Essensmenge im Kindergarten

Hallo,

wird bei Euch im Kindergarten darauf geachtet, wieviel die Kinder essen?

Mir geht es um folgendes: Bis zu den Sommerferien hatte ich beide Jungs im Kindergarten, verschiedene Gruppen, Nachmittags konnten sie zusammen spielen und snacken.

Im Frühjahr hatte ich ein Gespräch, eigentlich wegen dem Kleinen, weil er gerade etwas schwierig ist, da wurde ich von den beiden Erzieherinnen und er Kita - Leiterin in die Mangel genommen, dass beide Gewichtsprobleme haben (stimmt auch, beim Kleinen zum damaligen Zeitpunkt aber weniger) und das ich da mehr drauf achten sollte (ist ja auch nahe liegend - Dicke Mama, dicke Kinder -> Keine Ahnung von Ernährung...)

Ich war mir von meiner Seite aus aber keiner Schuld bewusst, es gibt MAL Süßes, aber wirklich Mini-Mengen, auch bei den Hauptmahlzeiten achte ich auf die Mengen und auf Fett, Zucker usw. Bei mir weiß ich, woher das Gewicht kommt, keine Frage, bei den Jungs aber - bis auf die Gene - eher nicht. Hatte noch Oma und Opa in Verdacht, aber die geben auch nur selten was zum Naschen.

So, ab Ende Juli waren dann Ferien, der Große kam Ende August in die Schule, der Kleine dann wieder in den Kindergarten, hatten also 5 Wochen Ferien. In dieser Zeit haben beide sichtbar abgenommen, habe von allen Seiten gesagt bekommen, dass sie toll aussehen. Und jetzt merke ich, wie der Kleine wieder zu nimmt, in den letzten zwei Wochen wieder 500 Gramm.

Ich habe schon mal mittags, beim Abholen mitbekommen, dass da beim Snacken einfach nicht auf die Menge geachtet wird. Auf dem Speiseplan steht zum Snacken immer "Obst und Gemüse", daneben liegen dann aber die Brotscheiben, mit Butter bestrichen, da greifen sie eben zu (den Großen hatte ich damals mal gefragt, da hatte er zwei große Brote verdrückt). Auch beim Frühstück und Mittagessen scheint es immer Nachschläge zu geben.

Jetzt weiß ich nicht, wie ich - auf möglichst freundliche Art - da mal darum bitten kann, dass von deren Seite auch mal darauf geachtet wird, wieviel die Kinder essen. Es gab mal einen Elternabend mit Ernährungsberatung, an dem aber von den Erziehern kaum einer dabei war.

Was würdet Ihr denn machen?

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hallo,
wenn das mittagessen gesund und vollwertig ist, sehe ich keinen grund, warum die erzieherinnen die menge begrenzen sollten. auch spricht nichts gg. eine vollkornbrotscheibe mit etwas butter am nachmittag, obst/gemüse/joghurt.
ungewöhnlich finde ich, dass deine jungs abgenommen haben in den ferien. wenn übergewicht in dem alter besteht, sollte das gewicht während des wachstums gehalten und nicht reduziert werden. viel bewegung an frischer luft tut dann sein übriges.
vielleicht, nur als tipp, solltet ihr 3 euch einer ernährungsberatung unterziehen, wo WIRKLICH mal geguckt wird, was ihr esst. oft (damit meine ich jetzt nicht dich) finden mütter "joghurt" und "obst" total gesund, wenn man genauer hinschaut, steckt dahinter aber ein fruchtzwerg, ein kinderjoghurt, ein "frucht"joghurt oder eins von den quetschis. ein "brot" ist dann oft buttertoast und das "müsli" am morgen ist gezuckertes knusperzeug.
es scheint ja ein gesamtproblem mit der kalorienbilanz / der bewegung zu geben in eurer familie, ich würde da jemanden draufschauen lassen, das kann nur nützen.
lg & alles gute

