Eingewöhnung - ist das noch normal?!

Hi ihr Lieben,
meine kleine Maus (1 1/2) ist seit 7 Wochen in der Eingewöhnung. Erst lief alles ganz gut, Erzieherinnen sind nett und haben alles nach dem Tempo meines Kindes gemacht. Erste Trennung lief mit ein paar Tränchen, ließ sich aber gut beruhigen. So ging es gut weiter und wurde besser. Plötzlich kam es Tag, an dem mein Kind sich nicht von mir trennen wollte und plötzlich jeglichen Kontakt zu den Erzieherinnen abgelehnt hat - außer auf meinem Arm. Ob was passiert ist - keine Ahnung. Ich sollte wieder mit da bleiben.
Dann war die Bezugserzieherin krank. Ich sollte mit Kind zur Eingewöhnung und komplett mit dableiben.
Sie ist jetzt wieder gesund, aber Trennungen enden in einer Katastrophe - meine Kleine lässt sich plötzlich kaum beruhigen, ist ängstlich und fühlt sich in Gegenwart der Erzieherinnen nicht sicher, hat keine Bindung zu ihnen. Weint fast die ganze Zeit und will nach Möglichkeit gar nicht erst meinen Arm verlassen. Wenn ich rausgehen soll, dann nimmt die Erzieherin sie trotz Protest und Gegenwehr hoch und hält sie davon ab, mir zu folgen. Ich hatte die Idee, dass eine andere Bezugsperson wie der Vater die Eingewöhnung übernehmen kann, weil sie dort nicht so "klammert". Das wurde strikt abgelehnt, da ich die Eingewöhnung bereits begonnen habe und nun nichts verändern darf. Mir ist alles sehr suspekt...

Mir wurde gesagt, so bringt das alles nichts, wir ändern jetzt die Methode. Ich solle nun einfach mein Kind an der Tür einer Erzieherin in die Hand drücken und nach Hause gehen und erst nach mindestens einer Stunde wiederkommen - egal, ob sie sich beruhigt oder nicht. Dann würde man ja sehen, ob's besser wird. Mein Gefühl sagt "nein, brich die Eingewöhnung ab". Ist sowas normal?! Machen die das bei euch auch so? Kann sowas nicht ein Trauma verursachen? Ich halte das für den falschen Weg, wenn das Kind sich doch nicht sicher fühlt. Es resigniert dann doch höchstens nur...

Bearbeitet von aila2
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Wenn es für euch machbar ist würde ich es abbrechen ukd es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal versuchen. Die Methode mit einfach gehen und weinen lassen ist völlig daneben. Das arme Kind.
Dein Gefühl sagt dir schon das richtige!

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Wie möchtest du die Eingewöhnung denn gestalten?

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Komisch. Kenne das eigentlich als gute Methode, dass dann das andere Elternteil übernimmt.
Die Methode abgeben und dann gehen würde ich auf keinen Fall machen.

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Hallo

Mein jüngster war knapp älter bei der Eingewöhnung und ansonsten ist es ziemlich ähnlich abgelaufen.
Bis zu dem Punkt das ich ihn übergeben habe und er herzzerreißend geweint hat und von der Erzieherin festgehalten werden musste. Ich bin aber nur in den elternbeteich gegangen und 5-10 minuten später kam eine Erzieherin, hat zu mir gesagt das er sich beruhigt hat und spielt und ich bin dann erst kurz und dann länger weg geblieben.

Wenn mein Kind aber sich nicht beruhigen lassen würde, würde ich diese Trennung auch nicht macheb. Lg

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Wir haben grade auch eine eher schwierige Eingewöhnung hinter uns. Nachdem es bei uns anfangs ganz gut lief war dann zunächst auch garkeine Trennung mehr möglich. Ich sollte dann auch wieder die gesamte Zeit mit drin bleiben, was bei uns allerdings tatsächlich garnicht der richtige Weg war (ich sage bewusst bei uns denn jedes Kind ist verschieden!). Wir haben dann das Gespräch mit den Erzieherinnen gesucht wie es weitergehen kann. Die idee, dass der Papa übernimmt kam in dem Fall sogar von der Einrichtung und ich hab es auch schin super oft gehört, dass das gut geklappt hat. Gleicbzeitig haben wir tatsächlich auch versucht, dass wir uns sofort an der Tür verabschieden, für unseren Sohn war das tatsächlich einfacher als wenn wir zuvor noch lang mit drin saßen.
Letztlich haben wir inzwischen mit diesen zwei Änderungen die Eingewöhnung erfolgreich abgeschlossen.
Ich bin sehr glücklich, dass unser Kindergarten sich viel Zeit genommen hat eine gute Lösung zu finden wie wir weiter machen. Ich würde versuchen nochmal das Gespräch zu suchen. Die Frage ist: wenn ihr jetzt abbrecht, wann bekommt ihr wieder einen Platz? Ist eine andere Einrichtung möglich?

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Hallo,

Unsere beiden Töchter ( große war 1,5 Jahre und kleine 10 Moante) waren nach sieben Wochen komplett eingewöhnt und von 7.30 bis 15 Uhr im Kindergarten. Und das obwohl sie beide zwischen durch 1 bzw. 1,5 Wochen krank waren.

