Hallo
Ich brauche mal euren Rat!
Meine Tochter ist 3,5 J. und ihrem Bruder 15 Wochen natürlich deutlich überlegen. Sie liebt ihn sehr, ist aber auch schnell sehr eifersüchtige und teilweise richtig fies zu ihm. Im einen Moment küsst sie ihm die Füße im nächsten beißt (!) sie rein. 😱
Heute morgen lag er schlafend auf seiner Krabbeldecke im Wohnzimmer wärend wir in der Küche gegessen haben, plötzlich läuft sie zu ihm und tritt ihm in Bauch. Keine Ahnung wie sie auf einmal darauf kam, sie war vorher nicht gestresst oder so.
Sie schlägt auch mit Gegenständen (Spielzeug, Steinen o.ä.) auf ihn ein. Beißt oder kratzt ihn regelmäßig, reißt ihn von meiner Brust weg, nimmt ihm den Schnuller weg um ihn unters Sofa zu schmeißen....
Klar kann ich verstehen dass sie eifersüchtig ist. Sie würde auch gerne mit Mama kuscheln und gestillt werden. Besonders schlimm ist es wohl für sie, wenn ich mit ihr spiele und das unterbrechen muss um ihn zu stillen.
Aber wie gehe ich damit um. In der Situation bin ich oft so wütend, dass ich mich echt zusammen reißen muss um ihr nicht ähnlich weh zu tun. Es fühlt sich irgendwie so richtig an, ihr dann auch in den Finger zu beißen und zu zeigen was sie ihrem Bruder gerade angetan hat. 😭
Bisher schreie ich sie stattdessen halt an, tröste den Kleinen und rede anschließend nochmal in Ruhe mit ihr.
Ich sage ihr, dass ich sie sehr lieb habe, auch wenn sie ihrem Bruder weh tut. Aber das sie mich traurig macht und ich Angst um den Kleinen habe. Ich habe mit ihr eine "Wut-Box" gebastelt wo sie rein brüllen kann um die Wut einzusperren. (das hat ihr gefallen)
Wenn der Kleine schläft versuche ich übrigens möglichst viel Zeit für sie zu haben oder mit meiner "Großen" zusammen "wichtige Dinge" zu erledigen (Wäsche aufhängen, abwaschen) ihr gefällt es mir zu helfen und sich erwachsen zu fühlen.
Meine Tochter misshandelt ihren Bruder
Puh, das nenne ich mal Hausnummer! Ganz ganz schlimm. Das tut mir wirklich sehr leid.
Ich verstehe deinen Ärger total, vermute aber das Schreien nicht wertvoll ist. Ich würde das Baby zunächst trösten, dann auf Augenhöhe deiner Tochter gehen, sie auf den Schoß oder auf den Arm nehmen und Ihr ganz ruhig aber klar und deutlich sagen, dass Du das nicht weiter duldest und das diese Situation nie wieder vorkommen wird! Keine Vorwürfe, keine Strafen, kein Schreien.
Und wenn das nicht hilft, dann musst Du (wenn vorhanden)Papa, Oma, Opa, oder sonst jemanden versuchen häufig mit einzubinden, damit deine Tochter (nicht immer, aber ab und an) anderweitig beschäftigt wird, wenn Du dein Baby stillst.
Ansonsten hilft nur immer und überall die Augen zu haben und deiner Tochter soviel Liebe wie nur möglich zu schenken, was Du sicherlich auch tust.
Und wenn das alles nichts hilft, dann würde ich nicht lange warten und mir sofort professionelle Hilfe holen.
Danke für dein Mitgefühl.
Zu deinen Empfehlungen:
Bis auf das Schreien direkt nach der Situation mache ich schon alles wie du empfiehlst. Das Anschreien ist auch die einzige Strafe.
Wie könnte den professionelle Hilfe aussehen? Was meinst du damit genau?
was ich ganz wichtig finde: --- du musst Grenzen zeigen.... --- du zeigst zu viel Verständnis, weil ja "neue Situation", "eifersucht", "umstellung" und so weiter...
NEIN
du kannst ganz viel Zeit mit ihr verbringen und exclusiv-zeit- aber die neue Situation ist kein Freifahrschein für solch ein Verhalten.