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Obwohl das sicherlich mit der Ernährungsberatung nicht verkehrt ist, ist es natürlich auch sinnvoll, im Kindergarten auf die Mengen zu achten, gerade, wenn die Kinder dort fast alle Mahlzeiten zu sich nehmen. Ich habe bei meinem Sohn auch gebeten, mittags auf die Portionsgrößen zu achten, weil er jemand ist, der einfach richtig kräftig zulangt, wenn es ihm schmeckt - und da es fast nichts gibt, was er nicht mag, war mir das auf Dauer einfach zu viel, gerade weil er in der Kindergartenzeit tatsächlich angesetzt hat und in den Ferien das dann wieder runter ging. Und bei uns wird im Kindergarten täglich frisch und Bio gekocht, es ist ausgewogen und ansprechend - aber wenn er auf Dauer 3 Portionen Nudeln (oder Gemüsegratin oder Reispfanne) rein haut, ist das meines Erachtens aus mehreren Gründen nicht sinnvoll. Wenn ich mir da vorstelle, dass er auch morgens, zur Pause und mittags dort unbegrenzt Butterbrot und Co. futtern würde...da hätte er wohl bald auch ein Gewichtsproblem. Und wir sind eine gewichtstechnisch schlanke/normale Familie mit ganz normalen Essgewohnheiten und viel in Bewegung (sowohl freizeitmäßig als auch Sport).

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Von welchem Übergewicht reden wir denn bei Deinen Kindern?

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Ich würde da auch auf jeden Fall das Gespräch suchen und vielleicht auch einfach darum bitten, ob mal jemand die Mengen im Auge behalten könnte. Das muss dann ja nicht zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass er weniger bekommt, aber falls er wirklich bei bestimmten Mahlzeiten im Übermaß zulangt, finde ich schon, dass man gegensteuern sollte.

Es tut mir auch leid für dich, dass du das Gefühl hast, dass man dir als "dicker Mama" irgendwo unterstellt, du würdest dich mit angemessener Ernährung nicht auskennen.

Bei unserem Sohn war mir eine Zeit nachdem er angefangen hatte, im Kindergarten Mittag zu essen, auch aufgefallen, dass er angesetzt hatte - er ist erst 2,5 und war noch total im Rahmen, daher haben wir auch erstmal einige Zeit abgewartet, ob er "bunkert" für den nächsten Wachstumsschub. War aber nicht so - und nach den Ferien sah man auch einen echten Unterschied. Ich hab seine Erzieherin dann gebeten, mal darauf zu achten und er hat wirklich fast immer 2-3fache Portionen gegessen. Das war auf Dauer einfach zu viel für ihn, obwohl er viel in Bewegung ist. Ihm schmeckte es einfach richtig lecker und nachdem er generell recht zügig isst, hat er sich einfach wirklich im wahrsten Sinn des Wortes den Bauch vollgeschlagen. Jetzt erinnern Sie ihn immer, etwas langsamer zu machen und es gibt einfach eine kleinere Portion und dazu dann bei Bedarf Nachschlag.

Mir war das schon wichtig, nicht nur aufgrund des Gewichts (was ja (noch) nicht zu viel war), aber auch damit er generell ein gesundes Essverhalten lernen und einen Sinn für Portionsgrößen entwickeln kann, ohne sich schon so früh an riesige Mengen zu gewöhnen. Bei uns hatte das auch nichts mit bestimmten, "ungesunden" Lebensmitteln oder Gerichten zu tun - wenn er es gut fand, wurden von ihm ebenso drei große Teller Ofengemüse verdrückt wie drei Schalen Milchreis mit Kompott :)

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Lustig wie unterschiedlich das oft ist! Unsere Kinder hatten immer Hunger mittags nach dem Essen im kiga und wir eltern haben dann darum gebeten, dass bitte mehr gekocht wird, weil die Kinder einfach nur satt wurden

Ich an deiner Stelle würde das schon ansprechen. Wobei ich ja immer das Gefühl, dass es Leuten leichter fällt so was anzunehmen, wenn ich Ihnen "quasi nach dem Mund rede". Also ich würd wohl sagen:" Ihr habt ja schon mal gesagt, wir sollen aufpassen" bla bla "und da bitte ich euch um Hilfe. Könntet ihr bitte darauf achten..,?" Also nicht als Kritik verpacken, dann geht das meist leichter, auch wenn man sich selbst was anderes denkt

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So würde ich es auch machen.....
Also du darfst denen nicht das Gefühl geben, dass du ihnen jetzt den schwarzen Peter zuschiebst....

