Machen wir das richtig? Kitaeingewöhnung mit vielen Tränen beim Abschied

Guten Abend,
unsere Tochter ist im November 3 geworden und war bislang eigentlich nur zu hause. Großeltern und andere Verwandte wohnen leider nicht in der Nähe. Wir hatten kurz vor ihrem 3. Geburtstag versucht sie in eine 3- Tage Spielgruppe einzugewöhnen, hat gar nicht geklppt, sie mochte die Erzieherin nicht und die meisten anderen Kinder waren doch einiges jünger als sie, darum hben wir sie wieder abgemeldet....zudem ist sie im September große Schwester geworden.

Nun ist es aber vermehrt so, dass wir das Gefühl hatten, dass ihr zu hause die Decke auf den Kopf fällt, sie braucht mehr Kinder um sich und mehr Action...zu hause ist sie irgendwie unausgelastet, weckt dann das Baby, ich merke, dass mich das stresst...ein Teufelskreis :-)

Darum haben wir uns nun dafür entschieden, dass sie in die Kita gehen soll. Zunächst nur von halb 9 bis 12.
Seit letzter Woche wurde sie nach dem Berliner Modell eingwöhnt, zunächst mit Papa, dann mit mir. Die erste Trennung war noch halbwegs human, ein paar Tränen, aber okay. Seitdem wird es immer schlimmer. Sie klammert sich an mir fest, weint, sagt sie will nicht in die Kita. Das sagt sie auch auf dem Weg in die Kita. Allerdings gebe ich sie dann schnell ab, habe das Gefühl das geht besser. Dort lässt sie sich aber von ihrer Bezugserzieherin gut trösten. Innerhalb von 2-3 Minuten hat sie sich dann beruhigt und ist dann interessiert an den Kindern, spielt, sitzt bei ihrer Erziehrin auf dem Schoß. Findet es toll dort. Wenn ich sie abhole, wirkt sie zufrieden, glöücklich, ausgepowert. Wir haben das Gefühl die Zeit in der Kita tut ihr gut. Sie erzählt dann auch, dass es toll war, die Kinder nett sind etc.
Aber am nächsten morgen dann wieder: Mama ich will nicht in die Kita, ein Horrorabschied und dann beruhigt sie sich sofort.

Ist das normal? Können wir ihr irgendwie helfen? Ich würde sie nur ungern rausnehmen, weil ich glaube, dass es ihr gut tut und grundsätzlich gut gefällt und es mich auch entlastet...ouh, brauch mal ein paar Meinungen.

Danke und LG

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So schlimm das für dich auch aussehen mag, es ist normal. Keines meiner drei Kinder kam ohne diese Phase durch die Kitazeit. Es ist einfach noch schwer sich von Mama zu lösen, ist es dann aber erstmal passiert und man fühlt sich wohl, hat man doch Spass und einen schönen Tag. Was sagen denn die Erzieherinnen?? Unsere sagte immer:" das hält exakt so lange bis du aus dem Sichtfeld bist ;-) dann ist alles gut".
Unsere Motte ist inzwischen drei Jahre alt und hat manchmal immer noch ihre Schwierigkeiten mich gehen zu lassen. Aber sie erzählt jeden Tag wie toll es dann doch war und wie schön sie gespielt hat ;-). Ich habe ihr ein kleines Stofftierchen geschenkt, welches sie immer im Rucksack dabei hat. Das ist das Mamatier und passt auf meinen kleinen Schatz auf wenn es nötig wird, sie also Sehnsucht nach Mama hat. Das hilft ihr super und meist bleibt das Mamatier in Rucksack.

Mach dir nicht zu viele Gedanken, ich denke das ist wirklich normal. Um dich abzusichern sprich mit den Erzieherinnen.

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Sie hat ein Armband bekommen, dass sie in der Kita immer am Arm hat und sie nimmt immer ein Kuscheltier mit :-)

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Alles normal und in Ordnung. Sie läßt sich schnell beruhigen und ist zufrieden, wenn du sie abholst.
Sie jetzt rauszunehmen, wäre ein großer Fehler m.E.
Was macht ihr früh, bevor ihr geht?
Spielt sie da auch und du mußt sie "raus reißen"?

