Heute ist eine Situation im Kindergarten eingetreten, die mich zum Nachdenken bringt.
Ich habe heute meinen großen Sohn (5) zu Hause gelassen, da er etwas verschnupft ist. Aber mein kleiner Sohn (2,5) ist gesund und ihn habe ich gebracht. Dabei kam die Leitung auf mich zu und teilte mir mit, dass sie krankheitsbedingt personell knapp besetzt sind. Eventuell schaffen sie es nicht, das bestellte Essen für meinen großen Sohn in die mitgebrachten Behälter einzupacken und wenn die personelle Situation sich nicht verbessert, die Krippe geschlossen wird (5 Kinder) und noch eine weitere Ü3 Gruppe. Der Kindergarten bräuchte Eltern, die ihre Kinder freiwillig zu Hause lassen, aber dies würde ja an den Eltern scheitern
Ich war bis September im Elternbeirat und hatte das Gefühl, dass die anderen Eltern halbwegs zufrieden mit meiner Arbeit waren, da ich für eine schnelle und allgemeine Info Verbreitung bin.
Ich sah mich daher in der Pflicht diese Infos mit den anderen Eltern in der WhatsApp Gruppe zu teilen und zu bitten, soweit es geht, die Kinder zu Hause zu lassen.
War das falsch? Hätte ich diese Info für mich behalten sollen?
Eine halbe Stunde später würde ich von einer genervten Kita-Leitung angerufen, was ich mir denn bei meiner WhatsApp Nachricht gedacht hätte. Ich sei nicht mehr im Elternbeirat und hätte damit keine Berechtigung die Infos weiterzugeben. Im Kindergarten haben wohl aufgrund meiner Nachricht Eltern angerufen. Mit welcher Hintergrund weiß ich nicht.
Mir wurde vorgeworfen, dass ich selber ja ein U3 Kind gebracht habe.
Ich habe mich entschuldigt, ich wollte nicht für mehr Arbeit sorgen. Im Gegenteil, ich dachte so muss die Leitung nicht jedem Elternteil diese Information persönlich sagen und kann sich so auf die Kinder konzentrieren.
Zu meiner Situation ist noch zu sagen: Ich bin derzeit arbeitslos, aber arbeite an meiner Abschlussarbeit. Diese Arbeit kann ich mit einem Kind machen, aber nicht mit zweien. Ich stehe da auch leider etwas unter Zeitdruck. Von dieser Situation weiß die Leitung. In letzter Zeit habe ich leider den Eindruck, dass gezielt ich angesprochen werde meine Kinder zu Hause zu lassen, da ich ja arbeitslos bin. Ich brauche aber die Betreuung genauso wie Vollzeit arbeitende Eltern.
Ich hatte heute den Eindruck, dass solche Infos gezielt an Eltern gerichtet werden, die zu Hause sind.
Achso übrigens kam dann heute Mittag die offizielle Nachricht vom Kindergarten, dass die Betreuung aufgrund von Krankheiten eingeschränkt wird.
Was haltet ihr davon?
Habe ich das falsch gemacht?
Du bist nicht mehr im Elternbeirat, also hast Du tatsächlich nicht die Legitimation das verlängerte Sprachrohr der Leitung zu sein. Alles andere - lass es an dir abprallen. Keiner muss sich rechtfertigen, warum er sein Kind bringt. Keiner.
☝️Du bist nicht arbeitslos - du arbeitest an deiner Abschlussarbeit!
Künftig würde ich mein(e) Kind(er) bringen und abholen - und mich nicht mehr engagieren. Fertig!
Das stimmt, ich hätte da auch erstmal keine Lust mehr. Wenn es beim nächsten Fest wieder darum geht, irgendwelche Kuchen zu backen oder Salate zu machen, wäre meine Antwort wahrscheinlich "ich würde ja gerne helfen, aber das darf nur der Elternbeirat."
Ja es war nicht ganz durchdacht. So eine Info an die anderen Eltern zieht immer einen Rattenschwanz nach sich. Es war gut gemeint, aber nicht hilfreich. Du hast dich entschuldigt und damit sollte man die Sache abhaken.
Warum nennst du dich arbeitslos, wenn du in Ausbildung bist? Das erweckt dann natürlich den falschen Eindruck.
Und ja ich kenne die Situation, ich kann teilweise im Home Office arbeiten. Mit einem kranken Kind zu Hause, das entweder eh viel schläft und ruht, oder sich im Fall meines Vorschulkindes auch gut alleine beschäftigen kann, kann ich einigermaßen arbeiten. Zusätzlich ein gesundes jüngeres Kind zu Hause wäre eine ganze andere Nummer, da kann ich arbeiten vergessen.
