Kind will nach Haarriss nicht mehr laufen

Hallo in die Runde!
Gestern wurde mir von einer Bekannten folgende Situation geschildert mit der Bitte um Rat:
Ein 4 jähriges Kind hatte nach einem Sturz einen Haarriss im Schienbein. Trug eine Zeit lang Gips. Nachdem der Gips ab war, lief er wieder normal bis er plötzlich mal bei einem Sprung wohl komisch aufgekommen ist und seitdem läuft er nicht mehr. Es wurde auch erneut ärztlich kontrolliert- da gab es keine Probleme bei verschiedensten Bewegungen/ Druck ausüben etc.
Der Junge robbt am Boden, geht aber auch im 4Füßler, stellt sich bei der Mutter auf die Füße und läuft an den Händen auf ihren Füßen mit. Sobald er selbst stehen soll, lässt er sich hinfallen. Gestern haben sie ihn z.b.auf dem Spielplatz mit einem ferngesteuerten Auto am Kabel "gelockt", so dass er hinterher laufen musste. Da lief er 3 Schritte nur auf der Ferse und ließ sich dann wieder fallen.
Mein erster Gedanke war,wenn es wirklich ärztlich abgeklärt ist, dann ist es nur ne Kopfsache und solange er damit durchkommt, hat er ja keine Notwendigkeit aufzustehen. Im Kiga wird er beim rausgehen die Treppen runter getragen. Die Mutter scheint ihn auch nach 3x ningeln zu tragen damit er Ruhe gibt. Meine Bekannte und auch ich, haben ihr gesagt, sie muss das durchziehen dass er z.b.an keine Spielsachen kommt ,wenn er nicht aufsteht. Wenn er nicht laufen will auch nicht raus auf den Spielplatz kann etc. Aber das würde ihn nicht interessieren, er bleibt dann halt in der Wohnung sitzen.
Ich kenne die Mutter jetzt gar nicht großartig, nur diese Schilderungen.
Hat hier vielleicht irgendjemand Erfahrungen mit so einer Situation?
Achja, er läuft jetzt seit 1 Woche nicht mehr. Nachdem der Gips ab war, lief er ein oder 2 Tage normal.

LG ubd einen schönen Tag an alle

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"und solange er damit durchkommt, hat er ja keine Notwendigkeit aufzustehen"'

Was soll eigentlich immer dieser völlig verquere Blick auf die Kinder?
Als wäre deren Hauptanliegen wirklich nur, uns Eltern und die Mitmenschen zu nerven, zu ihrem Vorteil zu manipulieren und zu benutzen...

Die Notwendigkeit des Aufstehens hat jedes Kind - aus dem inneren Antrieb heraus. Sicher wird es Kopfsache sein. Aber keine Faulheit. Das Kindist erst 4 und ein Haarriss kann verdammt weh tun. Natürlich testet das Kind jetzt von vorn das Laufen und braucht dafür Zeit.
Das ist doch selbstverständlich. Es hat etwas ausprobiert, ist (aus seiner Perspektive) gescheitert und verletzt gewesen.
Der neue Versuch kommt ganz bestimmt. Aber im Tempo des Kindes, nicht in dem Tempo, das die Erwachsenen gern hätten.
Und das ist auch völlig in Ordnung so. Da muss man auch nix durchziehen. -.-

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Er ist doch aber nach dem Haarriss schon gelaufen und sagt jetzt auch nichts von Schmerzen. Er macht jede andere Bewegung, das müsste doch auch weh tun?!

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Vielleicht ist es eine Kopfsache, aber da hilft doch dann bestrafen nicht. Deine Bekannte und du, ihr verteilt da ja ganz tolle Tipps.
Das Kind hat entweder Schmerzen oder wegen der Verletzung Angst vor Schmerzen.

Wenn jemand Angst vor Spinnen hat und es hängt eine über dem Kühlschrank, dann sagt man ja auch nicht "Pech gehabt, entweder du überwindest deine Angst oder bekommst nichts zu essen."

Uns hatte ein Arzt empfohlen, dem Kind Ibuprofen oder Paracetamol zu gebe und Anreize für eine unbewusste Bewegung zu schaffen.
Das Kind soll keine Schmerzen bei der Bewegung haben und muss genau das auch spüren.

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Schmerzen hat, wenn alle anderen Bewegungen mit dem Bein klappen. Ich mein er robbt und klettert auf dem Spielplatz rum aber steht einfach nicht auf. Und ärztlich ist es ja abgeklärt. Und wenn er auf Muttis Füßen läuft aber allein nicht, klingt das für mich schon nach "ich probier mal wie weit ich damit komm", weil die Belastung und die Haltung ja die gleiche ist in der Position wie wenn er frei laufen würde.

Zum Thema Anreize schaffen- das machen sie ja, aber es interessiert ihn nicht. Wenn er das spielzeug dann nicht bekommt ist es ihm egal. Mir ging es ja nur darum, noch andere Ideen zu bekommen. Z.B. wurde auch versucht ihn aufs Laufrad zu setzen, so dass er die Füße auf den Boden bekommt aber nicht das volle Gewicht drauf hat. Wollte er nicht, ist im Sand sitzen geblieben. Wo hab ich denn was von Bestrafung geschrieben? Es ist doch auch keine Lösung das Kind wochenlang durch die Gegend zu tragen??!! Und Schmerzmittel auf Verdacht? Wenn er doch gar nicht sagt dass was weh tut? Er sagt nichts von Schmerzen, will einfach nicht aufstehen.

