Hallo zusammen,
Ich benötige mal eure Meinung und Rat. Aktuell bin ich etwas verzweifelt bezgl des Abholen meines Sohnes. 4,5 Jahre.
Immer wenn ich ihn abhole bekomme ich seine Wutausbrüche zu spüren. Es fängt direkt nach dem abholen an. Und: Oft ist es so das auch in dem Moment wo ich ihn abhole, ihn ein anderer Junge plötzlich ärgert oder provoziert und die beiden dann eine gewissen Dynamik haben, sie sich gegenseitig ärgern und schubsen, schließlich hauen. Der Wutausbruch findet dann im Auto statt.
Laut den Erziehern fängt das ärgern immer an wenn ich oder die andere Mama da sind.
Auch wenn ich meinen Sohn dann hochnehme, um der Situation irgendwie zu entkommen, weil ich mir nicht mehr zu Helden weiß, will der andere Junge hauen. Heute wurde ich mit Spielsachen beworfen. Da habe ich dann gesagt das ich das nicht möchte, weil das wehtut.
Mir ist das so unangenehm da ich schon vieles probiert habe mit früher abholen, langsames abholen, mit der Kita gesprochen habe ob sie da as mehr drauf achten können, aber ich habe das Gefühl das ich nicht weiterkomme und auch nicht weiß, wie ich da mir und meinem Sohn helfen kann das es einfacher wird und nicht immer in Drama endet. Es ist auch einfach so schade das die beiden sich dann Stänkern.
Wie würdet ihr das lösen bzw wer hat da Erfahrungen gemacht? Mache ich mir da zuviel Gedanken? Ich sehe bei den anderen Eltern nie so ein Problem.
Abholen KITA Frust
Ach ja: ich hab mal mit einem meiner Kita-Kinder ein Wutmännchen gebastelt.
Das Kind bekam am Tag mehrere Anfälle, und wenn ich alleine mit 20 Kindern war, konnte ich seine Wut nicht begleiten, nicht reagieren, musste die anderen schützen.
Wir hatten dann folgende Abmachung: das Wutmännchen (eine ausgestopfte und verzierte Socke) saß immer griffbereit im Zimmer. Wenn die Wut kam, es aber grad nicht passend war, sie rauszulassen, haben wir sie in einen, auch schön verzierten, Karton gepackt. Das haben wir vorher in einem ruhigen Moment besprochen.
Da war die Wut dann drin und musste warten. Ich habe allerdings SOFORT dafür gesorgt, dass eine Kollegin kam, um mich abzulösen, bin mit dem Kind samt Karton und Wutmännchen dann in den Turnraum und in den Hof, wir haben das Wutmännchen wieder rausgelassen und das Kind durfte schreien, stampfen, in den Boxsack hauen, sich auf den Boden werfen.
Das hat unglaublich gut geklappt. Ich hab ihn immer ernst genommen, die Wut nie verboten, nie weggedrückt, viel mit dem Kind geredet und ihm immer gesagt; du bist total ok, auch mit deiner ganzen Wut. Es ist gut, wenn sie rausdarf, das fühlt sich gut an....
Irgendwann war es vorbei. Von jetzt auf sofort. Die Eltern haben daheim übrigens genausp gehandelt, wir haben da sehr eng zusammengearbeitet.
das liest sich ganz toll, wie ihr da auf die bedürfnisse der Kinder eingeht!
Einige Kolleginnen finden das nicht gut. Leider. Die sind eher vom Typ: das Kind hat zu funktionieren und wenn es toben will, soll es auf den Stuhl und sich beruhigen. Klappt halt im Normalfall nicht, im Gegenteil.
Manchmal hab ich das Gefühl, ich kömpfe gegen Windmühlen. Zwar setz ich mich da in meiner Gruppe durch, aber ich würde mir so wünschen, dass alle Kinder wertfrei behandelt und mit all ihren Gefühlen akzeptiert werden würden.
Bin da selber ein gebranntes Kind. Ich war immer nur gut, wenn ich mich so verhalten habe, wie meine Eltern das wollten. Früher konnte ich es nicht in Worte fassen, heute weiß ich, ich hätte mir so sehr gewünscht, dass ich auch gut bin, wenn ich traurig, wütend, enttäuscht, wild bin. Es prägt so sehr, wenn Kindern suggeriert wird, sie müssen sich auf eine bestimmte Art zu verhalten, um "gut" zu sein. Hat mich viele Jahre Arbeit an mir selbst gekostet.
Worüber ist er denn konkret wütend?
Auf den anderen Jungen und das Ärgern oder muss er einfach mal seine aufgestauten Emotionen entladen?
Auch wenn die Kinder das in dem Moment selbst gar nicht wahrnehmen, sie passen sich den sozialen Strukturen der Gruppe an. Das ist wichtig und auch richtig für die Entwicklung. Aber für die Kleinen eben auch furchtbar anstrengend. Daher finde ich diese Ausbrüche kurz nach dem Abholen auch nachvollziehbar bzw. kenne sie auch von meinen eigenen Kindern. Ich begleite sie dabei uns wir besprechen, was sie aktuell gerade so wütend macht. Meist kriegen sie dann was zu trinken und eine kleine Brotzeit und dann sind sie emotional wieder im Lot.
