Mein Kind wird von anderen Kindern geschlagen

Hallo! Mein Sohn (3 Jahre) ist seit September im Kindergarten. Er ging immer sehr gerne, erzählte mir aber seit einiger Zeit immer wieder, dass zwei Jungs ihn und andere Kinder schlagen. Es handelt sich um ein Büderpaar im Alter von 5 und 6 Jahren, die aufgrund ihrer Verhaltensauffälkigkeit eine eigene Stützpädagogin in der Gruppe haben. Das Problem ist im Kindergarten bekannt und dennoch lässt sich offenbar nichts an der Lage ändern. Klar, man kann die Kinder nicht rund im die Uhr im Blick haben...
Meinen Sohn belastet das Thema immer mehr. Heute weinte er, dass er nicht mehr in den Kindergarten mag, weil X und Y ihn und seine Freundin wieder geschlagen haben. Wir haben schon geübt, dass er finster schauen soll und sagen soll "Hör auf!" Das nützt jedoch kaum etwas. Hat jemand von euch eine Idee, wie ich ihm konkret helfen könnte?

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Ganz ehrlich? Er soll nicht anfangen, aber er sollte langsam mal zurückschlagen (dürfen).
Ich finde Kinder cool, die sich nicht alles gefallen lassen. Die 2 verzogenen Terrorzwerge haben es verdient, dass einer mal zurückhaut

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Ich finde Gewalt ist nie eine Lösung. Abgesehen davon wird mein Sohn als jüngstes Kind der Gruppe es wohl kaum mit einem Schulanfänger und dessen Bruder aufnehmen können.

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Das ist mit meiner Tochter und meinen Söhnen auch ein Streitthema. Denn ich habe meinen Enkeln gesagt, dass man niemanden anfängt zu schlagen, aber: wenn man geschlagen wird, dann wehrt man sich. Gruß

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Diese Tipps sind gut und auch dass er immer zu den Erziehern gehen soll!

Dennoch ist das nicht ok. Wenn das so schlimm ist brauchen die eine 1:1 Betreuung. Sowas gab es hier im kiga auch schonmal. Und die hat dann das Kind IMMER im Blick. Ich würd die Erzieher und zur Not die Leitung mit einbeziehen und das Thema ansprechen. Die sollen sich kümmern

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Danke für deinen Rat! :-)
Die Leiterin ist bereits darüber informiert. Geändert hat sich nichts. Manchmal wirkt es auf mich als wolle man einfach abwarten, bis das Jahr vorüber ist und der ältere Junge in der Schule ist...

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Ich würd das Gespräch nochmal suchen und zur Not echt mal das Jugendamt anrufen

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Gespräch in der Kita,
dem Kind beibringen Stop zu schreien
im Notfall Hilfe beim JA anfordern

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Hallo,
„finster schauen“ und „Hör auf“ sagen? Echt jetzt? Kein Wunder, dass ein verhaltensauffälliges Kind da nicht drauf reagiert.
Grundsätzlich so wenig wie nur irgend möglich sprechen. Dem Kind wird normalerweise von seinen Therapeuten für exakt diesen Fall ziemlich am Anfang der Therapie eine Art Code beigebracht. Das ist ein einziges, laut gerufenes Wort: „STOP!“. Oft sogar mit der entsprechenden abwehrenden Handbewegung.

Hör auf und finster schauen...darauf reagiert das Kind nicht.

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Was soll es mir jetzt weiterhelfen, dass du mich offensichtlich lächerlich findest?!
Und nebenbei: Die beiden Kinder sind nicht in Therapie.

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Deine Taktik ist schon gut! Was ich verbessern würde: Hör auf ist nicht konkret. WOMIT sollen die aufhören? Geh weg von mir! Lass mich in Ruhe! Und das laut und deutlich, dabei dem anderen Kind in die Augen schauen. Das wäre die Taktik, die ich bei Gleichaltrigen empfehlen würde. Dein Kind ist 3 und hat den beiden Großen kaum was entgegenzusetzen. Egal, wie klar und laut er spricht, sie werden ihn wohl nicht ernstnehmen.

