Kind integriert sich nicht in Gruppe,Einzelgänger

Hallo!
Meine nun 3jährige Tochter geht seit sie 10,5Monate alt ist (also 06/14) in eine Kita. Sie ist eigentlich ein fittes, aufgewecktes Kind, das sowohl sprachlich als auch motorisch relativ weit ist. In die Krippe ging sie bis März diesen Jahres. Dort hatte sie 2 Erzieherinnen, die sie abgöttisch liebte. Sobald in der Früh beim Abgeben aber keine der Beiden da war, gab es viele dicke Kullertränen und riesiges Theater. Das besserte sich erst, als sie im Herbst 2015 2 feste Spielfreundinnen in der Gruppe hatte. Tränen gab es aber trotzdem immer wieder mal. Es gab dort ein teiloffenes Konzept. Sie blieb aber immer nur in dem Raum, in dem "ihre" Erzieherinnen waren und ist nie durchgewechselt z.b. in den Baubereich oder die Lese-Ecke.

Seit März diesen Jahres haben wir die Einrichtung gewechselt, da wir umgezogen sind und sie dort ohnehin ab September keinen Platz mehr gehabt hätte. Sie ist seither in einem wirklich tollen Kindergarten. Schon beim Besichtigungstermin wollte sie am liebsten sofort dableiben :-) Tränen gab es dort zu keinem Zeitpunkt. Dafür aber gebetsmühlenartig seit der 3. Woche dort, dass sie aber nicht in den Kindergarten möchte. Ich bin darauf eingegangen, habe gefragt warum ("weil ich nicht will"/"weil ich lieber bei Mama und Papa bleiben will"), getröstet, hab sie eher abgeholt usw. aber es ändert sich nichts. In der Gruppe findet sie irgendwie keinen Anschluss. Sie spielt immer allein und tut mir dabei total leid. Wenn andere Kinder zu ihr Kontakt aufnehmen wollen, agiert sie extrem schüchtern (Auf den Boden schauen, mit dem Fuss scharren usw). Am Anfang gingen viele Annäherungsversuche von den Kids aus, total süss ("Komm, sei nicht traurig.Ich male was mit dir" oder "Komm ich geh mit dir deiner Mama winken. Kennst Du das Winke-Fenster schon?" usw). Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass sie sie abgeschrieben haben #schmoll Sie tut mir da so leid #heul
Eine andere Mutter hat in meiner Gegenwart sie zum Spielen nach Hause (mit mir dabei) eingeladen. Da guckte sie nur verstockt und brabbelte, sie wolle da nicht hin. Mir hat meine Maus erzählt, dass sie Paula aus dem Kindergarten ganz arg mag und hat gefragt, ob sie ihr etwas Kleines schenken darf. Die Mutter haben wir beim Einkaufen getroffen und so hat mein Mädel die Mama gefragt, ob das ok ist und hat sich auch angeregt mit der Mutter unterhalten (Das war ein Freitag). Am nächsten Montag im Kindergarten (sie hat das ganze Wochenende davon gesprochen, das andere Kind zu beschenken), hat sie sich gar nciht hingehen getraut. Ich bin dann auf ihren Wunsch gemeinsam mit ihr hingegangen. Letzten Endes musste ich dem Mädchen sein Geschenk geben. Als sie sich bedankt hat, hat meine Maus sie nicht mal angeschaut, sondern ihre Füsse angestarrt und ist dann einfach weg gegangen....:-(
Auch bei Nachmittagsgeschichten ist es so, dass sie größere Menschengruppen meidet. Wenn sie die Teilnehmenden schon von ganz klein auf kennt (also ab Babyalter), ist das gar kein Thema. Aber sobald da neue Gesichter sind,reagiert sie so meeeeega-schüchtern. Und das leider auch nicht nur vorübergehend.

Ich gehe mit ihr seit ein paar Wochen zum Ballett, weil sie 1. gerne tanzen möchte und 2. dort die Hälfte der Mädels auch in ihrer Kindergartengruppe sind und ich dachte, sie kommt in der kleinen Gruppe (10Kinder insgesamt) eher in Kontakt. Bei den ersten Terminen war alles super. Da waren inkl ihr nur 6 Kinder da und sie fand es toll (davon 4 aus ihrem Kindergarten) und hat sich immer drauf gefreut und geschwärmt und wurde auch mit den andren Mädels warm. Letzte Woche aber waren alle tatsächlich am Kurs teilnehmenden Kids da. Sie hatte bis wir vor dem Ballettsaal standen sich total gefreut. Als sie die 10 Mädchen sah, blieb sie abrupt stehen und sagte, sie will da nicht rein und wurde wieder so arg schüchtern. Letztendlich sind wir doch nach kurzem in den Arm nehmen rein gegangen und es hat ihr gefallen und sie taute nach 5 Minuten auf.

Im privaten Umfeld ist das allerdings sonst gar kein Problem. Selbst wenn wir Besuch mit Kindern bekommen oder wo hingehen, wo wir selten Kontakt haben spielt sie sofort ausgelassen mit anderen Kindern jeglichen Alters. Auch in der Nachbarschaft läuft so gesehen alles rund. Da spielt sie auch ohne dass wir Erwachsenen in der Nähe/dabei sind bei Kind XYZ mit 10 Kindern (darunter auch welche, die sie noch nie gesehen hat) zusammen im Garten oder im Kinderzimmer usw. Wenn sie jemand anspricht (auch Erwachsene) z.B. im Supermarkt oder die Bäckereiverkäuferin, plappert sie mit denen fröhlich eine Runde. Da ist sie also gar nicht schüchtern.

