Hallo,
Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und ein eher schüchternes Kind.
Kinderarztbesuche waren schon immer anstrengend, obwohl wir einen total liebevollen Kinderarzt haben der sich viel Zeit nimmt und alles mit Ruhe macht. Sie war immer am weinen und hat sich kaum anschauen lassen. Wir gehen also wirklich nur zum Arzt wenn es nicht anders geht.
Vor einem 3/4 Jahr bekam sie am Wochenende einen Ausschlag und Fieber. wir fuhren also in ein Kinderkrankenhaus um sie anschauen zu lassen. Die Ärztin dort war furchtbar. Ist gar nicht aufa Kind eingegangen und und und....
Tja, seit dem sind Kinderarztbesuche kaum möglich. Ich musste mit ihr im Dezember mal hin weil sie so schlimmen Husten hatte und ich sie einmal abhören lassen wollte. Sie hat schon im wartezimmer getobt und geweint. Beruhigen ging gar nicht. Die Untersuchung war eine katastrophe weil sie nur gebrüllt hat und gewunden, usw.
Ich brauche ganz dringend einen Rat oder Ideen was man machen kann um die Situation für sie angenehmer zu gestalten.
Wir müssen heute nämlich wieder zum Arzt da sie Fieber hat und über Halsschmerzen klagt (ist anfällig für Angina). Ich hab selber schon Angst hin zu gehen.
Wir haben ihr schon einen Arztkoffer gekauft und sie spieqlt leidenschaftlich gerne damit. Aber die Angst nimmt es ihr nicht. Gut zureden, beruhigen, danach eine Belohnung....alles ohne Erfolg
Liebe Grüße
Seraja
3,5 Jahre und panische Angst vorm Kinderarzt - HILFE!!
Was hat die furchtbare Ärztin denn gemacht? Ihr wehgetan?
Ich würde mit ihr nochmal darüber reden. Versuchen in sie hineinzuschauen, wovor sie Angst hat. Zu verbalisieren was sie fühlt, damit sie es loslassen kann. Wenn mein Sohn so drauf ist (gibt ja verschiedenste Anlässe), denn spreche ich mit ihm darüber in der Art (ich wandel das mal auf euren Fall um):
"Die Frau im Krankenhaus hat dir beim letzten Mal wehgetan, nicht wahr? (->oder was auch immer passiert ist... war nicht nett, hat dir Angst gemacht usw.)
Das war ganz schön doof oder? Hast du Angst, dass das wieder passiert? Dein Hals tut dir weh und du hast Fieber. Weißt du was der Arzt mit dir heute macht? Er schaut in deinen Mund. Willst du mal in meinen Mund schauen? So, mehr macht er nicht und dann spreche ich noch mit ihm. Ich passe auf die auf."
Irgendwie sowas in der Art. Ist n bisschen komisch das aufzuschreiben, weil es beim Besprechen mit meinem Sohn so aus mir rausfließt, ohne großartig drüber nachdenken zu müssen und der Verlauf der Unterhaltung natürlich auch von der Reaktion des Kindes abhängt.
Wenn sie zu Hause schon anfängt zu weinen und sagt "ich habe Angst" "ich will nicht dahin" - Verständnis zeigen, sagen "ja, ich weiß, dass du Angst hast" "ich passe auf dich auf, dass dir niemand wehtut" "ich möchte doch, dass du wieder gesund wirst und dabei hilft uns der Arzt".
Alles Gute!
Huhu,
unser Sohn hat ein Fiebersyndrom und eine Autoimmunerkrankung. Ersteres brach mit 6 Monaten aus, es folgten 2 Jahre mit unglaublich vielen Untersuchungen, die teilweise sehr schmerzhaft und unangenehm waren.
Die U7A war nicht durchführbar. Er hat nur panisch geschrien. Diagnosen: Soziale Unsicherheit, emotionale Störung, Konzentrationsstörung, Sprachbildungsstörung, allgemeine Verhaltensauffälligkeiten.
Wir haben den KiA gewechselt und sind daraufhin 3 Monate lang einmal die Woche gesund zum Arzt gegangen. Der hat sich immer fünf Minuten Zeit genommen, in den Hals und die Ohren geschaut, den Bauch abgetastet, um festzustellen, wie viele Salzstangen denn da reinpassen und ihm dann perfekte Gesundheit attestiert. Er wurde gelobt und ab ging es nach Hause. Das hat bei uns so gut funktioniert, dass er jetzt, mit fast fünf, ohne Probleme zum Zahnarzt geht und sich in den Mund schauen lässt. Vorher: UNDENKBAR! Die nächste U war dann völlig unauffällig, Kind altersgemäß entwickelt.
