Eingewöhnung gut oder eher nicht?

Hallo zusammen,

Ich bin irgendwie ein bisschen hin und her gerissen. Meine Tochter (im Oktober 2) ist schon immer ein sehr empfindliches Kind gewesen. Immer extrem am fremdeln, sehr klammerig, hat Angst vor zu lauten Geräuschen und zu vielen Kindern. An manchen Tagen fängt sie richtig an zu weinen, sobald sie nur von jemanden angesprochen wird, den sie nicht kennt... Seit dem 12. Ist sie jetzt in der Kita und wir sind mitten in der Eingewöhnung. Die Kita scheint kein Modell zu haben nach denen sie arbeiten, es wird anscheinend einfach individuell geschaut wie es jetzt gerade läuft.

Die ersten beiden Tage waren für mich purer Stress und für die kleine wohl auch. Sie hat geweint, sobald sie jemand angesprochen hat, sie ist nicht einmal alleine los und ich musste immer mitkommen.
Dritter Tag schien es dann besser, sie ist alleine los, ich konnte mich auch mal ein wenig rausziehen und musste nicht mehr ständig daneben stehen. Aber auch hier, sobald ein Kind zu forsch ankam, sei es nur in ihre Richtung gerannt, richtig lautes Gebrüll und sofort zu mir. Trotzdem ein Fortschritt. Das ging die Tage so weiter, sie fing auch immer mehr an mit ihrer Bezugserzieherin zu agieren und guckte ihr auch im Gruppenraum immer hinterher wenn sie was holen ging oder holte sich bei einem Spiel von ihr die Bestätigung und nicht von mir. Ich hab mich dann die Tage mehrmals rausgezogen, konnte sogar für einige Minuten den Raum verlassen. Sie konnten ein puzzle oder ähnliches mit ihr machen und alles war gut. Meistens wurde es ihr dann zuviel und sie fing an zu weinen oder sagte zu Mama gehen. Den Wunsch kam die Erzieherin auch nach und sie kamen dann zu mir.

Jetzt sind wir in der zweiten Woche und heute haben wir einmal zum ersten mal eine richtige Trennung versucht,, einfach um mal zu schauen, wie sie reagiert, wenn sie nicht sofort zu mir kommen sobald sie weint. Hab mich dann verabschiedet und gesagt, dass ich gleich wieder komme und nur kurz weg muss und sie hat natürlich sofort angefangen richtig heftig zu brüllen. Bin dann einfach in einen Nebenraum gegangen und hab erstmal gewartet. Nach so 6 Minuten hab ich alle gehört und ihr wurde dann angeboten rauszugehen. Sie sagte nur ja, allerdings nicht weinend sondern nur noch so schluchzend kurz vorm weinen. Sie sind dann raus mit ihr, ich hab sie sehen können von drin und sie hat sofort mit der Erzieherin gespielt, zwar noch mit kleinem schluchzen zwischendurch, aber sie hat gespielt und ich habe daraufhin ruhig noch etwas gewartet. Dachte mir dann, dass es besser ist, wenn ich in einem Moment reinkomme wo sie nicht weint, sie kam dann zu mir an, nahm mich in den Arm und fing wieder voll an zu weinen. Danach lief sie aber teils alleine durch das Gelände, spielte auch noch mit einer anderen Erzieherin, brauchte mich wieder ab und zu, aber im Großen und Ganzen doch gut denke ich. Wollte dann auch gar nicht nach Hause und auch so redet sie immer positiv von dem Kindergarten und Freut sich drauf.

Es soll nun so weitergehen und die Zeit verlängert werden , was meint ihr, ist das in Ordnung so? Ist es normal, dass die Kinder so heftig brüllen beim Abschied? Das tut echt weh, aber ich zeige es ihr natürlich nicht.
Heute ist sie schon zweimal aufgewacht und hat richtig laut geweint und mehrmals nach mir gerufen. Ich denke sie hat vielleicht davon geträumt..

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Muss es wirklich sein trotz der Persönlichkeit des Kindes diese einzugewöhnen?
Kannst Du ihr nicht Zeit lassen bis 3?
Gib ihr wenigstens Zeit beim eingewöhnen.
Werde wirklich nie verstehen warum Kinder da durch müssen obwohl diese offensichtlich noch nicht soweit sind.

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Und in einem Jahr hat sich ihre Persönlichkeit und ihr Charakter dahingehend geändert, dass das Ganze ohne Tränen und Probleme abläuft?

