Hallo!
Ich glaube ich hoffe bei diesem Post auf hilfreiche Erfahrungen, vll auch "Leidensgenossen"..
Meine Tochter ist 3,5 Jahre, schon immer ein Mamakind, wir alle waren immer sehr verständnisvoll, haben es akzeptiert.
Ihr Papa tut sein bestes, ist auch definitiv die 2. Bezugsperson!! Aber wenn wir beide zu Hause sind favorisiert sie mich in 98%.
Sonstige Verwandte wohnen nicht in der direkten Nähe, sie sehen uns aber regelmäßig und meine Tochter mag meine Schwester und unsere Mutter sehr gerne, akzeptiert sie auch zum Babysitten.
Den Kindergarten hat meine Tochter nach ihren Aussagen noch nie gemocht, weint auch meist wenn ich sie verabschiede. Das geht nun seit 1,5 Jahren so. Sie ist also mit gut 2 hingegangen, war im ersten Jahr sehr auf die Erzieher fixiert. Seit einem halben Jahr ungefähr spielt sie nun aber auch aktiv mit anderen oder mit sich, ist laut Erziehern zufrieden nachdem sie sich morgens schnell beruhigt.
Zu Hause ist meine Tochter sehr fordert mir gegenüber, beschäftigt sich wenig alleine. Non stop möchte sie am liebsten Rollenspiele mit mir spielen- zur Zeit tatsächlich über den Kindergarten, bei dem sie ihren Kuscheltier erklärt was auch ich ihr immer mit auf den Weg gebe.. Ich versuche eine Balance zwischen "gemeinsam beschäftigen" und auch mal alleine was zu finden, aber in den letzten Wochen ist es fast unmöglich. Sie schleicht nur um mich herum, spricht ständig auf mich ein, begleitet mich sogar bis zur Toilette..
Auch der Abschied im Kindergarten ist zur Zeit heftiger als sonst. Sie ist nicht nur traurig, sie steigert sich richtig rein und sie beginnt zu SCHREIEN. Die Erzieher sagen dass sie mich um den Finger wickeln möchte und sie weiß dass es mir so auch sehr schwer fällt. Die Erzieher sagen mir das eigentlich schon fast immer, immoment bin ich wirklich an dem Punkt wo ich Ihnen glaube. Sie versucht über mich zu bestimmen.. Es tut mir leid so über meine Tochter zu denken, aber es macht mich verrückt.
Mein Mann und ich haben uns jetzt überlegt, dass ich morgens den Kindergarten schnell verlasse, generell nur das positive zu verstärken. Aber für ihr einnehmendes Verhalten weiß ich mir keinen Rat. Ich gehe nun wenn mein Mann zu Hause oft eine Runde Sport machen und bin ca. 1std weg
Ich verabschiede mich auch da weinend. Wenn ich gleich nach Hause komme möchte ich auch nur positiv auf sie zugehen "da bin ich schon wieder, jetzt möchte ich gerne ein Zeit mit dir verbringen".
Ach man.. Das ganze besorgt mich immoment und unsere Zeit ist einfach nivht mehr unbeschwert..
Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Oder was habt ihr für Gedanken?
Liebe Grüße
Mamakind 3,5 Jahre
Naja, ich würde mir überlegen, was mich stört, also was genau und daran würde ich etwas verändern. Z.B. das Abgeben im Kindergarten stresst dich zur Zeit, weil sie klammert und schreit —> Dann würde ich die Aufgabe dem Papa mal 2 Wochen übergeben. Mal sehen, ob sich bei ihr was ändert und du hast diesen morgendlichen Stress schon mal nicht.
Wenn ich mal 10 Minuten oder 20 oder auch eine Stunde meine Ruhe vor ihr wollte, würde ich eine Uhr stellen und ihr sagen, dass ich mich erst wieder aktiv mit ihr beschäftige, wenn die Uhr abgelaufen ist. Kann ja auch für die Dauer eines Hörspiels sein.
Auf Toilette würde ich immer abschließen und auf rufen nicht reagieren.
