Hallo Leute,
wie der Titel schon sagt, mussten wir unsere erste Eingewöhnung abbrechen, da es für Junior (2,5 Jahre) so gar nicht funktionierte.
Dabei dachte ich, es wäre eine sichere Sache: Er kennt das Gebäude und die Gruppe bereits durch die große Schwester. Die Erzieherinnen ebenfalls durchs Mitkommen immer wieder gesehen und auch der Schnuppertag lief perfekt (Geheule beim Gehen 😅 )
Tja, Eingewöhnung lief wieder mit meinem Mann wie bei der Großen auch. ABER unsere altbekannte Pädagogin fiel krankheitsbedingt aus und die Ersatzkraft sah er vielleicht 2 Wochen lang davor. Diese wollte am zweiten Tag schon eine komplette Trennung machen (Papa soll außer Sicht bis sie ihn wieder ruft). Das ging total schief und danach sperrte sich Junior komplett. Wehe, Papa sah nur in Richtung Tür, kam schon panikartiges Geschrei. Er klammerte und die "Neue" gab meinem Mann die Schuld. Er kann Junior nicht loslassen und etwas Frust gehört dazu halt. Schon klar, doch mein Mann erzählte mir, Junior hat kein Trotzgeheule angestimmt, sondern Panik und Angst gehabt. Er war auch zu Hause in dieser Woche, ja man muss fast schon sagen, depressiv. Seine Spielsachen interessierten ihn nicht mehr, er war ein Häufchen Elend, hatte zu nichts Lust und bekam Schreianfälle, wenn wir aufs Klo gingen. Alles in allem nicht mein Kind (der ist normalerweise mutiger als die Große mit ihren 5 Jahren).
Anscheinend war dann halt der Wurm drinnen und schließlich weigerte er sich sogar, das Gebäude zu betreten mit Angstschreien. Ich denke auch, er mochte die Pädagogin nicht. Sie war ihm zu direkt und "aktiv". Wollte mit ihm reden und selbstverständlich Kontakt aufnehmen. Doch Junior brauchte eher viel Zeit für die neue Räume und vor allem so viele Kinder (20).
Eine Situation war zB, dass er sich beim Frühstückstisch (jeder isst wann er will, nicht alle gemeinsam. Es saß neben ihm nur die große Schwester) nicht auf den Stuhl gesetzt hat, sondern stehen blieb. Die Helferin meinte nur ganz ruhig "Schau hinter dir ist der Sessel." Kompletter Auszucker seinersets mit am Boden werfen und Weinen. Er war also mit diesem einen Satz von einer "Fremden" komplett überfordert.
Man muss leider auch sagen, er ist sowas von ein Morgenmuffel. So richtig "Red mich vor meinem ersten Kakao nicht an." Dann noch die Trotzphase selbstverständlich und sein Dickschädel. Sprachlich nuschelt er und hat noch viele "falsche" Wörter (Elapf für Abschleppwagen; manchmal auch für mich unverständliches Geplapper). Wenn ihn dann wer nicht korrekt versteht, ist er manchmal ein Zornbinkerl leider (wie Papa und Opa). Es wird besser, scheint aber in der Entwicklung noch nicht fertig zu sein damit (sprachlich wie emotional)
Ich war nie die Krabbelgruppenmama, coronabedingt fielen Besuche oft aus, und es gibt in unserem Freundeskreis nur ältere Kinder (5-10). Somit kennt er größere Gruppen mit deren Dynamik und Lautstärke auch gar nicht. Das fällt uns jetzt wahrscheinlich auch auf den Kopf.
Jetzt ist unsere alte Pädagogin (Hurra! meine Tochter liebt sie) wieder da. Die würde gerne noch einen Versuch wagen. Ansonsten halt wenn er drei ist. Ich denke, mit ihr tut er sich vielleicht leichter, da sie die Geschichte kennt und er sie seit knapp 2 Jahren sieht.
