Hallo liebe Frauen,
ich bin ja nun auch schon ein älteres Semester und auch meine Frau wird bald 60. Wir haben in unserer Ehe eine große Baustelle und das seit Jahren. Ich möchte gar nicht ausführen wie und warum, wer von uns was dazu beigetragen hat, dass unser Sexualleben vollkommen zum erliegen gekommen ist. Vielmehr geht es mir um die Frage was passiert mit Frauen nach den Wechseljahren? Haben sie tatsächlich weniger Bedürfnisse in dieser Richtung? Oder, wie meine Frau sagt, gar keine mehr? Oder ist alles ganz anders?
Ich würde sehr gerne verstehen warum es so ist wie es ist. Vielleicht finde ich auf diesem Weg doch einen Hebel da etwas zu ändern.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich ein paar, oder sogar viele Antworten von euch bekommen würde.
Vielleicht noch so viel zu meiner Frau und mir. Wir sind Großeltern, wir verstehen uns sehr gut, ich kann mit meiner Frau über alles reden (es ändert sich nur nichts), sie ist die große Liebe meines Lebens seit über 20 Jahren. Es gibt auch ganz einleuchtende Punkte, warum wir phasenweise gar keine Zeit für Sex hatten und haben. Aber über so lange Zeit? Also aus meiner Sicht führen wir eine überdurchschnittlich glückliche Ehe. Wenn da eben nicht das Thema Sex ständig in meinem Kopf rumgeistern würde. Es kann natürlich auch sein, dass ich komplett auf dem Holzweg bin und seit Jahren in einer "WG" lebe ohne es zu merken.
Vielen Dank schon jetzt für eure Zeit, die ihr mir schenkt, wenn ihr das lest und mir womöglich sogar antwortet.
Gruß vom SpätenDichter
An alle Frauen nach dem Wechsel !
Habe ein ähnliches Alter, bin eine Frau und hätte sehr gerne Sex mit meinem Partner, aber er hat keine Bedürfnisse mehr. Ich liebe ihn und es ist nicht einfach, aber unter Druck setzen kann ich ihn auch nicht, dafür ist er mir viel zu wichtig und wertvoll.
Hallo,
vielen Dank für die Antwort.
Könntest du denn mit ihm darüber reden? Oder hast du schon mit ihm darüber gesprochen?
Wartest du darauf, dass er die Initiative ergreift? Hat er vielleicht Probleme mit der Erektion?
Weist er dich direkt zurück, wenn du ihn anlangst? Oder schiebt er irgendwelche Gründe vor, jetzt keine Zeit oder Kopfschmerzen oder oder oder?
Nein, es werden keine Gründe vorgeschoben. Kuscheln, streicheln geht alles, aber wenn ich zu direkt werde, geht es nicht mehr weiter bei ihm und er wechselt das Thema, geht aus der Situation, durchaus nicht unfreundlich, aber eindeutig, dann lasse ich es lieber. Da muss sich die Gelegenheit ergeben, das feinfühlig anzusprechen, direkt mag ich das nicht. Wir sind nicht so lange zusammen wie ihr.
Hallo später Dichter,
mag sein, dass es Frauen gibt, die auch im Alter so Lust auf Sex haben, aber ei uns ist es genauso. Ich bin jetzt 62, meine Frau 59 und hat null Interesse an Sex. Wir leben nicht gerade in einer WG, Wir streicheln und kuscheln und küssen uns, aber schlafen nicht mehr miteinander, weil sie null Interesse am Sex hat. Hin uns wieder unterstützt sich mich, eher lustlos, bei der Masturbation, aber ich habe inzwischen akzeptiert, dass Sex ihr nichts mehr gibt.
LG
Hallo Attilla,
ich habe das weiter unten gerade geschrieben. Hast du deine Frau schon einmal gefragt was sie sich wirklich wünscht beim Sex?
Natürlich muss das nicht immer vom Mann kommen diese Frage zu stellen, aber für denjenigen, der darunter leidet wäre es eine lohnenswerte Option.
Dank dir und Gruß
Hallöchen ,
Ich w,38 ,bin nicht in deinem Alter , habe einen Partner der so alt ist wie du (wird 58).Er und seine Expartnerin hatten ähnliche Probleme .
Er hatte wohl das selbe Problem wie Du .Er hatte noch Lust ,sie aber wohl gar nicht mehr ( Die Beziehung scheiterte aber aus komplett anderen Gründen ) .
Ich glaube schon , dass es etwas mit dem Alter zu tun haben kann ,aber nicht zwingend haben muss . Es gibt ja durchaus auch Männer die im höheren Alter diese Probleme haben .Und ebenso Jüngere.