Das Problem ist ja: Du gehst nur zum Arzt, wenn es ihr schlecht geht. Ist ja auch logisch... Aber umso unangenehmer ist es den Kindern eben auch. Es geht ihnen schlecht und dann bekommen sie noch einen blöden Holzspatel in den Hals und werden ins Ohr gepiekt. Auch das Hinlegen und Abtasten empfand mein Sohn als furchtbar.
Durch die Routine, die sich über die Wochen eingespielt hat und vor allem dadurch, dass er aufgrund eines guten Allgemeinzustandes eine viel höhere Toleranz für die Untersuchungen hatte, hat er mittlerweile kaum noch Angst vor Ärzten. Er mag es nicht, aber er lässt es mit sich machen.
Vielleicht sprichst du mal mit deiner Ärztin, ob du regelmäßig kurz vorbei kommen darfst, um einmal kurz schauen zu lassen und dann wieder gehen. Ansonsten wird ja auch die nächst U ein Desaster
LG
Jenx
Unsere Maus hat in dem Alter das Buch Conny beim Kinderarzt bekommen - die große gebundene Version mit vielen Klappen zum öffnen und gucken.
Zusätzlich haben wir vorher Arzt gespielt und erst Teddy und dann mich und sie untersucht.
Beim Arzt dann das Wunder: statt Tränen und Panik ein völlig verändertes Kind, das super stolz selber den Pulli zum abhören hochzog
Bei uns hilft es auch, sie herauszufordern und einzubinden: "Du weisst bestimmt nicht, was der Arzt als nächstes macht" "Doch Mama - abhören!" Schwupp, Hemd hoch
Am wichtigsten ist, dass Du ruhig bleibst - Dein Stress und die natürliche Anspannung übertragen sich eins zu eins auf das Kind.
Vielleicht nimmt sie den Teddy mit und der wird zuerst abgehört vom Arzt?
Viel Glück
Das Buch haben wir auch. Sie liebt es! Sie spielt auch selber sehr gerne Arzt und ist ne tolle Puppenärztin.
Sie kommt auch gerne mit wenn ich zum Arzr gehe. Sie ignoriert den Arzt dann zwar wenn er sie anspricht aber ist später immer total begeistert und erzählt dem papa was der arzt gemacht hat.
Aber selber will sie dann nicht
Danke für eure Antworten.
Das mit dem Reden und auf ihre Ängste eingehen mache ich. Bringt leider nicht viel. Manchmal ist es so dass sie sich auf den Aeztbesuch sogar freut. Kaum steigen wir aus dem auto ist es vorbei.
Der Tipp mit dem higehen wär eine Idee. Ich werde meinen Arzt heute mal darauf ansprechen
Hi
du hast ja schon einiges gesagt bekommen wobei das wohl leider bei euch nicht fruchtet. Wäre es eventl eine Option wenn sie mit einer Freundin/Freund mal mitgehen kann zum Kinderarzt. Vielleicht ist sie danach auch motiviert das sie das schaffen kann?!.
LG
Red doch mal mit dem Arzt. Wie alt ist der, hat der Kinder? Könnte man sich mal außerhalb treffen?
Ansonsten könntest du einfach so zum Kinderarzt gehen. Rein, hallo sagen, tschüss sagen, gehen. Ohne Untersuchung. Nur mal da sein, damit sie eine Verbindung zur Praxis/dem Arzt bekommt, die nichts mit Untersuchung und Krankheit zu tun hat. Frag einfach nach, vielleicht macht der Arzt da mit. Ein 10 Sekunden-Hallo führt ja auch nciht dazu, dann wirklich kranke Kinder ewig warten müssen o.ä.
Ansonsten frag nach Hausbesuchen.
Hallo Seraja,
erst einmal: Ich fühle mit dir, denn ich weiß, dass diese Situation auch für die Mama echt schwierig ist!