Bis jetzt beim Bringen der Großen versteckt er sich zwar auch hinter mir noch bei ihr, aber ich merke keine komplette Ablehnung wie bei der Ersatzkraft.
Alles in allem bin ich trotzdem zwiegespalten, ob er es diesmal schafft. Die Große spielt zwar mit ihm dort, hat aber natürlich ihre eigenen Freundinnen und verzupft sich logischerweise mit ihnen sehr schnell. Er steht dann verloren rum und wird unendlich traurig, weil er ja alleine ist. Die Regeln dort sind auch neu (nur 2 Kinder in jeder Spielecke zB. Er wäre gerne mit seiner Schwester und ihrer Freundin mit und durfte aber nicht).
Grundsätzlich ist er daheim auch ein Alleinspieler und genügt sich selbst; somit ist das "Ich will mit anderen spielen" nicht so ausgeprägt und Antrieb für ihn. Vielleicht ist das auch das Problem. Der Eigenbrödler kennt keinen und die vielen Kinder sind zu viele auf einmal. Auch am Spielplatz weicht er in der Sandkiste immer zurück (außer bei der Großen, da kann er rumkeifen).
Ich habe jetzt mal versucht, den nächstjüngeren zu uns auf Spielebesuch einzuladen, dass er da mal zumindest einen weiteren Jungen kennt. Die Große kennt diesen und mag ihn auch. Da kam noch keine Rückmeldung.
So, long story short: Was denkt ihr aus der Erfahrung? Zweiter Versuch nach den Problemen könnte was werden? Für mich war die Kigazeit toll damals, ich will das für meine Kinder auch, es soll Spaß machen und nicht nur Abstellort sein für die beiden.
Danke für aufmunternde Worte......
PS Bei Großeltern ist er gerne, auch stundenlang alleine bzw mit der Schwester. Auch im oberen Stock bleibt er eine Stunde alleine und kümmert sich nicht drum, ob wer neben ihm ist.
Bei Besuchen unserer Freundesfamilien, die er länger nicht gesehen hat, reagiert er wieder sehr skeptisch und zurückhaltend sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern. Letztens wollte er auch nicht im Kinderzimmer der Freundinstochter bleiben, wehe ich ging raus, obwohl das vor einem halben Jahr kein Thema war und die Große daneben saß und ihn voll mit einbezog.
Eingewöhnung zweiter Versuch (ultralang)
Wie läuft die Eingewöhnung generell ab? Wie kümmern sie sich um deinen Sohn? Du hast geschrieben, er stand dann allein da (als die Schwester weg war) - war da die Erzieherin nicht an seiner Seite? Wer „führt“ ihn denn durch den Vormittag? Wo war der Papa, welche Rolle hat er?
Gibts überhaupt ein Konzept für die Eingewöhnung? Hattet ihr da mal ein Gespräch?
Natürlich kann ein zweiter Versuch klappen. Ich hab grad eine „zweite“ Eingewöhnung beendet, die bei ner anderen Kollegin nicht geglückt ist.
Wichtig wäre, dass ihr vorher ein Gespräch mit der Erzieherin führt, die die Eingewöhnung übernimmt. Es muss klar sein, welchen Plan sie hat. Da sie ja auch in der Gruppe war, als die Kollegin sich um euren Sohn gekümmert hat, hat sie ja eh nen Eindruck, wie es vielleicht klappen könnte. Das würde ich mir im Vorfeld genau erklären lassen.
Die ursprüngliche Pädagogin war krank und das fiel genau in unsere Eingewöhnungszeit. Da man nicht wusste, wann die "Alte" wiederkam machten wir halt die Eingewöhnung mit der "Neuen".
Die "Alte" war also zu der Zrit nicht anwesend. Sie kennt es nur aus zweiter Hand von ihren Stützkräften, der Leitung und uns eben.