Du musst sagen dass du dir Gedanken gemacht hast und ein bisschen was geändert hast (ob das stimmt oder nicht ist ja egal) und dass dir aufgefallen ist, dass sie zuHause öfter mal zur 2. oder 3. Portion greifen und ob das in der Betreuung auch so ist und ob sie da auch mal drauf achten können weil du ihnen gerne "lernen" möchtest aufzuhören wenn sie satt sind.

Ich bin aber auch der Meinung, dass man oft gar nicht sieht was falsch ist. und das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich war selber auch schon dick und habe zu der Zeit gedacht "so viel / so ungesund esse ich doch gar nicht". Man sieht oft den Wald vor lauter Bäumen nicht.

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Ich denke, das ist schwierig. Ich halte es für sehr gefährlich, Kindern die Essensmengen von gesunden Essen zu begrenzen, also im Hinblick auf Essstörungen. Das klingt ein bißchen wie schon im Kindergarten auf Diät.

Trotzdem verstehe ich, dass das irgendwie blöd ist.
DAs Problem ist ja, dass andere Eltern zB wollen, dass ihre Kinder mehr essen. Dann sollen die Erzieher das eine Kind ermuntern mehr zu essen, das andere soll weniger essen, etc. Ich glaube, die Erzieher sind froh, wenn alle Kinder am Tisch sitzen und alle ein bißchen was essen.

Eigentlich kenne ich das bei Kindern in dem Alter so, dass wenn man gesundes Essen anbietet und auf Bewegung achtet, Kinder nicht zu dick werden. Daher finde ich es eigentlihc merkwürdig, dass die Kinder nicht mehr beherzt zugreifen sollen können, wenn es um Butterbrot geht..
Ich würde da erstmal eine Beratung beim Kinderarzt o.ä. machen, bevor im Kindergarten Essensmengen rationiert werden.

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Hallo,

erst mal: Danke für Eure Meinungen! Hatte schon Angst, jetzt hier angegiftet zu werden.

Also ich denke schon, dass ich mich mit Ernährung ganz gut auskenne, weil ich mich schon immer damit beschäftigt habe (alles Wissen bringt aber nichts, wenn ich bei Frust - und den habe ich oft - zur Schoki greife, natürlich heimlich, damit die Kids nichts sehen...#schein )

Ich denke, ich werde es wirklich auf die Schiene probieren, dass sie es mir selbst gesagt haben...

Bei diesem Ernährungsberatungsabend im Kindergarten wurde auch geraten, die Kinder nicht Hungern zu lassen, sondern wenn sie eben noch einen Nachschlag wollen, dann eher Gemüse / Salat anzubieten oder eben noch einen Apfel. So mache ich es auch zu Hause, wobei wir hier unter der Woche zusammen eben nur Abendbrot essen, und da reden wir von einer Scheibe Brot (Roggen oder Mehrkorn) oder ein halbes Körnerbrötchen, selten mal ein halber Bagel oder so. Plus eben Wurst / Käse, Salat, Gurke oder Tomate.

Joghurt ist bei mir Naturjoghurt mit einem Kleks Marmelade, zu trinken gibt es zu Hause nur Wasser, wenn wir Essengehen mal ne kleine Apfelschorle! Und wenns zum Nachtisch mal Schoki gibt, ist es ein Stück, keine Rippe, und die Kids sind glücklich...

Ich bin selbst schon im Grundschulalter von meiner Mutter auf Diät gesetzt worden und will das meinen Kindern eigentlich ersparen, zumindest dieses bewusste "auf Diät sein"

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Das, was du vom Ernährungsabend berichtest, finde ich sehr gut, und genauso machen wir das eben auch: normale Portion ggf. auch kleiner Nachschlag und wenn dann immer noch Hunger vorhanden ist, darf er sich gerne nochmal bei der Rohkost bedienen.
So sieht man auch ganz schnell, ob es wirklich noch Hunger ist oder er sich aus Appetit über den Hunger hinaus bedienen würde.
Da es bei uns im Kindergarten mittags immer vorneweg auch einen Rohkostteller oder Salat gibt, kriegt er das dort auch nochmal angeboten.

Klar, wie jemand vorher schrieb, hört es sich hart an, einem Kind das gesunde Essen zu begrenzen, aber ab einer bestimmten Menge ist meines Erachtens auch das gesündeste Gericht nicht mehr gut für den Körper - und wenn mein Sohn z.B. nach einer wirklich ausreichenden Portion dann die Gurkenschnitze ablehnt, die er sonst wirklich gerne isst, kann man finde ich mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass er nicht mehr hungrig ist.

