Kita Wechsel ja oder nein? Nach Unfall in Kita

Liebe Mamis,
wir haben ein großes Problem zu dem wir einfach mal außenstehende Meinungen brauchen. Vielleicht können wir in der Situation einfach auch nicht mehr alles unbefangen sehen.
Das Problem fing eigentlich schon Ende letzten Jahres an... es stand der Wechsel innerhalb der Kita an. Von den 2 bis 3 jährigen zu den 3 bis 5 jährigen. In dieser neuen Gruppe wird ein sehr offenes Konzept gelebt. Heißt
30 Kinder zusammen in 4 offenen Räumen. Am Anfang fand unsere kleine das auch noch recht spannend dort reinzuschnuppern, es zog sie aber immer wieder zurück in die alte kleine Gruppe mit ca. 10 kindern.
Ich muss dazu sagen unsere Tochter ist ein sensibles eher zurückhaltendes Kind dass aber immer gern zur kita gegangen ist und sich bis dato immer wohlfühlte.

Im Januar hatte sie Zuhause einen heftigen Sturz bei dem sie sich eine 4 cm lange platzwunde an der Stirn zugezogen hatte. Also 2 wochen Zuhause...mitten im Gruppenwechsel. Dann wieder zur kita... es kam wie es kommen musste... am zweiten Tag ein Sturz in der kita bei der die gesamte Wunde wieder aufplatzte und dieses Mal unter Narkose genäht wurde. Uns wurde von der Kita gesagt dass die Kinder den Raum wechseln wollten und plötzlich "lag sie dort". Als unsere Tochter aus der Narkose erwachte erzählte sie allerdings dass sie von einem anderen Kind die Treppe im Gruppenraum heruntergeschupst wurde.Ich bin sauer
Also kita zur Rede gestellt. Plötzlich hieß es dann "ja dort an der Treppe lag sie auch und wir wüssten auch welches Kind es war"... passte auch zur Aussahr unserer Tochter.
Gut, erstmal geschluckt... keine Frage sowas kann passieren aber uns Unwahrheiten erzählen geht mal so gar nicht!
Also Kind wieder 2 Wochen Zuhause.
Seitdem sie zurück in der Kita ist, ist alles anders. Es ist schrecklich. Sie weint so schrecklich und sagt oft schon abends dort will sie nicht mehr hin. Sie möchte immer Zuhause bleiben.
Uns wurde auch von den Erziehern berichtet dass sie anfangs komplett den Unfallraum gemieden hat.
Sie wollte immer wieder zurück in die kleine Gruppe wo sie dann im laufe des Tages wieder abgeholt wurde und in die neue Gruppe wechselte. Es klappte,wenn auch mit Tränen.
Dann kam Corona. Wieder Wochenlang keine Kita für uns da ich im Erziehungsjahr bin. Aber fast die komplette Gruppe war in der Notbetreuung. Seitdem sie nun wieder geht ist es schlimmer den je... Sie geht mittlerweile nur von 8.30 bis 12 Uhr um sie wieder zu integrieren. Auf nachfragen zur Kita antwortet sie nicht mehr. Ab und an sagt sie, sie hat keine Freunde. Niemand spielt mit ihr und alle schicken sie weg.
In den letzten 2 Wochen gab es nun wieder 3 Situationen die mich wütend machen.
Die erste war als ich sie abholte und sie einsam auf einer Bank saß und dort wohl schon länger auf mich wartete. Niemanden interessierte es anscheinend.
Situation 2...
Uns wurde gesagt dass es okay ist sie bis halb eins dazulassen da sie dann solange bei den Vorbereitungen für die Kinder dabei sein kann, die sich Bettfertig machen. Also kam mein Mann am nächsten Tag nicht um 12 sondern 10 Minuten später. Unsere Tochter war NICHT integriert bei den anderen Kindern sondern sTand weinend im Bad. Allein mit einer Erzieherin und musste dieser beim Toiletten putzen zuschauen. Dafür wurde sich am nächsten Tag bei uns entschuldigt.

Vor 3 Tagen war das Fass dann endgültig voll! Ich habe sie morgens zur kita gebracht. Uns wurde immer versichert sie muss morgens nur ankommen und wird dabei von den Erziehern begleitet und aufgefangen. Ich sie also abgegeben. Alle Kinder waren schon draußen. Ich bin dann aber im Gruppenraum stehen geblieben und habe die Situation mal beobachtet. Kaum war ich außer Sicht wurde mein weinendes Kind einfach von der Erzieherin abgestellt und alleine stehen lassen. Das habe ich mir eine Weile angeschaut und mich dann wieder gezeigt. Erzieherin erschrickt und rennt dann zurück zu meiner Tochter um sich wieder um sie zu kümmern.
Beim abholen wurde ich dann abgefangen um die Situation vom morgen zu klären. Da habe ich mir dann das erste mal so richtig Luft gemacht und auch angedeutet dass für uns mittlerweile ein kitawechsel in Frage kommt.

Am nächsten Tag wurden mir dann Videos geschickt um mir zu zeigen dass sie nicht alleine spielt. Ich sehe aber eher so etwas wie nebenher spielen darauf.
Und heute wurde ein Kind aus der kleinen Gruppe rüber geholt mit der unsere Tochter sich immer verstand. Mit der hat sie auch toll gespielt heute. Schöne Idee. Das zeigt mir aber nur noch mehr dass sie in ihrer eigentlichen Gruppe anscheinend nicht integriert ist und niemanden hat. Das war heute auch der einzige Tag an dem sie sagte es war schön.

Heute haben wir dann tatsächlich die Zusage für einen Platz in der gegenüber liegenden kita angeboten bekommen. Der Platz wird extra für uns geschaffen und auch die kleine könnte ab Januar dort aufgenommen werden. In dieser kita gibt es nur kleine Gruppen und es sind insgesamt nur 37 Kinder in der kita.

