Hey hey,
zu gerne habe ich Geburtsberichte gelesen, deshalb wollte ich nun auch von der Geburt unseres kleinen Käferchens erzählen
Im Vorfeld: Ich war ab der 36. SSW in Panik was die Geburt anging . Es war mein erstes Kind, ich wollte normal und ohne PDA gebären, aber trotz meiner Pläne dachte ich auch daran, vielleicht die erste Frau zu sein, die es nicht schafft ihr Kind in die Welt zu pressen Ich hatte wirklich sehr große Angst.
Heute (7 Wochen danach) sehe ich es mit Humor. Liebe Mamas, die ihr die erste Geburt noch vor Euch habt. Lasst Euch gesagt sein: ihr schafft es! Wirklich - ich habe es auch geschafft. Auch wenn die Geburt ein gewaltiger Akt ist und weh tut, Angst werde ich keine mehr davor haben, denn der Moment wenn das Kind kommt - das ist der Wahnsinn (so war es jedenfalls bei mir)! Immer wieder würde ich das durchmachen für diesen Moment, für den Beginn der tollsten Sache auf der Welt: Mama sein
Alles begann 2 Tage vor ET. Meinem FA war es zu heikel wegen meinen Wassereinlagerungen noch länger zu warten, also schickte er mich zur Einleitung in die Klinik. 4 Tage wurde gewartet, untersucht, Blutwerte verglichen usw.
Dann kam der Moment in dem der Arzt mir die Tablette brachte (Cytotec, kannte ich leider schon durch meinen Missed Abort 2013) Er sagte dass wir mit der einen beginnen, ich 4 Stunden später noch eine bekomme, dann aber für heute Schluss sei. Leichte Vorwehen hatte ich ja schon, aber so wirklich dran geglaubt dass es losgeht, habe ich nicht.
Trotzdem: ein skeptischer Blick zu meinem Mann. Er kommentierte das mit: "Los, nimm sie schon." Es war 16:30 Uhr und mir klopfte das Herz bis zum Hals.
Soweit so gut. Wir entschieden noch schnell zum Bäcker zu gehen und uns mit einer Brezel zu stärken, für den Fall dass es losgeht Noch in der Klinikbäckerei bekam ich starke Kontraktionen. Okay... das kann nur Einbildung sein. Die Einnahme der Tablette ist grade mal 15 Minuten her... Trotzdem - ich wollte in mein Zimmer. Auf dem Rückweg haben wir den Arzt getroffen und ich fragte ob das schon Wehen sein könnten. Der Arzt meinte: "Natürlich" Und um 17:00 Uhr hatte ich keine Zweifel mehr. Es tat schon ordentlich weh, die Kontraktionen kamen minütlich und schon sehr bald hatte ich mir das Kopfteil meines Bettes ganz aufgestellt um mich darüber zu legen. Mit jeder Wehe habe ich fleissig getönt und das Becken kreisen lassen. In den leider zu kurzen Pausen habe ich mich schlaff über die Bettkante hängen lassen. Von Angst war keine Spur mehr - mein Körper machte das alles so toll, ich bekam großes Vertrauen in die Situation obwohl ich schnell müde wurde.
Nach circa 2 Stunden wechselten wir in den Kreissaal, damit ich meiner Bettnachbarin auf Station keine Angst machte . Meine Mama war inzwischen gekommen und wechselte sich in der Eröffnungsphase mit meinem Mann ab. Ich kniete auf einem Ball und verschaffte die Wehen. Irgendwann durfte ich in die Badewanne - das war soooo klasse, auch wenn ich nicht wusste wie ich wieder rauskommen sollte so waren wir bei 4 cm... irgendwann bei 8 cm... dann durfte ich schon mitpressen.
Um halb 12 nachts war der Muttermund komplett geöffnet und ich war froh weil es nun nicht mehr lange dauern würde... dachte ich jedenfalls Ich bekam irgendwie keine richtigen Presswehen. Alle Frauen die ich befragt habe, erzählten mir von einer Kraft gegen die man nicht ankommt, die gewaltig ist, die weniger schmerzhaft ist... Leider habe ich sowas nicht gespürt. Ich versuchte trotzdem zu pressen, irgendwohin, aber ich verlor das Gefühl. Nach zwei einhalb Stunden geriet ich in Panik. Zum Glück waren die Abstände der Wehen nun bei 5 Minuten, aber ich konnte nicht mehr. Ich begann zu weinen und um einen Kaiserschnitt zu betteln Unglücklicherweise hatte meine Kleine unter der Geburt noch den Kopf gedreht. Sie steckte nun auf dem halben Geburtsweg fest und geriet auch in Stress. Es war ein Hin und Her aus Pressen, Brüllen, Weinen...
Dann kam um 02:30 Uhr meine Heldin: die Oberärztin mit der Saugglocke. Ich wusste nicht was mich erwartet, aber die Aussicht, dass es bald vorbei ist hat alle meine Kräfte mobilisiert. Eine Betäubung, ein Dammschnitt (habe ich gar nicht gespürt) und dann musste ich 4 mal alles geben. Eine Assistenzärztin drückte bei jeder Wehe auf meinen Bauch und ich fragte mich ob mir je mehr Gewalt im Leben angetan werden kann. Aber es musste sein. Mein Käferchen hatte bereits das Kindspech abgesetzt, das Fruchtwasser war grün - es ging ihr nicht mehr gut.