Mein Mann war beim Schnuppertag mit und auch am ersten Tag als er drinnen blieb, war grundsätzlich alles tutti. Die "Neue" vl etwas zu schnell unterwegs (brachte eine Autokiste, Junior wollte sich was nehmen, natürlich kamen andere Kinder, krabbelten an der Pädagogin rum und wuselten um die Kiste auch. Junior zog sich zurück und sie sah es nicht wirklich da sie mit den anderen beschäftigt war.) aber grundsätzlich war mein Mann zufrieden wie sie sich ihm gegenüber gab.
Asl er alleine rumstand, sprach die Pädagogin grad mit einem Kind, dass über den Tisch krabbeln wollte. Sie ist in unserer Gruppe die einzige neben der Stützkraft, somit muss sie auch auf die anderen Kinder acht geben.
Am 2. Tag dann eben die Trennung ohne Zeitlimit. Als Junior eben nicht wie gewünacht reagiert hat sondern weinte wie am Spieß, wurde von der Ersatzkraft mein Mann als Schuldiger tituliert - er könne sich nicht trennen und das schlagt auf den Kleinen um.
Grundsätzlich wird das Berliner Modell praktiziert. Unsere "Alte" jetzt meint, wir gehen extra langsam mit ihm um. Damit wir ihn ja nicht nochmal groß verschrecken. Sie sieht, dass Jüngere Kinder eben noch länger beim Abnabeln brauchen als die 5Jährigen. Das beruhigt mich etwas.
Meine 2-Jährige hat - obwohl sie bereits eingewöhnt war - nach den Sommerferien genauso reagiert, weil es ein komplett neues Team gab und die neue Bezugserzieherin zu aufdringlich war. Da sie nicht mehr in der Eingewöhnung war, war auch keine Zeit zum Kennenlernen eingeplant. Nur am allerersten Tag war noch eine andere Erzieherin dabei, die ihr aus Vertretungssituationen bekannt war, ab dem zweiten Tag nicht mehr.
Nachdem ich sie mehrmals panisch kreischend wieder mitgenommen habe, weil die neuen ErzieherInnen sie nicht beruhigen konnten, habe ich eingefordert, dass wir ganz langsam machen. Ich saß wieder jeden Morgen mit dabei, bis sie freiwillig ins Spiel gefunden hat (20-30min) und habe sie nach kurzer Zeit wieder abgeholt und das nur langsam gesteigert. Bei uns hat es funktioniert. 3 Wochen später ist sie wieder fröhlich hoppsend morgens in die Gruppe gerannt und der neuen Erzieherin auf den Schoß geklettert oder hat direkt angefangen etwas zu spielen.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, würde ich es nochmal versuchen. Aber eben wirklich mit viel Zeit und anfangs vielleicht 1h mit Eltern und nur 10min alleine und dann langsam steigern. Klar, die Kinder sollen auch lernen, dass Kita ohne Eltern läuft, aber das weiß er ja eigentlich durch die Schwester eh schon.
Ja, eine zweite Eingewöhnung könnte anders verlaufen als die erste. Mein Sohn musste auch zweimal eingewöhnt werden, da sein Vertrauen durch einige Vorfälle zerstört wurde. Die zweite Eingewöhnung wurde durch eine andere Fachkraft durchgeführt und konnte auch im Schnelldurchlauf beendet werden.
Dein Beitrag wirkt auf mich aber in mehreren Punkten so, als ob der Kindergarten für deinen Sohn aktuell noch nichts ist. Er hat keinen Spaß an anderen Kindern und auch kein Bedürfnis dazu. Zusätzlich finde ich es ungünstig, dass er in die Gruppe seiner Schwester geht. Vielleicht sind die Umstände einfach nicht passend für ihn.
Trennungsversuch bei einem 2,5jährigen am 2. Tag finde ich weder ungewöhnlich noch schlimm
"Für mich war die Kigazeit toll damals, ich will das für meine Kinder auch, es soll Spaß machen und nicht nur Abstellort sein für die beiden."
