...und wieder nur geschimpft

Hallo Ihr,

Kennt ihr das? Der Zwerg (in meinem Fall meine Cora - 4 Jahre) testet den ganzen Tag ordentlich Grenzen aus, macht ständig (zumindest gefühlt) das, wozu ich "Nein" gesagt habe, dazu kommt dann noch Hunger und später Müdigkeit und schon hat man abends den Eindruck, man hätte den ganzen Tag nur gemeckert.

Ich fühl mich gerade echt nicht so toll, weil ich eigentlich jemand bin, der gerne Dinge ruhig (er-)klärt. Aber es gibt ja leider auch Tage, da ist man irgendwie selber schnell genervt und das wirkt sich ja nicht so gut auf irgendwelche Diskussionen aus.

Wie schafft ihr das, an solchen Tagen die Ruhe zu bewahren? Auf der einen Seite sag ich mir ja, das Kinder ruhig merken können, das man selbst kein Roboter ist und auch mal einen schlechten Tag hat. Aber es tut mir im Nachhinein trotzdem leid, wenn ich soviel geschimpft habe.

Sorry für das Gejammere, aber das musste irgendwie mal raus#gruebel.

LG
Kattl & Cora (die jetzt einem hoffentlich besseren Tag entgegenschlummert)

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hi,

solche tage kenn ich leider auch zur genüge #schmoll...aber meist wird der nächst tag zum glück dann eh wieder besser..lass den kopf nicht hängen.

grenzen testen gehört zum groß werden nunmal (leider - für uns eltern :-p) dazu #gruebel.

lg mareike

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Hallo,

einen schlechten Tag hat jeder mal. Und wenn dann der shclechte Tag meines Sohnes auf meinen schlechten tag trifft, dann passiert eben das von dir oben beschriebene. Ich habe es mir angewöhnt, abends beim Zu-Bett-bringen, den Tag revue passieren lassen und mit meinem Sohn darüber zu sprechen. Das hilft vor allem dann, wenn es schlecht lief. Und ich habe das Gefühl, dass er mich dann manchmal auch besser verstehen kann.

vg, m.

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Ja, das kenne ich. Manchmal flippe ich aus und kann einfach nicht anders.......ich reflektiere mich und sage mir: bleib ruhig, doch das geht nicht. Ich bin dann immer im eigenen Käfig gefangen und komme da auch schlecht raus.

Allerdings: wenn das nicht allzu oft passiert und man keinen Klapps e.t.c. gibt und auch keine verbalen Verletzungen (du Idiot, Dummchen..........) , dann ist das nicht allzu schlimm.

Ich entschuldige mich danach meist, nehme meine Kinder in den Arm und sage ihnen, dass ich sie gaaaaaaanz doll lieb habe.........und zwar immer: auch wenn ich mit ihnen schimpfe oder böse bin.

Klara

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Hallo Kattl,

dein Text könnt ja Wort für Wort von mir stammen. An Tagen an denen ich viel geschimpft haben, bin ich abends regelrecht unzufrieden. Auch weil ich mir die Erziehung meiner fast 4 jährigen Tochter so echt nicht vorgestellt habe.

Jedes Mal, wenn mal wieder so ein verflixter Tag war, nehme ich mir vor, das nächste Mal gelassener zu sein. Aber beim nächsten Mal klappt es nicht und man ist noch frustrierter.

Es ist wirklich ein Kreuz mit den Kleinen.

Manchmal: "Stell das Wasser ab, denn damit wird nicht gegurgelt..." ein 2. Mal: "Schatz, Wasser abstellen auf den Tisch!.. ", keine Reaktion, große Blicke und ppprruuussst.. "ICH HAB DIR GESAGT, DU SOLLST DAS WASSER HINSTELLEN!" *ausflipp..

Tja.. Dann habe ich sie gefragt, ob sie es gerne mag, wenn ich sie anschimpfe. Nein, natürlich nicht. Aha, und warum hört sie nicht, was man es ihr im Guten sagt? ( Anmerkung: Hilfe, ich klinge wie meine Mutter! #schock )

So läuft es in der Regel. Oft schnappe ich sie mir zwischendrin einfach mal und sage, dass es mir leid tut, dass ich schimpfe, sie lieb habe. Ich muss zugeben, dass mir das manchmal schwerfällt. Aber ich bemühe mich, es immer wieder zu tun. Weil, wenn ich es schon nicht schaffe, meine Tochter ganz ohne Gemecker aufzuziehen ( welch Utopie ), dann wenigstens so.

Ich sage ihr auch oft, wenn ich kaputt, oder müde bin, dass es an mir liegt usw usf. Das hilft auch.

Ansonsten frage ich mich echt, ob es wirklich jemanden gibt, der sein Kind ganz ohne Stimme erheben erziehen kann.
Ich glaube, uns geht es allen hin und wieder mal so.

Liebe Grüße
Kati

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Einen ganz lieben Dank an Euch!!!

Ich fühl mich zumindest soweit besser, das ich weiß: mir geht es nicht allein so. Ausserdem hab ich mir fest vorgenommen, in Zukunft nur noch gelassen zu reagieren ;-). Und wenn das nicht klappt...dann nehm ich Cora (wie jetzt auch) später in den Arm und wir sagen uns, das wir uns trotz Gekappel richtig dolle lieb haben. Und das ist doch die Hauptsache...

LG
Kattl (die 2 Std. später schon wieder optimistischer ist:-p)

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Hallo, Katti !

Ja, das kenne ich auch viel zu gut. Die Schwierigkeit ist halt, ruhig zu reagieren. Ich merke auch, dass es zu Reibereien kommt, wenn ich selbst wenig geschlafen habe, müde oder durch andere Sachen gereizt bin. Das merken die Kinder. Es ist etwas anders. Etwas stimmt nicht. Mama ist nicht so wie immer. Da fängt (bei uns) das Austesten aus. Nachher verstehe ich die Sache besser. Aber ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn solche übermüdeten Tage aufeinander treffen. Da kann ich ein Buch empfehlen von Dreikurs " Kinder fordern uns heraus. Wie erziehen wir sie zeitgemäß". Das Lesen gibt mir Kraft. Wir sind Menschen. So lange man einander in der meisten Zeit liebevoll behandelt, ist auch "Ausflippen" in Ordnung.

Viel Kraft und LG
Tanja