Sie bekommt doch alle Zeit die sie braucht? 🤷‍♀️ Ich habe doch geschrieben, dass ich bis Oktober Zeit habe und auch wenn der Kindergarten nicht nach einem Modell arbeitet, geht er doch individuell auf sie ein. Sie hatte in der ersten Woche eine komplette 1:1 Betreuung von ihrer Bezugserzieherin und wir waren auch nur eine Stunde dort jeden Tag. Diese Woche sind wir 1,5 Std dort, aber wenn es nach meiner Tochter gehen würde, würde sie noch bleiben. Die erste richtige Trennung fand nach 1,5 Wochen statt, wie lange hätte man denn da deiner Meinung nach noch warten sollen?

Sollte es gar nicht klappen, werde ich natürlich irgendwann die Reißleine ziehen müssen, meinen hart umkämpften Studienplatz, den ich ab Oktober habe, aufgeben müssen und dann noch ein weiteres Jahr zuhause bleiben müssen. Das möchte ich aber nicht unbedingt , da mir so langsam auch echt mal die Puste ausgeht (sie ist wirklich sehr fordernd und anstrengend im Alltag) und mir auch die Decke auf den Kopf fällt.

Außerdem : ich finde es immer blöd so pauschal zu sagen ob sowas denn sein muss ohne irgendwelche Hintergründe zu kennen. Es gibt auch Familien, wo es einfach notwendig ist, dass beide Arbeiten gehen. Oder was, wenn ich zB alleinerziehend gewesen wäre? Wäre es dann besser vom Staat zu leben als das Kind einzugewöhnen?

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weil es sich nicht jeder leisten kann, zu warten bis das kind EVENTUELL so weit ist.. es ist hart und es fällt vielen schwer, aber es müssen auch mieten ,raten, strom, einkäufe, sämtliche rechnungen bezahlt werden und nicht jeder in deutschland kann es sich leisten ,das nur einer arbeiten geht und der andere mit den kindern zu hause bleibt bis sie zur schule kommen... falls deine kinder dann dazu überhaupt bereit sind, aber vielleicht sitzt du dann da auch noch daneben umd schaust ob sie von den lehrern richtig behandelst werden...

es tut mir leid, aber deine vorwürfe jedes mal sind auch irgendwann nervig..

und sie macht es ja schonend und das kind kann sich etwas lösen und dazu ist sie ja bereit so weiter zu machen, sie macht es schonend für ihr kind..

meine mutter MUSSTE mich von heute auf morgen in der krippe abgeben für 8 std und hatte nicht so ein modell... und auch sie MUSSTE leider arbeiten..

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Wenn Du Zeit hast, würde ich es noch eine Woche oder so ähnlich weiterlaufen lassen - sie braucht Zeit, um sich an die neue Umgebung & die neuen Reize zu gewöhnen. Und sie braucht Zeit, um sich sicher zu sein, dass Du immer wieder da bist / immer wiederkommst, wenn sie sich auf die anderen einlässt. Und ja, Deine Entscheidung, zu ihr zu gehen, wenn es ihr gut geht, finde ich super! Das entwirrt den Mechanismus "Stress/Angst/Aua - Mama kommt".
Und unabhängig vom Kita haben viele Kinder in diesem Alter nachts einen "Nachtschreck" oder "Heulperioden" - die fangen langsam an, im Schlaf "traumartig" den Alltag etc. zu wiederholen.

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Ich hab, wenn es hart auf hart kommt, zum Glück noch bis Anfang Oktober Zeit 😅

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Dann gebt Euch beiden die Zeit!
Ich habe meine 3 Kinder mit ca. 15 Monaten in die Kita gegeben & werde auch mein 4. Kind bald mit 15 Monaten in die Kita geben, da ja jemand auch die Miete etc. bezahlen muss. Und das beides unter einen Hut zu kriegen: Kinder & finanzielle Versorgung (+ persönlicher Weiterentwicklung) macht MICH definitiv zur "Super-Mama" (in meinen Augen)! ;-)
Ich finde es toll, dass Du wieder studieren willst & bin mir sicher, dass es heute viel schwerer ist, mit Kind zu studieren, als es vor 15 Jahren war!
Alles Gute Dir!

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Ja das ist ganz normal, dass Kinder so brüllen und weinen. Und das kann ein Mutterherz schlecht aushalten aber es geht ihr im Kindergarten doch gut. Ihr macht das bisher doch richtig klasse. Wichtig ist, langsam so weiterzumachen.

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Ja das ist ganz normal, dass Kinder so brüllen

🙈

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Ich finde das hört sich ganz gut an.
Wenn du Zeit hast und der Kiga mitmacht, würde ich so erstmal noch weitermachen und nichts überstürzen.
So wie du schreibst, scheint der Kiga ja sehr verständnisvoll zu sein und geht individuell auf dein Kind ein. Das ist sehr wichtig, gerade am Anfang.

