Hallo ihr lieben,
der Besuch mit meiner 5jährigen Tochter heute beim Urologen ergab ein Rezept für Nifuretten weil sie seiner Aussage nach ein paar Bakterien im Urin hat, die da nicht hingehören. Ich war mit ihr da, da sie schon seit längerem wieder tagsüber einnässt und ich eine organische Ursache ausschließen wollte. Nun gut, oder ebend nicht. Ich bin sehr am zweifeln dieses Medikament meiner Tochter zu geben, denn die Nebenwirkungen unter "Sehr häufig, Häufig und Gelegentlich" sind echt grausig. Beim Doc hörte es sich eher wie ein leichtes unterstützendes Medi an und nicht nach dem Hammerantibiotika, was es tatsächlich ist. Es fand auch keine Annamnese statt was weitere Erkrankungen betrifft oder Allergien bzw. Unverträglichkeiten. Aber all das wäre lt. Beipackzettel wichtig gewesen abzuklären, weil es verschiedene Ausschlüsse gibt z.B. Lungen- oder Nierenerkrankungen.
Alles in allem halte ich diesen Urologen im nachhinein gesehen für ziemlich unfähig. Mich interessiert dennoch ob jemand von euch Erfahrung mit diesem Medikament hat und wogegen es verschrieben wurde. Denn nach einem Medi gegen ein paar Bakterien hört es sich wirklich nicht an.
Danke für eure Antworten.
LG Julia
Erfahrung mit Nifuretten
Hallo Julia,
ich kenne das Medikament und habe damit schlechte Erfahrungen gemacht. Dies muss allerdings nicht auf jeden zutreffen, der das Medikament bekommt.
Meine Tochter hatte nach Einnahme der Nifuretten allergisch darauf reagiert (Fieber und sehr starkes Hautjucken / -kratzen, unter sehr häufigen Nebenwirkungen aufgeführt).
Wir haben es daraufhin sofort abgesetzt und uns vom Notdienst ein anderes Antibiotikum verschreiben lassen.
Nifuretten werden nicht bei einmaligem unkomplizierten Harnwegsinfekt eingesetzt, sondern eher zur Harnwegsinfektprophylaxe über längere Zeit. Wir hatten das bekommen, nachdem meine Tochter den 4. HWI in 2 Monaten hatte.
An deiner Stelle würde ich morgen einen anderen Arzt aufsuchen und das Problem dort klären.
LG
cuteS1985
Guten Morgen,
unsere Tochter (wird im Okt. 3) bekommt jetzt seit 2 Monaten tgl. Nifuretten (immer abends eine). Sie hat keine Nebenwirkungen - ich habe auch beim Durchlesen des Beipackzettels gedacht, mich trifft der Schlag! Von daher kann ich Deine Sorge gut verstehen.
Bei uns ist es allerdings auch so, dass die Nifuretten als Prophylaxe gegeben werden. Meine Tochter hatte im Juni/Juli direkt hintereinander 3 HWIs, die mit 'richtigen' Antobiotika behandelt wurden. Jetzt haben wir Ende Sept. einen Termin im KH in der Kindernierenkunde, erstmal ein großer Ultraschall um organ. Ursachen abzuklären (Reflux etc.), und evtl. eine Woche später noch eine weitere Untersuchung mit Kontrastmittel und Röntgen (falls beim US was rauskommt).
Mir wurde es so erklärt, dass die Nifuretten jetzt in der Zeit bis zur Untersuchung als Vorsorge dienen - und das mit etwas Glück die Sache dann auch schon erledigt ist.
Als Akutmedikament kenne ich mich damit nicht aus. Vermutlich hat sich der Urologe dafür statt für ein anderes herkömmliches Antibiotikum entschieden? Wenn Du Dich damit so unwohl fühlst, dann würde ich noch einmal eine zweite Meinung einholen. Wegen 'ein paar Bakterien' im Urin fände ich es ohnhin seltsam, gleich zur 'Chemiekeule' zu greifen... Wobei man natürlich immer schauen muss, dass es nicht zu einer Nierenbeteiligung kommt, da sind Antibiotika im Zweifel das geringere Übel 
LG und alles Gute 
Danke für eure Antworten! Meine Tochter hatte bisher nur einen einzigsten HWI und das war mit 1,5 Jahren, also schon ewig her. Bei uns gehts ebend um das Einnässen, was meiner Meinung nach aber andere Ursachen hat und keinen HWI. Die Nieren wurden gescheckt und für gut befunden. Aber es war ebend nur ein US. Mich regt halt auf, dass keine gescheite Anamnese gemacht wird sondern gleich mal zur Chemiekeule gegriffen wird. Die Dosierung sollte bei uns bei 2 Tabletten täglich also morgens und abends eine liegen. Ich werde nun erstmal den Weg der Alternativmedizin gehen, da meine Tochter noch andere Unverträglichkeiten hat und das meiner Meinung nach immer als Gesamtpacket zu sehen ist. Ggf. hole ich mir dann noch eine urologische Zweitmeinung ein, falls sich das mit den Bakterien nicht ändern sollte. Mal schauen was die Homöopathin sagt.
LG Julia