Wenn Träume Hand und Fuss bekommen...

...und aus Wünschen Leben wird, dann kann man wohl von einem Wunder sprechen - dieses Wunder bist du unser kleines Kind!


Hallo Ihr Lieben,

nun habe auch ich endlich Zeit, mein Geburtsbericht hier reinzustellen..

Mein ausgerechneter ET war am 14.05.2006. Doch wie es oft so ist, hat sich an diesem Tag nichts getan.

Am 17.05 hatte ich erneut einen Termin bei meinem Arzt, der mir sagte, dass mit dem Kind zwar alles in Ordnung sei, ich aber trotzdem am Freitag, den 19.05 mich in der Klinik melden solle wegen Wehenbelastungstest, weil das Kind schon reif genug wäre und längere Übertragung nicht sein müsse.

Also gut, am Donnerstag noch die Kliniktasche fertig gepackt und nach der schlaflosen Nacht fuhren wir ins KH.

Dort angekommen untersuchte mich die Hebamme - Muttermund 1-2 cm

Danach wurde mir Blut entnommen und ich wurde an eine Infusion angeschlossen.

Kurz darauf bekam ich schon leichte, regelmässige Wehen, die gut zu veratmen waren. Habe mich auch sehr gefreut, dachte mir: es geht endlich los.

Eine Stunde später sollte ich spazieren gehen. Da waren auch die Wehen weg. Nach 3 Stunden sind wir erschöpft in den Kreissaal und die Ärztin meinte, meine Blutwerte seien nicht in Ordnung (keine Ahnung wie das hiess, auf jeden Fall etwas, was für die Blutgeringung zuständig ist war sehr stark gesunken). Habe noch wehenförderende Akupunktur bekommen und am Samstag, den 20. sollte ich wieder zur Akkupunktur und Wehencocktail kommen.

Am Samstag sind wir wieder voller Hoffnung in die Klinik gefahren. Akkupunktur gut überstanden, wieder Blutabnahme: Ergebnis: Blutwerte sind noch schlechter geworden - also kein Wehencocktail, sondern gleich Einleitung.

Die Ärztin hat mir eine Tablette an den MuMu gelegt und gesagt, in 3 Stunden wird noch eine gelegt.

1 Stunde sollte ich am CTG „hängen“. Bin auch eingeschlafen. Nach einiger Zeit bin ich wegen Schmerzen aufgewacht. Im ersten Moment wusste ich gar nicht wo ich bin, dann kam ich langsam zu mir und schaute auf CTG - da aber keine Wehen zu sehen, obwohl die jetzt viel stärker als Tag davor waren.