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hallo,

also ich finde auch das gut läuft und ihr so weiter machen solltet. begleite sie noch etwas.

das mit dem heulen hört gefühlt nie auf, wenn mein kleiner grosser urlaub hatte, dann heult er auch erstmal wieder😓

es ist schwer für das mutterherz u man gewöhnt sich nie dran. aber mir kommt die erzieherin sehr verständnisvoll rüber und das ist doch gut.und sie öffnet sich ihr auch. also sogesehen alles top!

im schlaf verarbeiten sie ja viel und somit kann es natürlich sein, das sie davon träumt. aber auch da bist du ja dann da. es ist ja eine aufregende zeit grade und sie muss es auch erst alles verarbeiten...

alles gute weiterhin

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Ich finde die Kita macht das toll indem sie individuell auf die Kinder eingeht.
Besser geht's nicht.

Deine Tochter macht täglich Fortschritte und du hast Zeit bis Oktober. Optimal würde ich sagen. Dass sie am Anfang noch etwas weint ist normal. Aber du hast selbst gesehen, dass sich die Erzieherinnen um sie kümmern und kurz darauf spielt sie munter weiter. Das wird von Tag zu Tag besser.

Lass dir keinen Unsinn einreden von wegen, dass das Kind nicht soweit ist und besser zu Hause betreut werden soll.
Ich habe zwei Kinder, die jeweils 3 Jahre in einer Kindergruppe hinter sich haben. Fazit: Beide gingen gerne hin. Unter ihresgleichen zu sein war das non plus ultra für beide.
Das hätte ich ihnen zu Hause gar nicht bieten können. Geschweige denn vom großen Garten mit zig Spielmöglichkeiten.

Auch in unserer Kita war die Eingewöhnung individuell und eher länger. Wir durften schon zwei Monate vor dem eigentlichen Start immer wieder reinschnuppern. Ich fand das Konzept toll, dass man die Kinder langsam daran gewöhnt hat.
So sehe ich das bei euch auch. Die Kita hat Zeit, du hast Zeit und diese Zeit kommt deinem Kind zugute.

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Mmm ich habe hier bei urbia gelernt dass es regional sehr grosse unterschiede gibt. Ich kenne dass mit kindergarten fuer u3 gar nichr. Bei uns gibt es Krippen 0-3. Das mut Weinen kenne ich nicht. Bei.keinem meiner 4. Mag vielleicht auch an der frueheren Eingewoehnung liegen. Beim Aeltesten 4 Monate und bei den anderen mit 10 11 Monaten. Aber eine andere Einrichtung habt ihr nicht zur Verfuegung? Bei unseren war am Anfang immer die Bezugs erzieherin mit unserem Kind beschaeftigt. Es war aber eine kleine privaye krippe mit sehr gutem Schluessel.

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Nein, wir haben hier im Ort noch einen Kindergarten, der einen eigenen abgetrennten U3 Bereich mit drin hat, aber dort war mir nichts sympathisch. Ich glaube auch nicht, dass dort das Problem liegt, denn wir sind in einem der besten Kindergärten im Ort gelandet und für meine Tochter, die eh so empfindlich ist, wird der am Ende genau der richtige sein. Dort sind nur 40 Kinder drin, wenig Familien da viele Geschwisterkinder, die Leitung ist sowas von sympathisch und es ist alles sehr liebevoll gestaltet. Direkt beim Infoabend wurde uns zB gesagt, dass es dem Kindergarten wichtig ist, jedes Kind per Handschlag zu begrüßen und verabschieden oder wenn es das nicht mag, es wenigstens einmal persönlich angeguckt zu haben. Jede Erzieherin kennt jedes Kind, egal in welches der beiden Gruppen es ist und auch die Leiterin kennt alle Kinder und spielt viel mit ihnen.

In der ersten Woche hat meine Tochter auch eine komplette 1:1 Betreuung der Bezugserzieherin gehabt und auch in der zweiten Woche jetzt eigentlich soweit schon. Meine Tochter redet auch zuhause sehr viel von ihr, positives

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Ich hatte das Glück mit meiner grossen dass sie nie geweint hat (sie war da allerdings erst 10 Monate alt, bei uns ist das leider so dass man nicht länger et bekommt) aber Ich finde ihr macht das super. Die kleine Maus war jetzt 2 Jahre an dich/ euch gewöhnt es ist eine grosse Umstellung für sie.
Dass sie da weint anfangs ist normal, die meisten Kinder weinen.
Die Erzieherinnen gehen gut auf sie ein, besser kann es nicht sein.
Sie muss ja jetzt auch erstmal lernen mit der neuen Situation umzugehen und dass sie auch immer wieder abgeholt wird. Aber das wird sie ganz sicher bald. Ihr habt ja noch ein weilchen Zeit um sie langsam dran zu gewöhnen.

