Hallo meine Lieben! Eure Meinung ist gefragt, aber zuerst berichte ich euch ein wenig von uns.
Ich lebe seit Mitte diesen Jahres bei meinem Freund, wir sind frisch zusammen und genauso schnell bin ich auch schon schwanger geworden.
Wir leben momentan noch in einer zwei Zimmer Wohnung, ohne das wir beide auf den Mietkosten sitzen müssen. Sein Vater würde eigentlich mit uns hier drin wohnen, was er uns ersparen wollte. Er hält sich seitdem woanders auf, aber zahlt die Miete weiterhin.
Mein Freund und ich sind beide in einer Ausbildung, und bekommen dementsprechend wenig Gehalt.
Ich verdiene ein wenig mehr als er, so um die 100€.
Die Kosten für sämtliche Besorgungen übernehme ich, das heißt ich zahle die Lebensmittel, und alles andere hier zu Hause.
(Miet-, Strom- und Wasserkosten ausgeschlossen)
Dafür gebe ich im Monat so um die 500€ aus, mal mehr und mal weniger.
Am Anfang war es schwer für mich, da ich es bis jetzt nicht kannte für mich selbst zu sorgen. Ich bin nämlich noch sehr jung, aber musste damals aus diversen Gründen von meiner Familie weg.
Vor 2/3 Monaten habe ich angefangen mit ein Haushaltsplan zu erstellen, um zu sehen wie viel ich für was ausgebe.
Dann hatte ich ihn mal gefragt wie viel er im Monat beisteuern könnte, da es bei mir manchmal ziemlich knapp wurde.
Er hat sich überhaupt keine Mühe beim „berechnen“ gegeben und es kam relativ schnell eine Antwort von ihm - „50€ kann ich dir monatlich dazu geben.“
Ich hab es erstmal so hingenommen, weil es mir schwerfällt Dinge von anderen zu fordern welche sie nicht freiwillig abgeben wollen.
Er hat mir grob gesagt weshalb er nur so wenig Budget hat, bloß wollte er mir keine genaue Zahlen nennen.
Ihr müsst wissen, ich brauche diese gewisse Offenheit bei allem. Selbst beim Thema Geld, obwohl das beim Zusammenleben normal sein sollte. Ich lege meine Karten immer offen auf den Tisch, wobei er nur genau das Gegenteil macht.
Alles muss man erfragen..
Als ich zu ihm gezogen bin musste ich ein Teil von mir aufgeben, da wir das Geld einfach brauchten. Ich hab es gerne gemacht, weil Familie mir wichtig ist, vor allem weil unsere Kleine bald kommt.
Er hingegen lebt immer noch wie vorher, und ist nicht bereit Sachen loszulassen, die einfach nicht lebensnotwendig sind.
Ich fühle mich wie seine Mutter, nicht mehr wie seine Freundin.
Wie seht ihr das?
Nutzt mein Partner mich finanziell aus?
Macht ein gemeinsames Konto. Jeder überweist den gleichen Beitrag darauf und davon wird der Haushalt bestritten. Fertig.
Warum gehst du eigentlich dauernd einkaufen und er nicht?
Davon abgesehen wie stellt ihr euch das mit Baby vor? Wer geht wie lange in Elternzeit, wer kümmert
sich usw?
Wenn nur du in Elternzeit gehst wird auch mit Kind die Arbeitsaufteilung daheim nicht besser.
Wie lange wird euch der Vater denn noch finanzieren?
Erstmal, vielen Dank für deine Antwort!
Ich brauchte die neutralen Gedanken von Außerhalb, um die Situation besser einschätzen zu können.
Ich werde mich nochmal um ein Gespräch bemühen, denn du hast absolut recht! Es wird sich nach der Geburt des Kindes absolut nichts ändern.
Laß Dich nicht veräppeln. Das hat auch nichts mit Liebe zu tun. Es ist Deine und die Zukunft eures Kindes und muss jetzt auf den Tisch. Klare finanzielle Verhältnisse. Und tut mir leid, in meinen Augen ist er kein Mann, wenn er sich von der Mutter seines Kindes aushalten lässt. Das lässt auf viele charakterliche Schwächen schließen.
Vielen Dank für deine Antwort!
So habe ich tatsächlich vorerst auch gedacht, allerdings hab ich nicht das Gefühl, dass das die Liebe unbedingt ausschließen muss.
Wenn man ein Gespräch führt, bei welchem man merkt es wird ernst, verändert sich oft vieles.
Bei mir steht jetzt erstmal an abwarten und gucken, ob das Ganze von meinem Partner umgesetzt wird. Wenn nicht muss man einen Schlussstrich ziehen!
Ihr solltet das alles gerechter gestalten.
Als Beispiel, du hast 1000 € im Monat und er 900 € .
Ausgaben, die euch beide betreffen sind 500 €.
Ihr erstellt ein Gemeinschaftskonto und da zahlst du 300 € ein und er 200 €. Von dem werden eure gemeinsamen Ausgaben bezahlt.
So behält jeder 700 € für sich.
Sowas ist auch zu raten, wenn ihr Kinder habt und einer von euch wegen Betreuung und Terminen in Teilzeit geht.
Es wurden dir ja schon gute Berechnungsbeispiele hier aufgezeigt.
Aber: Wie viel Miete müsst ihr denn bezahlen, wenn das sein Vater nicht mehr für euch übernimmt?
Wie lange braucht ihr beide noch, bis eure Ausbildungen abgeschlossen sind?
Werden eure finanziellen Mittel reichen, um die Elternzeit zu überbrücken?
Wie läuft es nach der EZ weiter? Wer arbeitet wie viele Stunden und wer betreut in der Zeit das Kind?
Habt ihr euch darüber schon ausgetauscht??
Als ich deinen Text gelesen habe, habe ich mir gedacht, dass er kein Geld aktuell zur Lebensführung beisteuert weil er das ggf. aus seiner Perspektive mit der zur Verfügung Stellung der Wohnung tut. Ja natürlich, eigentlich zahlt der Vater aber es ist halt sein Vater also seine Spähre. Genauso gut könnte der Vater 500 EUR Miete von euch verlangen, jeder zahlt 250 EUR von euch für Miete und 250,00 EUR für Essen. Wenn der Vater deinen Freund nun aber monatlich mit 500,00 EUR bezuschusst kannst du ja auch nichts tun und jetzt verlangen, dass er deswegen mehr zahlen muss oder Geld an dich abzugeben hat. Wenn du alleine wohnen würdest hättest du doch die gleichen Kosten.
Sobald das Kind da ist, ist es nochmal anders weil ihr wahrscheinlich ja nicht beide in den ersten Jahren Vollzeit arbeitet aber solange du vor Miete verschont bist finde ich es aktuell nicht unbedingt ungerecht.
Und sorry aber für dein Kind ist deine Ausbildung extrem wichtig und auch, dass du später zum Teil im Job bleibst und den Bezug nicht gänzlich verlierst. Du kannst dich heute nie darauf verlassen dass der Mann eine ganze Familie finanziert. Das ist wohl eher die absolute Ausnahme.