Guten Morgen zusammen,
ich bin langsam am Ende meiner "Nerven".
Kurz zu unserer Vorgeschichte:
mein Sohn wird in zwei Wochen 4, wurde bis kurz vor dem 3. Geburtstag von einer Tagesmutter betreut und ist seit Dezember 2020 im Kindergarten. Dort hat er im Sommer 2021 in die große Gruppe gewechselt (gemeinsam mit allen in seinem Alter, er war jedoch der jüngste). Er ist von Anfang an gern in den Kindergarten und hat sich nie sonderlich für seine Erzieher interessiert. Er hat einen besten Freund, den er von der Tagesmutter kannte und hat ansonsten immer sehr viel alleine gespielt.
Er hat leider spät gesprochen und bekommt seit knapp einem Jahr Logopädie + Frühförderung. Er ist jetzt (fast) normal entwickelt und kann sich problemlos verständigen.
Seit einigen Wochen bzw. inzwischen Monaten berichten mir andere Kinder beim bringen / abholen, dass mein Sohn viel ärgert, stänkert und kaputt macht. Leider haben die Erzieher das nicht von alleine angesprochen, ich habe das Gespräch gesucht und frage immer mal nach. Sie meinten, dass das so stimmt und aber die anderen Kinder oft nicht mit ihm spielen wollen und dann wird er eben wütend.
Es ist inzwischen auch aufgefallen, dass mein Sohn als Schuldiger durch andere Kinder genannt wird, es aber garnicht war.
(das ist bestimmt auch normal bei Kindern. Allerdings ist meiner sehr sensibel und weint schon fast los, wenn ihm jemand sagt, dass er böse ist - was ICH persönlich ihm auch NIE sage. Er ist nicht böse, man macht eben manche Dinge nicht)
Wenn die Gruppe klein ist hat er diese Probleme nicht. Je mehr Kinder es werden, desto schlimmer wird es. Ob es daran liegt, dass dann nicht mehr so viele mit ihm spielen wollen? Er sich eher ausgegrenzt fühlt? Nicht mehr so wahrgenommen? Ich weiß es nicht... leider hatten wir noch kein Entwicklungsgespräch und es werden aktuell auch keine geführt.
Im privaten ist er ein üblicher (noch) 3-jähriger. Er bockt manchmal rum, ist aber im großen und ganzen ein glückliches Kerlchen und aufgeschlossen. Wenn wir unterwegs sind geht er auf andere Kinder zu und freut sich riesig, wenn sie mit ihm spielen. Da gibt es dann auch nicht dieses ärgern, stänkern, hauen, kaputt machen.
Ich habe nun Angst, dass mein Sohn zum "bösen" Außenseiter mutiert. Es tut mir im Herzen weh..
Hat jemand schon ähnliches erlebt? Habt ihr Tipps?
Viele Grüße
Außenseiter im Kindergarten?
Hallo
mach noch einen Gesprächstermin in den Erziehern und beratet zusammen wie ihr es ändern könnt und wie ihr deinem Sohn helfen könnt.
Hat er noch Sprachprobleme kann z. b eine I-Kraf helfen. Sie kann sozusagen sein Sprachroh sein.
In welchen Situationen wirde er beschuldigt der "schuldige "zu sein und war es nicht.
WAnn kommt er morgens? Häufig hilft es Kindern die "probleme" haben die ersten zu sein das sich noch keine Spielgruppen gebildet haben.
Kindergarten und spielen auf dem Spielplatz oder co sind zwei Sachen. Im Kindergarten sind es halt täglich die gleichen Kinder und in ganz andere Gruppedynamik
Danke für deine Antwort
Er hat kaum noch Sprachprobleme, die Logopädie wird auch bald auslaufen. Er spricht verständlich und kann alles mitteilen, was er möchte oder eben auch nicht. Er spricht ganz normale Sätze, kann nur manche Laute noch nicht richtig bilden.
Ihn als Integrativkind einzustufen ist laut Frühförderung absolut nicht notwendig. Ich werde aber mal ansprechen, ob man die Förderung (1x Woche kommt sie in den Kindergarten und beschäftigt sich mit ihm) auf Gruppenförderung umschwenken könnte bzw darauf, ihn besser zu integrieren.
