Hallo zusammen,
habt Ihr ein paar Tipps für mich zu folgender Frage?
Mein Kleiner ist jetzt 4 Jahre alt, geht in den Kindergarten und ist eine kleine Quasselstrippe. Er kann allerdings einige Buchstaben nicht korrekt aussprechen. Es handelt sich um: g, k, ch. Er spricht sie alle als "t" aus.
Die Kinderärztin meinte bei der letzten Vorsorge, dass ich einen Termin beim Logopäden ausmachen sollte.
Dies habe ich auch, allerdings stehe ich bei mehreren Logopäden jetzt auf der Warteliste mit einer Wartezeit von 6-9 Monaten - ohne Garantie, dann auch tatsächlich einen Platz zu bekommen. Ich finde das unglaublich, dass man so lange warten muss.
Außerdem habe ich das Problem, dass ich berufstätig bin, so dass nur Termine am frühen Morgen und am späten Nachmittag möglich wären. Der späte Nachmittag ist allerdings schwierig, weil er dann so müde ist.
Jetzt stelle ich mir die Frage, ob ich bis zum Logopädentermin nicht selbst mit ihm gezielt üben kann, um nicht so viel Zeit zu verlieren. Ich habe gegoogelt und einige praktische Beispiele gefunden, wie man diese Buchstaben üben kann.
Hat denn jemand praktische Erfahrungen und Tipps, wie und ob das funktionieren kann?
LG
Aussprache fördern bei meinem 4-Jährigen
Hallo,
war der Befund vom Ohrenarzt denn unauffällig?
Gruß
Wir waren letztes Jahr beim HNO, er hatte eine Mandelverkleinerung und Polypen-Entfernung vorgenommen. Der Hörtest danach war bestens. Bei der letzten U-Untersuchung vor ein paar Wochen war das Ergebnis für das linke Ohr nicht ganz einwandfrei. Allerdings relativierte die Ärztin das Ergebnis, da die Bedingungen für den Hörtest nicht so gut waren. Sie riet uns keine weitere Untersuchung beim HNO. Ich glaube auch nicht, dass es am Hören liegt, ich habe bisher keine Anzeichen bemerkt, dass etwas nicht stimmen könnte. Ich habe explizit darauf geachtet.
Hallo,
wenn schon bei der U-Untersuchung Auffälligkeiten festgestellt werden, dann ist da auch was. Egal, ob die Bedingungen nun mittelmäßig oder fabelhaft waren. Weil sich viele Kinderärzte einbilden, von Spezialgebieten Ahnung zu haben, gehen viele Kinder viel zu spät zum Facharzt. (Eins kenne ich persönlich. Gruselig, wie viele Beteiligte über die Jahre versagt haben.)
Ich sags mal so:
Wenn das rechte Ohr noch funktioniert, hört das Kind ja noch "ganz gut". Es spricht ja auch "ganz gut". Brauchst auch nicht zum Logopäden.
Geh zum Facharzt. Vielleicht hat der Kinderarzt sogar recht. Was schadet aber die Gewissheit?
LG
Hallo,
"Dies habe ich auch, allerdings stehe ich bei mehreren Logopäden jetzt auf der Warteliste mit einer Wartezeit von 6-9 Monaten - ohne Garantie"
Solange ist das Rezept doch gar nicht gültig.
Wie die der Logopäde mit dem Kind arbeitet, richtet sich nach dem was auf der Heilmittelverordnung (Rezept) steht.
Was du machen kannst ist verstecktes Muskulatur training.
Zunge rausstrecken und dann so langsamm wie möglich von einer Ecke in die andere wandern lassen. Gewinner ist wer am langsamsten war. Am besten gibt es danach 1 Zuckerstreusel.
Oder die Zunge wandert von oben nach unten.
Gruß Karin
Hallo,
ich habe noch kein Rezept von der Ärztin bekommen. Sie stellt es erst kurz vor dem endgültig ersten Termin aus.
Danke für das Übungsbeispiel. Das macht er bestimmt gerne - Zunge rausstrecken findet er sowieso gut Am Besten vor dem Spiegel üben, oder?
so was hab ich auch gedacht: das zweite schöne ist Dragi-Drache.
Das Spiel haben wir sogar zu Hause - noch von meiner größeren Tochter. Es ist vom Umzug noch in einer Kiste, die muss ich wohl mal ausräumen! Danke für den Tipp!
Hallo,
wir hatten dasselbe Problem. Mein KiA meinte, Logo ist erstmal nicht nötig (Sohn war deswegen beim KiA zur Sprachkontrolle mit 4,5 Jahren - wurde uns bei der U8 angeraten). Zur U9 im Oktober wird er erneut entscheiden.
Aaaaber:
Das Problem ist weg . Wir haben feste geübt. Meinem Sohn hat es geholfen, dass wir ihm deutlich erklärt haben, wo er denn im Mund eigentlich seine Zunge hintun muss, um den Laut zu erzielen. Wir haben dann auch immer über seine Zunge "gelästert", die immer vorne mit dabei sein will, obwohl sie da gar nix zu suchen hat.
Ich habe ihm mit meinem Finger an den Gaumen gelangt, damit er weiß, wo sie eigentlich hingehört..
Wurde immer fest geübt, wir haben meinen Sohn immer dran erinnert (er war auch deswegen nicht genervt oder so) und auf einmal hat ers gekonnt. Lustige Fantasiewörter haben gut geholfen. Vor allem, dass er das Wort "Kacka" immer in Verbindung mit anderen Wörtern (Ameisenkacka, Kackapups etc)dafür benutzen durfte, war uns eine große Unterstützung
Als er das dann gecheckt hatte, haben wir uns an schwierige Buchstabenverbindungen gemacht, wie z.B. "k-l" oder "k-r".
