Ausraster

Mein Sohn ist 4 Jahre jung und er rastet an verschiedenen Stellen aus.
Schreit rum, bollert, stampft auf den Boden haut uns und knallt die Türen.
Schmeißt vor Wut sein Spielzeug durch die Gegend und schreit uns an,
Das macht er jetzt seid Corona regelmäßig 1-3 mal am Tag. Wenn wir nicht das machen was er will... Wenn wir im Garten bei Schwiegereltern sind, und wir machen zusammen Gartenarbeit machen oder Baden dann ist alles gut. Schwiegereltern machen auch alles das was er will.
Vor Wut verwüstet er sein Kinderzimmer und zerreißt seine Poster an der Wand.
Schmeißt sein Duplo durch die Gegen etc.
Mich macht das sehr wütend oder traurig.
Ich schicke ihn dann zu einer Auszeit. Denn das ist das einzige was ihm da hilft!
Der Nachbar unter uns ist schon oft hochgekommen und gesagt wir sollen leiser sein, weil er eine 12 Stunden schicht hatte. Es ist nun mal ein Kind und Kinder gehen nicht wie seine Katzen. Er hat keine Kinder und wir beschweren uns auch nicht jeden Tag oder alle Paar Tage das der Zigarettenrauch in unsere Wohnung zieht. Durch den Spülkasten oder vom Balkon her...
Im Kiga hatte mein Sohn auch schon öfters Ausraster und da sollte dann mal eine andere Pädagogin drauf schauen. Dort ist es so, das er Kindern das Spielzeug wegnimmt und oder gebaute Sachen zerstört, einfach nur mal so. Ohne einen Grund. dann sagt mein Sohn ich habe keine Freunde und mein Kindergarten ist doof. Ich möchte da nicht hingehen...

Hat noch jemand so ein Problem und wie geht ihr damit um?
Wenn er ausrastet belohne ich ihn nicht noch mit Eis wenn er es will oder in den Garten fahren...!
Gibt es noch Kinder die so ein Verhalten zeigen?
Wir sind da manchmal ziemlich ratlos.
Spreche mit der Erzieherin nächste Woche da noch einmal das sie da auch ein Auge drauf hat.

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Kinder haben immer mal Phasen, in denen sie anstrengender sind als sonst.

Oft hat eine solche Phase einen Auslöser. Das kann Stress sein aus allen möglichen Gründen. Oder auch entwicklungsbedingt. Also, dass Die Kinder sich und/oder ihr Umwelt plötzlich anders/mehr wahrnehmen und das erstmal einsortieren müssen.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei Euch unglücklicherweise beides zusammen kommt.

Du schreibst, dass es seit Corona so gravierend ist.

Der Corona-Lockdown ist ein einschneidendes Erlebnis auch für unsere Kinder.
- Die Eltern sind besorgt über etwas, was die Kinder kaum verstehen können
- Der Alltag der Kinder wurde plötzlich gravierend verändert
- Sie haben Beziehungsabbrüche erlitten. Das ist für Kinder in der Entwicklung eine kleine Katastrophe. Für gut eingewöhnte Kinder ist eine/sind mehrere Erzieherinnen so wichtig wie Familienmitglieder. Es sind vertraute Personen, denen sie sich anvertrauen. Und die sind plötzlich weg. Genauso mit engen Freunden.

Also: Von heute auf morgen wurde ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ohne Ankündigung, ohne Vorbereitung, ohne Aussicht, was wann kommen wird.

Manche Kinder kommen damit einigermaßen gut zurecht. Aber manche Kinder brauchen ihre Routinen und vertrauten Abläufe. Oder manche hängen vielleicht sehr an einer Erzieherin oder einem Kameraden und vermissen sie arg.