Es ist wohl so, dass er schon immer wieder zu anderen geht und mitspielen möchte. Entweder wollen sie es nicht oder nach kurzer Zeit stänkert mein Kind und macht etwas kaputt. Wie GENAU diese Situationen aussehen, konnte mir die Erzieherin nicht sagen. Aus ihrer Sicht kommt es aus dem "nichts", sie kriegt es aber auch nicht richtig mit. Leider sind sie in der Hinsicht in meinen Augen nicht bemüht. Es wird nicht von selbst mit mir gesprochen - nur, wenn ich nachfrage. Gespräche werden abgelehnt seit einem Jahr mit der Begründung *C*. Auch würde die Frühförderung gern 2x pro Woche in den Kindergarten kommen - das wird auch abgelehnt. Auch kriegt sie keinen Raum für die Förderung zur Verfügung gestellt und muss es mitten in der Gruppe machen. Also unser Kindergarten ist einfach nicht sehr kooperativ..
Leider haben wir auch keinen guten Betreuungsschlüssel - 19 (bald 20) Kinder auf zwei Erzieher. Hoher Krankenstand, immer mal wechselnde Erzieher / Springer / Zeitarbeitskräfte.
Ich weiß, dass mein Kind zu Hause sehr bestimmerisch ist. Er will, dass genau so gespielt / geredet wird, wie er es sagt. Das klappt im Kindergarten mit Sicherheit nicht so. Vor allem, weil 95 % der Kinder älter sind als er bzw. ein paar genauso alt. Ich weiß einfach nicht, was WIR zu Hause tun können, um ihm zu helfen.
Am Freitag habe ich erstmal einen Termin bei der Frühförderung ausgemacht und erhoffe mir dort "Hilfe".
Das Elterngespräch kann auch am Telefon erfolgen und es muss auch unbedingt erfolgen.
Ja, mit den Erzieherinnen sprechen.
Bring deine Ideen ein und die Erzieherinnen sollen auch Ideen bringen. Sie haben sicher Möglichkeiten dein Kind zu integrieren.
Danke für die Antwort
leider werden alle Gespräche abgelehnt seit einem Jahr mit der Begründung *C*.
Ich habe seine Erzieherin einmal gefragt, ob sie weiß, warum die anderen oft nicht mit ihm spielen wollen oder sie das schon einmal angesprochen hat. Die Antwort war: nein, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen.
Was soll man dazu noch sagen...
Gibt's bei euch kein Zoom, Skype oder was auch immer oder nötigenfalls Telefone? Haben eure Erzieherinnen keine Handies? Corona scheint hier doch nur ein vorgeschobener Grund zu sein, um unangenehme Gespräche zu vermeiden.
Hallo, schade dass die Erzieher das nicht angesprochen haben.
Wir haben in der Gruppe meiner Tochter genau so jemanden. Man hat empfohlen ihn in die Integrationsgruppe zu stecken. Da sind nur 18 Kinder auf 3 Erzieher. Das wollten die Eltern aber nicht. Ist ja auch ok. Sie haben dann beim Kinderarzt die Ergotherapie bekommen. Mussten sie auch drum kämpfen. Das Kind ärgert die anderen Kinder umstacht Dinge kaputt. Aber es steckt ein Grund dahinter: das Kind möchte mit spielen aber bekommt es sozial nicht hin. Hört sich für uns erwachsene seltsam an. Das Kind konnte einfach nicht zu seinen 3 Freunden gehen und sagen ich möchte mit spielen. Es fing an zu ärgern weil es dann ja Aufmerksamkeit bekommt.
Das war ein langer Lernprozess für das Kind. Die Ergotherapie hat da wohl auch geholfen und viele Gespräche der Eltern und der Erzieher. Aber es hat auch lange gedauert. Mit 5 wurde es erst besser. Privates Spielen klappte immer gut und auch wenn wenig Kinder da waren.
Das war einfach zu viel Input. Ich würde das Gespräch mit den Erziehern suchen. Nicht an der Tür und was sie für Vorschläge haben wie sie damit in der Gruppe umgehen wollen und ob sie dir was raten. Ebenfalls würde ich mit eurem Kinderarzt sprechen.
