Ständige Erzieherwechsel

Hallo!

Im Kindergarten meiner Tochter herrscht seit längerem extremer Personalmangel. Soweit so normal. Dazu kommt jetzt aktuell der dritte Leiterwechsel in zwei Jahren. Bzw im Moment ist kein Leiter da.
Es kommen wöchentlich und oder täglich andere Erzieher aus anderen Einrichtungen.

Meine Tochter stört das nicht, aber mich haben jetzt mehrere Eltern angesprochen(ich bin Elternsprecher), ob und wann sich das denn ändert und dass die Kinder leiden.

In der Geschäftsstelle war ich schon, da wurde gesagt, man wisse nicht, wie es weiter geht, da im März ein neuer Geschäftsführer kommt und der das zu entscheiden hätte.

So nun zu meiner Frage, gibt es da irgendeine (gesetzliche) Vorgabe? Muss eine Leitung vorhanden (Stellvertreter ist dauerkrank) sein? Die Erzieherwechsel sind ja aus der Not heraus, da kann man wahrscheinlich nichts dran machen.

LG #winke

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Keine Ahnung wie die Regelung ist.
Aber aus eigener Erfahrung bei unserer großen kann ich dir versichern, dass es den aller meisten Kindern echt egal ist! Denen sind die Freunde wichtig, alles andere ist nebensächlich

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Meiner Tochter ist das tatsächlich auch egal, es ist eine altersgemischte Gruppe (seit Oktober, vorher waren es altershomogene Gruppen), d.h. es sind auch zwei Jährige dabei. Da ist es ja u.U. noch nicht so.

LG

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Wäre es den Eltern lieber, wenn Gruppen geschlossen werden, weil Personal fehlt?

Ich kann es schon verstehen, daß die Situation nicht gerade toll ist, aber gesetzliche Regelung hin oder her, was soll man tun, wenn sich keine Leute finden, die dauerhaft da bleiben? Lieber so, als wenn nur noch Notgruppen bestehen oder die Kinder von Eltern oder unausgebildeten Kräften betreut werden.

Es ist immer leicht zu schimpfen. Die Arbeitsmarkt ist leer gefegt, Erzieher sind rar. Wie soll konkret die Lösung aussehen? Was wünschen sich die Eltern?

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Die Eltern wünschen sich, dass wenigstens eine Erzieherin immer (oder meistens) da ist. Das ist im Moment nicht so. Meine Tochter hat damit kein Problem. Der Tagesablauf ist halt oft nicht so strukturiert, es kommen viele Springer, die dann (uneingearbeitet) natürlich nicht auf Anhieb wissen, wie es sonst läuft.
Die Alternative der Gruppenschließung oder Notbetreuung ist natürlich noch bescheidener.

LG #winke

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Wir haben momentan auch keine/n regierenden Kanzler/in. ;-)
Solange haben die vorhandenen (Springer-) Erzieherin die Verantwortung bzw. deren Leiter....Dauerlösung ist es keine, aber im Notstand für eine bestimmte Zeit auch nicht rechtlich verboten.
Was sagt der Träger (Kirche/ Stadt/ Gemeinde? ) dazu?

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Stimmt!#zitter
Der Träger ist ein rel. großer, "wohltätiger" Verein (paritätischer Wohlfahrtsverband). Da ist im Moment Geschäftsführerwechsel (mal wieder#augen). Die Stellvertreterin sagte uns, dass man bis März mind. warten, müsse, da der neue Geschäftsführer das zu entscheiden hätte (Personal einstellen, Leiter finden usw).
Nun glaube ich aber, leider, dass wir als kleiner Kiga am Ende seiner ToDo-Liste stehen werden und sich das noch deutlich ziehen wird.
Meine bzw unsere Idee war jetzt einfach, noch etwas mehr Druck zu machen, damit schneller eine Lösung gefunden wird. Die Frage ist bloß, wie.