Ich persönlich finde es sehr ungewöhnlich, dass du nach den Trennungen wieder dabei sein solltest.
In unserem Begleitbrief zur Eingewöhnung würde erklärt, dass die Anweneheit der Eltern 1. Den normalen Kita Ablauf stört für alle, 2. Dass wenn die Eltern länger dabei bleiben, die Kinder glauben es die Eltern würden immer bleiben. 3. Eingewöhnung heißt das die Zeit ohne Eltern gesteigert wird und nicht, dass Eltern dabei sitzen.
Ich fand die Erklärungen nachvollziehbar.

Unsere Eingewöhnung war 2 Tage 90 bis 120 Minuten mit Mama da, dann 2 Tage noch 10 Minuten mit rein und 60 Minuten Trennung. Ab Tag 5 Kind Erzieherinnen übergeben, winken und gehen. In der zweiten Woche war sie 2 bis 3 Stunden alleine da. Woche 3 mit Mittagessen und ab Woche 4 mit Mittagessen und mittagsschlf. Da die Kleine in der 3. Wochen krank wurde, war sie erst in Woche 6 komplett da. Klar gab es auch mal Tränen, wenn ich gehe. Aber sie ließ sich schnell beruhigen. Hörte es, da ich der Nachbargruppe die Große abgegeben habe. Wenn ich wieder in Hauptflur war hörte ich kein weinen mehr. Und klar erzählten die Erzieherinnen auch mal, dass die kleine untertags mal weinte / meckerte weil sie was nicht dürfte.
Die Große meinte auch mal kurz nach ihrer Eingewöhnung, dass die nicht mehr in die Kita will, weil die Erzieherinnen ihr was verboten hatten. Trotzdem musste sie gehen, auch wenn sie weinte und sich an mich klammerte. Nach 2 Tagen war der Spuk vorbei.

Euer Kind muss lernen, wie der neue Alltag aussieht. Also Kita ohne Mama und Papa. Ich denke nicht, dass es ein Trauma auslöst, wenn ihr jetzt strikt die Trennung durchzieht. Ich denke, dass das schnelle abgeben die Eingewöhnung einen guten Schritt voran bringen wird.

LG

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Man darf nicht vergessen, dass jedes Kind anders ist und völlig unterschiedlich mit solchen Situationen umgeht. Nur, weil dein Kind nach kurzer Zeit nicht mehr weinte, trifft das nicht auf das andere Kind zu.
Und so wie jedes Kind anders ist, ist jede Einrichtung auch wieder anders.
Bei uns zB richtet sich die Eingewöhnung nach dem Tempo des Kindes und dauert so lange, wie es eben braucht.

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Danke für eure Antworten! Das bestärkt mich sehr. Ich vermute, dass es (unter anderem) ein Problem war, dass ich nach mehrmaliger erfolgreicher Trennung wieder komplett mit dableiben sollte (keine Ahnung, wieso). Außerdem, dass mehrere Erzieherinnen oft gleichzeitig auf sie zugegangen sind und ihr nicht die Zeit gelassen haben, auf sie zuzugehen. Ich finde es sehr schade, dass z.B. der Papa die Eingewöhnung nicht übernehmen darf. Es ist bei uns sogar vertraglich festgehalten, dass ein und die selbe Person es "durchziehen" muss.
Kurzum: mittlerweile schreit und weint sie, sobald sie eine der Erzieherinnen sieht. Das Gespräch in der KiTa verlief nett und verständnisvoll. Wir werden die Eingewöhnung komplett abbrechen, es hat so keinen Sinn mehr und ist schon im privaten Umfeld aufgefallen, dass unser bisher fröhliches und offenes Kind plötzlich stark reserviert bis ängstlich / panisch auf viele Erwachsene reagiert, die es bis vor einigen Wochen noch auf dem Arm hatten etc.
Wir haben eine ganz liebe Tagesmutter gefunden, die nun mit ganz viel Ruhe und Erfahrung die Eingewöhnung bei sich macht. Einerseits natürlich, damit eine Betreuung gegeben ist aber hauptsächlich, damit sie nun positive Erfahrungen machen kann und das gut verarbeitet. Danke euch für eure Antworten <3

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Bei uns wurde das so gemacht. Wir kamen mit der Eingewöhnung keinen Schritt weiter da mein Sohn sich überhaupt nicht von mir lösen konnte. Wir hatten die Wahl an der Tür abgeben oder abmelden. Er hat drei Tage beim übergeben geweint ( danach ließ er sich schnell beruhigen ), dann war’s gut.

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Wir machen das auch in manchen Fällen so. Es gibt Eltern-Kind-Gespanne, da kommst du nicht dazwischen. Es ist nicht unsere bevorzugte Variante, funktioniert aber immer. Da ist dann innerhalb weniger Tage mehr erreicht, als davor manchmal in zwei Monaten.

Es kommt halt drauf an, ob die Eltern wirklich Betreuung brauchen, oder erstmal gucken wollen, wie das dem Kind gefällt. Da meine ich mit meiner Erfahrung, dass Kinder ab einem Jahr idR keine Fremdbetreuung bestellen würden und die allermeisten total zufrieden mit dem Service zuhause sind und keinen Grund haben, sich auf fremde Bezugspersonen einzulassen. Man kann als Erwachsener schon trotzdem Betreuung brauchen oder wollen, muss dann aber die Führung übernehmen.
Ansonsten: Ewiges Geeiere und unnötiger Kummer für alle Parteien.