In solchen Situationen musst Du die neue Situation wegen dem Baby auf die Seite schieben und wirklich streng sein, - konsequenzen sofort durchziehen, und nicht fünfmal androhen. -- sei streng, - sei auch mal laut, wenn du nicht in griffreichweite bist...
das wichtigste ist, dass du die Erziehung von der grösseren nicht irgendwie schonst, nur weil die Situation neu ist und das Baby neu usw... -- in solch krassen Fällen hätte ich von drei metern Entferunung einen Riesen Schrei fahren lassen.... -- und sofort mit konsequenzen bestraft, die vorher angekündigt wurden, wenn das nochmal passiert.
Hallo,
Ich glaube, das ist ganz normal in dem alter und vor allem kurz nach Geburt des ersten Geschwisterchens. Meine Kinder sind auch haeufig sehr grob zueinander, der kleine steht seiner Schwester da inzwischen in nichts mehr nach, daher greife ich nur noch selten ein, das geht bei einem Baby natürlich nicht. Ich wuerde die beide einfach nicht alleine lassen, immer wieder sagen, dass das weh tut und nicht geht. Schreien macht es nur schlimmer und vor allem dem Baby Angst. Konsequenzen koennen dazu führen dass sie dem Baby heimlich weh tut. Meine Tochter sagt mir immer wenn sie dem Kleinen zu weh getan hat, was ich sehr wichtig finde. Durchhalten! Alles Gute!
Danke
Ich hätte mich jetzt auch schwer getan mit Konsequenzen.
Klar sag ich ihr dass sie ihrem Bruder nicht weh tun soll und dass es ganz schlimm ist was sie gemacht hat aber mehr halt nicht.
Das Schreien kann ich mir wohl nicht verkneifen. Also es ist auch nicht so, dass ich sie zusammen schnauze wärend ich das Baby tröste. Sonder eher das ich sie anschreie damit sie mit dem aufhört was sie gerade macht. Also wenn sie ihn haut schreie ich z.b. "hör auf deinen Bruder zu hauen!"
Was ich so schwierig finde, ich lasse die beiden nicht alleine und sie schafft es trotzdem oft genug ihm heftig weh zu tun. Wie schon beschrieben, wärend er auf meinem Arm ist, sie ihn eigentlich liebkost oder sie läuft ganz schnell zu ihm hin um ihm weh zu tun. Solche Situationen kann ich doch gar nicht verhindern. Aber dann habe ich trotzdem dass Gefühl mein Baby nicht beschützt zu haben 😢
Hi,
Nein, normal ist das nicht. Eifersucht ja, vielleicht auch mal gröber hinfassen, das können die Kleinen auch ab, aber ein Tritt in den Bauch, schlagen mit Spielzeug, das finde ich alles andere als normal. Und mit 3,5 sind die Großen zwar noch klein, aber haben doch schon gelernt, dass man eben nicht schlägt und schon gar nicht jemanden, der wehrlos ist.
Und das schreibe ich als Mutter eines Ex-Rabauken, der bis er kurz vor 3 war gerne gehauen hat, ich musste immer in Habachtstellung sein, wenn er mit anderen Kindern zusammen war. Aber als er mit 3 1/4 Jahren großer Bruder wurde, war das kein Thema mehr, nirgendwo. Und die beiden, jetzt 9 und bald 13, können miteinander echt in die Vollen gehen, sanftmütig ist er nicht.
@ TE: Ich würde auch zu Hilfe von außen tendieren, weil mich sowas auch stinkwütend machen würde, und ich dann auch zum Platzen neige, was ja auch irgendwie menschlich ist, aber nicht pädagogisch wertvoll🤷♀️
vlg tina
Manches der bisherigen Antworten finde ich ganz gut. Aber zuerst Mal:
Lass das Baby nicht allein! Was hat das Baby im Wohnzimmer zu suchen, wenn alle Erwachsenen in der Küche sind und da eine 3,5jährige eifersüchtige Schwester rumläuft? Das geht nicht! Du musst so nah am Baby sein, dass Du es immer rechtzeitig beschützen kannst! Das ist Dein Job!