😮
Das Kind ist 3,5 Jahre alt.
Huhu,
du schreibst 1:1 von mir und meinen Sohn! Ich verstehe es auch einfach nicht 🤷🏼♀️ Immer dieses Theater und diskutieren bis zum letzten, nur weil das Kind mal kurz mit Papa zum Supermarkt soll um ne Milch zu kaufen 🤦🏼♀️ Es zehrt wirklich an den Kräften sein Kind immer nur unter Tränen abgeben zu müssen.
Den Spruch: „er weiß schon wie er seine Mama um den Finger wickeln muss“ höre ich leider auch allzu oft 😓 aber ganz ehrlich, dass bringt mich nicht weiter! Denn ich glaube in erster Linie meinem Kind! Er hat diesen Trennungsschmerz, der ist für ihn real. Das ist nicht gespielt. Doch trotzdem kann ich meine Bedürfnisse nicht komplett zurück stellen und muss ihn „zwingen“ seinen Schmerz zu überwinden- so leid es mir tut.
Zum Kindergarten habe ich folgendes gemacht und bis jetzt hilft es wirklich ein bisschen: ich habe einen Kalender gemalt. Die Tage in verschiedenen Farben angemalt. Jeder Kita Tag ist grün ausgemalt, Samstag und Sonntag ist gelb, Urlaub in rot. Jeden Freitag mache ich ihn zum Mittagskind (der Tag ist halb grün/ halb gelb) so ist die KiTa Woche nicht allzu lang für ihn. Er liebt es Mittagskind zu sein (vorm Mittagsschlaf abholen) . Dann ist auf dem Kalender an jedem Freitag ein kleines Geschenk gemalt. Das bekommt er, wenn er sich die Woche gut hat abgeben lassen. Ich hab ihm gesagt, er darf auch weinen, aber trotzdem soll er ohne schreien und diskutieren rein gehen. Jeder Tag wird beim Abendessen abgehakt, so weiß er immer an welchem Wochentag wir uns befinden. Ich habe das Gefühl, es hilft ihm sehr.
Was alles andere angeht, weiß ich auch nicht. Sich selbst auf dem Klo einsperren finde ich allerdings nicht gut.
Bei uns ist auch nicht so das Problem mit dem alleine beschäftigen, da bin ich dann stur 😅 Oder das Rollenspiel muss halt so stattfinden, dass ich von der Couch aus mitspielen kann. Bin 29. ssw und kann nicht immer nur rumhopsen. Meist sagt er mittlerweile schon von sich aus „Mama, du kannst da liegen bleiben, ich mache jetzt das und das und du musst dann so machen 😂“ ... alles klar Chef ;)
Wir haben mehr das Problem, dass er wie im KiGa das gleiche Theater mit Papa macht. Das ist ziemlich belastend. Ich wüsste gerne woran das liegt, denn sein Papa gibt sich schon Mühe... auf jeden Fall gäbe es schlimmeres als mit Papa mitzugehen. Sohnemann tut allerdings so, als würde der Papa ihn schlachten sobald ich weg bin 😥
Aber wie auch bei Dir, egal von wo ich das Kind später abhole (Papa oder KiGa) war immer alles bestens nachdem ich zwei Minuten weg war. Wozu dann also diesen dieses Theater vorher???
Liebe Grüße Surfermami als Leidensgenossin mit Surferboy (3 Jahre) an der Hand und Surfergirl (29.ssw) im Bauch
Irgendwie freue ich mich deinen Text zu lesen :)
Wir besprechen regelmäßig die Woche- 2 Tage Kindergarten, Mittwoch Oma- Tag, 2 Tage Kindergarten und dann Wochenende. Ich glaube sie weiß es selbst.. Aber ich glaube ich versuche es auvh mal visuell dar zu stellen.
Ich sehe es genau So- das Kind hat die Trauer! Ich sage ihr auch dass man manchmal einfach traurig ist oder keine Lust hat. Das habe ich auch. Aber trotzdem ist es eine Regel dass Kinder morgens im Kindergarten sind, damit man mittags viel Zeit füreinander hat.
