Kita-Eingewöhnung bei super ängstlichem Kind

Hallo zusammen,

ich bräucht mal wieder Eure Meinungen.

Wir haben ne superklasse Maus zuhaus und ich behaupt jetzt einfach mal, dass sie für ihre 2,5 jahre recht fit ist. ABER: Gegenüber Neuem und auch Fremden gegenüber ist sie wahnsinnig ängstlich, schüchtern und hat stellenweise richtige Berührungsängste.

Da ich ab Mai wieder arbeiten sollte, dachte ich, ich fange schon im Januar mit einer Kitaunterbringung an, damit sie genügend Zeit hat zum eingewöhnen.

Naja..jedenfalls waren wir jetzt schon 2 x beim schnuppern da. Es hat ihr super toll gefallen, allerdings hat Lilli mich dort immer voll ins Spiel einbezogen und war immer in Kontakt zu mir.
Gestern waren wir jetzt das 3. mal da und die Erzieherin gab mir, als wir gekommen sind einen Stuhl und meinte, der sei festgetackert und ich solle mich
dort nicht wegbewegen.
So ! ...und damit wars das. Lilli wich keinen cm mehr von meiner Seite - sie war absolut nicht herauszulocken und hat dann nur noch geblockt (ich vermute, weil sie sich halt nicht ins Spiel vorweg einbringen konnte). Vespern etc. war alles dahin.. sie wollte gar nix mehr machen.
Bis jetzt hatte sie durchweg positiv von ihrer kita erzählt. Jetzt möchte sie nicht mehr hin.

Wie sind Eure Erfahrungen bzgl. sehr schüchterner bzw. ängstlicher Kinder mit der Eingewöhnung.

Meint Ihr sie ist einfach noch zu jung?
Ich denke halt, gerade weil sie so ängstlich gegenüber
anderen ist, wäre es vielleicht gut für sie.

Danke schon mal

gruss
Ursel




1

Also ganz ehrlich.... nach meiner Erfahrung in unserer KITA (auch Kinder ab 2 Jahre) öffnen sich die Kinder ganz schnell wenn die eltern weg sind und die erzieher wissen was die kinder gerne spielen.

Bsp Mama von Kind A geht Kind weint 2 Minuten und dann sagt die Erzieherin ohh ich muss ja noch etwas Kneten(Lieblingsbeschäftigung von Kind A) und schon beruhigt sich das Kind und spielt anfangs mehr mit der Erzieherin und um so mehr gewohnheit da rein kommt desto mehr bezieht es sich auch auf die anderen Kinder. Im Normalfall.

Vielleicht ist es so einfacher für das Kind sich auf die Situation einzulassen als wenn die Mama da ist.

Vielleicht ist das ja eine möglichkeit für dich und wenn du nur 30 Minuten spazieren gehst mit deinem Handy. Vielleicht gibt es aber auch die Möglichkeit das du ein Kind ungefähr im gleichen alter zu euch nach Hause einlädst oder ihr euch regelmäßig an einem Spielplatz trefft. So das es vertrauen zu einem oder mehreren Kindern bekommt und alleine deswegen schon im Kindergarten bleiben möchte. Wenn du ja noch zu Hause bist hast du ja noch die Möglichkeit soetwas zu probieren.

LG und viel Erfolg

Nadine

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Stichtwort: "bei normalen Kindern"


Sie sagte doch dass es sich um ein "Superängstliches Kind " handelt.


Also: sinnloser Kommentar deiner

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hallo ursel!!
wir haben mit 2,5 jahren mit einer spielstunde angefangen,wenig kinder und sehr familiär...
eventuell gibt es das bei euch auch?
geht ihr zum eltern-kind kreis oder so?das sie dort schon kontakte hatte??
lieben gruss,nadine

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Hallo,

hm, ich kenne das von Merle auch. Allerdings ist sie mit 3 Jahren in den Kindergarten gekommen. Bei uns im Kiga gibt es diese Eingewöhnung in der Regeln nicht, daß die Eltern dabei bleiben (ist allerdings auch nur von Mo-Do, 8-12 Uhr).