Meine Tochter (im November 3 geworden) war seit der U2 immer bei ein und demselben KiA, den ich total super fand, der sich Zeit nahm etc. - nur meine Tochter mochte ihn scheinbar nicht. Sie hat immer gebrüllt und gerade die Us waren echt schrecklich, denn sie hat nichts mitgemacht, nicht gesprochen (und das konnte sie bei der U7 schon recht gut für ihr damaliges Alter!), sich nicht anfassen lassen und an mir geklebt wie eine Klette - egal was ich gemacht habe! Der KiA war zwar auch dabei recht entspannt und hat halt mich gefragt, von wegen "Kann sie schon dies und das?", aber sich über ein brüllendes Kind hinweg zu unterhalten ist auch nicht grad spitze...
Naja, dann waren wir einmal wegen ner fiesen Erkältung letzten Herbst in der Praxis und kamen nicht bei unserem KiA dran, sondern bei der neuen KiÄ, die erst kurz mit in der Praxis war. Ich fand sie nett und was soll ich sagen, meine Tochter mochte sie auch! Es war einfach ein anderes Kind... Sie sprach, sagte wo es ihr weh tut und ließ sich in Mund und Ohren gucken, abhorchen, alles wirklich ziemlich easy, obwohl sie krank und damit eh "leidend" war! Da hab ich die KiÄ gleich gefragt, ob wir die U7a vielleicht bei ihr machen können, weil scheinbar die Sympathie stimmt und sie war einverstanden. Kurz vor dem 3. Geburtstag war dann der Termin und ich war echt nervös. Aber es war die tollste Untersuchung überhaupt - meine Tochter ist sogar gehüpft, als sie gefragt wurde, ob sie das schon könne und hat Bausteine aufeinander gestapelt (die hätte sie dem anderen KiA eher um die Ohren geworfen)...
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn nichts hilft, dann vielleicht doch mal über einen Arztwechsel nachdenken, das ist mein Rat (wobei ich erst mal versuchen würde, ob man nicht - wie dir schon von anderen empfohlen wurde - ein paar Mal einfach so kommen könnte, um zu sehen, ob deine Tochter dann vielleicht entspannter wird).
Ich wünsche euch beiden alles Gute!
Liebe Grüße
Giulia
Ich würde den Kinderarzt wechseln.
Ich denke es hat so keinen Sinn mehr.
Sie verbindet mit dem Arzt, der Praxis und dem Weg dorthin ja so viel negatives, ich glaube nicht dass dies so einfach aufhört.
Das mit einem brutalen Arzt im Krankenhaus kennen wir leider auch. Nur bin ich dann keine, die daneben steht und tatenlos zusieht nach dem Motto, was muss das muss. Von einem Halbgott in Weiss muss man sich nicht alles gefallen lassen, sie wissen nämlich nicht immer alles besser
Als dieser eine junge Assistenzarzt meinte, mein Kind im Schraubgriff brutal festhalten zu müssen und es panisch schrie, musste ich ihm leider sagen, er solle das lassen, da ansonsten ich ihm leider weh tun muss. Da meinte er patzig, dann müsse er die Untersuchung abbrechen, worauf meine Antwort war, dass dies wohl am Gesündesten für alle Beteiligten sei und ich die Untersuchung durch einen geeigneteren Arzt fordere
Meinem Kind sollte damals das allererste Mal wegen einer Infektion Blut abgenommen werden. Im selben KH hat wenig später eine liebe und furchtbar nette Kinderärztin es im Übrigen in der Folge zusammen mit mir geschafft, meinen Dreijährigen soweit zu bekommen, dass er sich freiwillig (!!) und ohne zu weinen Blut abnehmen lies.
Also, nur weil es ein Arzt oder eine Ärztin ist, muss man nicht alles durchgehen lassen. Mit Ruhe auf das Kind eingehen, Spässchen, erklären, etc. damit kommt man sehr viel weiter als mit der Zwangsjacke.
Ich denke, deine Tochter braucht unbedingt ein Erfolgserlebnis beim Arzt. Eventuell wäre tatschlich ein Wechsel und ein probeweises kennenlernen der Praxis wie oben von einer anderen Userin so toll beschrieben (nur mal fünf Minuten hinein) eine gute Idee?
Wichtig ist, dass auch du an dir arbeitest. Deine Kleine spürt deinen Stress und reagiert entsprechend. DU musst ruhig bleiben, positiv in die Praxis gehen, Selbstverständlichkeit signalisieren, du musst sie führen und ihr Sicherheit geben. Wenn du schon vor der Praxistür Angst hast, dass alles wieder schief geht, wird es das auch...
Viel Glück!