Meine Tochter hat sich anfangs schnell im Kindergarten eingewöhnt. Nach 5 Wochen bekamen wir dann Probleme, weil sie plötzlich klammerte, weinte und gar nicht mehr hin wollte. Ihre Begründung war immer ein Junge, der sie "killern" würde. So richtig klar war das zwar nicht, aber scheinbar ist ihr dieser Junge einfach auf die Nerven gegangen, weil er die Kinder immer verfolgt, gekitzelt und einfach nicht aufgehört hat.
Na ja, wie auch immer... die Kinder haben das geregelt. Java setzt sich durch, hat sich gut eingelebt und geht wieder eigentlich sehr gerne in den Kindergarten.
Nun gibt es seit 3 Wochen einen neuen Praktikanten, der dann am August die jetzige Praktikantin ablöst. Seit etwa 2 Wochen benimmt sich meine Tochter merkwürdig, pillert sich wieder ab und zu mal ein, schläft schlechter. Ich habe es erst auf die Kindergartenübernachtung geschoben, die vor 2 Wochen stattfand. Doch seit heute bin ich anderer Meinung, denn sie sagte (beiläufig): "Der M. ist so doof, Mama, der kitzelt die Kinder immer." Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen (oder wie sagt man): Gestern und heute hat er sich tatsächlich von hinten angepirscht und dann gekitzelt, so als würde man einen Freund treffen und ihn überraschen wollen.
Ich muss das auf jeden Fall sagen, denn es kann nicht angehen, dass sie den Praktikanten, der sie das ganze nächste Jahr begleiten wird, nicht mag. Nur: WIE und WEM sage ich das? Dem Praktikanten oder einer der beiden Erzieherinnen? Oder soll Java es ihm selbst sagen?
Er meint das ja nicht böse. Es ist seine Art, Kontakt aufzunehmen und er scheint noch ein wenig unsicher zu sein. Man hört von ihm auch öfter mal: "Nein, komm da lieber runter, Du tust dir weh." oder "Wenn Du da nicht runterkommst, dann setzt Du dich da auf den Stuhl bis Du abgeholt bist." Er weiß es noch nicht besser....
Praktikant ärgert die Kinder
Naja, ärgern würde ich es nicht unbedingt nennen
Warum sagst du ihm nicht einfach dass du und deine Tochter es nicht möchten dass er sie kitzelt oder sich von hinten anpirscht und sie erschreckt???
Da hilft doch nur das offene Gespräch, sonst nichts.
Für mich als Erwachsene ist das jetzt auch kein dramatisches Problem. Meine Tochter hat aber ein Problem damit. Soll ich das ignorieren? Sie nimmt sich sowas eben zu herzen, hat noch Respekt vor Autoritäten und traut sich nicht, etwas zu sagen.
Meine Frage ist gerade: Soll ich was sagen? Soll ich es ihm direkt sagen oder einer Erzieherin, die ja die Probleme meiner Tochter mit solchen Situationen kennt? Ich möchte nicht, dass der Praktikant ein schlechtes Gewissen bekommt, denn er macht ja nichts Schlimmes. Er kennt aber eben die Vorgeschichte nicht und ich weiß nicht, ob ich ihn da jetzt erstmal in ein Gespräch verwickeln soll um ihn über die Sorgen und Nöte meiner Tochter aufzuklären. Das haben wir ja damals mit den Erziehern alles durchgekaut und sie wissen, was los ist. Wenn ich es ihnen aber sage, dann weisen sie ihn vielleicht zurecht und ich weiß ja nicht, wie sie das machen. Er soll doch nicht gleich in den ersten Wochen einen "Schreck" kriegen, der Arme...
Was würdest du machen wenn sie eine Erzieherin nicht mögen würde, müßte die dann wegen deiner Tochter gehen? Es wird noch einige Lehrer Erzieher oder ähnliches geben die deine Tochter nicht mögen wird. Damit muß sie ( und auch du) leben.
Wenn deine Tochter nicht will das er sie kitzelt soll sie es ihm sagen, wo liegt das Problem wenn er es weiß wird er es sicher auch nicht mehr machen und falls er es wirklich weiter macht dann würde ich mit einer Erzieherin bzw der Leitung reden.
