Hallo,
ich muss einmal meinen Frust loswerden. Bei uns im Ort gibt es nur einen Halbtags-Kindergarten. Dieser hat vor einiger Zeit auf das offene System umgestellt - das heißt, bis auf die "Stammgruppenstunde" im Gruppenraum flitzen die Kinder selbstverantwortlich durch die Gänge. Als meine Kleine im September dorthin kam, war ich so mittelbegeistert - ich dachte, sie würde dort untergehen und bräuchte jemanden, der sie an die Hand nimmt (die essen noch nicht einmal alle zusammen!!!). Im Moment schlägt es aber ins Gegenteil um: Fast wöchentlich werde ich darauf angesprochen, was meine Kleine so treibt ... von zuhause kennen wir das nicht (obwohl sie alles andere als ein Engel ist, wir haben hier wirkliche Kämpfe ...), sie ist zwar sehr trotzig, hat aber nie wirklichen Quatsch gemacht wie das hier: Schubladen mit Wasser füllen und gestern zum Beispiel "Katzenklo spielen": Zusammen mit einer Freundin hat sie auf den Boden ge *** und zwar mehrmals. Und dabei haben wir noch nicht mal ne Katze zum Abgucken
Meine Frage an Euch: Ist das normal? Oder ist das, wie ich vermute, ein Zeichen, dass sie irgendwie untergeht in dem Riesenkindergarten à la Robinson-Club (11 Uhr Töpfern mit Heike, hier Basteln, da ins Labor und wer Hunger hat, geht ins Café ...) Ich bin echt etwas erschrocken (weil ich es aber auch so eklig finde )
Liebe Grüße,
Katrin
Offenes System: Kind macht nur Blödsinn
hi katrin!
wir haben uns bewusst gg. den örtlichen kiga entschieden, weil dieser nach dem offenen system arbeitet. meine persönliche meinung ist, dass es für die angestellten im kiga eine angenehme und lockere art der arbeit ist, dass die kids dort untergehen (weil dein kind nicht eins von 25 ist, sondern eins von 75 oder mehr...) und nicht individuell beobachtet und gefördert werden.
vielleicht versucht deine tochter, aufmerksamkeit zu erzeugen, indem sie "quatsch" macht? vielleicht ist das ein zeichen, dass sie überfordert und haltlos ist?! so würde ich es deuten. bei 75 oder mehr kindern muss das einzelne schon dolle dinge tun, um wahrgenommen zu werden und einen nicht-offensichtlichen hilfeschrei auszusenden. du kennst deine tochter am besten und kannst sie am ehesten beurteilen....!
lg
julia mit waldkindergartenkind sophie (3,9 j. & eins von 15 kindern mit 2 erzieherinnen + praktikant) & paulina (1,9 j.)
Ja, Du sprichst mir aus der Seele, genau das habe ich ja auch vermutet. Es sieht ja fast so aus ... Aber was ist denn dann der nächste Schritt? Ich habe nicht die Möglichkeit, sie weiter weg zu bringen - ohne Auto und mit kleiner Schwester immer dabei Und ein Gespräch mit der Leitung würde mir doch immer als Vorwurf, dass die Erzieherinnen ihren Job nicht gut machen, ausgelegt werden (was ja auch so ist, eigentlich, oder?).
Hm. Ich bin echt ratlos.
Vielen Dank Dir!
hallooo!
lass dich erst einmal drücken !
was sagt denn deine tochter dazu? kann sie sich schon so ausdrücken und ein bisschen erzählen? wie gefällt es ihr im kindergarten? warum macht sie dinge, von denen sie weiß (?), dass sie nicht erlaubt sind?
viele unserer nachbarskinder sind hier im örtlichen kiga und lt. mutter happy. wenn ich meine tochter aber den vormittag über vor dem TV parke und ihr eine riesentüte gummibärchen in die hand drücke, ist sie auch happy - und doch ist es nicht das, was ich möchte! ich erwarte mehr als nur eine aufbewahrungsstelle.
ich denke, ein gespräch m. d. erzieherinnen könnte etwas bringen, jedoch nur kurzfristig. sicher werden sie die nächsten tage / wochen dein kind "im auge" behalten, aber es geht ja nicht nur darum, dass sie keinen quatsch macht, sondern um viel wichtigere dinge.