Zu dem Jungen:
Da würde ich wirklich die Erzieher bitten, dass sie den Jungen beim Abholen aus der Situation raus nehmen.
Ein 3 Jähriger hatte sich auch mal sehr auf meinen 5Jährigen eingeschossen, allerdings nicht auf die grobe Art sondern auf die "liebevolle". Jedes Mal beim Abholen hing er in der Garderobe an meinem Sohn, wollte ihn abbusseln...mein Sohn mag Gekuschel ja generell schon nicht...da hat er ihn mal ziemlich grob weggeschubst, weil der Kleine einfach nicht auf seine Bitte, loszulassen/ aufzuhören eingegangen ist. Hab das natürlich besprochen, dass das so grob jetzt nicht notwendig war, aber wir haben dann auch die Pädagogen gebeten zu schauen, dass der Kleine zukünftig drin bleibt im Gruppenraum.
Das klappt recht zuverlässig.
Aktuell ist der Große recht ausgeglichen, dafür fängt der kleine Bruder (3,5) jetzt an. Einmal am Heimweg das Falsche (belangloses Zeug) gesagt, schon sitzt er brüllend am eiskalten Boden und ist nicht mehr zum Weitergehen zu bewegen.
Du musst das kurz und streng durchziehen.
Es könnte sein, dein Sohn wird sauer, weil er vor den anderem Kind abgeholt wird und als erstes gehen muss .. er hat das Gefühl, der andere drückt ihn raus, Machtgetue und Knaben.
Der andere Junge dreht deswegen so auf, weil er Euch los haben will und sich alleine dominant fühlt, keine Konkurrenz mehr flüchten muss, so Dein Sohn weg ist udn Dein Sohn weiß das und möchte bleiben bzw. setzt sich eben zu Wehr.
Und Dein Sohn hält dagegen, denn es fühl sich wie verlieren an,d as feld räumen zu müssen.
Es ist nur eine Phase. sie geht vorbei. Halte den Streß für Dich und Dein Kind möglichst knapp und kurz und mach Deinem Sohn klar, Du setzt den Zeitrahmen und er geht nach hause und das ist kein Grund sauer zu werden, sondern Alltag und Normalität und zu Hause ist es auch schön und darf auch gespielt werden.
Der andere hat keine Vorteile, er keine Nachteile. Alle Kinder kommen und gehen zu unterschiedlichen Zeiten, so wie ihre Eltern es einrichten.
Das andere Kind darf Dich selbstverständlich nicht bewerfen. So es das tut, müssen die Erzieher tätig werden und eingreifen und erklären. Ihr Job.
Sie sollen auch Streit verhindern und die Abholsituation entspannen. z.B. in dem sie Deinen Sohn rechtzeitig sagen, du in 10 Minuten kommt die Mama und holt Dich ab.
Jetzt sind es noch 5 Minuten, spiel also zu Ende, räume das noch schnell das Auto auf und gehe dann schon Deinen Rucksack holen, pack Deine Bilder ein usw. ... Die Mama kommt jetzt, wollen wir mal sehen ob sie schon da ist, geparkt hat, ich glaub ich hab Euer Auto gehört.
Dein Sohn braucht es wohl, um sich auf die Situation einstellen zu können.
und ja, clevere Erzieherinnen kämen auf die Idee, die Abholsituation kann nicht erneut und immer wieder eskalieren, so man die Kinder trennt. Die würden nicht streiten, wenn eine Erzieherin den anderen Knaben ablenkt und mit irgendeiner sinnvollen Aufgabe beschäftigt.
Soll er im Kuschelraum mal ein paar Kissen stapeln oder im Sandkasten alle Förmchen in die Kiste räumen oder irgendwo mal etwas kehrt, denn es ist schon spät und Ordnung muss sein ... Kinder kann man ablenken und beschäftigen. Gute Erzieher tun das in so einem Fall wohl von selbst, die überlegen sich solche Lösungen und Kinder freuen sich auch über kleinen aufgaben und helfen gerne. Positives Verhalten fördern und schlechtes unterbinden in einem!
Wow!
Zum einen: wo hast du deine Expertise her? Deine Ansichten sind ja fast schön schädlich. Auch wenn früher so ein Umgang mit Gefühlen der Kinder üblich war. Heute ist es zum Glück nicht mehr so.
Zum anderen: hast du eine Ahnung davon, WIE der Kita-Alltag momentan abläuft? Dank Coronaregeln, Fachkräftemangel, Ausgebranntheit? Ich glaube kaum, dass die Erzieher täglich die Muße haben, das Kind zu erinnern: in 10 Minuten kommt die Mama... in 5 Minuten... außerdem gibt es ein Zeitfenster zum Abholen.
