeit für eine Genesung gelegt. Das mag Alles sein.
Ich bevorzuge bei der von der TE geschilderten Situation aber den Blick auf die co-abhängige Frau und die Zukunft des Kindes.
Die TE hat in meinen Augen mit ihrer Loslösung von dem Mann angesichts dieser Ausgangssituation des Beste für sich und ihre familiäre Zukunft gemacht, was sie tun konnte.
Ich würde ihr auch dazu raten, selbst wenn sich ein "Wendepunkt" im Leben des Mannes abzeichnet, mit äußerster Vorsicht zu reagieren und keinesfalls in absehbarer Zeit mit ihm in einem gemeinsamen Haushalt zu leben. Auf keinen Fall darf sie sich ihm in irgendeiner Weise ausliefern.
Auch würde ich evtl. Versprechungen von seiner Seite noch lange Zeit nicht trauen, da Süchtige alle professionelle Lügner sind (ich gehörte auch einst dazu).
Nach meiner Erfahrung ist die falsche Hoffnung und noch viel schlimmer das Erwecken von falscher Hoffnung durch andere Menschen pures Gift für Co-Abhängige und hat immensen Schaden angerichtet. Falsche Hoffnung dient dazu, eigentlich unerträgliche Beziehungen noch viel viel weiter zu führen.
Daher sollte die TE keinen Versprechungen von dem Mann trauen und sich keinerlei falsche Hoffnungen bezüglich einer harmonischen Partnerschaft mit diesem Mann machen und auch keinen entsprechenden Ratschläge von dritter Seite glauben.
Der potentielle Schaden, ihr potentielles Leid ist riesig. Die TE hat für mich völlig richtig gehandelt in ihrer Abgrenzung.
Von harmonischer Beziehung, Vertrauen und Ehrlichkeit sprach ich doch gar nicht.
Aber davon, dass eine Schwangerschaft oftmals einen Sinn im Leben zurück gibt und Süchtige daher nicht selten endlich bereit sind eine Therapie anzutreten und für sich selbst gesund zu werden, um im Anschluss daran auch für das Kind da zu sein.
Ich bin hin und her gerissen.
Ich persönlich wäre -glaube ich- unfassbar traurig die Schwangerschaft und die Geburt nicht miterlebt zu haben. Ich würde mich ausgeschlossen fühlen, dass es mir nicht mal erzählt wurde.
Aber das fühle ich als Frau, als gesunde, nicht abhängige Frau.
Und als Außenstehende.
Du wirst sehr reflektiert und niemand von uns steckt in deiner Haut, in deiner Situation.
Und dennoch bleibe ich persönlich dabei, dass er ein Recht darauf hat es zu wissen.
Lieber gestern als heute.
Alles Gute für die Geburt
Nicht nur er hat ein Aß Brecht darauf, von seinem Kind zu erfahren, auch das Kind hat einen gesetzlichen Anspruch, zu wissen, wer sein Vateez ist.
Du bist oder warst so verliebt - vielleicht nimmt er seine Vaterschaft ja als Anlass, sein Leben zu ändern. Willst du euch diese Chance neho?
Bitte informiere ihn - ganz ohne Erwartungen. Das ist das Richtige.
Liebe Eulenflug,
ich bin ganz ergriffen von Deiner Geschichte.
Oft liest man hier Geschichten, bei denen man am Ende des Lesens kopfschüttelnd da sitzt.
Das geht mir bei Deiner Story nicht so.
Welch ein Drama. Zwei Menschen, die sich so mögen, mindestens auf einer Seite ist von Liebe die Rede, aber sie können im Grunde nicht zueinander finden.
Fast schon wie ein Liebesroman, aber leider ohne happy End.
Du kommst sehr besonnen, reflektiert und vor allem sehr sympathisch rüber und Deine Situation tut mir unheimlich leid für Dich.
Dennoch finde ich es sehr stark und bewundernswert, dass Du Dich für das Baby entschieden hast.
Und auch ich muss ehrlich sagen, dass ich bei den Umständen auch dazu tendiere, es richtig zu finden, dass Du es ihm bisher nicht gesagt hast.
Ob es wirklich richtig und vor allem fair ist, mag ich nicht zu beurteilen und fällt mir auch schwer.
Aber ich kann Deine Beweggründe nachvollziehen und bin voll bei Dir, wenn Du sagst, Du möchtest Deine Tochter erstmal in Ruhe zur Welt bringen.
Mach das und betrachte die Situation danach neu.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und viel Kraft.
Ganz liebe Grüße
Malba
Vielen Dank für deine lieben Worte.
Ich habe für mich nun auch entschieden, die Geburt abzuwarten und dann noch mal alles neu abzuwägen.