Ja, die Erzieher sind momentan überlastet und es istz fast unmöglich, 2 Kinder so zu begleiten, dass so etwas nicht passiert. Sprecht mit den Erziehern. Fragt nach, ob es was hilft, wenn ihr euch beim Träger beklagt. DANN kommt eher was in Gang. WIchtig ist, dass ihr die Erzieher mit einbezieht, dass die nicht denken, ihr wollt IHNEN mit der Meldung eine reinwürgen. Aber oft sind die ganz froh, wenn solche Dinge beim Träger landen, weil dann eher was unternommen und reagiert wird. Wenn die Erzieher Hilfe fordern, stoßen sie eher auf Ablehnung.

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Ich hätte schon längst mit den betroffenen Eltern gesprochen. Du wirst sie doch sicherlich beim Bringen oder beim Abholen sehen oder? Ansonsten würde ich noch einmal mit der Leitung und den Fachkräften sprechen.

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Wir leben am Land. Hier fahren die Kinder mit dem Bus in den Kindergarten. Ich kenne die andere Mutter nicht, sonst hätte ich sie natürlich schon angesprochen.

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Findet das auf dem Weg zur Kiga statt oder während des Blocks, wo die Kinder unter der Verantwortung der Erzieherinnen stehen?

Auf dem Weg: Mitbegleiten oder ihr Erwachsene organisiert euch.

Im Kiga während des Aufenthalts: Noch einmal gross auf den Tisch hauen mit klarer Ansage: Dein Kind wird nicht mehr berührt, Punkt.

Alternativ oder zusätzlich: Die zwei bzw. deren Eltern selbst ansprechen. Klare Ansage ohne Drohung.

Ja, klingt erstmal radikal, aber bei wehrlosen Kindern liegt meine Toleranzgrenze um einiges tiefer. Die Stützpädagogin soll dort einfach mal ihren Job machen und die zwei abgrenzen vom Rest, was weiss ich.

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Es findet im Kindergarten statt. Mein Sohn schildert es so, dass sie nur dann hauen, wenn niemand von den Erwachsenen dabei ist.

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Ich würde herausfinden, wo die Stützpädagogin jeweils ist, wenn das passiert und tatsächlich drauf bestehen, daß die anderen Kinder vor den zwei ein für allemal geschützt werden.

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Wir haben die Situationen mit unseren Kindern geübt. Sie sollen erst mal ganz laut brüllen: „Lass mich in Ruhe! Geh weg!“ So laut es geht, so bestimmt wie es geht. Ruhig auch einfach so anschreien. Meine dürfen auch ein „Verdammt noch mal“ dazu sagen. Erzieher auch Bescheid geben. Wir Eltern hatten auch immer schnell Gespräche mit Erziehern bzw jetzt Lehrern.

Ja, sie dürfen sich auch wehren. Wegschubsen und notfalls gegen das Schienbein treten ist dann für uns legitim.
Wir haben sehr friedliche Kinder. Aber sie sollen sich nichts gefallen lassen. Und ich habe keine Lust, dass meine Kinder die Leidtragenden sind, für andere Kinder, die entweder nicht erzogen sind oder sonst was.

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Hallo!

