Guten Morgen liebe Community,
wie oben schon erwähnt, ich glaube, ich benötige Hilfe wegen meiner Tochter. Sie war von Anfang an, alles andere als pflegeleicht, ein Schreibaby, schlechter Schläfer, kein Kinderwagen, viel fremden. Was nur ein paar Beispiele sind. Vorab, ich liebe sie über alles, sie ist ein wunderbarer Mensch. Aber einen Alltag mit ihr zu meistern, war von Beginn an sehr schwierig. Als Baby ließ sie sich nie ablegen, ok, sie war dann viel im Tragetuch, schläft bis heute im Familienbett, viel Körperkontakt, ich würde sagen, mit bestem Wissen, habe ich versucht ihre Bedürfnisse prompt zu erfüllen. Ich habe sie nie schreien lassen. Die Babyzeit war eine sehr anstrengende und aufopfernde Zeit für mich. Ich habe mich optisch sehr verändert, die Körperhygiene wurde extrem vernachlässigt, ich habe mit 30 schon graue Haare usw. Meine Hobbies, Freundschaften und weiteres existieren nicht mehr. Mein 2 Jahren habe ich sie dann, obwohl ich es mir mal anders vorgestellt habe, im Kindergarten angemeldet. Ja, ich brauchte diese 3 Stunden Ruhe für mich. In dieser Zeit wurde ich nochmal schwanger. Seit 6 Monaten ist das Baby nun da und das Verhalten meiner Tochter ist noch extremer geworden. Sie haut nach mir, schubst mich, tritt mir ins Gesicht, setzt man sie dann als Konsequenz auf Abstand und sagt deutlich nein, fängt sie an, an meinen Klamotten zu reißen. Verlasse ich den Raum, um die Situation zu entschärfen, rennt sie mir hinterher, reißt an meinen Klamotten, meinem Bein. Stille ich das Baby, springt sie sofort dazwischen, schreit wahnsinnig laut, sodass das abendliche Zubettgehen ein Alptraum ist. Sie schreit so laut, dass das Baby nicht zur Ruhe kommt. Sicherlich verlange und erwarte ich nicht von ihr wegen dem Baby mucksmäuschenstill zu sein. Wenn das Baby schläft, bekommt sie Exklusivzeit. Des Weiteren schafft sie es nicht, eine Sekunde ruhig am Tisch zu sitzen. Jegliche Versuche mit Essen wegstellen usw. fruchten nicht, sie isst dann einfach nicht. Man kann mit ihr kein Spiel spielen, sie verliert schnell das Interesse, Spaziergänge sind gar nicht möglich, einkaufen gehen, ich schwitze Blut und Wasser. Oft hat sie noch nicht mal Lust zum Spielplatz zu gehen oder in unseren Garten. Am liebsten würde sie den ganzen Tag getragen werden, was ich natürlich mit Baby nicht machen kann. Sind wir als Familie irgendwo unterwegs, wird nur "gemeckert". Von Anfang bis Ende. Die Ablenktaktik hilft überhaupt nicht, sondern frustriert sie zusätzlich. Sie hat solch starke Wutausbrüche, dass ich mir oft nicht mehr zu helfen weiß. Ich liebe mein Kind, frage mich aber mittlerweile, ob ihr Verhalten schon pathologisch ist.
Ich freue mich über Ratschläge und Tips.
Ich glaube, ich brauche Hilfe wegen meiner 3jährigen
Fühl dich gedrückt,was du beschreibst klingt wirklich anstrengend.
Mein Sohn war als Baby und darüber hinaus ganz genauso.Hattest du schonmal ein Elterngespräch mit den Erziehern?So ein Gespräch kann wirklich helfen,die kennen ja dein Kind und können gut einschätzen wie es ihr geht und wie Sie sich fühlt.
Wir hatten eine Phase die anfing als unser zweites Kind da war.Da musste mein Sohn nach dem Kindergarten mindestens eine Stunde geknuddelt werden und sobald man ihn abgesetzt hatt fing er fürchterlich zu weinen an.So ein Baby ist für die Kinder eine riesen Einschnitt im bisherigen Leben und Sie ist auch erst 3.
Einkaufen und an der Hand laufen ging eine lange Zeit richtig gut,jetzt fängt er aber wieder an zu bocken sobald er meine Hand nehmen muss.Es ist einfach ein auf und ab mit Kleinkindern.Hast du jemanden den du zum einkaufen mitnehmen kannst?Das nimmt schon viel Stress weg wenn man nicht alleine unterwegs ist
Huhu, fühl dich mal lieb gedrückt.