Alles andere würde sich jetzt nicht richtig anfühlen. Vor allem die Gefahr, so kurz vorher noch Drama oder Stress auszulösen ist ein Gedanke der mich davon abhält, vorher noch alles offen zu legen.
Ich kann dir leider keine Beziehungstipps geben, weil ich da selbst nicht das Vorzeigebeispiel bin, aber zwei Dinge möchte ich dir dennoch schreiben:
1. In meinem unmittelbaren Umfeld gibt es einen Mann, der sich von Grund auf geändert hat, nachdem er mit einer guten Freundin von mir zusammen kam. Er war ebenfalls drogensüchtig und hat viel konsumiert. Als er mit meiner Freundin zusammen kam, machte sie zur Bedingung, dass er sich ändert und er hat es getan. Seitdem (12 Jahre her) hat er nie wieder Drogen angefasst und die beiden leben ihr einfaches und bescheidenes, aber trotzdem wertvolles Leben. Er kommt aus keiner guten Familie und hat auch keinen sehr gut bezahlten Job, aber er hat sein Leben trotzdem wieder in die richtige Bahn gelenkt.
Es kann also gehen, deswegen würde ich deinen Skater Boy nicht von vornherein aufgeben.
2. Sage ihm bitte, dass ihr ein Kind bekommt. Zum einen liest sich dein Text wie ein Liebesroman, bei dem es unbedingt ein Happy End geben muss
Zum anderen ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass er sich ändern wird. Wie weiter oben jemand schrieb, ist das erste Kind für viele der Wendepunkt um ihr Leben doch noch auf die Reihe zu kriegen. Das könnte auch bei ihm der Fall sein.
Ich würde ihm daher eine Chance geben. Voraussetzung wird natürlich sein, dass er die Drogen lässt. Zudem würde ich mich an eurer Stelle weiterhin durch Pro Familia, eine Einrichtung für Suchtkranke oder einen Sozialarbeiter begleiten lassen. Ich denke, dass dein Skater Boy weiterhin rückfallgefährdet ist wenn Probleme anstehen. Das wird leider lange Zeit so sein, bis sich sein Leben vollends stabilisiert hat. Er wird also jemanden brauchen, der ihn in schwierigen Situationen berät und ihn davon abhält, den Problemen in die Drogen zu entfliehen. Du alleine wirst es vielleicht nicht schaffen.
Ich denke, ihr könnt es schaffen. Meine Freundin hat ihren Freund aus dem Sumpf geholt und bei euch kann es auch klappen. Versucht es wenigstens. Es wäre ein Leben, bzw. nein, drei Leben, die nicht weggeworfen werden, nur weil einer von euch in der Vergangenheit falsch abgebogen ist.
Ich wünsche euch alles gute und vielleicht magst du igendwann hier ein Update posten
Hier wurden dir ja schon viele gute Tipps gegeben.
Ich würde dir trotzdem raten, dich auf Geschlechtskrankheiten zu testen. Egal ob man 6 Monate oder 6 Jahre abstinent war, es ist keine Garantie nix bekommen zu können. Man sieht es auch dem gepflegtesten Menschen nicht an.
Insbesondere im Drogenmilieu sind Krankheiten weit verbreitet. U. a. wenn Drogen mittels Spritze konsumiert werden. Und wer weiß, ob er das auch gemacht hat und dir diesbezüglich nicht die Wahrheit gesagt hat. Zudem hatte er mindestens eine Ex aus dem Milieu, die was gehabt haben könnte.
Liebe Eulenflug ,
auch ich mag hier keine weiteren Tipps geben, aber habe deine Geschichte gelesen.
Ich finde ebenfalls, dass du sehr reflektiert klingst und deine ganze Energie in dein Baby steckst.
Ich möchte dir eigentlich nur alles Liebe wünschen und eine hoffentlich entspannte Geburt und Kuschelzeit.
Nur das Beste für dich , dein Baby und auch deinen Sohn. 🍀
Ich denke sie können sich glücklich schätzen eine so tolle Mama zu haben. ❤️
Ich dachte gerade, ich lese in einem Buch.
War voll drin in der Geschichte. 🥰
Das ist ja ganz schön krass.
Aber ich finde es so toll, das du trotzdem über deinen Schatten gesprungen bist um ihn wieder zu sehen. Du hast bestimmt ein gutes Herz.
Ich kann dir nur raten, es ihm so schnell wie möglich zu sagen. Er wird zwar bis in die Knochen geschockt sein, aber sich danach bestimmt ganz doll freuen.
Eure Tochter könnte für ihn der Anreiz sein, sein Leben in gute Bahnen zu lenken.
Alles gute für Euch!