Hallo Ihr Lieben,
Emilia ist im März 3 geworden. Sie hasst es gelobt zu werden 
. Also wenn ich ihr Dinge sage wie: "das hast Du super gemacht", "ich bin stolz auf Dich", "Du bist so ein schönes Mädchen", etc... Ich mache das nicht ständig, so dass es sie etwa nerven könnte. Eben dann, wenn es gerade passt, maximal 1x am Tag würde ich sagen. Dann wird sie total agressiv: "gar nicht super!", "nicht stolz sein!", "bin doch gar nicht schön!" und zwar so richtig wütend mit aufstampfen und insistieren 
. Das geht nun schon seit einigen Monaten so.
Ich kann das gar nicht einordnen. Kennt das evtl. jemand von Euch? Ist das eine Phase? Hat es etwas zu bedeuten? Wie sollte ich darauf reagieren? Bislang frage ich sie warum denn nicht? oder sage, dass ich das aber doch finde.
schonmal für Eure Antworten!
Astrid
Will nicht gelobt werden (3 J.)! Warum nur?
Hallo Astrid,
für welche Dinge lobst Du denn? Weißt Du, Lob ist eigentlich nichts so positives wie wir denken. Lob ist immer Leistungsorientiert. Man lobt eine gute Leistung und für den gelobten ist es zwar schön, aber es steckt immer auch ein gewisser Druck darin ( wenn ich gelobt werden will muss ich was leisten ). Kinder wollen wertgeschätzt werden so wie sie sind und auch ihre Fehler und Schwächen sollten uns liebenswert sein. WIR wissen das, aber das Kind möchte das spüren. Wenn mein Kind also auf ein hohes Klettergerüst klettert und oben stolz ist kann ich entweder rufen:" Das hast Du gut gemacht. Super. Ich bin stolz auf Dich!" ( dies vermittelt das Gefühl, daß die LEISTUNG zählt ) oder rufen:"Ja, ich she Dich. Du bist ja ganz nach oben geklettert. Ich freu mich mit Dir!" ( Das vermittelt das Gefühl, daß das KIND mit seinem erlebten wertgeschätzt wird ). Lob geht uns immer schneller über die Lippen, weil wir in einer leistungsorientierten Gesellschaft leben. Doch das andere Verhalten ist besser. Es zeigt dem Kind, daß es als Person gesehen und wertgeschätzt wird und das erlebte mitemfunden wird. Das ist wichtiger als für gute Leistungen zu loben.
Vielleicht steckt das unbewußt darin. Versuch doch mal anders zu reagieren und nicht die Leistung zu loben. Vielleicht verbessert es sich dann.
Liebe Grüße,
Chris mit Frieda Lina 4 Jahre
Das finde ich aber blöd, wie du das sagst.
Wie wertschätzt du denn die Leistung deiner Kinder? Sie wollen doch gelobt werden? Was mach ich denn, wenn mein Großer was macht, was er für toll empfindet und dann ruft "Guck mal, Mama, was ich kann!"
Es würde ja auf Nichtreaktion hinauslaufen, sprich Desinteresse zeigen.
Natürlich soll man Lob nicht inflationär gebrauchen. Aber mal sagen, dass man dies oder jenes toll fand, muss ja wohl erlaubt sein, ohne dass es Leistungsdruck erzeugt.
mmh, das ist mal eine ganz andere Perspektive...
Ich lobe sie hauptsächlich bei Dingen, die ihr bislang nicht gelangen und die sie dann plötzlich schafft. Insofern könnte da was dran sein. ABER: das Lob ist ja immer in andere Worte verpackt und sie nimmt es eigentlich nie an. Also egal ob ich sage "toll gemacht", "ich bin stolz", einfach nur "hey, klasse", was ja alles nicht so wirklich explizit leistungsorientiert ist. Und wenn ich einfach mal sage, dass sie schön aussieht oder dass und sie "lieb" ist (weil sie z.B. einem anderen Kind etwas abgibt oder mir mit etwas hilft), dann will sie das ja auch nicht annehmen... Ich finde das aber eine ganz tolle Überlegung und werde versuchen, darauf zu achten. Danke 
!
Hallo,
mein Sohn ist im April 3 geworden und ich kenne es von ihm nicht.
Was sagt sie denn darauf,wenn du sie fragst?
Ich lobe meinen Sohn gerne, weill ich ihn einfach toll finde und ihm das auch mitteilen mag. Es kam auch schon mal:
"Nein Mama, das war nicht toll, das ist normal, das können alle."
Wo ich dann nur drauf geantwortet habe:
"Aber ICH finde es toll und wenn ich mich über etwas freue, mag ich das auch sagen."
Darauf kam dann:
"NIcht sagen."
Also habe ich es dann- in dem Fall ging es ums Zähneputzen, weil dies in der KiTa gelernt haben- zu seinem kleinen Bruder gesagt:
"Schau mal, dein BRuder putzt so toll die Zähne, das muss er dir unbedingt mal beibringen wenn du älter bist ."
Und ich sah das stolze Grinsen auf dem Gesicht meines Großen.
In dem Fall klappte es also gut über ihn in seinem Beisein zu sprechen.
Sonst kenne ichs wie gesagt eher weniger, mein Großer lächelt meist wenn er gelobt wird, manchmal kommt auch ein: Mama du bist auch toll oder sowas, das er es mir zurück gibt.
LG
Hallo!
Ja, so in etwa ist der Dialog bei uns auch.
Wenn ich frage warum nicht, dann kommt:
weil das nicht so ist!!! (wobei jede einzelne Silbe betont wird)
wenn ich sage, ich finde es aber so und möchte das gerne sagen, dann kommt:
nein Mama!!! Sag das nicht!!! Will das nicht!!!
Alles wirklich voller Empörung und mit noch viel mehr Ausrufezeichen.
Ein Geschwisterchen haben wir leider nicht, aber vielleicht versuche ich mal, dem Papa oder der Oma oder wenn wir alleine sind, ihrem Teddy zu sagen, wie toll sie ist. Mal sehen, ob das auch funktioniert und besser ankommt, als das direkte Lob
Danke für Deine Antwort 
Hat mein Sohn auch gemacht, er hat sich sogar richtig degradiert. Ich dachte schon, ich hab ein depressives Kind. Er war wirklich mehr als nur bescheiden.
Seit seine Schwester da ist, fühlt er sich jetzt sehr wichtig und ist stolz auf jedes Lob.
Ich würde auf die Ausbrüche gar nicht weiter reagieren, sie kann mit Lob viell noch gar nicht richtig umgehen. Lob sie weiter für die Dinge, die du als wichtig betrachtest, innerlich löst du ja trotzdem damit was aus, nämlich dass du erwünschtes Verhalten bestärkst.
ja, ich finde es auch echt erschreckend, selbstzerstörerisch.
Weiterloben werde ich auf jeden Fall. Kann ja gar nicht anders 
.
Danke für Deine Antwort 
!
hallo,
ja, das hatte mein sohn auch eine weile. ich hatte das gefühl dass er einfach nur alles normal wollte. habe ich ein bild gelobt, dann hat ihn das genervt. also bin ich dazu übergegangen einfach solche dinge zu sagen, wie:
das finde ich aber schön, tolle farben.
statt:
das ist ein tolles bild! biust ein toller künstler (mal übertrieben gesprochen)
ich habe also einfach umformuliert und die sache an sich gelobt, aber nicht ihn.
so hat sich das dann irgendwann auch erledigt.
lh