Ich verstehe aber auch, dass die Leitung diesen Unterschied nicht erkennt, wenn sie selbst nie in der Situation war. Optimal wäre vermutlich gewesen zu antworten "Das mit dem Personalmangel tut mir leid. Wenn ich nicht so dringende Arbeit für meine Ausbildung zu Hause liegen hätte, würde ich gerne helfen, aber die Betreuung des Kleinen ist momentan sehr wichtig. Soll ich in der WhatsApp-Gruppe herumfragen, ob andere gerade auf die Betreuung verzichten können?"
Aber das lässt sich im Nachhinein immer viel leichter sagen, was man hätte tun können. Völlig verständlich, dass du in dem Moment unvorbereitet anders reagiert hast!
Nö, Du hast nichts falsch gemacht. Wenn man Dir sowas erzählt, warum sollst Du dann davon ausgehen, dass das irgendein supertolles Geheimnis ist, was keiner wissen darf!? Diese Bitte sollte ja logischerweise für alle Eltern gelten, dass sie ihre Kinder zuhause lassen mögen, wenn es geht... davon würde zumindest jeder normal denkende Mensch ausgehen.
Die sollen sich mal nicht so anstellen, das ist doch ganz normal, dass sich Eltern sowas untereinander erzählen. Du hast Dir da nix vorzuwerfen.
Da hast du wohl mit deiner Nachricht den Informationsfluss dekanalisiert. Ich gehe auch davon aus, dass gezielt Eltern angesprochen wurden, von denen die Einrichtung wusste, dass sie zu Hause sind.
Nein, du hast nichts falsch gemacht. Ein offener und ehrlicher Appell an alle Eltern hätte die Personalsituation der Kita offengelegt und vielleicht dazu geführt, dass auch andere Eltern ihre Kinder zu Hause gelassen hätten. Dass gezielt Eltern angesprochen werden, finde ich nicht glücklich. Natürlich ist die Lage der Kita verständlich, aber gleiches Recht bzw. gleiche Bitte an alle.
Ja, du hast es falsch gemacht. Aber der Kindergarten auch! Sie hätten dich aus meiner Sicht nicht indirekt darum bitten dürfen dein Kind zuhause zu lassen oder sie hätten es explizit machen müssen. Aber so haben sie die Situation geschaffen, die unklar war.
Du kannst ja anstatt der Leitung ebenfalls sauer sein, dass die Eltern ungleich behandelt würden und doch bitte alle Kinder gleich behandelt würden. Schließlich haben die Kinder Anspruch auf den Kindergartenplatz - unabhängig von der Erwerbstätigkeit der Eltern…
Hast du den Eltern das Gespräch wieder gegeben oder die Aufgabe verteilt die Kinder zu Hause zu lassen? Das zweite stand dir natürlich nicht zu. Wie wurde das denn sonst kommuniziert? Bei uns gibt es zum Glück die Kita-App, mit der die Eltern informiert werden.
Ansonsten ist es natürlich völlig legitim mit anderen Eltern über die Ankündigung von evtl Notgruppen oder Schließungen zu sprechen, würde wahrscheinlich auch Vorwahnen, damit es nicht wieder für alle plötzlich kommt; du untersteht ja keiner Schweigepflicht😉
Sollte die Leitung dir irgendetwas "durch die blume" sagen wollen, ist es ihr eigenes Problem, dass sie keine klaren Worte gefunden hat. Wo liegt denn das Problem direkt zu fragen " haben Sie die Möglichkeit ihr Kind zu Hause zu lassen?" Oder noch direkter "wir können ihr Kind heute nicht betreuen!"?
Also meiner Meinung nach ein Problem geworden, dass keines hätte sein müssen.
So lange du nicht geschrieben hast, dass du diese Info im Namen der Leitung weitergibst, hast du gar nichts falsch gemacht. Kita-Whatsapp-Gruppen sind private Gruppen und kein offizielles Kommunikationsmedium. Nicht umsonst sind die ErzieherInnen und Leitungen in der Regel keine Mitglieder dieser Gruppen. Was ihr da reinschreiben wollt, regelt ihr Eltern untereinander.
Die Leitung sollte lieber ihr eigenes Verhalten reflektieren. Ich vermute auch, dass sie gezielt dich angesprochen hat, damit du dein Kind wieder mitnimmst, weil du ja eh zu Hause bist. Das liest man hier im Forum ja immer wieder, dass Leitungen so handeln.
In meinen Augen ist das nicht richtig. Diese Info könnte man lieber allgemein an alle Eltern richten. Auch bei zwei Vollzeit arbeitenden Elternteilen kann es ja sein, dass die Betreuung problemlos anderweitig geregelt werden kann, wohingegen ein Elternteil zu Hause auch bedeuten kann, dass dieser krank ist und nicht betreuen kann. In unserer Einrichtung hat das bisher immer geklappt, so dass darauf verzichtet werden konnte, die Betreuung einzuschränken.