Nachmittage Zuhause bereiten mir Probleme

Liebe Mamas und Papas da draußen,

das ist mein erster Beitrag und ich hoffe ich bin hier richtig damit.

Wir haben zwei Töchter (sechseinhalb und zweieinhalb Jahre) und wohnen in einem Vorort. Und irgendwie fällt mir die Nachmittagsgestaltung schwer. Während des Lockdowns war es gar nicht so ein Problem; da haben wir uns jeden Tag etwas überlegt und es war in Ordnung. Jetzt arbeite ich wieder normalerweise vormittags und hole dann die Kinder um 13 bzw. 14 Uhr ab.

Mein erstes Problem ist, dass wir hier immer Nachbarskinder spielen hören. Sie sind nicht direkt nebendran, sondern ein wenig weiter weg (ca. 100 Meter). Sie spielen jeden Tag auf einer offenen Grünfläche und sind etwas älter als meine ältere Tochter - also schon in der Schule. Wir kennen sie ein wenig, und ganz selten hat meine ältere Tochter auch mal mitgespielt. Sie selbst zeigt eigentlich kein Interesse daran, sich da nachmittags dran zu hängen. Da sie in einen Waldkindergarten geht habe ich den Eindruck, dass sie nicht unbedingt nochmals draußen rumtoben will. Aber ich mache mir Sorgen ob das normal ist, dass sie nicht dabei ist. Ob sie wirklich nicht will oder sich einfach nicht traut. Ich selbst habe mich als Kind von Gleichaltrigen oft ausgeschlossen gefühlt und habe den EIndruck, dass dies wieder durch die spielenden Kinder hochkommt.

Mein zweites Problem ist, dass ich dann gar nicht so recht weiß wie wir den Nachmittag verbringen sollen. Manchmal hat meine ältere Tochter Besuch von einer Kindergartenfreundin (oder geht wohin), manchmal unternehmen wir etwas wie Eis essen oder an den See fahren. Zu den oft eher leeren Spielplätzen hier am Ort gehe ich nicht so gerne. Als wir noch in der Großstadt gewohnt haben war das anders - da habe ich mich auf den Spielplätzen sehr wohl gefühlt und fand es spannend. Meine Kinder wirken beide eigentlich sehr zufrieden hier Zuhause. Sie malen, schauen Bücher, spielen TipToi, toben im Garten, hören Höchbuch (die Ältere), und ich versuche ein wenig Haushalt zu machen. Wir haben eine Nachbarin, die manchmal mit ihren zwei kleinen Kindern vorbei kommt. Aber irgendwie stellt mich das nicht zufrieden.

Habt ihr Tipps oder Erfahrungen, wie sich so "Alltags-Nachmittage" gut anfühlen?

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Weshalb genau meinst du denn bei euch läuft was falsch?

Meine Söhne haben durchaus Freunde, auch jeweils 1-2 Termine (Sport etc.) pro Woche und nochmal 1-2x wöchentlich Spielbesuche. Das reicht ihnen völlig.

Überleg mal, im Kindergarten jeden Tag Dauerlärm, kaum Rückzugsmöglichkeiten, ständig Aktion. Warum sollte dann der Nachmittag auch noch so aussehen? Für mich ist es völlig nachvollziehbar, dass Kinder auch ihre Ruheinseln benötigen und keine Daueraktion.

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Ich glaube du solltest deine Ängste und Sorgen einfach mal aufarbeiten. Denn alle tips hier, können Dir nicht helfen, wenn du - aus irgendwelchen Gründen deiner Vergangenheit vielleicht - unsicher bist. Deine Linders Chefinnen doch so wie es ist glücklich und zufrieden zu sein :-)

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Klingt nach einem perfekten Nachmittag!

Moderne Kinder haben meiner Meinung nach viel zuviel Input, ihr macht das goldrichtig! Gelangweilte Kinder würden ständig rummaulen, sich ärgern und die Bude auf den Kopf stellen, das hört sich bei Euch sehr harmonisch an und harmonisch ists nur wenn alles passt.

Ich habe jetzt auch nach dem Lockdown das Programm bei uns runtergefahren weil mir aufgefallen ist dass bei unserem Kleinen a) die Fortschritte in der Logopädie deutlich besser sind wenn er WENIGER Programm hat, und dass er viel ausgeglichener ist. Wie bei Euch, er spielt teils stundenlang mit seinem Tiptoi Stift oder mit seinem Lego, so kannte ich es gar nicht vorher.

Ich mach mir dann nen Eiskaffee und hole mir ein Buch und genieße es :-)

Wenn es DICH nicht zufriedenstellt musst du bei DIR ansetzen und nicht Deine Kinder reinhetzen in etwas was sie offenbar gar nicht brauchen. Vielleicht auch ein Hobby? Baseln, Nähen?

Was wir noch machen ist dass wie öfter einen Bauernhof besuchen und da die Tiere streicheln und so, weiß nicht wie es bei Euch möglich ist. Aber generell brauchen Kinder nicht soviel Aktion wenn sie schon im Kindergarten waren, sie verlernen sonst nur was mit sich anzufangen. Bitte nicht krum nehmen, aber wenn Du gerade mit dem geruhsamen Leben ein Problem hast solltest du es tunlichst vermeiden Deine Kinder jetzt mehr "vollzuballern", denn sonst haben sie später das selbe Problem. Gerade können sie "mit sich" glücklich sein, eine Gabe die man erhalten sollte!
Vielleicht hilft Euch ja auch ne Spielesammlung? Wir spielen nachmittags oft auch die eine oder andere Runde Gesellschaftsspiele.

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Eiskaffee und Buch klingt super :).