Tja... und nun? Wir sind ratlos. Geben wir zu schnell auf? Immerhin war sie erst wenige Wochen dieses Jahr in der Kita.
Verkraftet sie einen Wechsel? Soll sie es noch länger dort "aushalten "?

Wir schauen uns Montag die neue Kita mit unserer Tochter zusammen noch einmal an.
Allerdings ist ihr die Tragweite so einer Entscheidung ja gar nicht bewusst. Sie ist 3.5 Jahre alt.

Wir müssten dann auch schon Montag kündigen weil wir ab Dienstag im Urlaub sind. Montag wäre also schon ihr letzter Tag. Der Platz wäre ab 1.8. Und nach dem Urlaub würde ich sie bis zum Wechsel Zuhause behalten und dort betreuen.

Ich bin soooo ratlos. Sie wird immer zurückhaltender im Umgang mit Kindern aber will es eigentlich so sehr...

Hat jemand Erfahrungen?

Danke fürs lesen :)

1

Erfahrungen habe ich nicht, aber nach dem was ich da lese, würde ich sofort wechseln wenn ihr bei der anderen Kita ein gutes Gefühl habt. Ich finde die Situationen die du da beschrieben hast, gehen gar nicht!

2

Ich würde in eueree Situation wechseln.
Eurer Tochter geht es nicht gut und ihr habt das Vertrauen in die Kita und Erzieher verloren (zu Recht).

Ich bin darüber hinaus gar kein Fan des offenen Konzepts.

Ich finde auch das Alter super für den Wechsel, da werden einige Kinder in dem Alter sein und die Freundschaften sind noch nicht so fest (wie zum Beispiel bei fünfjährigen) verbunden.

3

Wenn ich das so lese würde ich wechseln!
Sie ist in der alten Kita nicht angekommen, fühlt sich nicht wohl, hat keine engen Bezugspersonen... was hält euch da?
Klar erstmal die andere angucken, aber wenn ihr ein gutes Gefühl habt-wechseln
Mein Großer hat auch mit 3,5 den kiga gewechselt, allerdings wegen Umzug.
War überhaupt kein Problem. Der neue war auch kleiner, nur 36 Kinder, 2 Gruppen, halboffen. Ich brauchte gar keine Eingewöhnung, er hat direkt Anschluss gefunden.

4

Ich habe zum Glück keine Erfahrung, aber die Tatsache dass dein weinendes Kind nur getröstet wird, weil sie dich plötzlich sehen, plus was du berichtest, zeigt ganz klar dass es dort kein schöner Ort für sei Tochter ist. Das kann definitiv nur besser werden!!
Du musst dem Kindergarten vertrauen können, dann kann man auch mal ein Kind, das keine Lust hat, ohne Schule Gefühl in den Kindergarten abgeben. Wenn sie aber so, wie deine Tochter nicht einmal mehr darüber redet und du dich selbst dort unwohl fühlst, solltet ihr definitiv wechseln. LG

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Hi,

ich würde wechseln, offensichtlich kümmern sich die Erzieher nicht richtig.

Wir haben bei uns auch ein offenes Konzept. Etwas über 80 Kinder in 5 Gruppen. Trotzdem wird jedes heulende Kind hier morgens aufgefangen und getröstet. Die Kinder werden auf den Schoß gesetzt und geknuddelt oder zum spielen animiert.

Das ein Kind mal draußen an der Garderobe sitzt, alleine, kommt auch mal vor, die Erzieher können ja nicht permanent die Flure kontrollieren. Aber von jedem Zimmer hat man einen Blick auf den Flur.

Wegen Verletzungen anlügen geht gar nicht. Kinder schubsen mal, dass ist leider normal. (War übrigens bei mir mit ein Grund für die Kiga Wahl, das es ein Bungalow ist und es keine Treppen gibt.😅)
Meiner hat sich auch schon ein paar mal verletzt im Kiga. Die Aussage der Erzieher war immer mit der meines Sohnes identisch.
Alles andere ist unprofessionell.

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Ich würde mein Kind bei der Besichtigung beobachten. Wenn sie sich halbwegs wohlzufühlen scheint, dann würde ich ohne zu zögern wechseln.

Die alte KiTa hat Euch auf dem Kieker. Das Konzept dort passt nicht zu Euer Tochter. Eure Tochter fühlt sich unwohl.

So schlimm kann es in der neuen Kita doch garnicht werden...

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Wechseln. So große offene Kitas sind nur für wenige Kinder geeignet finde ich (selbst Erzieherin). Die meisten gehen da doch unter und für das Personal ist es oft auch stressig bzw sind es oft diese Kitas die dann unterbesetzt sind.

8

Schau dir am Montag die neue Kita an und auch die Kinder. Wenn du das Gefühl hast, dass sie sich wohl fühlt, würde ich mich für den Wechsel entscheiden.
Kleine Gruppen und wenige Kinder klingt ja passend für deine Tochter.
Euer fehlendes Vertrauen (nach deinen geschilderten Erfahrungen definitiv zu recht) sorgt ja nur noch mehr dafür, dass eure Kleine sich dort nicht wohl fühlt - sie spürt das und nimmt das an. Aber so wie es sich anhört, wird es nach den Vorkommnissen auch schwierig für die Kita, dieses Vertrauen wieder herzustellen. Ein Wechsel in eine für Sie passende Kita wird ja vermutlich leichter zu verkraften sein als jeden Tag in die Kita zu gehen, in die sie nicht passt.

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Guten Morgen.
Ich würde auch wechseln.
Jetzt habt ihr die Möglichkeit.
Liebe Grüße