So war bzw ist es bei meinem Sohn, wenn der früh noch was spielt und dann soll er aufhören, gabs immer Theater...

Liebe Grüße
Ks

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Nee, versuche klare Absprachen morgens mit ihr zu treffen. Kurzes Frühstück, dann ein Buch lesen und dann gehts los. Plane immer noch ein paar Minuten Puffer ein, da sie ja nicht los will. Danke

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Na vielleicht das Buch lesen weglassen. Das ist ja "schlimmer" als spielen. Oder die Reihenfolge ändern.

Wenn ihr Buch lest, dann hat das ja was kuscheliges, ganz nah bei Mama, dann ist ja der Aufbruch und dann Abschied um so schlimmer.

Lieber nach dem Frühstücken gleich losgehen.

Kuscheltier mitnehmen in KiGa.

Aber wie gesagt, nach zwei Wochen noch Tränen und sich gleich beruhigen lassen, ist voll okay.

Liebe Grüße

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Ich noch mal.
Seit letzter Woche geht sie erst? Manche brauchen 2-3 Monate zum Eingewöhnen! Und nach einem Urlaub ist es auch wieder schwerer.
Ein recht schneller Abschied ist gut.wenn du quatschen willst, mach es beim Abholen. Je länger man früh da rumsteht, desto schlechter läßt einen das Kind gehen. Ist vielleicht nicht bei jedem Kind so, aber haben mir schon viele bestätigt.

Liebe Grüße

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Ja genau, also jetzt erst seit knapp 2 Wochen. Die Erzieherinnen sagen beide, dass sie es ganz toll macht. Nur dieses schon zu hause sie will nicht gehen und dieses Dramaverabschieden macht mich fertig. Ich verabschiede mich schon immer superschnell, habe das Gefühl, dass ist für sie wirklich einfacher.

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Du machst das genau richtig, lange Abschiede verschlimmern die Sache nur!

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Hallo,

meine Mittlere ist genauso!!
Habe sie auch von der DIMIDO wieder abgemeldet, weil sie nur geweint hat.
Dann kam sie in den Kiga (vor 3 Mo) und gin vom ersten Tag an rein ohne sich zu verabschieden.
Sie möchte sogar gerne länger als nur bis 12 Uhr bleiben (was aber unsinnig ist, da die Große auch nach der Schule nach Hause kommt und ich noch ein Baby habe).

Ich habe die Wochen vor dem Kiga gesagt, dass ich sie wieder rausnehme, wenn sie nur weint.

Wenn Deine aber wirklich nur beim Abgeben weint und sich sogar von einer Erzieherin trösten läßt und dann glücklich ist, wenn sie abgeholt wird, denke ich wirklich, dass es so okay ist!!

Würde nochmal abwarten und mich für sie freuen, dass sie Spaß in den paar Stunden hat. Irgendwann wird es auch ihr so gehen!!!

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Hallo

meine Tochter war auch so... wenn wir es nach dem Model gemacht hätten so lange bleiben wie das kind entscheidet, würde ich glaub ich heute noch da sitzen... wir mussten das auch kurz und schnell machen.. kind abgeben und 2-3 min weinen dann war alles tutti..

der erste Tag war perfekt... alles super...

der 2te tag und der rest der woche war richtig klammern und schreien.... die 2te woche war wimmern und ende der woche war gut.... dann lief es nen halbes jahr gut.. und wir hatten ein rückschritt.dann ging sie hin ohne meckern.. aber auch ohne wirkliche freude an am morgen... beim abholen war alles toll.. meine tochter brauchte 1 jahr um richtig anzukommen... kann nicht schnell genug weg sein... zudem meckert sie immer mit mir wieso andere kinder länger bleiben und sie auch wolle....

so kann es gehen :)

LG

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Hallo!

Ehrlich gesagt: Für mich klingt das super!
Sie ist noch nie fremdbetreut worden, musste sich noch nie von Euch trennen, dass sie sich daran erst gewöhnen muss und ihr die Trennung noch schwer fällt, ist nach einer Woche mehr als normal. Dass sie sich aber innerhalb von 2-3 Minuten beruhigt und während deiner Abwesenheit offensichtlich bestens gelaunt ist, ist meiner Meinung nach schon mehr als man nach einer Woche erwarten kann. Und der Rest wird sich auch noch geben, gib ihr einfach noch ein wenig Zeit!