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Was sagt denn das Kind? Hat es Schmerzen?

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Klingt für mich als hätte er durch den missglückten Sprung Angst. Die Mutter macht das schon richtig, der kleine wird sich das wieder zutrauen aber sowas braucht halt schon mal Zeit. Helfen können Spiele wie auf den Rücken legen, die Füße nehmen und er soll versuchen einen wegzudrücken.Wenn er nur Angst bei einem Bein hat auf dem anderen hüpfen, schwimmen und sich im Nichtschwimmer an der Schräge wo er gerade so stehen kann aufhalten.

Meine Tochter hat sich im selben Alter den Arm gebrochen, mit Gips und Metall ist sie überall rauf. Sobald alle Nägel draussen waren Schonhaltung da war erstmal nichts zu machen.

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"Ich kenne die Mutter jetzt gar nicht großartig, nur diese Schilderungen."

DAS ist der einzig relevante Satz der jede Erfahrung, jede Antwort und jede Einmischung eigentlich total überflüssig macht.

- du kennst die Mutter nicht
- du kennst das Kind nicht
- du weißt nichts zu ihrem Leben, ihrem Alltag, ihrer Vorgeschichte
- kennst die Situation nur aus Schilderungen einer anderen Person (die subjekltiv empfunden und von dir subjektiv gehört werden)

außerdem:
du bist kein Arzt, Physiotherapeut, Osteopath, Krankenschwester, Pschologe, Chirug, ...
und kennst dich vermutlich auch sonst gar nicht mit Schmerzen, Schmerzempfindungen oder psychosomatischen Schmerzen aus (das ist nicht schlimm, ich ja auch nicht)

Also, warum dann diese "Tips", dieser Druck, dieses verurteilen?

Fakt ist, ein gesundes 4 Jähriges Kind hat einen natürlichen Bewegungsdrang, eine Neugierde die Welt zu erkunden und sich aktiv in ihr zu bewegen. Das Eine mehr, das Andere weniger. Aber sie alle haben ihn.

Wenns den nicht mehr hat, liegt etwas im argen was man nicht mit "Spielzeugverbot" hinbekommt.
Ursache rausfinden und beheben.
Vielleicht sind wirklich noch Schmerzen da, vielleicht die Angst vor Schmerzen, vielleicht einfach ein "komisches Körpergefühl" was noch unangenehm ist.
Vielleicht auch fehlende Zuwendung so dass er durch dieses Verhalten versucht Aufmerksamkeit und Nähe zu bekommen.

Egal wie - es geschieht nicht aus der Motivation heraus den Erwachsenen zu ärgern, oder sich ein leichtes/bewegungsarmes Leben zu ermöglichen.

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Ich glaube, der Knochen ist erneut gebrochen? Wurde geröntgt? Wenn nicht, alles rumdrehen, drücken usw am Bein, erlaubt keine verlässliche Diagnose.

Auf den Füßen der Mutter ist die Bewegung doch viel mehr abgefedert. Das Kind hat Schmerzen. Wieso soll ein vierjähriges Kind nicht laufen wollen? Glaubst du ernsthaft, sein einziges Vergnügen ist, seine Eltern zu provozieren und deshalb robbt hbf krabbelt es?

Das Kind muss einem fähigen Kinderorthopäden vorgestellt werden und nichts anderes.

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Wie gesagt, ich weiß nicht 100% wie die Mutter damit umgeht, was genau abgeklärt wurde. Meine erste Frage war, ob es ärztlich abgeklärt ist, dass nicht wieder was gebrochen ist. Und sie sagte ja. Geröntgt wurde nicht erneut weil der Arzt meinte wenn die Bewegungen alle klappen ist das nicht nötig.
Ich bin ja davon ausgegangen dass das sicher ist dass keine Schmerzen da sind und es nur Kopfsache ist und dafür wollte ich Ratschläge.
Ich unterstelle dem Kind nicht, die Eltern ärgern zu wollen. Es kann ja auch sein dass er Angst vor erneuten Schmerzen hat obwohl keine da sind. Wenn jemand beispielsweise die Rutsche runter gefallen ist, wird er ja auch erstmal nicht mehr Rutschen aus Angst, das könnte wieder passieren. Aber das ist ja nix was das alltägliche Leben so beeinflusst.
Ich werde hier hingestellt als wäre icj die rabenmutter schlechthin weil ich versuchen würde, das kind zur Bewegung zu animieren, weil ich aus den ganzen Erzählungen schließe, dass er keine Schmerzen hat und einfach nicht laufen will.

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Und ich wurde einfach um Rat gefragt. Ja ich kenne nicht alles 100% aber sagt ihr dann wirklich "nö sag ich nix zu, misch ich mich nicht ein " wenn euch jemand um Rat fragt? Man kann sich doch mal Gedanken machen und mit anderen austauschen.

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Hi,
mein Kind hatte letztes Jahr das gleiche Problem.... Wir waren 5x bei der Ergotherapie....
Vg ;-)

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Bei einem Bekannten bildeten sich da Muskeln extrem zurück, musste wochenlang zur Physio, weil er das Bein nicht ohne Schmerzen belasten konnte.
LG