Ergotherapie bekommen ja viele und das dient ja auch nur als Hilfe :)
Hab jetzt die anderen Kommentare gelesen. Vlt kann er auch noch nicht gut Kompromisse eingehen? Aber das müssen die Erzieher ja mit bekommen. Geht es nicht nach seinem Willen wird er sauer?
Keine Ahnung. Aber auch das können Kinder lernen. Vlt mit etwas Hilfe von außen. Soziale Förderung schadet keinem.
Und Corona ist die blödeste Ausrede. Die bekommen Zeit für solche Gespräche und zur Not eben am Telefon oder draußen mit Abstand. Kämpfe für dein Kind 💪🏻
das sind super Denkanstöße von dir, dankeschön! Das mit dem spielen wollen, aber sozial noch nicht richtig können kann ich mir schon vorstellen. Kompromisse klappen zu Hause ab und an, es fällt ihm schon schwer nicht seinen Willen zu bekommen. Er kann sich da aber inzwischen schnell selbst regulieren (vor wenigen Monaten zB 30 Minuten Wutanfall, heute nur noch Schmollmund )
Bisher wollten wir vermeiden, ihn zu noch einer Therapie zu "schleppen". Er hat 1x / Woche Frühförderung im Kindergarten, 1x nachmittags Logopädie und 1x nachmittags Kindersport (auch auf Anraten der Erzieher als "Ersatz" zur Ergo).
Beim Kindersport waren die ersten 2-3 Stunden eine Katastrophe. Er war mindestens die Hälfte des Kurses wütend, weil er sich anstellen musste, warten sollte, sich an Reihenfolgen halten sollte, etwas noch nicht konnte usw.
Das hat sich fast komplett gegeben nach so kurzer Zeit - für mich eine tolle, auch soziale, Entwicklung! Er liebt es dort und flitzt mit den anderen Kids rum.
Was wir seit einiger Zeit zu Hause umsetzen: konsequenter sein. So blöd es klingt, aber wir (ich) sind vermutlich ZU oft zu viele Kompromisse eingegangen bzw. haben es dem Herrn recht gemacht, damit bloß kein Anfall folgt.
Das klappt ganz gut, fällt teilweise echt schwer aber wir ziehen es durch.
Ich kann Dich so gut verstehen. Das selbe Spiel hatten/haben wir hier auch. Mein Sohn hat auch eine Sprachentwicklungsstörung. Wobei das jetzt schon viel besser ist. Aber dadurch sind andere Dinge etwas in den Hintergrund gerückt. Er hat in manchen Dingen eine Wahrnehmungsproblematik. Und kann sich gerade in Konflikten noch nicht so gut verbal äußern. Bei uns war es beißen. Das war dann mit 4 etwas besser und dann wieder eine Phase mit zwicken. Darüber hinaus kann er sich noch nicht so gut reinfühlen wenn andere Kinder spielen und halt lieber in Ruhe gelassen werden wollen. Oft war er dann der "Buhmann" obwohl er gar nicht gemacht hatte.
Die Kita hat uns darau angesprochen. Über die Frühförderstelle war dann mal eine heilpädagogische Kraft in der Kita und hat ihn mal beobachten. Dadurch haben wir ein gutes Feedback bekommen was wir machen können. Und auch was die Kita machen kann. Die Kita war auch sehr an einer Lösung interessiert. Denn wie bei Dir gab es nur in der Kita Probleme.
Ich schreib dir mal in einer ruhigeren Minute was wir so machen.
Aber Du bist nicht allein und es geht vorbei.
Trefft ihr die Kinder auch nachdem Kindergarten? Habe ganz gute Erfahrung damit gemacht Kinder einzeln zu treffen mit Mutter auf Spielplatz. Kinder können ohne Störung spielen und sehen das die Eltern sich nett finden und strengen sich an der andern Mutter zu gefallen
Huhu,
bisher haben wir nur 2 Kids außerhalb getroffen - einer davon ist sein bester Freund seit "Jahren".
Auf dem Spielplatz sehen wir öfter mal andere und wir Mütter "kennen" uns schon länger - da gibt es nur die üblichen Probleme, nix besonderes.
Aber wenn die Kids daheim erzählen, dass XY immer stänkert haben die natürlich auch kein Bock sich zu verabreden.