Wäre ich in dieser Situation würde ich mir als Familie Hilfe holen beim Psychologen. Denn hier im Forum kann dir ja keiner gute Tipps geben weil niemand dabei ist. Fakt ist deine Große ist eben von Geburt an „fordernder“ und kommt jetzt auch noch schlecht mit dem Geschwisterchen zurecht. Und ihr wisst nicht so recht was richtig ist damit es besser wird. Ich wüsste es ebenso wenig. Meine Große war das erste Jahr auch gaaaaaaz anstrengend. Aber dann wurde es von Jahr zu Jahr besser. Aber bei euch ist es ja leider nicht so und bevor man den 100. Erziehungsfehler aus Versehen begeht würd ich mir Hilfe holen. Also ruf beim Kindertherapeuten an und mach für sie einen Termin. Dort versprichst du ja was los ist, sie schauen auch dein Kind an. Und es wird sicher auf eine Familientherapie hinaus laufen. Das heißt einfach nur dass sie versuchen deine Tochter zu verstehen und geben euch Tipps was sie braucht und was ihr wie machen könnt damit alles besser wird.
Ebenso würd ich nochmal zum Kinderosteopathen gehen. Dieses nicht ablegen können als Baby, wurde da behandelt? Klar brauchen die einen mehr Nähe als andere, aber es liest sich so dass eure Maus Probleme im Nackenberich haben könnte. Und wenn das nicht behandelt wird kann das im kleinkindalter dann auch das Verhalten beeinflussen. Hatten wir hier auch
Ich würde mir an eurer Stelle professionelle Hilfe holen! Die meisten von uns sind nur Laien & das was du beschrieben hast, ist meiner Meinung nach nicht durch Meinungen/ Tipps anderer Eltern lösbar!
Würde an deiner Stelle einfach Mal bei einer Suchmaschine Familienberatung & euren Ort dahinter eingeben & dann dort Mal anrufen!
Z.b pro familia, Diakonie... bieten solche Beratungen an!
Die andere Möglichkeit wäre natürlich auch noch sich an einen Kindertherapeut oder Familientherapeut zu wenden, aber da könnte die Wartezeit relativ lang sein!
Ein guter Rat. Ihr habt da irgendwie einen Knopf rein bekommen und müsst da sehen, wie ihr das wieder gelöst bekommt. Hol dir Hilfe, dafür gibt es solche Angebote ja. Man muss nicht alles alleine schaffen.
Ruf schnellstmöglich an wegen Termin, noch hast du Kraft, warte nicht bis du komplett verzweifelt und erschöpft bist.
Alles Gute!
Wir haben uns in solchen Situationen schon zwei Mal mit einem Psychologen zusammengesetzt. Der arbeitet für die caritas und betreut viele Kitas bei uns.
Ich finde es persönlich nicht schlimm sich Hilfe zu holen um zu schauen was man ändern kann, damit alle sich wieder wohl fühlen! Manchmal sind es nur ganz banale Dinge oder manchmal auch Sachen, an denen man arbeiten muss.
Es hilft wirklich mit jemandem ein Gespräch zu führen, der einen ganz anderen Blick von außen auf die Situation werfen kann
Erstmal ist es toll, dass du Dir Hilfe suchst bzw. eingestehst, dass du Hilfe brauchst. Das ist wichtig und richtig. Hast du mal mit deinem Kinderarzt gesprochen? Eigentlich ist er der Ansprechpartner bei sowas. Hast du kein Vertrauen zu ihm, geht auch eine Beratungsstelle der Kirche oder auch das Jugendamt, dafür sind sie da.
Wie nehmen denn andere Personen deine Tochter in anderen Umfeldern war? Zum Beispiel in der Kita?
Das Verhalten deiner Tochter KANN auf eine ADHS hindeuten, KANN muss nicht. Aber in diesem Fall gibt es sehr sehr gute Möglichkeiten der Förderungen und Unterstützung, je früher desto besser. Geh bitte weder zum Heilpraktiker oder Osteopathen, sondern zum Kinderarzt und Kinder-Psychotherapeuten, diese wissen was zu tun ist. Und lass dir von keinem einreden, dass es ein Erziehungsfehler wäre.
Das was du beschreibst sind die Auswirkungen eines klassischen „Entthronungstraumas“. Deine Erstgeborene hatte vorher deine ungeteilte Aufmerksamkeit und nun beschäftigst du dich vorrangig mit dem neuen Baby und hast das Baby ständig an dir und auf dir und sie muss ohne den gewohnten Körperkontakt und die Nähe auskommen, hört ständig „Nein“ usw. Noch schlimmer wird das Verhalten, wenn Eltern das Baby verantwortlich machen: „Du darfst das nicht machen, weil das Baby sonst wach wird!“ oder „Ich kann das mit dir nicht machen, weil ich das Baby halten muss“. Das Kleinkind projiziert seine Aggressionen dann auf das Baby als Grund für die Unverfügbarkeit der Mutter.
Du solltest daher darauf achten, dass du gegenüber deiner Tochter niemals das Baby verantwortlich machst. Das Wort „Nein“ würde ich für eine Zeit lang auch aus dem Vokabular verbannen.
Stattdessen könntest du sagen: „Du möchtest mit mit spielen? Ich bin in 10 Minuten so weit. Geh schonmal an die Spielzeugkiste und such aus, was wir spielen wollen.“ Biete deiner Tochter liebevolle Alternativen an und immer wieder 5 Minuten, in denen sie deine ungeteilte Aufmerksamkeit hat. Dafür ist es hilfreich, wenn z.B. Freunde, Familie, Ehepartner oder Nachbarn in der Zeit kurz das Baby beschäftigen und du dann 5 Minuten ungestörte Zeit mit deiner Tochter zum kuscheln hast.