LG

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hallo,
ich finde, dass es beim lesen der überschrift schon klar wird, dass die antwort nur "nein" lauten kann.
ich finde es weder "normal" noch "super", wenn kinder beim abschied weinen müssen, und du sagst ja selbst, es gäbe jeden tag einen "horrorabschied".
wir alle wissen doch, dass tränen ausdruck eines leidvollen inneren zustandes sind in jeder anderen situation sind wir mütter sofort bei unseren kleinen, wenn sie weinen, und begleiten sie durch den schmerz.
nur beim abschied in der kita hören empathie und fürsorge auf.
und fast alle finden dies normal. und die wenigsten fragen sich, warum.

ich will dich nicht zusärtlich verunsichern. dein herz und bauch sind ja bereits alarmiert.

tränen sind nicht gut!
dass sie sich trösten lässt, ist gut.
optimalerweise bleibst du morgens so lange bei ihr, bis sie genug sicherheit und vertrauen aufgebaut hat, dass sie dich wegschicken kann.

liebe grüße,
n.

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Sie würde mich vermutlich nie wegschicken. Ich war vorher 3 Monate mit ihr in einer Spielgruppe, dort wollte sie auch nicht ohne mich bleiben, obwohl ich ja 3 Monate lang mit ihr da war. Sie sagt auch immer sie will am liebsten, dass ich bei allem was sie macht dabei bin. Dann würde sie vermutlich nicht in die Kita gehen...und wie wäre es dann beim Schulstart? Meine Nichte weint oft morgens wenn sie in die Schule geht, weil sie sich dann von Mama verabschieden muss, geht aber gerne in die Schule.

Ich hab lange so gedahct wie du und auch dementsprechend gehandelt, aber inzwischen weiß ich nicht mehr ob das so stimmt.

LG

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vertrauen muss sich entwickeln können. und sie ist ja auch gerade erst 3.
viel hängt auch davon ab, wie sehr sich die bezugserzieherin bemüht, und vor allem, wieviel reife sie innerlich schon erworben hat.
der start in die fremdbetreuung ist für kinder ein wahnsinniger einschnitt, etwas total neues, was mit großer unsicherheit, mit vielen ängsten einhergeht.
vom kinde aus gedacht... du hast ein baby, sie fühlt sich möglicherweise weggeschickt? als würde sie stören? jetzt ist das baby da, und sie muss ganz plötzlich groß sein?
bestimmt tust du alles, um ihr soche gefühle zu ersparen, aber kinder sind sensible wesen mit empfindlichen seelchen.
eine eingewöhnung ansich braucht schon sehr sehr viel zeit. mit baby zu hause ist es noch komplizierter.

eine selbstbewusste schülerin wird sie, wenn sie schon jetzt als mensch mit ihren bedürfnissen und ängsten ernst genommen wird. entwickelt sie jetzt aufgrund von harter trennung ein trauma, wird sie ein leben lang schwer mit trennungen (u.a.) zurecht kommen. erfährt sie allerdings bereits jetzt, dass eine trennung auch gut verlaufen kann, gibt es später diesbezüglich keine probleme.
trennungen kann man nicht "lernen", kinder können strategien entwickeln, mit erzwungenen trennungen umzugehen, nicht aber ohne einbußen ihrer seelischen gesundheit.
ich will keine ägste schüren, gewiss nicht. ich finde nur, dass diesbezüglich den kindern sehr viel zugemutet wird, und das der umgang mit trennungsangst sehr leichtfertig ist.
liebe grüße!

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Hallo,

ihr gewöhnt nacht Berliner Modell ein? Da ist es doch so erst bleibst du die ersten Tage die ganze Zeit dabei und erst dann wenn das Kind die Mutter ignoeriert geht diese 5-10 min raus. Und bis man dann beim Ausziehen und Hausschuhe anziehn und Tschüss sagen ist.