Vorgestern hatte ich allerdings tatsächlich zum ersten Mal den Eindruck dass eigentlich alles ok war und sie sich dann "krampfhaft eine Träne rausgedrückt hat" und dann ging es richtig los, sie hat sich komplett ins weinen gesteigert, bis sie durch die ganze Kindergartengruppe geschrien hat. Da habe ich ihr am Abend gesagt dass ich das nicht möchte und auch ein bisschen sauer war. Sie geht halt auch schon 1,5 Jahre hin und wird bald 4!
Was die Sache mit dem Papa angeht habe ich immer mal wieder mit meinem Mann besprochen dass er einfach regelmäßig was schönes mit ihr alleine machen muss. Hier ist es das Schwimmen. Regelmäßig funktioniert es leider nicht. Aber er nimmt sich auch viel Zeit für sie und gibt alles. Trotzdem steht sie lieber neben der Dusche und wartet bis ich raus komme..
Wir haben uns jetzt vorgenommen dass ich bewusst gehe und meine Tochter "muss" dann bei meinem Mann bleiben, die beiden verbringen tolle Zeit - das ist es nämlich immer nach ca. 2 Min weinerei- und wenn ich wieder komme bestärke ich sie, sage "Siehste- da bin ich schon wieder und jetzt machen wir wieder was gemeinsam". Sonst wird es mir ehrlich gesagt auch zu viel. Und meist bin ich nach dieser kleinen Auszeit auch wieder bereit für sie.
Ich hoffe ich drücke mich verständlich aus :)
Chef ist sie immoment übrigens auch am liebsten...
Dein Kind hat dann wohl den Sprung in die Autonomieophase versäumt. Passiert zw 2-3 Jahre. Vermutlich ist es nicht gewohnt, mal wirklich konsequent allein zu spielen. Es muss merken, dass es außer Mama auch andere Personen gibt, natürlich hauptsächlich mal Papa. Ich sag das deshalb so, weil deine Zeilen von mir sein könnten. Es wurde hier auch mit vier nicht besser, dafür ging ich immer mehr am Zahnfleisch. Ich habe es mit dem Kinderarzt besprochen u dann eine Therapie begonnen. In der Ergo erhielt ich schon tolle Tipps u auch den Druck, Dinge nun konsequent zu ändern. Das empfehle ich dir auch.
Hallo und danke für deine Nachricht.
Was hat sich denn dann nach der Therapie geändert?
Und wie genau meinst du dass sie den Sprung verpasst hat?
Würde mich freuen von deinen Erfahrungen zu lesen.
LG
Wir sind noch nicht durch mit der Therapie aber bereits nach den ersten Terminen waren Veränderungen deutlich spürbar. Eben weil jemand Dritter ganz unvoreingenommen seine Meinung dazu abgibt, welche Defizite bestehen. Welche Verhaltensweisen einfach eingeschliffen sind u nur durch strikte Änderung von Gewohnheiten besser werden können. Oft ist man auch müde geworden etwas zu ändern . Mir tat es gut, hierauf aufmerksam gemacht zu werden u wenn man Tips kriegt für Änderungen, an die man nicht glaubt u das klappt dann ist man selber überrascht u sieht Erfolge. Da man im ständigen Dialog steht ist man auch etwas motivierter dran zu bleiben. Mir gehts zumindest so.
Diese Abnabelung im genannten Zeitfenster wurde bei uns irgendwie unterdrückt. Bei mir hat es scheinbar auch Gründe, die mit Ängsten zu tun hatte, die ich übertragen habe. Vielleicht hilft dir auch eine Psychotherapie oder euch eine Familientheraoie. Das weiß ich nicht. Das muss zu Euch passen. Aber ich kann Dir nur von mir erzählen, hier ist es wirklich schon ein Stück weit besser. Arbeiten aber auch noch weiter daran. Die eigene Wahrnehmung des Kleinen, sein Selbstwertgefühl, all das muss besser werden.