Ich gehe davon aus, dass die Erzieher trotzdem clever sind, auch wenn sie nicht so handeln, wie du es empfehlen würdest
ich wusste nicht, dass man eine Erxpertise braucht, um hier seine Sicht der Dinge schreiben zu dürfen, aber es sollte einen als Mutter zu denken geben, wie gereizt Erzieher sofort werden, kommt man auf die Idee, sie bieten einen Dienstleistung an und man möchte mehr Service als Eltern und Kind und Eltern haben andere Prioritäten als Fachkräftemangel, Coronavorschriften oder die persönlichen Befindlichkeiten von Erziehern ... und erwarten so etwas wie Professionalität und Leistung von den Mitarbeitern einer Kita.
Ja, das traut man sich als Mutter, die auf einen KitaPlatz angewiesen ist heutzutage oft nicht mehr zu formulieren.. aber tatsächlich haben Eltern den Anspruch, das ihr Kind immer gut betreut wird und individuell auf dessen Probleme eingegangen wird und man nun eben solche Situationen tatsächlich pädagogisch auflöst und man da nicht das tägliche Spießrutenlaufen erlebt und durchmachen muss.
Man darf einen Anspruch an die Arbeit von Kitaerziehern formulieren ... das gehört dazu.
Meine Sicht auf die Dinge ist halt weniger naiv ....
die Te hat dieses Problem und ihren Strang dazu eröffnet und das wohl aus gegebenen Anlass. Offensichtlich ist sie unzufrieden mit der Abholsituation und es läuft mies für sie und ihr Kind ...
Die Verantwortung hierfür muss sie sich nicht zuweisen lassen und es ist auch nicht fair, sie nun den 4jährigen, sozial noch unkompetenten Kinder zuweisen zu wollen.
Da sind schon die Erziehrinnen zum großen Teil gefragt nun von sich aus die Verantwortung zu übernehmen und Lösungen zu finden, die auch tatsächlich funktionieren.
Sorry, aber so wirklich falsch kann es nicht sein, wenn das Personal sich in der Pflicht sieht, tatsächlich etwas anders zu organisieren.
ich hab einen Beruf im Gesundheitswesen... und da stelle ich mich auch nicht auf dem Standpunkt, dass meine Dokumentationspflichten verhindern und mir der Burnout droht und Corona alles verkompliziert hat, wenn die Patienten und deren angehörigen Probleme bekommen bzw. gut gemeint eben nicht gut war.
Also bei uns gibt es sowas überhaupt nicht. Wenn ein Elternteil ein Kind abholt, geht dieses in die Garderobe. Die anderen Kinder bleiben in ihren Räumen. Da achten auch die Erzieher drauf. Mein Sohn wurde früh oft seht stürmisch von einer Freundin begrüßt. War ihm mit 3 Jahren zu viel. Das hat eine Erzieherin schnell gecheckt und schon beim Rausrennen des Mädchens gerufen, "Anna, warte bis M. angekommen ist. Du kannst ihn dann in der Gruppe begrüßen".
Ich würde das Thema ansprechen und darum bitten die Jungs in diesen Situationen zu trennen. Sollte eigentlich kein Problem sein.
Eventuell ist seine Wut, dann etwas gedämpfter.
Laß mich raten, dein Kind ist sonst im Kindergarten eins der Kinder, was keine Probleme macht, ein sehr angepasstes Kind?
Also ja, ich finde es nicht ungewöhnlich, das Kinder in dem Alter nach der Kita am Rad drehen...es war ein langer Tag, viele Regeln innerhalb einer großen Gruppe mussten bewältigt werden. Ich vergleiche das immer mit einem Arbeitstag, den ich zwar angepasst hinter mich gebracht habe, aber doch einiges doof lief. Ich steige dann in mein Auto, drehe die Musik auf und auf der Landstraße schreie ich dann ganz laut...manchmal reicht einmal, manchmal auch öfter....und danach geht es mir besser. Der Frust muß einfach mal raus, den Kindern geht es doch da nicht anders.
Blöderweise sehen wir das aber oft nicht, das Recht auf Wut, die Wut als ein ganz normales Gefühl anerkennen. Wir können Wut doch auch nur bis zu einem gewissen Punkt unterdrücken. Warum sollen Kinder dann Wut souveräner unterdrücken als wir Erwachsenen? Wut und Frust müssen raus....jetzt bleibt nur die Frage, welche Variante für dein Kind die Beste ist. Vielleicht hat er selber ja eine Idee. Zweimal um den Sandkasten rennen, auf dem Parkplatz wütend aufstampfen, im Auto laut schreien und dabei in ein Kissen boxen. Wut setzt Kraft frei, die muß abgeleitet werden...wohin?
Zu dem anderen Kind, spätestens wenn mit Spielzeug nach mir geworfen wird, dann werde ich da ganz klar und deutlich. Sowohl dem Kind gegenüber, als auch gegenüber den Erziehern. Trotzdem ist nicht das andere Kind der alleinige Auslöser für die Wutanfälle, er ist anscheinend der Tropfen auf den heißen Stein. Geh dazwischen, schirm dein Kind ab, hole einen Erzieher dazu, aber aushalten musst du das nervige Verhalten nicht.