Ihr dürftet noch gar nicht soweit sein das ihr praktisch nur abgebt!

Bei uns sagte man es das erst gegen Ende der 2 anfang der 3 Woche nur "abgeben" ist. Aber das auch nur wenn das Kind soweit ist.

Was sagen den die Erzieher?

Und solche Abschiedsdramen wirds immer mal wieder geben auch später noch. Da hilft nur immer das gleiche Schema zu gehen. Aber eben auch das das Kind nicht unötig lange weint. Da kann man gerne den Erzieher dazu nehmen aber ansich sollte das Kind nicht weinen wenn die Mama geht. So hab ich das gesagt bekommen bei uns im Kiga.

Wie gehst du den die Sache an? Spannst du an und wirst nervös? Das merkt dein Kind und genau das sollte es nicht.

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Hallo!
Vorab, ich habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen. Ich finde, man kann das nicht pauschal für jedes Kind sagen. Meiner Meinung nach ist das bei jedem anders! Ich erzähle dir mal, wie das bei uns war ;)

Also, unser Sohn wurde im März drei und im September vorher war eine Loslösegruppe geplant. Die hat bei uns gar nicht geklappt - heißt, Sohnemann wollte nicht alleine bleiben.
Dann haben wir ihn nach drei Monaten wieder abgemeldet.

Der reguläre Kindergarten startete dann im August (mit 3 1/2 Jahren)
Die Eingewöhnung war relativ gut - im Nachhinein betrachtet.

Er wollte zu Beginn erst nicht alleine dort bleiben. Wir haben auch nach dem Berliner Modell eingewöhnt.

Und nach zwei/drei Wochen fing er dann auch an zu weinen, weil ernicht da bleiben wollte. Ich habe dann drei Tage lang die "Kurz und Schmerzlos" Verabschiedung durchgezogen. Ankommen, Sohnemann umziehen, Küsschen, verabschieden und dann ein verzweifeltes weinendes Wesen der Erzieherin überlassen. Mama weinend im Auto - er weinend im Kiga. Prima!
Laut Erzieherin hat er sich auch immer schnell beruhigt - aber das war mir sowas von piepegal! Ich habe gelitten wie ein Tier! Ich kann doch nicht einfach mein völlig aufgelöstes Kind so zurück lassen - da ging es mir echt schlecht bei!
Ich habe mir dann gedacht, irgendwas muss sich ändern. Die Erzieherinnen waren einverstanden und so bin ich dann hingegangen und hab mit meinem Sohn einen "Deal" ausgemacht.

Ich hab ihm gesagt, dass auch ich es schlimm finde, wenn er morgens so weint und dass ich dann auch immer traurig bin. Dass aber der Kindergarten ja eigentlich was tolles ist, wo es ihm gut gehen soll. Und er mit Freude hingehen soll.

Ich würde von nun an morgens wenn wir im Kindergarten sind, mit ihm in die Gruppe gehen und ein kurzes Buch (Pixi) oder eine kurze Geschichte lesen. Und dann dürfte er mich mit Schwung rauswerfen, damit er in Ruhe spielen kann. Was soll ich sagen?! Das funktioniert! Von Anfang an - es gab keinerlei Tränen mehr beim Abschied. Zwischendurch saßen dann auch mal fünf Kinder und mehr um mich herum und haben zugehört ;)! Aber es waren wie gesagt immer nur kurze Bücher - immer so ca fünf Minuten!
Irgendwann hörte das von ganz alleine aus. Nach einem Urlaub z.B. lesen wir mal wieder für ein paar Tage aber dann ist das auch wieder vorbei!

Er geht jetzt seit fast zwei Jahren und für uns beide war das die beste Lösung!
Ich investiere lieber morgens ein paar Minuten mehr Zeit und gebe ein glückliches Kind ab als ein tränenreicher und schmerzvoller Abschied!
Und ja, die Zeit habe ich mir auch an den Tagen genommen, wo ich zur Arbeit musste! Dann waren wir halt etwas eher in der Einrichtung!

Entscheide du selber - so wie du es mit dir und deinem Mutterherz vereinbaren kannst ;)!
Alles Gute für euch!