Ich bin langsam echt verzweifelt.Ich hatte auf das neue Kindergartenjahr gehofft und gedacht, dass durch den Wechsel in der Gruppe sich womöglich neue Freundschaften ergeben. Leider sind nur 1 Mädchen und 1 Junge dazugekommen und die kannten andere Kids schon und sind somit vom 1. Tag an voll integriert. Es ist ja leider auch keine Phase, sondern es ist schon immer so. Überall hat sie lange gebraucht, um sich einzufinden...beim Rückbildungskurs mit Baby hat sie schon nur gebrüllt die ganze Kursdauer lang 1,5h ausser die Trainerin ist mit ihr auf dem Pezzi-Ball gehüpft #klatsch, PEKiP-Gruppe hat auch 2-3 Monate gedauert, bis sie nicht mehr dauergenuckelt hat (um sich zu beruhigen) und bis sie wirklich mal teilgenommen hat... Dass die Grosseltern auf sie aufpassen können ohne grosses Theater ist seit vielleicht 6 Monaten so. Dass sie von sich aus sagt, sie möchte bei Oma und Opa bleiben oder sie besuchen ist vielleicht seit 2 Monaten so (und die Grosseltern wohnen 500m weiter und sehen sie mind 4x pro Woche und kümmern sich immer liebevoll um sie!).
Sie ist im Kindergarten so ein kleiner Aussenseiter und hat, ausser im privaten Umfeld, keine Freunde. Immer spielt sie allein #heul Ich würde mir so sehr eine Kindergartenfreundschaft für sie wünschen. Dann würde sie da vielleicht auch lieber hingehen. Und ehrlich gesagt kann ich langsam das "Ich will nicht in den Kindergarten" nicht mehr hören #hicks Sie daheim lassen bringt ja auch nichts und generell gefällt es ihr da ja auch.Kann mir irgendjemand einen Rat geben? oder habt Ihr ein Kind, das auch so extreeeeem schüchtern ist? Was kann ich denn noch machen? Sie wirkt so einsam und unglücklich,dass es mir echt das Herz zerreisst. Ich weiss, dass ich sie so annehmen muss, wie sie ist. Aber ich fürchte momentan, dass es für immer so bleibt. Was wird das denn dann in der Schule werden, wenn sie sich da nicht weiterentwickelt?

Vielen Dank an alle, die es bis hierher geschafft haben zu lesen. Vielleicht habt Ihr ein paar gute Tipps für mich
#winke

1

Dein Kind ist 3 und hat dir eigentlich wirklich ALLES zu verstehen gegeben, was du wissen musst um ihr zu helfen.

1. Sie mag Paula und Paula mag sie offenbar auch.
2. Sie ist extrem schüchtern.
3. Sie braucht die Hilfe ihrer Eltern um Freundschaften zu schließen.

Wie wäre es also, wenn du Paula und ihre Mutter mal zu euch nach Hause einlädst? Dein Kind ist so auf "heimischen Boden" - sie kennt sich dort perfekt aus und hat den "Heimvorteil". Du kannst jederzeit regulierend eingreifen, wenn nötig. Gleichzeitig weiß auch dein Kind, dass du immer da bist.
Dein Kind lernt so Paula wirklich als Freundin kennen. Sie kann dann im Kindergarten später die vielen anderen Kinder "ausblenden" und sich auf Paula konzentrieren. So hat sie ihre erste Freundin gefunden.

2

Naja. ..das Problem ist nur, dAss sie mit Paula ja kein Wort spricht im Kindergarten. Als ich vorgeschlagen habe,ein anderes Kind mal mag Hause einzuladen,hat sie abgelehnt. Ich hab auch explizit nah einzelnen Kindern gefragt,die wir einladen könnten.will sie nicht.
Die Mutter,die sie zum Spielen eingeladen hatte, ist die Muttwr vlb Paulas bester Freundin. Sie hatte vorgeschlagen dass ich mit meiner Tochter zu ihnen komme und Paula wäre auch da. Aber das wollte sie ja auch nicht.
Soll ich sie dann einfach "zwingen "? Und was mach ich, wein sie dann Wie sonst auch kein Wort mit dem anderen Kind wechselt?

3

Du hast es nicht verstanden. Deine Tochter mag Paula. Sie ist nur schüchtern. Was soll sie da in einer völlig fremden Umgebung? Da kann sie nicht entspannen. Da kann sie auch nicht auf Paula eingehen. Da würde sie sich nur hinter dir verstecken.
Du musst Paula schon ZU DIR NACH HAUSE einladen. Das ist das gewohnte Umfeld deiner Tochter. Nur dort und durch dich gestärkt kann sie "auftauen" und vorsichtig eine Freundschaft zu Paula aufbauen. Du musst ihr die optimalste Umgebung bieten. So klappt das sogar bei kleinen Autisten mit echten sozialen Problemchen ;-).

weitere Kommentare laden
9

Hallo,

dein Text hört sich an als würdest du von meinem Sohn sprechen. Der war, nach einem Kita-Wechsel" 2011 bis zur 2. Klasse 2014 absoluter Einzelgänger. Er hatte zwar mit niemandem Streit, aber trotzdem hat er mit keinem gespielt. Ich habe ihn gelassen. Solang er unter der Situation nicht leidet. Ab der 2. Klasse blühte er auf und ist nun Hans Dampf in allen Gassen. Er hat viele Freunde und Verabredungen. Lass deine Tochter einfach.

LG
Michaela

11

Vielleicht hat deine Tochter Angst, dass ihr, sobald sie neue Freunde hat, wieder umzieht?