Betreuung durch Tagesmütter bis zur Vorschule? KEIN Kindergarten?

Hallo...

Ich wollte mal fragen, ob es hier Kinder gibt, die nur durch eine Tagesmutter oder in einem Zusammenschluss von zwei Tagesmüttern betreut wurden und gar nicht in den Kindergarten gegangen sind?

Meine Tochter ist in einem Zusammenschluss von zwei Tagesmütter. Dort sind Kinder zwischen 6 und 2 Jahren.
Meine Tochter ist 4.
Nach den Sommerferien geht ein Mädchen in die Schule und kommt dann nicht mehr dort hin. Zwei Mädels kommen in die Vorschule und sind ab mittags wieder in der Tagespflege. Meine Tochter wäre dann vormittags mit zwei Jungs zusammen, die etwas ein halbes Jahr jünger sind als sie, und drei kleineren Kindern (2 J.)

Meine Maus ist sehr gut aufgehoben dort. Sie wird sehr gut gefördert (Englisch, Zahlen, Buchstaben). Es wird "Schule" gespielt und sie fühlt sich sehr wohl. Es ist wie ein zweites Zuhause.

Meine Tochter kann, auch wenn sie dann in die Schule geht, an mittags dort hin gehen, essen und ihre Hausaufgaben machen.

Also, gibt es Kinder, die NICHT im Kindergarten waren?
Wenn ja, denkt ihr, dass es die richtige Entscheidung war?

Ich hoffe auf Antworten...

Liebe Grüße

Kleiner Bär

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Guten Morgen!

Ich habe bisher gedacht, dass Kinder neuerdings das letzte Kindergartenjahr mitmachen MÜSSEN? Oder wird das erst noch diskutiert?#gruebel

Wie dem auch sei.

Deine Tochter fühlt sich da wohl, sie ist deiner Meinung nach gut versorgt und gefördert.

Die einzige Delle, die mir an der Sache auffällt, ist die, dass deine Tochter in einer sehr kleinen Gruppe lernt und spielt.
Das wird sich mit Eintritt in die Schule schlagartig ändern. Dort wird sie eine von mindestens 20 anderen sein.
Bei den Tagesmüttern sind nie mehr als 10 Kinder, wenn nicht gar nur 5-6 Kinder gleichzeitig, oder? Meine Sorge wäre, dass sie dort zu "behütet" aufwächst und nicht lernt, sich in einer großen Kindergruppe zurechtzufinden, denn da besteht schon ein Unterschied.

Ansonsten kommt das ja einer Großfamilie gleich, was du da schilderst, und das finde ich im Prinzip sehr schön. Ob es deine Tochter stark genug für den Schulalltag macht, kann ich dir nicht sagen. Aber sicher gibt es andere Eltern, die es ähnlich gemacht haben, und dir ihre Erfahrungen schildern werden.

Alles Gute!

Gunillina, die ihre Kinder in einem klitzekleinen Kindergarten hat (aber immerhin 22 Kinder umfaßt) und nicht mehr tauschen mag...:-)

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Hallo!

Ich bin Erzieherin in einem Kindergarten und ich kann dir sagen, dass sehr wohl ein Unterschied ist zwischen der Betreuung, wie du sie schilderst, und der im Kindergarten.
Es klingt zwar alles gut, was du schreibst, aber ich würde dir dennoch empfehlen, dein Kind in einem Kindergarten unterzubringen. Denn wie meine Vorschreiberin schon meinte, ist es wichtig, dass deine Tochter lernt, sich in einer großen Gruppe zurecht zu finden. Die Rollenverteilung und "Rangordnung" unter den Kindern wird in einer Kindergartengruppe mit zb. 20 Kindern anders aussehen als bei einer Tagesmutter mit 5 Kindern. Auch sollte deine Tochter lernen, in einer Umgebung zurecht zu kommen, die eben nicht wie ihr zweites Zuhause (familienähnliche Situation) ist.

Deine Tochter wird vor allem in sozialer Hinsicht in einer Kindergartengruppe ganz anders gefördert als das je bei einer Tagesmutter möglich wäre!

Ich bin also der Meinung (aus pädagogischer Hinsicht), dass es nicht die richtige Entscheidung war, deine Tochter nicht in den Kindergarten zu schicken. Sie wird, denke ich, dann in der Schule so ihre Probleme haben.

Lg, Sandra

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Hallo Sandra,

ich denke Du übertreibst etwas mit Deinen Ausführungen und stellst den Kindergarten als das Non-Plus-Ultra dar.
Ich betrachte Kindergarten heute eher kritisch. Es gibt gute Einrichtungen ja, aber die sind rar und wenn gibt es eine ewig lange Warteliste. Im Normalfall sind die Gruppen riesig groß, Betreuungspersonal ist Mangelware und individuelle Förderung geht einfach unter.
Meine Kinder und die meiner Freundin gehen auch nicht in den Kindergarten, wir haben zusammen sechs und treffen uns dreimal die Woche zum gemeinsamen spielen, basteln, lernen, machen diverse Unternehmungen, etc. Unsere Kinder sind sowohl geistig als auch sozial sehr gut entwickelt und ihrem Wissensstand nach weiter als manch Kindergartenkind.
Ich finde es nicht gut, das Du eine private Betreuung verurteilst und Kindergarten als ein MUSS hinstellst nur sozial angeblich bessere Kompetenzen zu haben. MEine Geschwister und ich waren auch nicht im Kindergarten, bei meiner Freundin ist es ähnlich. Wir hatten nie Probleme in der Schule, haben alle Abitur gemacht und studiert, von daher wüßte ich nicht welche Nachteile ein Kind haben sollte, das nicht in den Kindergarten geht.
Würde ein Kind gänzlich allein aufwachsen und hätte nie Kontakt zu anderen Kindern, könnte ich Dein Argument verstehen, aber so nicht.

liebe Grüße
Silke

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Hallo Kleiner Bär,

also ich kann nur von meinem Freund berichten, der war nur 1 Jahr in einem privaten KiGa (nur 8 Kinder) und davor wurde er von seiner Mutter daheim betreut. Er hatte nie Probleme in der Schule, allerdings sind alle 8 Kinder aus dem privaten KiGa mit ihm in eine Klasse gekommen, das war natürlich schön für ihn.

Wie wäre es denn, wenn du deine Tochter das letzte Jahr in einen KiGa bringst, vielleicht nur vormittags, sie könnte ja dann danach nach wie vor zur TaMu gehen, wie die 2 Mädels, die in die Vorschule gehen. Aber das ist natürlich ein ziemlicher Aufwand.

LG

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Hallo,

ich habe Erzieherin gelernt und bis zur Geburt unseres Kindes im Kindergarten gearbeitet, jetzt bin ich Tagesmutter.
Und auch wenn es noch so beruhigend wirkt, wenn die Gruppe überschaubar ist und dein Kind gerne hingeht, aber das wäre mir zu wenig.
Tagesmütter nehmen doch eher die Rolle der Mutter ein, ganz automatisch.
Aber dein Kind soll doch auch lernen sich in einer Gruppe zu behaupten.
Tagesmutter ist eine Ergänzung zum Kindergarten, für unter Dreijährige auch als Ganztagesbetreuung. Dein Kind sollte in den Kindergarten.

Gruß Conny