War eurer Sexleben denn mal anders ?
Ich hatte diese Probleme tatsächlich auch schon in anderen Beziehungen .Es war dort aber eigentlich von Anfang an so,dass das Sexleben nicht auf dem Level war,wie ich es jetzt habe.
Hallo Meermaid,
vielen Dank für deine Antwort.
Ja, wir hatten 15 Jahre lang ein sehr intensives Sexualleben.
Ich denke schon sehr lange über mein Thema nach. Was ich sehr bedauere, das ist mir ganz plötzlich in den Sinn gekommen, ich habe meine Frau nie gefragt, was sie sexuell für Wünsche oder Träume hat. Sehr schade, wenn man das in einer Beziehung vergisst. Das werde ich bald mal nachholen.
Das ist das was mir Hoffnung macht, ich kann mit ihr darüber reden.
Gruß an dich.
Nein, das muss nicht zwingend so sein. Mein Mann (64) und ich (58) sind 38 Jahre verheiratet, und es ist noch immer schön. Im Gegenteil, ich finde es sehr entspannend, dass die Verhütung nicht mehr beachtet werden muss.
Sieht deine Frau das auch so, dass ihr eine überdurchschnittlich glückliche Ehe führt? Möglicherweise hat sie Schmerzen beim Verkehr, weil manche Frauen dann trockener werden. Falls das der Fall ist , sollte sie sich an ihren Gynäkologen wenden.
Hallo Cihan,
wenn wir über unsere Ehe und unser gemeinsames Leben sprechen, sieht das meine Frau auch so. Ich rede nicht von perfekt, aber eben etwas über dem Durchschnitt. Beim Sex habe ich immer sehr darauf geachtet, dass sie sehr feucht ist. ☺️ Ich liebe das, je feuchter desto schöner. Außerdem wäre es für mich auch unangenehm.
Aber je mehr ich hier mit euch schreibe, denke ich darüber nach und es ändert sich auch meine Sichtweise. Meine Frau hat gesagt, als sie im Wechsel war, was bei ihr sehr schnell ging, rein biologisch gesehen, hatte sie öfters mal keine Lust. Sie war dann auch längere Zeit von unergründlichen Bauchschmerzen geplagt. Dadurch war Sex einfach eine Weile nicht ihre erste Priorität. Ich selbst war damals extrem unter Stress in der Arbeit. Dann hatte ich das eine oder andere Mal Probleme mit der Erektion. Für mich eine Katastrophe. Dann begann das mit den depressiven Episoden bei mir. Dadurch, so sagt sie, hatte sie sich beim Sex sehr unter Druck gesetzt gefühlt. Ich selbst habe mich in der Zeit auch sehr verändert, ohne mir darüber bewusst zu sein. Ich habe dann sehr zugenommen, was mich sehr belastet hat. Dann konnte ich auch nicht mehr mit ihr darüber sprechen. So hat sich das alles aufgebaut. Seit ungefähr 6 Monaten nehme ich Medikamente, die mir sehr gut helfen. Bei einem unserer letzten Gespräche sagte sie ich wäre wieder der Mann von früher. Vielleicht muss ich einfach Geduld haben?
Ich danke dir und Grüße
Meine Sexualität ist nach den Wechseljahren zur Hochform aufgelaufen. Allerdings mit einem anderen Mann. Bei meinem Exmann ist sie zum Erliegen gekommen.
Ich kann dir sagen, wie es sich IM Wechsel anfühlt: mein Drang zu gefallen oder es jemanden Recht zu machen, ist deutlich gesunken. Liegt meines Erachtens daran, dass die Kümmer-Hormone weniger werden. Zugleich macht der Wegfall von Hormonen die Schleimhäute trockener.
Das erste führt dazu, dass ich auf das, was viele Männer als Sex bezeichnen (rein, raus, fertig) echt keine Lust mehr habe. Welchen Mehrwert hat denn das für mich? So geil ist Penetration nicht, liebe Herren, und allgemein erst dann, wenn Frau schon erregt ist. D.h. um mich auf Touren zu bringen, muss sich Mann schon mehr einfallen lassen; ich will merken, dass es auch um MICH geht und nicht darum, dass der Partner seine Sexualität ausleben kann. Dazu möchte ich auch mental und emotional berührt werden.
Das zweite führt dazu, dass Penetrationssex oft auch schmerzhaft ist und Mikrorisse verursacht, die ich dann noch ein paar Tage merke… viel Gleitgel oder Zäpfchen zur Befeuchtung helfen da.