Merle würde mich freiwillig auch nie aus den Augen lassen oder mit jemand anderem spielen, wenn ich da bin. Für sie war es im Endeffekt besser, daß ich sie nur gebracht habe und sie dann eben Mittags wiedergeholt habe (allerdings hat sie sich generell dort wohl gefühlt und war eigentlich auch begeistert. So etwas merkt man als Mutter ja irgendwie). Merle hat am Anfang auch öfter gesagt, daß sie nicht hin möchte und auch hat sie die ersten Wochen geweint beim Abgeben. Aber nur bis ich weg war und ab und an zwischendrin noch mal kurz. Nachdem sie ihren Platz in der Gruppe gefunden hatte, war es kein Thema mehr und sie geht gerne hin ;-).

LG Jokie

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Du bestimmst wie und wie lange dein Kind eingewöhnt wird.
Unter umständen sind bis zu 3 Monate (!!) Eingewöhnungszeit angemessen.


Lass dich nicht von den Erzieherinnen beblabbern. Die wollen ihr schema F und denen ist es auch egal dass die Kinder weinen, und LANGE weinen.
Die sind da äusserst abgebrüht.


Nimm du das in die Hand und besprech mit den Erzieherinnen wie DU dir die Eingewöhnunung vorstellst.

Ist übrigens auch dein RECHT:


Teil 2: Eingewöhnung

Noch immer plädieren viele ErzieherInnen für eine sehr kurze Eingewöhnungszeit, vor allem bei den älteren Kindern. Argumente dafür sind u. a., dass die Eingewöhnung älterer Kinder gewöhnlich unproblematischer und kürzer verlaufe und Eltern die Eingewöhnung durch ihre Präsenz behinderten – sie könnten nicht loslassen. Vielen Eltern scheint dies schlüssig. Trotz allem sind diese oft vorgebrachten Argumente falsch.
Erstens ist die Eingewöhnung unabhängig vom Alter, sondern eher an Temperament und Verarbeiten der Trennung gebunden. Und zweitens ist es Fakt, dass auch Eltern diese –meist erste- Trennung von ihrem Kind verkraften müssen. Erst wenn sie dies wirklich getan haben, werden sie guten Gewissens ihr Kind übergeben können. Diese Zeit des Übergangs sollte Kindern und Eltern zugestanden werden.

Betrachten wir als erstes die rechtliche Lage.
Eltern sind die Sorgeberechtigten, die ihr Kind betreuen lassen wollen/müssen. Sie als Sorgeberechtigte bezahlen für die Betreuung ihrer Kinder. Das bedeutet, dass Kindertagesstätten eine Leistung erbringen (müssen), die den Wünschen der Eltern (gewöhnlich) zu entsprechen hat. §22 Abs. 2 Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) dazu: „Die Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. Das Leistungsangebot soll sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien orientieren.“ §22 Abs.3 KJHG regelt gar ein Mitentscheidungsrecht der Eltern bei grundsätzlichen organisatorischen und pädagogischen Belangen.

Für Eltern bedeutet dies in der Praxis vor allem folgendes:

1. Eltern geben ihr Sorgerecht nicht für die Dauer der Kindergartenbetreuung an die Erzieherinnen ab und haben das Recht (und übrigens auch die Pflicht - zum Wohl des Kindes) eine Eingewöhnung nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten.
Erziehungsarbeit im Kindergarten erfüllt einen familienergänzenden und nicht -ersetzenden Bildungsauftrag.
2. Eltern haben ebenso das Recht, grundsätzliche pädagogische Wünsche zu äußern. Das betrifft vor allem die Erziehungsmethoden.

Für die meisten Kinder und ihre Eltern ist der Übergang in den Kindergarten auch die erste Trennung. Übergänge/Trennungen sind immer von starken Emotionen und typischen Stressreaktionen, wie Weinen, Angst, Rückzug, begleitet. Deshalb ist es wichtig, Kinder möglichst früh auf den bevorstehenden Kindergartenbesuch vorzubereiten, anfangs nur kürzere „Besichtigungen“ durchzuführen, um dann die Zeit langsam zu steigern. Bilderbücher und Gespräche über den Kindergarten erleichtern ebenso den Start in einen neuen Lebensabschnitt. Erst wenn sich ein Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Erzieherin entwickelt hat, und das Kind sich sichtlich wohl fühlt, sollte man –nach vorheriger Absprache mit dem Kind und nicht heimlich- die Einrichtung verlassen. Auch hier sollten die Zeiten langsam gesteigert werden. Außerdem sollte gewährleistet sein, dass man in dieser Zeit erreichbar ist.
Das Kind braucht am Anfang dieses neuen Lebensabschnittes also vor allem zwei Dinge: die Begleitung einer Vertrauensperson und Verlässlichkeit.