Wenn die beiden Brüder schon ihre eigene Stützpädagogin haben - was macht die dann? "Man" kann nicht alle Kinder gleichzeitig im Blick haben, aber wenn die Stützpädagogin nicht einmal 2 Kinder im Blick haben kann, wozu ist sie denn dann da?
Mein Sohn hatte in der ersten Klasse ein verhaltensauffälliges und lernbehindertes Kind in der Klasse. Der Junge hatte eine I-Kraft, die ihn aber in erster Linie beim Lernen unterstützt hat und auch wohl nicht täglich da war. Der Junge hatte extreme Schwierigkeiten in der Klasse anzukommen, und hat die anderen Kinder bei jeder Kleinigkeit (das konnte schon ein "geh mal auf die Seite, ich komm hier nicht durch" sein) geschlagen. Das haben sich die Lehrer nicht lange angeschaut, er hatte tatsächlich eine zeitlang eine 1:1 Betreuung. Bei jedem Lehrerwechsel hat der erste Lehrer gewartet, bis der nächste Lehrer in der Klasse war, in der Pause durfte wurde er zur Pausenaufsicht gebracht (oder die hat ihn abgeholt) und durfte nicht sich nicht aus ihrem Blickfeld bewegen. Gleichzeitig wurde natürlich an seinem Verhalten gearbeitet, aber zunächst einmal stand der Schutz der anderen Kinder im Vordergrund. Ähnlich war es übrigens im Kindergarten schon. Wenn sich ein Kind nicht benehmen konnte oder wollte, hat es auch schon einmal einen Vormittag neben der Erzieherin verbringen müssen (Waldkindergarten, hier wurde eigentlich viel Wert auf freies Spiel gelegt).
Nein, die Erzieher können ihre Augen nicht überall haben, aber wenn ein Kind sich so auffällig verhält, muss es einfach auch in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden.

Und zu Deinem Sohn: wenn die Erzieher nicht in der Lage sind die Situation zu ändern, muss er massiver werden. Natürlich hat er gegen zwei 5 und 6jährige keine Chance, aber wenn er nicht nur "Hör auf" flüstert, sondern "LASS MICH IN RUHE!" schreit, werden die Erzieherinnen auf ihn aufmerksam und können ihm helfen. Wichtig ist, dass er wirklich auch laut wird und gehört wird.

LG

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Die Stützpädagogin hat vor einigen Wochen gewechselt. Seither läuft auch das mit dem Schlagen ist mir gerade bewusst geworden. Die "Neue" ist dann wohl offenbar nicht ständig bei den Kindern, denn mein Sohn sagt es passiert immer dann, wenn er in die Nähe der Jungen hingeht und kein Erwachsener ist in der Nähe.

Er flüstert übrigens nicht, sondern ist sehr bestimmt dabei, wenn wir es üben.

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"Er flüstert übrigens nicht, sondern ist sehr bestimmt dabei, wenn wir es üben."

Das glaub ich sofort ;-). Aber man muss sehr lange üben, damit das gelernte Verhalten dann auch umgesetzt wird.

Ansonsten würde ich mich an Deiner Stelle vielleicht auch mal an den Elternbeirat wenden. Es wird ja nicht nur Dein Sohn sein, der von den zwei Jungen drangsaliert wird. Wenn die KiTa auf Beschwerde einer einzelnen Familie nicht reagiert, muss man geballt auftreten. Und dann ist vielleicht auch einmal ein außerordentlicher Elternabend an der Zeit. Als die Probleme in der Klasse unseres Sohnes auftraten, wurde von Seiten der Schule schon sehr bald ein Elternabend abgehalten.

LG

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Du schreibst ja schon dass ihr es übt. Das würde ich weiter üben. „Stopp“ und Handzeichen hat sich bei uns bewährt.

Ansonsten würde ich mich nochmal an die Erzieherinnen/Leitung wenden. Dein Sohn fühlt sich nicht wohl (bedroht?), was sind konkret mögliche Strategien aus der Situation? Ich denke da zb an Paula und die kistenkobolde. Da gibt es aber bestimmt noch anderes was der (akuten) Situation eher entspricht.
Hier im Forum wird das Thema immer mal wieder aufgegriffen. Einmal antwortete eine Erzieherin dass wenn es zu Konsequenz für das Verhalten eines Kindes kommt, es eigentlich schon zu spät ist und der Teufelskreis schon begonnen hat.

In BY gibt es eine mobile sozialpädagogische hilfe. Kommen in die Kitas und können Tipps geben. Mag aber bestimmt nicht jede Leitung. Aber Vielleicht gibt es so etwas ähnliches auch bei euch und eure Kita Leitung ist dabei