LG
visilo
Hab ich mit einem Wort gesagt, dass der Mensch gleich "gehen" soll? Nein, habe ich nicht.
Das Problem ist, dass meine Tochter noch großen Respekt vor Autoritäten hat und einem Fremden niemals offen sagen würde, was wirklich los ist. Das schafft sie ja bei den Erzieherinnen nur selten. Natürlich wäre es schön, wenn sie dazu in der Lage wäre, es ihm selbst zu sagen. Ziu Hause tut sie das auch durchaus selbstbewusst. Aber im Kindergarten kann sie es noch nicht. Und ist es nicht meine Pflicht, sie zu schützen, selbst wenn das Problem aus Erwachsenensicht eher geringfügig ist. SIE hat ein Problem und fertig.
Und was ich tun würde, wenn sie eine Erzieherin nicht mögen würde? Klare Sache: Ich würde den Kindergarten wechseln, wenn meine Tochter pschisch darunter leidet und über einen längeren Zeitraum nicht damit zurecht kommt. Erstmal würde ich aber das Gespräch suchen.
Hallo,
es ist jetzt ganz wichtig das DU hinter deiner Tochter stehst und sie das sieht! Damit sie eine Eigenverantwortung entwickeln kann gegenüber Personen die Dinge tun die sie nicht mag. Ich würde zusammen mit Java zu dem Praktikanten gehen und ihm das sagen, wenn Java das nicht selbst möchte.
Der Erzieherin würde ich es hinterher mal sagen warum Java sich so benimmt!
Sie muß das wissen. Genauso muß die Erzieherin wissen das der PRAKTIKANT Kinder auf einen Stuhl verweist bis sie abgeholt werden?! Sowas machen nichtmal die Erzieher in unserem Kiga.
Ist Java nicht in einem Waldkiga? Oder verwechsel ich das gerade
LG Nana
Ja, sie in einem Waldkindergarten. Aber mittags sind sie ja im Haus, dort holen wir sie ab. Daher die Sache mit dem Stuhl.
Ich habe ja heute erst herausgefunden, was der Grund für ihr Benehmen ist. Ich denke, dass wir das morgen ansprechen werden. Ich hoffe aber, dass Java soviel "Mumm" hat, es selbst zu sagen.
Erwarte nicht zu viel. Wichtig ist das sie sieht das es Dinge gibt die man nciht hinnehmen MUß. Vielleicht sagt sie es dann das nächste Mal selbst!
LG
Hallo!!
Ich würde das Gespräch schnell mit den Erzieherinnen suchen!! Am besten unter 6 Augen und dann alles sagen!! Mit dem schlechten schlafen usw. und dann können die Errieherinnen sagen, was das beste wäre!! Wie man dem Praktikanten sagen kann, wie er das besser machen kann und was er lieber lassen soll!!
Grade wenn er neu da ist und vielleicht noch keine Erfahrung mit Kindern hat!! Kann es ihm auch helfen, besser mit den Kindern umzugehen!!
Mfg
Hallo,
ich denke, dass ich ein Rollenspiel machen würde. Du bist sie und sie der Praktikant. Sie killert dich dann ab. Damit klar wird, wie sie die Spaßattacke aufnimmt oder versteht.
Du kannst auch mit ihr üben, dass sie sagt, nein, das finde ich nicht lustig oder so.
Mit meinem mache ich hin und wieder Rollenspiele aus einem anderen Grund. Es ist recht lustig.
Mein Sohn mag seine Kindergärtnerin nicht besonders. Ich habe hier nicht so sehr auf mein Gefühl gehört als ich die Gruppe auswählte. Am Anfang hat er immer geweint und gesagt die xy hat so kurze Haare. Sie hatte gar keine kurzen Haare. Er mochte sie nicht. Er hat immer noch keinen guten Zugang zu ihr. Aber so ist es im Leben. Es passt nicht immer und man muss damit umgehen können.
Das mit dem Ansagen des Praktikanten würde ich laufen lassen. Dafür ist er in Ausbildung, dass er es von den anderen Erziehern lernt.
Alles gute!
Diese Rollenspiele haben wir damals bei dem Jungen schon gemacht und zu Hause kann sie durchaus selbstbewusst sagen, wenn sie etwas möchte. Genauso wie wir es geübt haben. Spaß versteht sie beim Killern aber keinen, auch zu Hause nicht. Sie macht daraus gleich ein großes Theater. Na ja, muss man auch akzeptieren.