Du solltest nicht von dir auf dein Kind schließen. Jedes Kind ist anders, und nicht jedes Kind mag den Kindergarten und fühlt sich dort wohl! Man darf sich nicht von der Mode beeinflussen lassen, dass Kinder unbedingt möglichst früh eine Kita besuchen sollten. Falls du nicht sofort wieder arbeiten musst, starte doch nach einer Weile nochmal einen zweiten Versuch. Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe: Hat dein Kind Geschwister, mit denen es spielen kann?
Klar ist jeder anders und er ist ein Eigenbrödler durch und durch 🤣 Und trotzdem wübscht man sich orositive Erfahrungen für sein Kind, vor allem wenn einem selbst etwas gefallen hat.
Ja er hat eine große Schwester. Die beiden lieben und streiten sich. Sie nimmt ihn immer mit und integriert ihn auch bei Spielebesuchen und so.
Wären gemeinsam in einer Gruppe gewesen.
Hallo liebe TE,
ich verstehe dich, sehe das aber auch zwiegespalten.
Es gibt Kinder, die sind einfach noch nicht so weit und für diese, ist die Eingewöhnung eine Qual und kann sich auch negativ auf die gesamte Kindergartenzeit auswirken.
Mein Großer zB. ist bis zum letzten Tag nie gerne gegangen und es gab viele Tränen. Ich hatte leider keine Möglichkeit, ihn später dort hinzugeben. Bei meinem Kleinen wollte ich das unbedingt anders machen und habe die Option gehabt, meine Elternzeit zu verlängern wenn es nicht geklappt hätte.
Aus deinem Text und deiner Schreibweise lese ich aber auch heraus, dass du dich sehr negativ auf die "Ersatzerzieherin" eingeschossen hast und das von Anfang an. Ich versteh dich durchaus, man hat natürlich bei der alteingesessenen ein besseres Gefühl, trotzdem gebe ich dir den Tip offener an die Sache ranzugehen und auch anderen, die man nicht kennt eine Chance zu geben. Jeder arbeitet anders und das muss nicht immer schlechter sein. Erzieher werden krank, haben frei oder, oder, oder, da müssen die Kleinen auch lernen mit klarzukommen. Ich persönlich finde, ihr habt die Flinte sehr schnell ins Korn geworfen und abgebrochen. Manche Kinder brauchen einfach etwas länger. Ihr wart beide voreingenommen, der Erzieherin gegenüber und das kann sich auch übertragen. Natürlich müssen die Kinder und Eltern das Loslassen erst mal lernen. Zu Hause mit Mama und Papa ist es doch am schönsten. Ein Trennungsversuch am 2. Tag finde ich jetzt auch nicht dramatisch, er sollte ja gewiss nicht über Stunden alleine dort bleiben. Bei uns waren es 10 Minuten und ich stand nur vor der Tür. Es ging darum, zu sehen ob er sich beruhigen/ablenken lässt. Die Kinder müssen schon verstehen bzw. lernen dass sie alleine in der Kita bleiben. Zieht sich eine Eingewöhnung mit Mama oder Papa mit im Raum zu lange hin, muss man hinterher wieder dran arbeiten, dass das Kind lernt alleine dort zu bleiben.
Durch den ersten Abbruch nach so kurzer Zeit, hat der Kleine auch gemerkt, dass er mit seiner Ablehnung durchkommt. Das meine ich keinesfalls böse aber das könnte euch beim zweiten Anlauf die Sache etwas erschweren. Mein Tip an euch, seit offen und vertraut den Erziehern. Vergleicht nicht immer und legt nicht alles auf die Goldwaage. Mein Kleiner mag zum Beispiel die Erzieherin, die mir so gar nicht zugesagt hat am liebsten.Alles Gute für euch, das wird schon. Bleibt dran und gebt nicht so schnell auf.