Habe mein Mann geweckt und gesagt, er soll die Hebi holen, CTG ist nicht richtig angeschlossen. Die Hebamme kam auch sofort, hat mich befreit, untersucht (MuMu 4 cm )und gesagt wir sollen 2 Stunden spazieren gehen (das Wetter war leider sch...). Um 5 also da sein.
Wir sind dann auch erst durchs KH spazieren gegangen. Eine Stunde später waren die Wehen nicht so leicht zu veratmen - also sind wir zurück zum Kreissaal. Dort Untersuchung - MuMu schon 7 cm - die Schmerzen kaum auszuhalten.
Mein Mann hat mir sehr geholfen richtig zu atmen. An dieser Stelle ein Tipp für die, die es noch vor sich haben - ich habe durch die Nase ein und durch den Mund ausgeatmet - aber beim Ausatmen solange, bis keine Luft übrig bleibt, das hilft wirklich sehr. Mein Mann hat ständig auf CTG geschaut und mir gesagt, wie lange die Wehe noch anhaltet und wie viele Atemzüge ich noch machen soll. Habe ihn auch immer wieder danach gefragt. Dann sagte er meistens - noch 2-mal. Er sah am CTG wenn die Wehe nachlässt und hat fast immer richtig geraten. Das war auch eine sehr große Hilfe, weil ich wusste, dass es bald vorbei ist. In den Wehenpausen habe ich immer versucht, mich zu entspannen, weil ich wusste, dass dadurch sich der MuMu schneller öffnen lässt. Und bei jeder Wehe dachte ich an das Baby, dass es auch leidet und dass jede Wehe es näher bringt. Das alles hat wirklich super gut geholfen.
Irgendwann um 20 nach 7 hat mein Mann gemeint, dass die Hebi um halb acht die Fruchtblase öffnet. Sie kam 10 vor acht und ich sollte mich hinlegen ( konnte die Wehen im Stehen viel besser veratmen). Sie hat mich untersucht, (tat höllisch weh, weil sie versucht hat, den letzten cm von Hand zu öffnen - da musste ich einfach schreien) inzwischen war MuMu schon 9 cm geöffnet. Und hat Fruchtblase aufgemacht. Ab dem Moment hatte ich Schmerzen meines Lebens. Habe geschrien wie am Spieß. Sogar mein Mann hat Tränen in den Augen gekriegt. Die Hebamme hat gesagt ich soll mich auf die linke Seite drehen und hat versucht mir wieder das richtige Atmen beizubringen. Ich habe sie aber nicht wahrgenommen, war wie besoffen. Mein Mann hat es gemerkt und gesagt: Schatz, durch die Nase Luft holen und langsam ausatmen – und was macht er? Atmet genau so wie ich – schnell. Da dachte ich - was jetzt? Sagt langsam und zeigt schnell

Na ja, dann durfte ich mein Bein hochziehen und pressen. Keine Ahnung, wie oft ich das machen müsste, irgendwann sah ich große Augen von meinem Mann, er sagte: es kommt!! Habe es mit der Hand angefasst und konnte wirklich schon den Kopf spüren.
Ich dachte, ich werde zerrissen. Die Hebamme sagte dann irgendwann, ich soll die nächste Wehe abwarten und erst dann pressen. Das konnte ich aber nicht, weil es so weh tat, ich war mir sicher, es gibt ein Dammschnitt oder Riss oder beides. Dann endlich war der Kopf draußen und eine Wehe später auch der Körper.
Emily war blau-grau und Nabelschnur 1 x um den Hals, was aber nicht schlimm war. Dann hat mein Mann die Nabelschnur durchtrennt und sie wurde mir auf den Bauch gelegt, wo sie auch ihr erstes Pipi machte
Paar Minuten später kam auch Plazenta raus.
Ich wurde nicht gerissen und nicht geschnitten. Eine kleine Scheidenschürfung nur. Die Ärztin hat gemeint, es brennt etwas beim Wasserlassen, ansonsten nicht schlimm. (Bis jetzt hat es komischerweise nicht gebrannt).

Die Geburt hat 4,5 Stunden gedauert.

Emily’s Daten:

Geboren: 20.05.2006
Name: Emily
Gewicht: 3330 g
Länge: 50 cm
KU: 55cm

4 Wochen vor der Entbindung habe ich mir Epi-No-Delphine Plus zur Dammvorbereitung in der Apotheke gekauft. War zwar nicht billig, hat aber geholfen, deswegen würde ich jeder Frau das Ding empfehlen.

Meine Hebamme hat auch gemeint, dass die Seitenlage bei der Entbindung sehr Dammschonend ist, obwohl das die letzte Position war, bei der ich mir meine Entbindung vorgestellt habe.

Nach der U2 (4 Tage) war ich endlich zuhause.

Emily ist ein sehr ruhiges Kind, wacht nur einmal Nachts auf um zu essen. Sonst schläft sie durch.

Euch allen wünsche ich noch eine schöne, schmerzarme Geburt. Wenn ich das geschafft habe, schafft ihr es bestimmt auch.

FÜRS LESEN

Alles Liebe

Oksana + Emily 18 Tage jung