außerdem wird das offene system nicht umgestellt werden, nur weil du "den aufstand probst".
ich persönlich würde mein kind da rausnehmen - aber nur, weil ich nichts von dem offenen prinzip halte. für mich wäre das nichts und für meine kinder auch nicht. aber entscheiden musst du im endeffekt selber. noch ist zeit für ein anmelden zum neuen kiga-jahr.
sophie geht in einen kindergarten, der 5 km von uns entfernt ist (dabei haben wir 2 kigas in direkter nähe). dank einer fahrgemeinschaft muss ich morgens nicht fahren, nehme dafür mittags a) meine kleine tochter mit (21 mon.), b) sophie und c) das kind aus der fahrgemeinschaft.
vielleicht könnte deine tochter auch mitgenommen werden von jemandem, sodass du nur 1 weg gehen / mit dem fahrrad fahren musst?!
wichtiger als die umstände des weges wären mir die einrichtung selber, das pädagogische konzept, der umgang mit den kindern, die individuelle förderung....!
lg
julia
Hallo.
Ich finde den Dorf-Kiga von Annika (4 Jahre) total super. Er besteht aus einer Gruppe von max. 25 Kids. Zu den 25 Kids kommen dann noch 4 Erzieherinnen, die ständig vor Ort sind (Ersatzkräfte sind auf Abruf bei Krankheit o . ä.) und mit den Kids basteln, turnen, etc. Das finde ich auch gut so. Wenn ich das mit dem Katzenklo höre ... Au weia! Für mich/uns wäre das nix.
Gruß
Tanja
ich denke, es geht doch eigentlich nicht um das katzenklo-spielen, sondern darum, WARUM die kleine das macht!
ich vermute, ihre kleine geht einfach unter auf diesem "jahrmarkt" (kiga).
lg
julia
Oje, das hört sich für mich auch nach nem Schrei nach Aufmerksamkeit an!
Ich kenn das von meinen Jungs, wenn sie nicht genug gefordert und beschäftigt werden, dann machen sie nur Unsinn...
An deiner Stelle würde ich einen KiGa-Wechsel ernsthaft ins Auge fassen...
Wir werden unsere Kinder auch nicht in den örtlichen KiGa geben sondern in einen privaten KiGa im Nachbarort...
Alles Gute!
Steffi mit Elias (3 1/2, Silas 2 und Alia 8 Monate)
Hallo Katrin,
so kleine Kidner sind in meinen Augen mit solch einem System völlig überfordert! Noch nicht mal Grundschulkinder könnten sich schon so selbstständig organisieren, wie die Erzieherinnen es von den kleinen Kindern im Kindergarten erwarten.
Für mich ist das offene System auch nur eine Methode, die Arbeit für die Erzieherinnen einfacher zu machen und vielleicht sogar Personal zu sparen.
Die beste Entscheidung wäre, Dein Kind da raus zu nehmen! Die zweit beste wäre, den Elternbeirat anzusprechen und auch andere Eltern. Nur so kann das Konzept wieder umgestellt werden, denn die Eltern finanzieren das ganze ja (entweder direkt über den monatlichen Beitrag oder als Steuerzahler).
Ich denke nicht, dass Deine kleine schon wirklich erklären könnte, wie sie die Situation im Kindergarten empfindet. Sie hat ja auch noch keine Vergleichsmöglichenkeiten und keine Lebenserfahrung wie wir.
Bei meiner Tochter war es so. Sie ist seit Aigist 2008 in einem Kindergarten mit Montessori-Konzept und ohne so halb offenen Gruppen. Meine kleine war nun seit Kindergartenstart auch zu Hause total unruhig. Konnte sich nicht lange mit einer Sache beschäftigen und musste viel von Mama und Papa beschäftigt werden. Die Erzieherinnen bestätigten mir dann diese Beobachtungen, denn Emily war im Kindergarten überall und nirgendwo. Mal setzte sie sich zu einer Gruppe spielender Kinder dazu, war aber 5 Minuten später wieder weg. Oder sie gab Bescheid (sehr löblich), dass sie ins Bällebad geht. Wenn aber eine Erzieherin sie dann in die Gruppe zurückholen wollte, war sie garantiert nicht mehr dort und musste erstmal im ganzen Kindergaren gesucht werden.