Ansonsten hilft meiner Meinung nach das gleiche Erziehungsverhalten wie immer bei Kleinkindern.
Gelassen reagieren, immer SOFORT und immer auf die GLEICHE ART.
- Situation verändern z.B. Kind wegheben
- Regel klar und deutlich mit einfachen Worten formulieren. "Du trittst nicht den Ben!"
Und da Deine Tochter im Ausnahmezustand ist, und das wahrscheinlich noch ne Weile bleiben wird, musst Du das wohl sehr oft machen.
Gleichzeitig gilt: Ihre Bedürfnisse erfüllen. Natürlich auch Aufmerksamkeit, liebevolle Zuwendung und besonders auch Stabilität.
Wenn Eltern aus Nachsicht in der besonderen Situation Regeln oder Routinen und Abläufe verändern, dann verunsichert das die entthronten Kinder zusätzlich. Diese also möglichst beibehalten.
Professionelle Hilfe sehe ich erstmal noch nicht nötig. Wenn, dann würde ich zu einer Erziehungsberatung tendieren.
>Lass das Baby nicht allein! Was hat das Baby im Wohnzimmer zu suchen, wenn alle Erwachsenen in der Küche sind und da eine 3,5jährige eifersüchtige Schwester rumläuft? Das geht nicht! Du musst so nah am Baby sein, dass Du es immer rechtzeitig beschützen kannst! Das ist Dein Job!<
Diese Situation fällt mir zu gegeber Maßen auch echt schwer, ist aber nicht anders lösbar.
Mein Sohn hat ein sehr großes Schlafbedürfnis, kann aber nur schlafen wenn er genug Ruhe hat. Also bleibt er alleine im Wohnzimmer und ich beschäftige die Große, damit sie ihn nicht aufweckt. Selbstverständlich lasse ich meine Tochter nicht unbeaufsichtig rumlaufen, das sie ganz plötzlich ins Wohnzimmer rennt und ihren Bruder attackiert habe ich echt nicht erwartet. Ich mach mir da auch große Vorwürfe, weiß aber nicht was ich in der Situation besser hätte machen können.
Wenn er Ruhe zum Schlafen braucht, dann lege ihn doch ins Schlafzimmer oder ins Kinderzimmer. Tür zu, Babyphone an. Spätestens wenn Du die Schlafzimmertür hörst, rennst Du. 🤷
Vielen Dank schon mal für die hilfreichen Antworten hier.
Ich habe jetzt den Eindruck, dass die Aktionen meiner Tochter nicht mehr als simples, zu erwartendes Eifersuchtsverhalten eines Einzelkindes auf den Bruder einzustufen sind.
Ich werde nächste Woche auch noch mit ihrer Erzieherinnen darüber sprechen. Vielleicht kommen da ja noch ein paar fachliche Meinungen dazu.
Mit meinem Mann habe ich über das Türgitter bzw den Laufstall gesprochen. Er denkt ein Laufstall wird sie nicht von ihren Aktionen abhalten. Sie hat äußerst schnell und kreativ. Vermutlich wird sie schnell auf die Idee kommen etwas nach ihrem Bruder zu werfen oder irgendwie das Gitter umgehend (drüber klettern, weg ziehen o.a)
Über das Türgitter denken wir in Bezug auf auf unsere Katzen noch nach.
Zusätzlich zu der Wut-Box die ich mit ihr
(zu früh abgeschickt)
Zusätzlich zu der Wut-Box die ich mit ihr gebastelt habe werde ich nun noch eine Art Boxsack für sie nähen. Sie näht gerne ein bisschen mit mir zusammen, also werde ich ein Kissen aus stabilem Stoff mit ihr machen und das in ihrem Zimmer aufhängen. Da kann sie dann rein schlagen wenn sie das braucht.
Ich bin mal gespannt ob ihr das hilft.
Deshalb hat meine zweite Tochter die ersten Monate in der Tragewanne vom Kinderwagen IM Laufstall gelebt 🤷♀️🙈 ich konnte sie nie nie nie alleine lassen... haben einen Abstand von 22 Monaten...