Jetzt müssen wir nur noch das leichte Lispeln wegkriegen, und mein Sohn spricht - auch ohne Logo - wie eine Eins (also hoffentlich kriegen wir das noch weg.....)
Ich geb zu, wir sind schon stolz, alles so hinbekommen zu haben.
Heißt aber nicht, dass es immer klappen muss. Manchmal ist Logo unumgänglich.
LG
Danke, das macht Mut
Ist ja echt doof. Da bekommt man ein Rezept und dann so etwas.
Kann dir dieses Buch sehr empfehlen. Preis-Leistungsmäßig top.
http://www.amazon.de/Die-besten-Spiele-zur-Sprachf%C3%B6rderung/dp/3769816145/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1378736707&sr=8-2&keywords=sprachf%C3%B6rderung
Ansonsten geht trotz allem nichts über einen Logopäden. Die sind einfach super ausgebildet (meine Meinung als Erzieherin).
lg mondlicht
Hi,
so, ich melde mich mal als Logopädin zu Wort
eine Artikulationsschwäche hängt häufig mit einer auditiven Wahrnehmungsschwäche zusammen (dies muss nicht der Fall sein, ist aber bei k,g ziemlich klassisch). Bevor das nicht diagnostiziert ist, würde ich auf keinen Fall an der Lautbilung an sich "rumtüfteln". Was du vorbereitend aber gut machen kannst, sind mundmotorische Übungen zur Kräftigung, aber vor allem auch zur Koordination der Zunge (Buch "Warum gähnt das Nilpferd?" z.B.). Auch Spiele zur auditiven Wahrnehmung sind sinnvoll (Reime, ähnlich-klingende Wörter oder Geräusche voneinander unterscheiden, Dosenhörmemory - in alte Fotofilmdosen verschiede Materialien füllen, immer in zwei das gleiche, fest verschließen und dann durch schütteln und hören die Paare finden.
Versuche lieber nicht, direkt an den Lauten zu arbeiten, die ihm schwer fallen. Es kann passieren, dass er dann ein Störungsbewusstsein entwickelt und das erschwert die Therapie ungemein! Wie gesagt, auch dies muss nicht passieren, kann aber.
Was mich etwas verwundert, dass du so lange auf einen Termin warten musst.... Das ist bei uns in der Region nicht üblich... In unserer Praxis bspw. liegt die Wartezeit im Moment bei ca. 3-4 Wochen. Aber gut, das ist natürlich von Region zu Region unterschiedlich und mag vielleicht auch daran liegen, dass du nur zu bestimmten Zeiten die Möglichkeit hast in die Praxis zu gehen. Wäre es für dich eine Alternative, wenn dein Sohn immer von der Oma/Opa oder so gebracht würde? ich weiß, dass man als Mutter gerade an solchen Terminen gernen selbst teilhaben möchte und für das Anamnesegespräch (den ersten Termin) wird das auch notwendig sein, aber vielleicht kannst du dann schneller einen Termin zur Therapie bekommen?
Lg, loobs
Vielen Dank, loobs, für deine fachkundige Einschätzung!
Es ist echt blöde, dass man bei uns so lange warten muss. Ich habe das von anderen Kindern im Frankfurter Raum ebenfalls gehört. Meine Wunsch-Zeiten sind gar nicht so schlecht, aber trotzdem gibt es keinen Platz. Und leider ist meine Familie bzw. die Oma zu weit weg
Ich möchte bis dahin nicht tatenlos bleiben. Deshalb haben wir in den letzten Tagen immer wieder Quatsch mit dem Mund gemacht (gepustet, die Zunge von links nach rechts und oben nach unten, mit Röhrchen Blubberblasen gemacht). Das macht ihm und mir Spass, wir lachen uns kaputt und schaden wird es sicherlich nicht.
Ich achte verstärkt darauf, die Worte, die er nicht richtig spricht, noch einmal deutlich für ihn zu wiederholen, indem ich z.B. sage: "Schön, dass Du die Kkkkatze gesehen hast." Ich glaube nicht, dass er das blöd findet. Oder würdest Du ihn gar nicht darauf aufmerksam machen?
Ich glaube, er hört auch den Unterschied zwischen den Lauten: Wenn ich ihm eine Geschichte vorlese, die er kennt, und beispielsweise statt "Katze" "Tatze" lese oder auch statt "Geist" "Keist", dann protestiert er: "Mama, das heißt doch ..."
Ich bin gespannt, ob sich etwas von alleine verbessert. Vor einigen Monaten war nämlich auf einmal aus dem "L" ein schönes "R" geworden, was er vorher nicht aussprechen konnte. es wäre schön, wenn das jetzt bei den restlichen Lauten auch passieren würde
Na, das hört sich doch gut an! Wie du ihn "verbesserst" ist auch super! Du sagst ihm ja nicht direkt: "Nein, das ist aber falsch, das heißt Kkkatze." Das wäre nicht gut, aber ihm Correctives Feedback anzubieten - seine Worte also nochmal richtig wiederholen- ist genau der richtige Weg!
Wenn aus dem l vor kurzem erst das r geworden ist, dann entwickelt sich die Artikulation ja noch und es gibt keinen Stillstand, das ist auch schon positiv.
Und Quatsch mit dem Mund machen ist super ;)
Wünsche euch viel Spaß dabei!
lg, loobs