Hallo zusammen,
mein Sohn (fast 5) erzählte mir heute nach dem Kindergarten, dass ein Junge heute seinen Popo sehen wollte. Wir haben uns dann im Laufe des Tages immer Mal wieder darüber unterhalten, ich habe versucht keine Suggestivfragen zu stellen und nun hat er mir mehrfach die gleiche Geschichte erzählt:
Der Junge (A) ist ein Jahr älter, sie sind in der gleichen Clique im Kindergarten, mein Sohn ist allerdings 1 Jahr jünger als die anderen Jungs. Es gab schon mehrfach Probleme, dass der Junge meinen Sohn nicht mitspielen lassen wollte und auch versucht hat die anderen Jungs gegen ihn aufzubringen, zuletzt haben sie sich allerdings wohl gut verstanden und zusammen gespielt, zu den Geburtstagen wurde auch gegenseitig eingeladen.
Heute waren sie in der Ruhephase in der Bauecke, A sagte zu meinem Sohn er solle ihm seinen Popo zeigen, als er verneinte hat er ihm die Hose und Unterhose runter gezogen, seinen Po angefasst und den Finger in sein Popoloch gesteckt. Dann hat A zu ihm und den anderen Kindern gesagt er wäre ekelig.
Mein Sohn hat wohl nur leise nein gesagt...
Ich habe ihm dann versichert, dass er nichts falsch gemacht habe und ich sehr froh bin, dass er mir davon erzählt hat. Er möchte allerdings nicht, dass ich der Erzieherin davon erzähle, ich solle doch mit A und seiner Mama sprechen.
Ich werde die Sache natürlich morgen direkt im Kindergarten ansprechen, bin aber echt geschockt gerade. Ich glaube nicht, dass der Übergriff sexuell motivierte war, es eher um eine Machtdemonstrtion ging... Was ich jetzt von euch hören möchte weiß ich auch nicht, es hat mich nur gerade einfach geschockt, dass meinem Sohn so etwas passiert ist.. wie zum Teufel kommt der junge auf so etwas 😳
Übergriff im Kindergarten?
Ich denke du hast alles richtig gemacht. Ich würde jetzt tatsächlich erstmal dem Wunsch deines Sohnes nachkommen und mit der Kita so sprechen, dass er es nicht mitbekommt. Und ich würde auch bei der Kita um Rat fragen, ob du die Eltern des Kindes ansprechen sollst, weil dein Sohn das so wünscht.
Nicht mit den Eltern reden. Melde es der Kita. So, dass dein Sohn es nicht mitbekommt. Die Kita muss ein Auge auf A haben, um die anderen Kinder zu schützen. Aber die Eltern von A sollten vorab nicht informiert sein.
Die Kita wird sich beraten lassen müssen, wie sie weiter vorgehen, um auszuschließen, dass A Opfer sexueller Übergriffe ist. Und dann die Eltern von A informieren. Selbst wenn es in dem Fall von A und deinem Sohn um eine Demonstration von Macht ging, muss A ja irgendwo dazu inspiriert worden sein. Das gilt es dann zu klären. Das kannst weder du, noch die Kita im Alleingang.
Auf keinen Fall erst mit den Eltern reden. Das kann in so vieler Hinsicht ganz schön schief gehen.
Danke für eure Antworten, ich habe heute morgen "heimlich" mit der Erzieherin gesprochen, sie spricht noch einmal mit dem Kollegen der zu dem Zeitpunkt da war und auch noch einmal mit A.
Mein Sohn ist heute morgen jedenfalls problemlos in die Kita gegangen und scheint die Sache auch erst einmal nicht als weiter schlimm anzusehen. Die Erzieher hatten vor 2 Wochen noch Fortbildungen zum Thema frühkindliche Sexualität und werden dies mit den Kindern auch im Laufe des nächsten Kitajahres thematisieren.
In 2 Tagen geht A. in die Schule und dann ist es für uns jedenfalls erstmal erledigt, ich hoffe die Eltern werden von den Erziehern nochmal ins Boot geholt.
"Sie spricht nochmal mit..." ist ehrlichgesagt zu wenig. So ein Vorfall MUSS adäquat dokumentiert werden, an die Leitung und den Träger (durch die Leutung) gemeldet werden.
Das ist wirklich wichtig, da man leider nie weiß wie sich solche Dinge Fortsetzen (auch ggf. bei anderen Kindern).
Träger und Kita Leitung werden dann mit euch besprechen, inwieweit das ganze nun weitergeht oder eben nur Dokumentiert wird.
Hoffentlich bleibt es bei dem einmaligen Fall
Sehe ich genauso und würde das Gespräch auch mit der Leitung führen
In unserer Kita war ein ähnlicher, aber etwas harmloserer Vorfall noch einmal Grund das "Mein Körper gehört mir" Thema zu vertiefen.
Ich finde auch, dass wir reden mit A nicht reicht. A mag in die Schule kommen, aber das Thema an sich ist damit doch nicht weg.