Wir beschlossen dann, dass sie erstmal nur im Gruppenraum bleiben sollte und ihr Bewegungsfreiraum eingeschränkt wird. Und was soll ich sagen! Sie ist viel ruhiger und konzentrierter. Hat sogar endlich eine Freundin gefunden - in der Nachbargruppe. Und bekommt nun immer mehr Bewegungsfreiraum.
Wenn ich sie damals gefragt habe, wie es ihr im Kindergarten gefällt, hat sie immer mit gut geantwortet. Aber ihr Verhalten sprach eine andere Sprache.
Versuch dran zu bleiben oder eine Möglichkeit zu finden, dass sie vielleicht doch den anderen Kindergarten besuchen kann.
Alles Gute
Susanne + Emily Fiona *05.08.05
hi susanne!
find ich ja total super, dass sich die erzieherinnen auf deine tochter eingestellt haben und sie eingeschränkten bewegungsraum hatte. manche kinder brauchen das. toll, dass sie jetzt sicherer wird und mehr möglichkeiten hat.
lg
julia
Guten Abend zusammen,
ich glaub ich les nicht recht, seit wann nennt man nen Kiga "Jahrmarkt"??? Wusste garnicht das man auf dem Jahrmarkt etwas lernt. Gerade in der Pisa-Studie Zeit und alle nur auf den Kiga schauen, Bildung und Erziehung im Kiga. Für alle die einen Einblick haben wollen, wir können gerne mal ne Woche (euch wird wohl schon ein Tag langen) wechseln.
*> dass es für die angestellten im kiga eine angenehme und lockere art der arbeit ist>*
Wir suchen uns diese "angenehme und lockere Art des Arbeitens" bestimmt nicht aus, im Gegenteil es ist Vorschrift des Arbeitgebers nach diesem System zu Arbeiten und unsere noch geschlossenen Gruppen zu öffnen. Glaubt ihr uns macht DAS Spaß??????? Jede Einrichtung versucht es bestimmt, für sich richtig umzusetzten, so dass auch die Eltern und Kindern sich wohl und zurecht finden.
Musste mal Dampf ablassen!!!!
Für alle die mit ihrem Kiga nicht zufrieden sind, REDEN, REDEN, REDEN. Zusammen kann man einiges ändern.
INTO98
Ich hasse das offene System - es macht die Kinder einfach kaputt. Wir hatten zum Glück eine Auswahl an Kindergärten und ich bin echt froh, dass mein Kleiner nicht in einem offenen System krank gemacht und total verzogen wird. Das so etwas erlaubt ist! Würde man das zuhause mit seinem Kind machen, wäre eine Anzeige wegen Kindesvernachlässigung angebracht!!!
Hallo,
ich finde offenes system in kigas einfach schrecklich. wir haben unser kind bewusst in solchen kigas nicht angemeldet auch wenn bei uns schwer plätze zu bekommen sind. Ich hatte tatsächlich geschaut einen Kiga zu finden und keine aufbewahrungsstätte.
ich finde die zustände schlimm. Kenne es weil eine freundin von mir ihren sohn auch in einem solches system gesteckt hat und ich sage dir, wenn die uns besuchen, haben wir den jungen nicht unter kontrolle. ich hatte sie drauf angesprochen und sie meinte, dieses system sei genau richtig für ihr kind, er geht auf
alles klar...
ich würde an eurer stelle wirklich den kiga wechseln. du hast nichts davon denn es wird für dich mit der zeit, zu hause auch noch schwieriger mit ihr auszukommen weil nur noch mist im kiga lernt. gefördert werden die kinder dort ganz bestimmt nicht.
lg
stern
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich werde jetzt einmal mit der Elternvertreterin sprechen, habe schon von inigen Eltern gehört, dass sie so unzufrieden sind. Und dann - auf in den Kampf, es geht schließlich um unsere Kinder.
Liebe Grüße,
Katrin
Ich hoffe das reden bringt was. Wenn ich Pech habe wird mein Kiga auch in naher Zukunft darauf umgestellt