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Kurzes Update:

Haben am Donnerstag die Trennung ein wenig ausgeweitet und ich war 30 min weg. Ich habe vorher zuhause mit ihr besprochen, dass Mama einkaufen gehen muss, sie in der Kita wartet und ob ich ihr was mitbringen soll. Und das Mama aber immer wiederkommt. Das hat sie auch verinnerlicht, denn sie sagt es sich seit Mittwoch immer wieder auf. Als ich mich dann verabschiedet habe, hat sie natürlich trotzdem total angefangen zu weinen, das klingt leider immer extrem hysterisch und diesmal musste ich sie schon aus meinem Arm lösen. Es hat wohl laut Erzieherin auch diesmal etwas länger gedauert sie zu beruhigen, hat aber trotzdem geklappt. Als ich wiederkam, habe ich noch etwas beobachtet von innen, sie hat im Sand gespielt, aber war auch noch ein wenig verheult. Hat mir dann aber auch erzählt, was sie alles gemacht haben, gespielt und gerutscht etc (ich bin so froh, dass sie schon normal redet 🙏)
Heute wollte die erzieherin mal eine Stunde ausprobieren, so dass wir dann auch direkt nach Hause gehen danach und nicht mehr bleiben, damit sie lernt das es nach Hause geht wenn Mama kommt. Hab sie morgens wieder drauf vorbereitet, sie sagte noch ich soll ihr ein üei mitbringen und dass Mama immer wiederkommt und sie im Kindergarten spielt. Wollte dann auch hin zum Kindergarten und freute sich drauf. Trennung wieder gleich, großes weinen, klammern und sanftes lösen und übergeben an die Erzieherin. Nach einer Stunde war ich dann wieder da, sie fiel mir weinend in die Arme. Sie muss immer weinen wenn sie mich dann wieder sieht. Hat mir dann aber sofort erzählt was sie gemacht hat, gesungen mit Gitarre, im Sand gespielt etc. Sind dann nach Hause, sie hat allen Tschüß gesagt und auf die Antwort ob sie Montag wiederkommt auch ja gesagt. Bereits auf dem Rückweg hat sie das lied gesungen was sie mit ihr gesungen haben und sie redet auch so sehr viel vom Kindergarten und ihrer Bezugserzieherin. Heute nachmittag fragte sie auch nach Kindergarten..
Fazit von heute war aber auch, dass eine Stunde noch zu lang gewesen ist, sie hat zwischen den Spielen immer angefangen zu weinen und musste abgelenkt werden.

Wenn sie jetzt vom Kindergarten redet, sagt sie immer in einem satz: du musst nicht weinen, Mama kommt immer wieder. Das hat sie sich anscheinend total verinnerlicht, denn auch als ich weg war hat sie das wohl öfter gesagt. Nur hat sie anscheinend noch nicht die Kraft es auch auszuführen..

Ich werde die Trennungszeit jetzt aber wohl wieder runterfahren auf 20 bis 30 min. 🤷‍♀️

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Ich würde es - ehrlich gesagt - nicht wieder runter fahren... Deine Tochter scheint das doch wirklich gut zu verarbeiten! Wenn sie es da wirklich nicht mögen würde, würde sie die schönen Dinge nicht erzählen! Die Kinder in dem Alter weinen meist bei der Trennung - das hatte ich auch, obwohl meine 3 Kinder da schon 9 Monate im KiGa waren - auf einmal fingen sie bei der Verabschiedung an, zu weinen. Wird schnell besser. Evtl. kann man ein Verabschiedungsritual einführen: mein einer Sohn stand dann immer am Fenster & winkte mir, die Erzieherin bei ihm - er hat ein paar Tage geweint, sich dann schnell beruhigt - dennoch brauchte er das Ritual für weiter 5, 6 Monate (dann aber ohne Weinen). Deine Maus muss ihren Weg finden - das darf auch mit ein wenig Frust verbunden sein! Sie ist dann umso stolzer auf sich selbst, dass sie es wieder gut geschafft hat!
Und dass sie sich selbst sagt "Mama kommt wieder." ist super! Sieh das bitte nicht als Anklage gegen Dich, sondern als einen Entwicklungsschritt für Deine Tochter! Sie ist schon so schlau, dass sie sich das selber sagen kann! (Und wenn sie es auch am Nachmittag bei Dir sagt, ist es, um es zu verinnerlichen & zu verarbeiten & die positive Bestätigung für sich zu haben. Sie vertraut DIR!)

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Das sie das mit dem Mama kommt immer wieder sagt, finde ich ja auch richtig gut. Sie hat es verstanden und total verinnerlicht.

Die Erzieherin sagte auch letztens zu mir, dass der Kopf es verstanden hat, nur das Herz würde noch nein sagen

Sie weint ja nicht nur bei der Trennung, sondern auch immer mal wieder zwischendurch. Deshalb dachte ich jetzt, dass die Zeit vielleicht noch zu lang ist? 🤷‍♀️

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