Zum Beispiel könntest du eine Kiste mit besonderem Spielzeug packen für die Zeit, wo du das Baby stillst. Die Kiste kommt nur dann zum Einsatz und hat Belohnungscharakter, sodass deine Tochter sich darauf freut.
Alternativ kann deine Tochter ein Buch aussuchen, welches ihr zusammen lest oder ein Bilderalbum zum ansehen, wenn du stillst.
Momentan bestrafst du das Verhalten deiner Tochter mit Distanz und Entzug von Nähe. Sie sucht deine Nähe und ist wütend, weil du sie immer weiter distanzierst. Dieses Konzept der Bestrafung kann eine Dreijährige noch nicht verstehen und es führt unweigerlich zu einem Bindungsschaden, oder Trauma. Du kannst die Grenze klar aufzeigen und „Stop“ sagen, solltest danach aber genau das Gegenteil machen, ihre Gefühle validieren „Ich verstehe, dass du traurig bist, weil du spielen willst und wütend, dass Mama nicht sofort zeit hat“ und ihr eine bedürfnisorientierte Alternative aufzeigen: „Mama hat gleich Zeit für dich. Gibt es etwas, was du in den nächsten 5 Minuten machen möchtest, bis Mama Zeit hat? Lesen oder Malen?“ Gib ihr das Gefühl, dass du ihre Bedürfnisse siehst und sie wird sich beruhigen.
Ich höre aber auch eine große Überforderung aus dir. Du sagst, deine Körperhygiene hat gelitten und das ist ein Alarmsignal. Du musst als erstes dafür sorgen, dass es dir selbst besser geht. Was brauchst du, damit du dich besser um dich selbst kümmern kannst? Reicht dafür z.B. eine Stunde morgens und abends in der jemand anderes die Kinder betreut? Hol dir diese Hilfe.
Was macht denn der Vater der Kinder in dieser Zeit? Kann er dich entlasten?
Meine Tochter ist auch 3 und ich empfinde, dass es viele Parallelen bestehen.
Sie ist grade auch super anhänglich. Aber grade weil sie so ist, war ein 2. Kind für mich bisher unvorstellbar, weil ich irgendwie wusste, da hab ich keine Kraft für. 😅
Also ich kann dir echt mitfühlen. Den ultimativen Tipp hab ich auch nicht. Außer: Verständnis. Sie ist vermutlich ein sehr feinfühliger und emotionaler Mensch (so ist zumindest Motte auch), braucht einfach viel Nähe und nun muss sie ihren Thron teilen. Natürlich, das muss sie lernen, aber mit Verständnis geht es sicher besser.
Zudem: konsequent sein! Wirklich. Motte hatte auch ihre Hau- und Tret-Phase. Hielt man sie auf Abstand, rastete sie erst recht aus, lief einem nach. Schmiss teilweise Sachen. Trotzdem hielt ich den Abstand bei und sagte mantra-artig „hör auf, es tut mir weh! Wenn du ruhiger und bereit bist, tröste ich dich! Dann darfst du kommen!“ inzwischen haut sie nicht mehr, hält von selbst Abstand und schluchzt irgendwann „trösten“ und kommt dann auch zum kuscheln. Das dauerte ein paar Wochen, aber es geht jetzt echt gut!
Schaffe die Entlastung. Auch mal Zeit ganz ohne ein Kind. Dann lässt sich vieles auch leichter ertragen!
Befrag ruhig mal deine Hebamme oder eine Familienberatung. Bitte aktiv Familie und Freunde um Hilfe.
Packt dein Mann mit an? Kann er (vorerst) mehr übernehmen?
Egal wie, alles, alles Gute euch!
Hallo
ich habe hier einen 4-jährigen, der manchmal extreme Wutausbrüche hat inklusive hinterher rennen + gezielt weh tun wollen.
Da er eh zur Frühförderung geht haben wir das angesprochen. Für sie ist das Grenzen austesten und nichts "krass außergewöhnliches". Wir sollen (noch) mehr und vor allem strikte Grenzen aufstellen und durchziehen. In akuten Situationen ihn festhalten (auf den Boden sitzen, Arme + Beine festhalten) so lange, bis er ruhig ist. Und was soll ich sagen? Das klappt! Bei uns ging sowas wie ins Zimmer schicken nämlich garnicht - er rennt wie ein Monster hinter einem her.
Im Nachhinein reflektiert er es auch, entschuldigt sich. Er hat noch kein passendes Ventil gefunden, seine Wut besser rauslassen zu können.
Das ist bei uns allerdings nur ab und zu, nicht mal wöchentlich. Was du beschreibst klingt noch eine ganze Ecke schärfer und doch irgendwie typisch nach "vom Thron geschubst". Ich würde nicht so viele Kompromisse anbieten / ablenken. Manche Dinge sind einfach so, da müssen sie durch. Das wird sie auch lernen, wenn man es eben auch durchzieht. Dafür braucht man staaarke Nerven.