Dazu kommt, dass vierjährige Jungs einfach schwierig sein können. Sie haben so einen merkwürdigen Allmachtsdünkel. Sie glauben in allem der Größe, Stärkste und Beste zu sein. Stimmt nur halt nicht und wir Eltern verweisen sie eben immer mal wieder in ihre Schranken. Das kollidiert mit ihrem Selbstbild und sie werden wütend. Oh, was konnte meiner wütend werden. 🙉

Beide Phasen gleichzeitig können für ein Kind schon mal überwältigend sein.

Die Corona-Sache hat sich ja zum Glück für die Kinder jetzt einigermaßen normalisiert. Natürlich kann so ein Wiedereinstieg in den Kindergarten hart sein. Je nachdem wie lange das Kind vorher da war und wie gut oder wie schlecht die Beziehung zu den Erzieherinnen aufrecht erhalten wurde z.B. durch kleine Videos oder Videokonferenzen, kann sogar eine neue Eingewöhnung Sinn machen.

Der Sache mit den querköpfigen Vierjährigen bin ich mit Klarheit und Zuverlässigkeit begegnet. Wenige Regeln, aber die verlässlich durchgezogen. Und zwar wie bei einem Kleinkind. Eine verbale Ansprache. Hat das nicht funktioniert, sofort hingehen, Kind anfassen bzw. Situation verändern, Regel formulieren. Immer und immer wieder, bis er gemerkt hat, dass ich es wirklich ernst meine.
Ist mega anstrengend. Man hat das Gefühl, dass man wieder ein Zweijähriges hat. Aber es hat sich nach wenigen Wochen dann insgesamt deutlich verbessert. 😅

Halte durch! Leite geduldig aber klar an. Gib ihm Halt durch Routinen und vertrauten Abläufe.

Ich finde es gut, dass Du mit der Erzieherin im Kontakt bist. Ich hoffe sie hat einen guten Blick für Dein Kind und kann Dir gute Hilfestellung geben. Wenn nicht, kämpfe für Dein Kind, damit es nicht als Störenfried abgestempelt wird.

Kinder sind nicht bösartig. Sie wollen nicht ärgern. Wenn sie es tun, dann wollen sie uns damit etwas mitteilen, was sie anders nicht formulieren können. Wir Erwachsene müssen herausfinden was es ist. Zwei Denkrichtungen hab ich oben gegeben. Vielleicht ist es bei Deinem Sohn auch noch etwas ganz anderes. Ich hoffe, Du kannst es herausfinden.

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Ohja. Puh, das haben wir letztes jahr auch durchgemacht. Da wurde er 4 und hat manchmal aus den nichtigsten gründen vollkommen durchgedreht. Wir hatten das problem meistens beim heimfahren vom kindergarten. Einerseits wollte er nach hause und andererseits nicht. Er hat sein zeug im kindergarten rumgeschmissen und mich getreten und gehauen wenn ich ihm zu nahe kam. Die erzieherin hat sich da zeit genommen, manchmal sogar eine dreiviertel stunde (wie es halt ging; das rechne ich ihr sehr hoch an) und uns tipps gegeben. Irgendwann war die phase dann auch wieder vorbei. Jetzt wird er bald 5 und ist wieder "ganz normal". Er hat das nur in meiner gegenwart gemacht.

Ich drücke euch die daumen dass das bald wieder vorbei geht. Das war ne schlimme zeit.

Lg

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Alles was geworfen wird kommt weg, braucht er ja wohl nicht mehr, das hat meiner einmal gemacht ich habe eine Tüte geholt und hab es da rein, er hat einiges versucht zu retten. Das hat er schon mal nicht mehr getan.

Poster werden keine aufgehängt mehr. Der hat euch ja gut im Griff, Türe aushängen. Ja euer Nachbar, das ist eben so Kinder sind nicht ruhig, aber man kann seinem Kind beibringen ein wenig Rücksicht zu nehmen, immer wieder ermahnen, vielleicht auch Erziehungsberatung? Hilfe von aussen die gute Tipps geben kann?