Dummerweise gibt es "Spaßvögel", die ärgern lustig finden und einfach weitermachen. Der Praktikant ist wohl so einer. Und für solche Situationen hat sie noch nicht den richtigen Weg gefunden, insbesondere, wenn es sich im einen Erwachsenen handelt, den sie kaum kennt. Sie akzeptiert noch sehr die Autorität und traut sich dann nicht. Mir wäre es sehr lieb, wenn sie es ihm selbst sagt, aber ich weiß nicht, ob sie das schafft.
Mmmm, das ist echt Mist.
Erzähl mal, wenn ihr das Problem gelöst habt. Es gibt irgendwie keinen goldenen Weg.
LG!
hallo bine!
ich denke auch, der praktikant weiß es einfach noch nicht besser. ich würde folgenden weg einschlagen:
a) ich würde den praktikanten nach dem kiga ansprechen, ob er mal 2 min zeit hat. dann würde ich ihm erklären, dass java sein herangepirsche und gekitzel nicht mag und ihn bitten, damit aufzuhören. mit java würde ich danach besprechen, dass du mit dem praktikanten gesprochen und ihn gebeten hast, mit dem kitzeln aufzuhören. deine tochter ist erst 3 (oder schon 4?) und es ist super, dass sie auf dich zukommt und dir sagt, was ihr nicht gefällt. ich würde sie dafür auch loben und ihr sagen, dass sie immer sofort bescheid sagen soll, wenn ihr etwas nicht gefällt im kiga.
b) ich würde mit einer erzieherin / der leitung sprechen und ihr sagen, dass du mit dem praktikanten gesprochen hast bzgl. java. dann würde ich ihr sagen, was du gehört hast ("wenn du da nicht runterkommst...."etc.) und sie bitten, ein auge auf den praktikanten zu haben, etwas besser aufzupassen, was er wie sagt.
ich denke, dieser weg ist fair und erfolgreich.
lg
julia
Der Praktikant weiß es noch nicht besser und ich fände es völlig über das Ziel hinausgeschossen, da jetzt eine Erzieherin zu informieren. Erstmal solltest du mit ihm reden. Er ist ja dort freiwillig Praktikant und mag wahrscheinlich Kinder, die Wahrscheinlichkeit, dass er sich deinem Wunsch bewusst widersetzen würde ist mMn sehr gering.
Also spricht ihn einfach an, erkläre ihm, dass deine Tochter ein großes Problem mit Kitzelattacken hat und dass er das bitte lassen soll. Falls dir das zu direkt ist, kannst du ihn ja auch anders ansprechen: Bitte ihn um deine Hilfe. Deine Tochter hätte vor einiger Zeit ein großes Problem mit einem Jungen gehabt, der sie immer wieder stark gekitzelt habe. Du warst so froh, dass das aufgehört hat und nun hat sie wieder damit angefangen. Ob ihm etwas aufgefallen sei, dass sie in letzter Zeit wieder jemand mit Kitzeln belästigt.
Ich finde es überhaupt nicht unpassend, wenn man einen körperlichen Übergriff (und genau das ist es für das Kind) ablehnt und dies an alle kommunizieren möchte.
Ich finde es aber ABSOLUT unpassend, dass ein quasi Fremder - und dann auch noch angehender Erzieher - sich das Recht herausnimmt, sich Kindern so zu nähern. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wieso das für die anderen Erzieher(Innen) nicht übergriffig erscheint und sie ihn zur Raison rufen, denn offensichtlich mag Deine Tochter es nicht und wird es auch in irgendeiner Form zeigen.
UND - ohne etwas unterstellen zu wollen - sollte doch gerade ein männlicher Erzieher hier doch etwas sensibler vorgehen.
Ich würde es der Gruppenleitung schildern und diese bitten, die Situation im Auge zu behalten, vor allen Dingen in Hinblick auf die bereits aufgetretenen Ängste und Schlafstörungen Deiner Tochter.
Jedes Kind ist anders und jedes sollte das Recht haben, dass andere das akzeptieren.
Ganz liebe Grüße
Cvalda