Ich kann dir nur sagen, halte durch, es wird besser, irgendwann... solange probier den kleinen zu schützen und die Große trotzdem zu lieben... Verzweiflungstränen zwischendurch sind normal...
Jetzt sind sie 4,5 und 2,5 und spielen total toll zusammen, passen aufeinander auf und können nicht ohne einander...
Hallo!
Wirklich helfen kann ich dir nicht aber ich weiss wie du dich fühlst!
Ich habe vor ein paar Wochen hier auch einen Thread eröffnet.Die Geschwisterbeziehung bei uns ist auch oft Spannungsgeladen und mich macht es auch oftmals sehr wütend und traurig.
Eine Userin schrieb,dass man nicht erwarten könne,dass Geschwister sich mögen.Sie haben es sich nicht rausgesucht.
Ich rudere auch oft und versuche das Ganze irgendwie zu bessern und manchmal fühle ich mich einfach ohnmächtig weil Nichts zu helfen scheint.
Bei uns spielt Eifersucht immer noch eine große Rolle.Er mag seinen Bruder aber er sieht ihn immer noch als Konkurrenz.Ich bekräftige immer wieder,dass wir eine Familie sind und alle zusammen gehören.Es hier keinen gibt,der besser,schlechter,erster oder zweiter sein muss.
Ich weiss auch wie schnell die sein können wenn es darum geht die Kleinen zu attackieren.Man will sie ja auch nicht nur weghalten denn das macht sie auch sauer und im Alltag immer nur auf Alarmstufe zu sein,gelingt nunmal nicht durchgehend.Es gibt ja auch noch viele andere Dinge um die man sich kümmern muss.
Was ich sagen muss:Schreien,Schimpfen o.ä. puscht bei uns die Situation nur auf.Mir passiert es auch zu oft aber unterm Strich hilft es Nichts.
Was hilft: Postive Momente verstärken und schaffen,loben,loben,loben.Immer wieder erinnern und spiegeln,ihm erzählen was er als Baby getan hat und wie wir zu ihm waren.Spiele/Handlungen begleiten und ihm alternative Handlungsweisen aufzeigen.Zeigen wie sich das Baby dann freut.
Und Entzerren!Der Große braucht Freiraum.Hier momentan auch schwer umsetzbar aber wenn er etwas für sich tun kann dann ist er auch in der Lage zum einen bei sich zu sein und zum anderen sich auf seinen Bruder wieder zu freuen.
Fühl dich gedrückt!
Ich spiele mit meiner Tochter weiter während ich mein Baby stille.
Ich lasse mein Baby nie frei liegen. Entweder ist es beaufsichtigt oder im Zimmer weggesperrt wenn es schläft.
Und wenn meine Tochter meinem Baby weh tut, wird direkt bestraft. Da gibt es keine Kompromisse, sie kommt dann in den Laufstall bis sie sich beruhigt hat und danach rede ich mit ihr.
Es gibt Dinge, da hat man keine andere Wahl!
Ich verstehe deine Aussage auf meine Situation bezogen nicht.
Ich habe weiter oben schon erklärt, mein Baby liegt nur unbeaufsichtig wenn es nirgends runter rollen kann und ich mit der Schwester was zusammen machen. Das sie auf die Idee kommt von mir wegzulaufen um ihren Bruder weh zu tun weiß ich erst seit diesem Vorfall. Mein Baby könnte niemals schlafen wenn es z.b. mit im Kinderzimmer ist wärend ich dort mit der Großen spiele.
Wenn ich mit der Großen Ball gespielt habe o.ä. und dieses Spiel zum stillen unterbrechen muss (kann ich ja schlecht weiter machen) kann es passieren, dass sie eifersüchtig wird und wird dann äußerst fies zu ihrem Bruder, der "eigentlich" sicher auf meinem Arm ist.
Und der Vorschlag meine Tochter zu bestrafen finde ich äußerst fragwürdig. Wenn sie mit ihren Gefühlen (Eifersucht) nicht umgehen kann und als Ventil ihren Bruder attackiert möchte ich ihr helfen, nicht sie noch aggressiver und wütender machen. Was soll das denn bitte bringen.