Außerdem muss man sich ja auch irgendwie mit den welker werdenden Körpern arrangieren. Dem eigenen und dem des Partners… das ist für mich jetzt nicht so ein Thema, aber vielleicht für deine Frau. Sich selbst noch als sexuelles Wesen wahrzunehmen, bedarf bei mir tatsächlich immer wieder eine bewusste Hinwendung zu mir selbst; ein liebevoller Umgang mit meinem Körper, das bewusste Tragen schöner Kleidung etc.
Ich mag viele Ideen aus dem Tantra als Weg, eine Sexualität zu entwickeln, wie ich sie mir für den Spätsommer/Herbst meines Lebens vorstelle. Wobei mir Tantrakurse oft zu esoterisch aufgeladen sind. Könntet ihr aber mal ausprobieren oder euch dazu belesen.
Insgesamt habe ich einen viel umfassenderes Verständnis von Sexualität entwickelt: Mein ganzer Körper mag berührt werden; sinnliche Massagen sind Sex, inniges Küssen ist Sex, gemeinsam eng tanzen in der Küche ist Sex. Das alles gibt mir mehr als die pure Orgasmusfixierung, mit denen viele Männer, vermutlich sozialisationsbedingt, rangehen.
Hallo Herbstzeitlose24,
vielen Dank. Da hast du mir jetzt ganz schön Stoff zum Nachdenken gegeben.
Darf ich dich bitten diesen Satz:
Dazu möchte ich auch mental und emotional berührt werden.
mir ein bisschen zu erklären? Da stehe ich jetzt komplett auf dem Schlauch ....
Naja, sexuelle Anziehung entsteht ja nicht nur und meinem eigenen Erleben immer weniger nur auf körperliche Ebene.
Sie entsteht bei mir aus einer Mischung aus dem Reiz des Neuen und Geborgenheit und spürbarer Wertschätzung.
Ich bin absolut sapiosexuell und ein sehr neugieriges Wesen: ein Mann, der mit dem Status Quo seines Lebens total zufrieden ist, nichts Neues mehr lernen und erleben mag, wäre für mich der ultimative Abturner. Insofern finde ich das gemeinsame Besuchen von Kunstausstellungen, Theater, Kino, Spaziergänge mit offenen Augen durch die Welt und gemeinsames Unterhalten über diese tatsächlich erotisierend. Außerdem sind mir Ernst gemeinte Komplimente wichtig (nicht zwangsläufig zu meiner Optik) und ich muss spüren, dass es dem anderen tatsächlich darum geht, mich zu sehen wie ich bin und mich ein Stück weit völlig absichtsfrei zu lieben. Nichts ist furchtbarer als eine Massage, bei der ich die ganze Zeit merke, dass sie nur Vorspiel sein soll. Nichts ist unerotischer als tumbes Nebeneinanderherleben.
Wir sind zum Beispiel jetzt in der zweiten Hälfte unserer 40er auf die Idee gekommen, mal auf sexpositive Partys zu gehen. Es tut uns gut. Das gemeinsame Fertig machen, das Sehen und Gesehen werden, sich mal wieder als sexueller Mann und als sexuelle Frau wahrzunehmmen, zu sehen, wie andere ihre Sexualität leben. Und wir reden viel über Sehnsüchte, Dinge, die wir noch erleben wollen, Begierden, wir entdecken noch immer neue erogene Zonen aneinander (Leck deine Frau doch mal vorsichtig von Kopf bis Fuß ab und guck, wie sie wo reagiert, wo ist sie warm, kalt, wo spürst du angespannte Muskeln, wo ist sie entspannt, wie riecht sie wo... man kann sooooo viel erfahren, wenn man sich dem anderen liebevoll körperlich zuwendet), frag sie, wovon ihr Kopfkino handelt oder gehandelt hat, was der beste Sex ihres Lebens war und warum oder ob sie sich vorstellen kann, was der beste Sex ihres Lebens sein könnte), frag sie, ob sie noch Träume hat jenseits des Bettes, ob sich dir verbunden fühlt, woran sie das merkt, was für sie Verbundenheit ausmacht, bring ihr Aufmerksamkeiten aus dem Supermarkt mit, umarm sie im Alltag oder massier ihr beim Fernsehen die Füße... was immer sie glücklich macht. Öffne dich, lass sie mehr sehen als jemand, der immer nur Sex will, zeig dich verletztlich, mach dich emotional nackig... Macht mal was ganz Anderes, etwas völlig Neues...Wir experimentieren auch fröhlich herum im Bereich BDSM, nicht weil das der totale Fetisch ist, sondern weil man dabei wunderbar Neuland ausloten kann und sich zwangsläufig Gesprächsthemen ergeben, die tief gehen: Was sind Grenzen, wie will ich aufgefangen werden, wie fühlt es sich an, zu führen, geführt zu werden, wann kann ich mich fallen lassen...
