Hatte schonmal jemand die Situation oder eine ähnliche?
Man trifft monatelang jemanden und wird auch intim,am Ende bleibt es jedoch nur eine Freundschaft und man trifft sich weiterhin,nur wird man nicht mehr intim miteinander?
Kann das funktionieren? Finde das seltsam,entweder man hat nur freundschaftliche Gefühle für jemanden oder mehr,geht dann mit demjenigen nicht ins Bett,oder doch?!
Vielleicht komme ich auch mit dem Wandel der Zeit nicht ganz mit
Freundschaft nach Dating
Ich glaube, das hängt weniger vom "Wandel der Zeit" als vielmehr von den jeweiligen Personen ab. Es ist sicherlich sehr individuell, ob eine Freundschaft nach einer Datingphase gelingen kann - und das geht meiner Ansicht nach nur, wenn es auf beiden Seiten keine Enttäuschungen oder Verletzungen gibt und beide reflektiert und ehrlich mit ihrer Situation umgehen können. Was sollte dann gegen eine Freundschaft sprechen? Um sich zu daten, sollte man sich schließlich sympathisch sein. Und das ist für eine Freundschaft ebenso der Fall. Was auf Beziehungsebene nicht funktioniert hat, kann in einer Freundschaft weniger von Relevanz sein, eine Freundschaft bietet viel mehr Freiheiten.
Ein guter Freund hat vor einigen Jahren eine Frau kennengelernt. Beide mochten sich von Beginn an, hatten ähnliche Interessen, lachten zusammen und waren sich sympathisch. Sie haben sich dann mehrere Wochen getroffen und waren offen zu schauen, ob es für eine Beziehung reichen könnte. Sie waren intim miteinander, unternahmen viel. Und doch sind beide zu dem Entschluss gekommen, dass die Begeisterung und Anziehung nicht ausreicht. Ohne Groll. Ohne Verletzungen. Noch heute sind sie gut befreundet. Ich kenne einige solcher Beispiele und finde es schön, den Kontakt nicht ganz einzustellen, wenn man sich doch auf vielen Ebenen gut versteht.
Sehe ich auch so. Und deswegen wundere ich mich immer sehr, wenn hier in vielen Threads so vehement gefordert wird, dass man die Beziehungen zu ehemaligen Partnern - so lang oder kurz sie auch gewesen sein mögen - einstellen soll, wenn man jemand Neues hat.
Hi L0206,
das hat nichts mit unserer Zeit zu tun. Das gab es früher auch schon. Ich finde es recht erwachsen, wenn man nach einem Techtelmechtel eine Freundschaft weiterführen kann, weil man sich menschlich gut versteht, aber eben keine amourösen Gefühle (mehr) füreinander hat. Umgekehrt finde ich es eher bedenklich den Kontakt zu beenden, weil das (aus meiner Sicht) eher negative Aussagen erlaubt oder auf diese hindeutet: Man wollte nur bumsen, der Mensch war einem egal (gut, wenn es beiderseitig ist, ist daran nichts Verwerfliches … ist aber trotzdem die moralisch etwas weniger schöne Sache). Zweitens: Man ist nicht fähig einander zu verzeihen. Vorangegangen ist eine verkorkste Kommunikation. Das hat man nicht immer selbst in der Hand, aber in vielen Fällen eben doch.
Ich habe immer versucht nach gescheiterten Beziehungen Kontakt aufrecht zu erhalten mit Verflossenen. Bei zweien besteht die Freundschaft bis heute (nach fast 25 Jahren).
Gefühle ändern sich halt. Wieso sollte man sich denn nicht mehr mögen oder gar hassen, nur weil eine sexuelle Beziehung nicht das Richtige war?
Ich bin sowohl mit meinem Exmann als auch mit einigen Ex-Geschichten befreundet… ich habe mit denen geschlafen, weil ich sie sehr mag oder geliebt habe. Die Trennungen waren immer sauber. Klar, je nachdem wie viel Gefühl da im Spiel war, kann Trennung auch weh tun, es ändert aber nichts daran, dass ich die Personen immer noch mag. Und von daher finde ich es total nachvollziehbar, dass ich natürlich noch mit ihnen befreundet bin.
Für mich ist es ne Redflag, wenn jemand mit seinen Exen im totalen Clinch liegt. Rosenkriege etc. halte ich für einen Ausdruck von Charakterschwäche…
Ich hatte das schon öfter bzw. bin immer noch mit einigen Männern befreundet, die ich mal gedatet habe. Bei mir entwickelt sich Verliebtheit eher langsam und erst dann, wenn ich mit jemandem schon intim war. Und da kann es halt passieren, dass sich dieses Gefühl nicht einstellt - bei mir meistens, weil es auf der körperlichen Ebene nicht richtig passt - auch wenn ich den anderen sympathisch finde und gerne mit ihm Zeit verbringe. Und wenn es dem anderen ähnlich geht oder er damit klarkommt, die Sache auf einer freundschaftlichen Ebene weiterzuführen, ist das doch prima, befreundet zu bleiben. Man muss das natürlich gut kommunizieren, damit der andere sich nicht weiterhin Hoffnungen macht und eventuelle Verletzungen geklärt werden.
Kann sehr gut funktionieren. Hat eine Seite aber noch mehr Gefühle, ist eine kurzzeitige Auszeit hilfreich, um sich auf die Freundschafts-Ebene begeben zu können.
Es ist doch toll, wenn man zwar keine Beziehung, aber eine gute Freundschaft dann hat. Man findet ja den Menschen toll und nicht nur den Sex mit ihm. Wenn letzteres, dann gibt es wohl keine Freundschaft