LG #winke

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Hallo,

Ich bin Erzieherin und kenne das Problem auch.
Grund für Wechsel sind oft schlechte Bezahlung und hohe Belastung, aufgrund des Mangels.
Bis die Politik es für Erzieher leichter macht (zb. Durch bessere Möglichkeiten die Ausbildung zu machen), wird sixj leider nichts ändern.

Eine Kita kann eine gewisse Zeit ohne Leitung sein. Das übernimmt dann ein Erzieher (meist unbezahlt) und der Träger. Es gibt sogar Häuser, die mir Absicht auf eine Leitung verzichten.

Glaub mir - Leitungen sind auch nicht das a und o. "Einfache" Erzieher sind meist wichtiger.

Hierbei gibt es eine Regelung.
Ich hab keine Ahnung wo du her kommst, aber es gibt den sog. Betreuungsschlüssel. Der MUSS eingehalten werden (passiert meistens aber nicht). Sollte dies nicht der Fall sein, könnte die Kita-Aufsichtsbehörde mit Bußgeld und Schließung drohen.


Das diesen Problem ist Nur, dass alles auf den Rücken der Erzieher, und dadurch auf den Rücken con euch Eltern, ausgetragen wird.

Eine Schließung bringt nichts, dann habt ihr kein Betreuungsplatz mehr.
Das ist die frustrierende Normalität.

Wie sieht es mit der Moral der Erzieher bei euch aus? Schaffen Sie noch ihre Arbeit ?
Ggf. Mal alle Eltern zusammen kommen lassen und gemeinsam mit den Erziehern eine Möglichkeit finden...
Der Träger muss eingreifen und dass wird er nur, wenn er Druck von den Eltern hat, die sixj hinter ihr Kitateam stellen.

Viel Glück euch

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Danke für deine sehr hilfreiche Antwort!

Nein, der Btreuungsschlüssel wird nicht eingehalten.

Die meisten Erzieher sind etwas überfordert, nach meinem Eindruck. Das kann ich echt auch verstehen, da sie ohne Einarbeitung ranmüssen, keiner weiß irgendwas und dann haben sie noch recht überarbeitete, (und wahrscheinlich deshalb) ziemlich pampige Kolleginnen. Manch eine ist total engangiert und toll und andere wirken resigniert. Aber NIE ist mir ein schlechter Umgang mit den Kindern aufgefallen. Nur chaotisch.
Das Arbeitsklima ist also höchstwahrscheinlich nicht so toll.

Ich möchte nicht, dass diese ganze SAche auf dem Rücken der Erzieher ausgetragen wird. Ein Team gibt es nicht wirklich, es sind jetzt noch zwei Erzieher, die konstant da sind der Rest (7 eigentlich 10) ist Springer oder nur kurz da.

Es ist so, dass sich bei uns die Leitung um das Einstellen von Personal kümmern muss, z.T. wurde das einfach nicht getan, dann war die Leiterin ein menschliche Katastrophe (einige Erzieherinnen, Praktikanten, Reinigungskräfte sind regelrecht geflüchtet).

Ich werde versuchen, noch mehr Eltern zu mobilisieren und hoffen, dass sich was tut. Es ist wirklich ziemlich frustrierend.

Ich kann echt von Glück reden, dass meine Tochter sich trotzdem wohl fühlt.

LG #winke

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Oh je,

Die Kita die du beschreibst klingt leider, wie jede zweite hier in Berlin.
Ich bin beeindruckt von dir, dass du da noch so fair schreibst und ab Erzieher und Kinder denken kannst.

Das klingt wirklich alles nach Überarbeitung und ein schlechtes Team (kein Wunder bei dem starken Wechsel. Wahrscheinlich haben die Erzieher schon immer Angst, wenn sich jemand krank meldet).

Aber du hast recht. In allen Fällen, die ich selbst erleben musste, haben die Kinder es nie zu spüren bekommen. Ventil sind leider eher die Eltern, weil sie den Notstand begreifen!