Und ich hab das Gefühl, dass sich das bei ihm auch langsam wirklich auszahlt, weil er immer häufiger tatsächlich von selbst aufhört und sagt, dass er fertig ist, selbst wenn noch etwas auf dem Teller übrig ist.

Wir haben ihn da wirklich auch über einen längeren Zeitraum beobachtet (sowohl zuhause als auch Erfahrungen im Kiga abgefragt) und nach einigen Monaten dann auch in Absprache mit unserem Kinderarzt und den Erzieherinnen eingegriffen - ich habe so einfach die Gefahr gesehen, dass er sich an die übergroßen Portionen gewöhnt und durch sein schnelles Essen das Sättigungsgefühl einfach "überfuttert".

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Hi
Wir haben das gleiche Problem wie Julinde. Das Essen für die Krippenkinder ist oft zu wenig und die Kinder werden nicht satt :-(
Meine Tochter hat was Essen angeht generell ein paar Eigenarten (Soße geht gar nicht, alles was die Soße berührt hat wird nicht angerührt,.. deshalb hat sie sich in der Krippe auch schon übergeben) die teilweise echt anstrengend sind. Je mehr Aufmerksamkeit wir dem ganzen gegeben haben desto schlimmer war es.
Jedenfalls weiß ich wie es bei uns beim gemeinsamen Frühstück ist, da wir geschaut und auch ermahnt. Die Erzieher kennen ja ihre Pappenheimer und oft sind die Augen größer als der Magen ODER es wird einfach gestopft.
Wenn die Erzieherinnen dich wegen seinem Gewicht sogar ansprechen sollte es doch auch möglich sein das sie ein Auge auf deinen Sohn werfen?
Ich hoffe es klappt bei euch! Die Erzieherinnen haben uns in unserer Situation wenigstens etwas helfen können.

Liebe Grüße

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Hallo!

Das Problem kenne ich von unserer Großen, wobei es bei ihr ganz extrem war, nachdem sie in die Schule gekommen war und in der Nachmittagsbetreuung eben auch Mittagessen bekam. Da hatte sie innerhalb kürzester Zeit über 1kg zugenommen! Auch sie hatte in den Ferien total abgenommen und war auf einem guten Weg.
Wir haben das Thema dann angesprochen, und bekamen dann noch die lapidare Aussagen "Wenn es S. schmeckt, verdrückt sie auch schon mal 3 Portionen!"#schock
Da war keiner, der mal gebremst hat oder so - ganz im Gegenteil, man hatte den Eindruck, dass die auch noch stolz darauf waren, dass das Kind so gut isst. Dazu kam noch, dass der Speiseplan nur selten gesunde Dinge aufwies, häufig gab es Hackfleischgerichte, Bratwurst mit Pommes, Grießbrei mit Zucker und Zimt, Backfisch oder Fischstäbchen am Freitag.... Leider bekamen die Kinder nie einen Essenplans mit nach Hause, auch öffentlich ausgehängt wurde der nicht. Lediglich auf Nachfragen unsererseits hat mir eine Betreuerin den Plan einigermaßen regelmäßig zugemailt, und so wurde mir dann recht schnell klar, woran die Gewichtszunahme unserer Tochter lag :-[.

Nun ja, dick mit Butter beschmierte Brote als Zwischenmahlzeit sind wahrscheinlich genauso wenig zuträglich.

An deiner Stelle würde ich ganz klar das Gespräch suchen, allerdings weniger mit dem Vorwurf "Seit der Kindergarten wieder angefangen hat, hat der Kleine wieder zugelegt" (dann machen die vermutlich gleich dicht), sondern eher hilfesuchend "Wir müssen etwas gegen das Übergewicht machen, darum würden wir gerne ein Ernährungsprotokoll führen" Ich würde natürlich gleich darauf hinweisen, dass du dir über den Aufwand im Klaren bist und es vielleicht einfacher wäre, dem Kind zur Vesper nur noch Obst anzubieten und einfach beim Abholen zu sagen, wie viele Portionen er zum Mittag gegessen hat.

LG