Mit der vorletzten Wehe sagte die OÄ: "Ich sehe schon die Haare!" Ich: "Welche Haare???" "Na die von ihrem Kind!" Um 03:00 Uhr kam sie auf die Welt! Alles habe ich sofort in dem Moment vergessen und mich erst am nächsten Tag wieder damit befasst/erinnert. Dieses Gefühl war so übermächtig, dass einfach kein Platz mehr war für die Schmerzen oder die Erschöpfung... Ich heulte so sehr vor Glück und konnte nur noch zu meinem Mann sagen (der das Ganze gaaaaanz toll mit mir durchgestanden hat) "Oh Gott, unser Kind... unser Kind...!" Die Nachgeburt war ein Klacks, die Nabelschnur habe ich selbst durchtrennt, weil mein Mann es nicht konnte
Meine Mutter kam nach dem Nähen dazu, sah die Kleine, und wir heulten beide vor Glück weiter
Meine süsse hat alles gut überstanden. Wenn ich sie ansehe platze ich vor Stolz... Es tut mir leid, dass ich sie nicht ganz ohne Hilfe auf die Welt bringen konnte, aber man vergisst zu schnell dass es unter der Geburt auch mal Momente der Verzweiflung gibt. Sie hatte keine Verformungen am Kopf, war aber gestaucht. Immerhin haben wir alles ohne Schmerzmittel geschafft. Ich hatte zu keiner Zeit daran gedacht welche zu verlangen
Mein Fazit: Auch wenn ich unter der Geburt zu meinem Mann gesagt hab, dass das alles ne blöde Idee war - ich würde es immer wieder durchmachen. Es ist unglaublich was man am Ende in den Händen hält...
Eure Kabakeks
mit ihrem Kabakrümelchen
"Ich sehe schon die Haare!" "Welche Haare???" "Na die von ihrem Kind! :D"
Toller bericht...alles gute für euch...
Wenn sie gestaucht war unbedingt einem osteopathen vorstellen damit sie nichts verschleppt.
Danke Ja, wir waren schon das erste Mal dort. Ich wusste vorher gar nicht, dass mit Osteopathie soviel wieder gerade gerückt werden kann. Voll supi!
Ich danke dir so sehr für deinen tollen Bericht. Der macht mir als "Erst-Gebärenden" wirklich Mut & lässt die Angst etwas in den Hintergrund rücken
Von alles Gute für dich und deine kleine Familie
LG schniepmaus 23+3
Liebe Schniepmaus,
Vielen Dank mir haben immer alle gesagt:
Es ist noch kein Kind drinnen geblieben / das haben andere auch geschafft / Wenn das Kind kommt hast Du alles vergessen...
Wie sehr mir das geholfen hat kannst Du Dir vielleicht vorstellen: nämlich gar nicht
Wenn Du soweit bist und es losgeht, dann vertrau auf Dich. Wir haben diese Kinder geschaffen und wir wissen genau wie wir sie auf die Welt bringen. Ich hatte am meisten Angst vor den Schmerzen, aber Du wirst erleben wie gut Du damit arbeiten kannst
Alles Liebe und eine schöne restliche Kugelzeit!!!
Hallo
hihi da hast du Recht, diese Sprüche:
"Es ist noch kein Kind drinnen geblieben / das haben andere auch geschafft / Wenn das Kind kommt hast Du alles vergessen..."
habe ich auch schon zu hören bekommen, und Sie helfen mir tatsächlich irgendwie nicht wirklich weiter
Danke nochmal für deine positiven Worte, ich möchte auch unbedingt " an mich und meinen Körper" glauben !
Alles Gute Euch
Ich habe mir deinen Bericht abgespeichert!
Du hast das so schön erzählt, dass ich echt schlucken musste um nicht paar Tränchen zu vergießen!
Ich wünsche Euch alles Glück der Welt
vielen Dank!
Das wünsche ich Euch auch!
herzlichen glückwunsch zur kleinen maus
dein titel erinnert mich an die geburt meiner tochter.
da sagte sie hebamme auch sie sieht das köpfchen schon und sie habe ganz viele kleine schwanrze haare
ich habe fast einen herzinfarkt bekommen, SCHWARZE haare??? mein mann strohblond ich war als kind auch strohblond und wurde erst in der pubartät bräunlich, und unser kind habe schwarze haare?
ich war von der aussage völlig verwirrt das ich komplett aus dem konzept geworfen wurde.
ich fragte nur ungläublig wie das kind denn schwarze haare haben könnte, und die hebamme meinte nur sie seien halt nass ja daran habe ich vor lauter schmerzen garnicht mehr gedacht
als mir denn einfiel das mein kind ja die letzten monate im "aquarium" gelebt hatte gings mir besser und kurz darauf war sie da
sachen gibts. ich hoffe wenns sowas bei der kommenden geburt auch gibt das ich nicht wieder völlig verwirrt bin
euch alles gute und eine schöne kennenlernzeit
LG
achso, unsere maus ist blond