Der Betreuungsschlüssel muss jedoch eingehalten werden. Rechtlich ist es okay, wenn er über eine kurze Zeit mal nicht erreicht wird, über mehrere Wochen oder gar Monaten geht das aber nicht.

Wie stark ist der Zusammenhalt der Eltern untereinander?
Bei den meisten Trägern hilft nur eines: Druck über Geld.

Lasst euch mal beraten, ob ihr ALLE (Also wirklich alle Eltern oder zumindest weit über die Hälfte), eure Kitazahlung kürzen könnt !

Nur über den Träger könnt ihr Druck machen

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Nun ja bei so viel Leitungswechsel ist ein Personalwechsel doch fast zu erwarten. Wir haben trotz der allgemeinen Personalsituation einen sehr konstanten Erzieherkreis. Ich denke das liegt vor allem an der Leitung. Es hat sich herum gesprochen, dass sie das super macht (in alle Richtungen) und da arbeitet man gern und überbrückt auch mal den schwangerschaftsbedingten Ausfall einer 100% Kraft von heute auf morgen. Aber wenn die Stimmung eh mies ist, niemand das Ruder in der Hand hat, da würde ich auch mir besser was anderes suchen, wo das drumherum einfacher ist. Der Job an sich ist ja schon anstrengend genug.
Den anderen Eltern würde ich raten bitte selber Beschwerde beim Träger einlegen und mit den anderen Elternvertretern würde ich um einen gemeinsamen Termin beim Träger bitten um die Situation zu besprechen und zu erklären lassen, was denn so der kurz- und langfristige Plan ist.
Ich denke das viele Kinder damit klar kommen, für einige ist so eine Situation aber vielleicht auch sehr schwierig. Ich kann mir aber vorstellen, dass so die Jahresplanung und das "Programm" leidet, wenn es so viele Wechsel gibt. Da machen ja vermutlich die wenigsten das weiter wo der Vorgänger sich dafür eingesetzt hat. Von langfristigen Planungen wie Vorschulkinder-Programm, Feieren, ... will ich gar nicht sprechen.

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Wir waren schon beim Träger, es gibt im Moment nicht mal einen Lösungsansatz, weil ein neuer Geschäftsführer kommen wird im März.
Beim Träger (mehrere Kindergärten, Pflegeheime, betreutes Wohnen, Asyleinrichtung, Mutter-Kind-Heim, Übergangswohnheim...) liegt vieles im Argen, deswegen befürchte ich, dass wir (als kleinster Kiga) nicht gerade als erstes bearbeitet werden.

Das Programm leidet, es gibt keine Ausflüge mehr, fast keine Feiern, keine Turnstunde, selbst einfaches Spazierengehen ist gestrichen. Von Vorschulprogramm ist gleich gar nicht die Rede.

Dafür gibt es viel mehr Schließtage mit Notbetreuung im nächsten Ort..

Wir werden versuchen die Eltern zu mobilisieren. Hoffentlich finden wir eine Möglichkeit, den Zustand für alle zu verbessern.

LG #winke

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Was willst Du als Elternvertreter denn ausrichten, wenn einfach keine Erzieher greifbar sind? Glaubst Du nicht, daß die Erzieher, die gebraucht werden, auch gesuch werden?
Schön, wenn sich Eltern immer darüber beschweren, schöner wäre aber, sie hätten die fehlenden Erzieher auch gleich parat!

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Ich weiß, dass Erzieher nicht auf Bäumen wachsen. Das Ganze Drama geht nur schon so lang. Außerdem gebe ich nicht den Erziehern die Schuld. Das Problem liegt in der Führungsetage. Und nein, Stellen sind nicht ausgeschrieben, nicht mal intern...
Ob ich was ausrichten kann, werden wir sehen, ich hoffe es. So ist es ohne Frage für alle blöd. Wer nichts versucht, kann nichts erreichen.

LG #winke

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Ich wünsche viel Glück ;-)

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