Soweit zur Theorie. Die Praxis sieht leider meist anders aus. So ist es zwar in den meisten Kindergärten inzwischen Standard, eine Eingewöhnung einzuräumen. Gleichzeitig werden daran oft unsinnige Zeitaussagen gekoppelt und es ist üblich, die Eltern mit Aussagen wie „Überbehütung“, „Nicht-Loslassens-Können“ und „fehlende Kindergartenreife“ unter Druck zu setzen. Dazu kommt meist noch der argwöhnische Blick vieler anderer Eltern, die ihrem Kind keine solche Zeit des Abschieds und des Übergangs zugestehen konnten/wollten.
Deshalb ist es sehr oft notwendig, auf seine Rechte klar und deutlich hinzuweisen und zu wissen, dass sich eine Eingewöhnung sehr wohl über Monate erstrecken kann.

Zum Schluss einige Bemerkungen dazu, woran man einen qualitativ guten Kindergarten erkennen kann. Wichtigster Punkt ist in diesem Fall nicht das pädagogische Konzept, sondern in erster Linie der persönliche Umgang mit Kindern und auch ihren Eltern. Er sollte geprägt sein von Respekt, Sensibilität, Wärme und Fürsorge. Nur durch persönliche Beobachtung lässt sich die fachliche und persönliche Kompetenz der Erzieherin beurteilen. Wie beispielweise werden Regelverletzungen beurteilt und geahndet? Werden bedenkliche Methoden, wie „Stiller Stuhl“ und „Auszeit“, angewandt? Oder werden Kinder trotz ihrer Fehler respektiert und diese nicht als Charaktermängel, sondern natürliche Entwicklungsschritte betrachtet?

Der Kontakt zu den Eltern sollte vor allem durch Transparenz geprägt sein. Außerordentlich wichtig ist die Einbeziehung der Eltern in die Kindergartenarbeit. Der obligatorische Elternabend ist nicht ausreichend, um persönliche Gespräche zu fördern und individuelle Konflikte anzusprechen. §22 Abs.3 KJHG dazu: „Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben sollen die in den Einrichtungen tätigen Fachkräfte und Mitarbeiter mit den Erziehungsberechtigten zum Wohl der Kinder zusammenarbeiten. Die Erziehungsberechtigten sind in wesentlichen Angelegenheiten der Tageseinrichtung zu beteiligen.“

Wichtig und notwendig ist der Austausch über Erziehungsziele und –methoden. Für das Kind ist es von Bedeutung, dass sich Eltern und Erzieher weitgehend einig sind. Manchmal sind Kompromisse nötig, aber grundsätzliche Forderungen sollten Eltern klar stellen und auf deren Einhaltung auch bestehen.

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Hallo,

ich kann da Nadine nur zustimmen.

Ich bin Erzieherin und arbeite mit 1 bis4jährigen zusammen.

Ich hatte vor kurzen eine Eingewöhnung mit einem sehr ängstlichen Kind. Sie hatte von den anderen Kindern und von der Lautstärke so wie so ANGST. Sie hatte sogar richtig gezittert. Sie kannte vor ihre Kita-Zeit keine anderen Kinder sie war nur zu Hause.
Betonung liegt bei "sie hatte". Wenn man sie jetzt erlebt kann man sich gar nicht mehr vorstellen.

Sie ist 2Jahre und die Eingewöhnung hatte 6Wochen gedauert. Sie hat auch viel geweint. Am Anfang wollte ihre Mutter auch nicht gehen. Aber dann ging sie, mit Tränen in den Augen. Als sie wieder kam war sie erstaunt, weil ihre Tochter spielt. Die Mutter ist davon ausgegangen, dass ihre überängstlich Tochter die ganze Zeit weint.

Eingewöhnung ist immer schwer für alle Seiten, auch für Erzieher(mind.die,die ihre Arbeit ernst nehmen)

Es ist immer schwer zu Glauben, dass Kinder wirklich nur wenige Minuten weinen.
Es ist aber wirklich so.

Sag mal, haben die erzieher aus der Kita nicht mit dir über die Eingewöhnung geredet? Sie dir erklärt?
Also ich mache es eigentlich immer so, dass ich mit den Eltern ein Vorgespräch führe. damit ichi
Sprich die Erzieherin in deine Kita an, sie müssen es dir doch erklären.

OH Gott, doch etwas lang geworden.

Ich hoffe, dass ich dir bisschen helfen konnte

lg,
luna-marie82