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So wie du eure Nachmittage beschreibst hört sich das doch total entspannt an!

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"Aber irgendwie stellt mich das nicht zufrieden. "

Für mich persönlich wäre einzig und allein wichtig, dass meine Kinder mit der Situation zufrieden sind. Sind sie das?? Oder beschweren sie sich??
Eigene (erwachsene) Belange oder Ansprüche wären da für mich absolut nebensächlich. Oft meint man als Mutter man müsste mehr bieten, wobei sich dann rausstellt, dass die Kinder mit dem einfachsten am zufriedensten sind. 😉

Frag deine Mäuse ob es für sie so passt und orientiere dich daran.

LG

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Unsere Nachmittage finden seit Corona auch mehr daheim statt und ich genieße es, dass sich die Kinder jetzt so toll und lange selbst beschäftigen können und meist sind sie sehr zufrieden.
Davor hatten wir mehr Programm, also falls du Ideen suchst, hier ein paar Dinge die ich auch mal gern unter der Woche mit den Kindern (jetzt 3 und 5) unternommen habe:
- Schwimmbad/Freibad/See
-Bücherei (Früher gabs da auch noch Kindernachmittage wo Bücher vorgelesen wurden)
- Kasperletheater/Kindertheater
- Indoorspielplatz
- Trampolinhalle (meist extra Zeiten wo nur kleine Kinder drauf dürfen)
- Museen
- zu "Skateparks" fahren und da laufrad/radfahren/inlinen üben (die sind nachmittags oft noch leer, also man stört keine Jugendlichen)
-Erdbeeren selber pflücken/Blumen selber schneiden
-ponyreiten
- bei einem Waldkindergarten evtl nicht so relevant: zum Bach gehen, im Wald spazier gehen, Trimm-Dich-Pfade im Wald machen

Aber ehrlich gesagt, haben wir da tolle Dinge erlebt, aber man muss dann daheim noch so viel auspacken (Picknickdecke, Brotzeit, Sonnenliege, ect...), gleichzeitig Abendessen machen und noch etwas Haushalt.... also anstrengend war es trotzdem oft.
Bin jetzt ganz froh, dass meine Kinder gern mal den Nachmittag daheim bleiben :-)
Wenn es mir zu langweilig wird, oder ich denke, ich müsste mehr mit den Kindern machen, dann kann man ja gut kneten, puzzeln, Spiele spielen oder gemeinsam backen:-)

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Und wegen den Nachbarskindern: frag doch mal deine Tochter und frag auch mal die Erzieher im KIGa. Haben Sie den Eindruck, dass deine Tochter sich schwer tut, Kontakte zu knüpfen? Fühlt sie sich öfter außen vor im KIGA obwohl es nicht so ist?
Oder ist es da kein Thema, bzw. wird sie ständig von anderen Kindern belagert, oder hat sie nur wenige ausgewählte Freunde???
Je nachdem wirst du dann eher ahnen, wie sie zu den Nachbarskindern steht.

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Deine Erwartungshaltung deckt sich nicht mit den Bedürfnissen deiner Kinder. Da müsstest du mal sehen, warum das so ist.

Ich erlebe das nach dem KiTa-Start auch wieder: während der Coronazeit konnte sich unser Sohn (grade am Nachmittag) so gar nicht selbst beschäftigen, brauchte Entertainment und Tamtam ohne Ende. Kaum ist er wieder in der KiTa, schnappt er sich hinterher seine Stifte und malt erstmal 30min zufrieden vor sich hin - alleine und in völliger Ruhe.

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"Meine Kinder wirken beide eigentlich sehr zufrieden hier Zuhause."
Ja super, warum daran etwas ändern wollen.
Deine Große geht in die Waldkita, hat also am Vormittag genug Gelegnheit sich auszupowern, da ist Hörbuch hören doch super.
Wenn ich richtig liege, dann sind es ja auch ihre letzten Wochen in der Kita und sie wird im Spätsommer eingeschult. Da kommen also große Veränderungen auf sie zu, wenn die durch Corona nicht noch größer werden als eh schon. Genießt den status quo. Kinder müssen nicht Daueraction haben.

Sie mag nicht mit den Nachbarskindern spielen. Guck Dich in Deiner Nachbarschaft um, wer da Dein Jahrgang ist. Hast Du das Bedürfnis Dich mit denen auf nen Kaffee zu verabreden, nur weil sie altergleichs sind? Ist Dein Mann im Dorfschützenverein? Nö? Dann gesteh das auch Deinen Kindern zu. Wenn sie nicht generell Kontaktprobleme haben, dann ist doch alles super.

Frag Dich mal, wo Dein Bedürfnis was zu ändern herkommt. Warum bist Du unzufrieden? Hast Du ein schlechtes Gewissen wg der Arbeit? Du ermöglichst Ihnen Treffen mit Gleichalten und selbstbestimmtes Spielen. Alles tutti. Du musst nicht Micromanagerin ihrer Freizeit sein. Ein gesundes Maß an Langeweile ist der Nährboden von Kreativität.

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Ich musste bei Deinem Beitrag schmunzeln...denn natürlich möchte ich mich hier nicht mit allen Frauen meines Jahrgangs verabreden und mein Mann würde niemals in den Dorfschützenverein gehen :). Was für ein guter Perspektivenwechsel. Denn natürlich kann es meinen Kindern mit Gleichaltrigen genau so gehen. Oft merke ich, dass ich unbewusst annehme, dass ALLE Kinder miteinander spielen, nur weil sie eben Kinder sind. Aber natürlich haben auch sie ihre Sympathien und Antipathien, so wie wir Erwachsene.