Irgendwie so.
Was ich halt wirklich nicht mehr könnte und will ist 2-3 mal Sex in Missionarsstellung nach den Tagesthemen, der 5 Minuten dauert. Als jüngere Frau war ich nicht selbstbewusst genug, meine Sexualität so selbstbestimmt zu gestalten. Da hab ich halt oft mitgemacht, was mir so angeboten wurde.
Wenn einer in der Beziehung auf einmal keine Lust mehr auf Sex hat, obwohl es das vorher gab, dann muss derjenige sich kümmern.
Bescheid geben, wie man Stress eventuell lösen kann, sagen, was einem im Bett gefällt, zum Arzt gehen, falls zu trocken oder Hormonsprechstunde, wenn Libido weg. Das ist nämlich Liebe, dass einem die Bedürfnisse des anderen nicht egal sind. Einseitig aber Regeln ändern ist unfair.
Hallo Elisabeth,
danke für deine Antwort.
Ich sehe aber schon die grössere Verantwortung bei mir. Durch meine depressive Phasen konnte meine Frau ja gar nicht mehr zu mir durchdringen. Sie hat mich auch nie abgewiesen in dem Sinn. Ich hatte irgendwann überhaupt kein Selbstwertgefühl und auch kein Selbstvertrauen mehr. Dann habe ich mich auch wegen meiner Gewichtszunahme fürchterlich geschämt. Meine Frau achtet sehr auf sich. Aber ich bin sehr optimistisch, dass wir auch das wieder hinkriegen. Und, wenn ich das schreiben darf, auch mit eurer Hilfe. Vielen Dank dafür.
Gruss
Hi,
Du bist bestimmt nicht der Einzige, dem es so ergeht.
Mir hat mal eine gute Freundin, 54, erklärt (Ihr Freund hatte sie verlassen weil sie ebenfalls einfach überhaupt keine Lust mehr hatte), dass ihre Libido komplett weg ist. Wann genau das auf 0 ging, konnte sie nicht mehr sagen. Es war einfach weg. Jeden Annäherungsversuch von ihrem Freund, hat sie als Belastung empfunden und nur Ausreden gesucht, um keinen Sex haben zu müssen. Letztlich war sie froh, dass er es beendete. Sie war frei und er konnte sich wieder nach einer neuen, etwas paarungswilligeren Partnerin umschauen.
Übel, keine Frage und ich denke, es gibt nicht viel, was man machen kann. Es gibt Hormonbehandlungen bei Männern (keine Ahnung ob es das auch für Frauen gibt) aber das muss man natürlich auch wollen. Und wer will sich schon mit Präparaten vollstopfen nur weil der Partner das bisschen Sex will?
Schwierig.
Wünsche trotzdem alle Gute.
Hallo Conquistador,
danke für die Antwort und die Wünsche.
Du hast natürlich recht, dass es schwierig ist.
Gruß
Der Wechsel kann hart sein:
Hitzewallungen, Trockenheit, Launen, Schlafstörungen.
Ein Spaziergang ist es selten..
Hormone als Ersatz-Therapie können helfen, aber meistens ist es nur ein "Hinauszögern".
Ich fahre jetzt gut mit dem natürlichen Wechsel und ziehe das eisern durch.
Ja, das ist mies für alle Beteiligten!
Schwitzen und Trockenheit und Launen inklusive.
Beim Sex hilft Öl oder Gel.
Irgendwann ist es vorbei.
Und auch mein Mann wird "ruhiger", was er befürwortet.
Hallo Serafin,
danke für deine Antwort. Darf ich dich noch etwas fragen?
Du hast "JA" gesagt? Na dann .....
Darf ich dich zu dem Punkt Trockenheit so verstehen, dass es deinem Mann in diesem Zustand auch nicht möglich ist dich trotz aller Bemühungen feucht zu kriegen?
Gruß vom Späten Dichter
P.S. Entschuldige meine Unwissenheit, aber ich habe dazu keine Erfahrungen. Ich habe ja nur meine Frau. Und seit sie im Wechsel war, hat unser Sexualleben ja dann auch aufgehört.
Ich antworte mal: Genau, du wirst nicht feucht trotz Erregung. Insgesamt wird aus deinem saftigen Delta eher die Wüste Gobi.
Das liegt am Rückgang von Östrogen. Das hatte die Aufgabe, die Schleimhäute schön feucht zu halten. Man kann eine Hormonersatztherapie machen mit lokalen Cremes auf der Basis bioidentischer Hormone.
Oder halt Gleitcreme nutzen…
Aber das Trocken bleiben kannst du durchaus mit mangelnder Erektionsfähigkeit vergleichen. Das kann schon verunsichern.